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Norwegen: Eine neue Generation von Katholiken wächst heran

vor 36 Stunden in Weltkirche, 1 Lesermeinung
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Seit 16. Juli 2025 ist der ehemalige Lutheraner Fredrik Hansen der neue katholische Bischof von Oslo: Im „The Pillar“-Interview spricht er über Evangelisation, den Einfluss der US-Kirche und warum er einen Bart trägt.


Oslo (kath.net / pk) Evangelisation, Werke der Nächstenliebe und die Unterstützung der Pfarreien: Das sind die Prioritäten für Fredrik Hansen, den neuen Bischof von Oslo, wie er im Interview mit „The Pillar“ festhält. Er folgt Bischof Bernt Eidsvig nach, der die Diözese in jenen zwei Jahrzehnten leitete, in welchen die katholische Kirche Norwegens aufblühte. Seine Ernennung zeigt erneut, dass in Norwegen eine neue Generation in der kirchlichen Leitung übernimmt: Hansen ist erst 46 und war zuvor im vatikanischen diplomatischen Dienst tätig.

Sein Weg zum Bischof von Oslo ist keineswegs geradlinig verlaufen. Er wuchs als Sohn evangelisch-lutherischer Eltern auf und konvertierte mit 20 Jahren Dezember von der Norwegischen Kirche zur römisch-katholischen Kirche. Er studierte zunächst Kulturwissenschaft, später Philosophie und Theologie. Mit 27 Jahren wurde er zum Priester geweiht und war in der Folge in Oslo, London, Rom, Wien und New York tätig.  Am 16. Juli 2025 trat er die Nachfolge von Bischof Eidsvig als Bischof von Oslo an.  

Oslo ist die einzige Diözese des Landes, das kirchlich anders strukturiert als Österreich oder Deutschland. Aufgrund der geringen Katholikenzahlen gibt es neben der Diözese Oslo noch zwei Territorialprälaturen, jene von Trondheim, die fünf Gemeinden mit rund 15.000 Katholiken umfasst, sowie jene von Tromsø.

2019 wurde der erst 45-jährige Abt Erik Varden als Bischof von Trondheim ernannt. Dass nun erneut ein sehr junger Bischof die Diözese Oslo übernimmt, könnte als zweiter Schritt eines Wandels innerhalb der norwegischen katholischen Leitung gesehen werden, vermutet „The Pillar“. Es fehlt nur mehr die Ernennung eines neuen Administrators für Tromsø – ein Posten, der seit Sommer 2023 vakant ist.


 „Angesichts des Alters von Hansen und Varden könnten sie möglicherweise die nächsten drei Jahrzehnte gemeinsam im Amt sein“, heißt es im Beitrag von „The Pillar“. „Möglicherweise zusammen mit einem dritten Bischof der Generation X in Tromsø. Einige spekulieren, dass sie so Zeit hätten, auf den Grundlagen früherer Generationen etwas Bemerkenswertes aufzubauen.“

Auf die Frage, warum er überhaupt katholisch geworden sei, antwortete Hansen im „Pillar“-Interview, er sei ein sehr engagiertes Mitglied der Lutherischen Kirche Norwegens gewesen. Ausschlaggebend für seinen Wandel seien die Meinungsverschiedenheiten über die Eucharistie sowie die Rolle der Bischöfe gewesen. Dies habe dazu geführt, „dass ich meine Zugehörigkeit zur damaligen Staatskirche Norwegens in Frage stellte“. Er habe die örtliche katholische Gemeinde aufgesucht und sich im Glauben unterweisen lassen. „Der Rest ist, wie man so schön sagt, Geschichte.“

Wie lässt sich die Situation der Kirche in Norwegen erklären? „Stellen Sie sich die Weltkirche mit all ihren Sprachen und Kulturen vor, zusammengepfercht in weniger als 30 Pfarreien mit vielleicht 250.000 Mitgliedern, in einem nominell protestantischen Umfeld, in einer weitgehend säkularisierten Gesellschaft, die langsam das Bedürfnis nach Gott entdeckt“, sagt Hansen. „Hinzu kommen etwa 90 Priester, eine wachsende Zahl von Seminaristen, 15 kleine Klöster oder Gemeinschaften und die nur noch fünf Jahre entfernte tausendjährige Feier unserer Evangelisierung durch das Martyrium unseres Schutzheiligen, und schon haben Sie einen Eindruck von der Diözese Oslo.“

Auch eine witzige Anekdote rund um seinen Bart erzählte Hansen im Interview. Der Bart sei „eine persönliche Vorliebe, die ich seit meiner Zeit als Wehrpflichtiger in der norwegischen Armee an der russischen Grenze pflege“, meinte er. „In Rom haben mich zweimal hochrangige Prälaten auf meinen Bart angesprochen, einer nahm an, ich sei ein Kapuziner, der andere, ich sei ein [östlich-katholischer] Priester. Ich habe den Irrtum korrigiert und erklärt, dass ich aus Norwegen komme. Der Blick, den ich von beiden zurückbekam, schien zu sagen: „Die waren einst Wikinger, da macht der Bart Sinn.“

In Norwegen seien die Menschen heute viel offener gegenüber dem Katholizismus als vor 20, 30 Jahren, meint Hansen. Einer der Gründe dafür sei der Besuch von Papst Johannes Paul II. im Jahr 1989 sowie die große spirituelle Sehnsucht der Menschen. Das starke Wachstum der Katholiken in Norwegen habe die Kirche überhaupt sichtbar gemacht, erklärt der Bischof.

Angesprochen auf die Prioritäten seines bischöflichen Dienstes in Oslo, nannte Hansen drei Dinge: „Evangelisierung, weil wir als Christen gar nicht anders können. Wir sind dazu aufgefordert und sollten uns verpflichtet fühlen, das Evangelium des auferstandenen Herrn zu verkünden.“ Zweitens: “Werke der Nächstenliebe, weil wir uns als wachsende Diözese in einem sehr reichen Land an unsere Verpflichtung für die Armen erinnern müssen… Wir können nicht tatenlos zusehen.“ Und drittens: Die Pfarren müssen lebendig sein und brauchen Unterstützung durch die Diözese.

Hansen halt die Entwicklung der Kirche in den USA für bemerkenswert. „Die Kirche in den Vereinigten Staaten ist lebendig und gläubig und hat eine strahlende Zukunft. Es besteht kein Zweifel, dass Katholiken auf der ganzen Welt auf die US-Kirche blicken, um Inspiration und Orientierung zu finden. Die meisten jungen Katholiken in Norwegen beispielsweise verfolgen katholische Podcasts, YouTube-Videos, Vorträge, Blogs usw. aus den USA.“

Foto Bischof Hansen (c) Bistum Oslo/Tor Stenersen

 


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Lesermeinungen

 modernchrist vor 27 Stunden 
 

Wenn doch auch bei uns die

Bischöfe ein wenig auf die US-Bischöfe und ihre Tapferkeit im Lebensschutz blicken würden! Deren Ausrufung des Oktober als Lebens-Monat, ihr Gebet an den heiligen Josef, das sie formuliert haben, mit der Aufforderung an alle Katholiken, es jeden Tag bis zum Septemberende zu beten. All das ist vorbildlich! Wer bischöflich Mut zeigt, der macht auch den Laien Mut zum Widerstand und Engagement! Mich würde interessieren, ob die US-Bischöfe auch solche meist wichtigtuerischen Laiengremien am Hals haben, denen sie dauernd "genehm" sein müssen.


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