Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Papst Pi
  2. "Das haben leider noch nicht alle begriffen,...
  3. Apostolische Visitation im Stift Heiligenkreuz
  4. Neoschismatiker aller Länder gründet Eure Landeskirche
  5. Agieren katholische Schulen des Erzbistums Hamburg noch im Einklang mit der Lehre der Kirche?
  6. „Da sammeln sich Mehrheiten, die bringen Minderheiten hervor, das treibt die Einheit auseinander“
  7. „Mir ist aufgefallen, dass Kirchen beim Lebensschutz deutlich leiser sind als beim Tempolimit“
  8. CDU-Politiker reicht Programmbeschwerde wegen Bericht über christliche Fußballer ein
  9. Papst Leo XIV. hält außerirdisches Leben für möglich
  10. Katholische Kirchgemeinde in Düsseldorf lädt zu Gottesdienst zum CSD ein
  11. Überwachung traditionalistischer Katholiken durch FBI war umfassender als bisher bekannt
  12. Schnipp-Schnapp – das Geschlechtsteil ab – für die Kirchenzeitung der Erzdiözese Wien kein Problem?
  13. Kein LGBT-Logo auf dem Trikot: Serbischer Fußballer für vier Spiele gesperrt
  14. Priesterweihen 2025: Mehr Jungpriester als Spätberufene
  15. „Iran ist das einzige UN-Mitglied, das offen Vernichtung eines anderen Staates fordert – Israels“

ZdK-Präsident Sternberg, ein Stimmabwerfer für die Große Koalition

10. Februar 2017 in Kommentar, 11 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Sternberg wird bei der Bundespräsidentenwahl dabei sein. Doch es wäre gut gewesen, wenn der ZdK-Präsident die hohe Ehre ausgeschlagen hätte. kath.net-Kommentar von Martin Wind


Berlin (kath.net/mw) Am kommenden Sonntag, dem 12. Februar 2017, wird in Deutschland in Anwesenheit von Prof. Dr. Thomas Sternberg, Präsident des „Zentralkomitees der Deutschen Katholiken“ (ZdK), ein neuer Bundespräsident gekürt. Von einer Wahl kann man hier nicht mehr reden, denn dieses einstmals ehrwürdigste und höchste Amt der Republik ist längst zur Beute abstoßendster, parteipolitischer Verteilungsscharmützel geworden. Es werden auch nicht mehr die klügsten und fähigsten Köpfe, wie beispielsweise Roman Herzog, für dieses Amt gesucht – ein wirklich kluger Kopf würde die ihm angetragene Stelle derzeit wohl auch eher ausschlagen. Das Auswahlgeschacher der Parteien scheint eher darauf hinaus zu laufen, altgedienten, aber perspektivlose „Spitzenpolitiker“, wie den derzeitigen Kandidaten Steinmeier, nochmal einen Versorgungsposten zuzuschanzen oder aber potentielle nachwachsende Konkurrenten um machtvollere Posten, wie weiland Christian Wulff, aufs Abstellgleis zu schieben.

Da wird dann also eine vom Bundespräsidenten einberufene Bundesversammlung aus Bundestagsmitgliedern und handverlesenen Stimmmännern möglichst würdevoll zur Urne schreiten und den Kandidaten der Großen Koalition bestätigen. Welchen „Wert“ heute die Wahrnehmung einer solchen Ehre hat, zeigt ein Blick auf die Liste der von den Länderparlamenten entsandten 630 Wahlmänner: Da tummelt sich dann ein Travestiedarsteller mit Künstlernamen Olivia Jones neben so herausragenden gesellschaftlichen Größen wie der Komikerin Caroline Kebekus oder auch die derzeit neue Frau im Leben des Bundesjustizministers Heiko Maas, Ex-Playboy-Modell und deutsche TV-Serien-Aktrice, Natalia Wörner.


Und noch jemand freut sich, dass ihm die Ehre zuteil wird, den neuen Bundespräsidenten „mitwählen“ zu dürfen: Prof. Dr. Thomas Sternberg MdL, seines Zeichens unter anderem auch Präsident des ZDK. Da dieses freudige Ereignis von der Pressestelle dieser Organisation bundesweit verkündet wurde, kann man davon ausgehen, dass der Präsident in eben dieser Funktion als Repräsentant einer gesellschaftlichen Institution auserwählt wurde. Nun kann man aber ins Grübeln kommen: Ist es sinnvoll, dass der Vorstand eines von der Deutschen Bischofskonferenz als einzige Vertretung der Laien anerkannten Komitees zu einer politischen Abstimmung geht? Noch dazu zu einer, bei der bereits im Vorfeld durch das würdelose Gemauschel der Parteien erneut die Politikverdrossenheit geschürt wurde?

Aber nicht nur dieser Umstand gibt zu denken: Katholisch zu sein und seinen Glauben zu leben kann man letztlich immer auch parteipolitisch verorten. Und so breit gestreut wie die politische Szene sich derzeit von linksaußen bis rechtsaußen darstellt, so weit gespreizt sind auch die politischen Einstellungen an der Basis der Kirche. Umso delikater ist es dann, wenn ein Strukturkatholik, der seine Position auch nicht gerade einer grundsätzlich demokratischen Wahl verdankt, vorgeblich für „die Katholiken“ eine politische Entscheidung trifft. Das ist umso schwerwiegender, da heute davon ausgegangen werden muss, dass das ZDK zwar zur Selbstlegitimation von sich behauptet, die „Vertretung der Laien in der Kirche“ zu sein, das Stimmungsbild an der Basis inzwischen aber ganz anderes widerspiegelt.

Viele Laien sehen sich heute eben gerade nicht mehr durch das ZdK vertreten. Das umso mehr, als das ZDK seine ursprünglichen Auftrag – das Evangelium als Laien in die Welt zu tragen – beinahe völlig aufgegeben zu haben scheint. Wirken und Verlautbarungen des ZDK erwecken inzwischen eher den Eindruck, dass man sich dort als innerkirchliche Opposition oder auch als Claqueure bestimmter kirchenpolitischer Richtungen und als Verstärker bestimmter bischöflicher Lager zu verstehen scheint. Hier wirkt das ZdK inzwischen eher spaltend und die Kirche unterminierend. Wenn jetzt Sternberg vollmundig verkündet: „Das ZdK ist unabhängig und leitet sein Selbstverständnis daraus ab, dass Christen aus ihrem Glauben heraus aufgerufen sind, sich und ihre grundlegenden Werte in die Gestaltung der Welt einzubringen. Umso mehr bin ich mir der Verantwortung bewusst, Teil der Bundesversammlung zu“ – und dennoch an dem unwürdigen Krönungsfeierlichkeiten für den Ex-Bundesaußenminister Steinmeier als Bundespräsidenten teilnimmt, dann ist das mehr als anrüchig: Es stinkt zum Himmel.

Gut und beglückend wäre es gewesen, wenn der Präsident des ZdK sich klar und deutlich seiner Verantwortung bewusst geworden wäre, die hohe Ehre ausgeschlagen hätte und das eben auch damit begründet hätte, dass er gerne eigentlich „alle Katholiken“ von der Basis vertreten wolle. So fungiert er jetzt als braver Stimmabwerfer der Großen Koalition. Er verschafft mit seiner Anwesenheit diesem sich demokratisch gebärdenden und unwürdigen Schauspiel eine Scheinlegitimation. „Die Katholiken“ degradiert er zu Steigbügelhaltern dieser „Politik“.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

ZdK

  1. Erfurter Ex-OB Ruge legt nach mit Grundsatzkritik am bevorstehenden Erfurter Katholikentag und ZdK
  2. BKÄ weist Forderung flächendeckenden Abtreibungsmöglichkeiten zurück
  3. ZdK-Präsidentin fordert 'besseres Angebot' zur Tötung ungeborener Kinder in Deutschland
  4. Hartl: „Bereits die ersten Christen waren dafür bekannt, gegen Abtreibung zu sein“
  5. Wenn sich der ZDK-Präsident über kath.net ärgert ;-)
  6. Licht und Schatten im ZdK
  7. „Das Zentralkomitee beschließt, ich antworte“
  8. „Alle Getauften bilden die Kirche“
  9. Sternberg nicht legitimiert, für "die Katholiken" zu sprechen
  10. "ZDK erinnert mich an die 'unseligen Zeiten' des SED-Zentralkomitees"






Top-15

meist-gelesen

  1. Apostolische Visitation im Stift Heiligenkreuz
  2. "Das haben leider noch nicht alle begriffen,...
  3. Neoschismatiker aller Länder gründet Eure Landeskirche
  4. Kein LGBT-Logo auf dem Trikot: Serbischer Fußballer für vier Spiele gesperrt
  5. Papst Pi
  6. Gymnasiasten in Essen wollten Abifeier mit Geschlechtertrennung
  7. „Mir ist aufgefallen, dass Kirchen beim Lebensschutz deutlich leiser sind als beim Tempolimit“
  8. „Da sammeln sich Mehrheiten, die bringen Minderheiten hervor, das treibt die Einheit auseinander“
  9. Heiligsprechung von "Internetpatron" Carlo Acutis am 7. September
  10. CDU-Politiker reicht Programmbeschwerde wegen Bericht über christliche Fußballer ein
  11. Schnipp-Schnapp – das Geschlechtsteil ab – für die Kirchenzeitung der Erzdiözese Wien kein Problem?
  12. Kardinal Kasper: Papst Leo „ist ein Mann der Mitte“
  13. "Duftend wie Weihrauch, der einen ganzen Raum erfüllt, obwohl er dabei verbrennt"
  14. Überwachung traditionalistischer Katholiken durch FBI war umfassender als bisher bekannt
  15. Papst Leo XIV. wird den neuen Erzbischöfen das Pallium wieder auflegen!

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz