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Plant Stille ins Leben ein!vor 23 Stunden in Spirituelles, 6 Lesermeinungen Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Über die Notwendigkeit, Abstand zu gewinnen, um Gott zu hören - Von Kardinal Robert Sarah
Rom (kath.net)
Im täglichen Leben, sei es das Leben eines Laien oder Geistlichen, ist eine äußere Stille unerlässlich. Thomas Merton schrieb im Das Zeichen des Jonas: „Äußere Stille ist besonders notwendig in einer Welt, die so voll ist von Lärm und leerem Gerede. Als Protest und Gegengift gegen die ,Sünde’ des Lärms. Nun ist die Stille keine Tugend und der Lärm keine Sünde. Aber der Tumult und die Verwirrung und der ständige Lärm, die die moderne Gesellschaft beherrschen, sind gleichwohl Ausdruck ihrer größten Sünden – ihrer Gottlosigkeit, ihrer Orgien moralischer Verworfenheit, ihrer Arroganz gegen das Ewige, ihrer Verzweiflung. Eine Welt der Propaganda, der endlosen Streitigkeiten, des Geschimpfes, des Kritizismus oder einfach des Geschwätzes ist eine Welt, für die es sich nicht zu leben lohnt…“
*
Wie können wir in unserer hochtechnisierten und geschäftigen Welt von heute Stille finden? Der Lärm macht uns müde, und wir haben das Gefühl, dass die Stille eine unerreichbare Oase geworden ist. Wie viele Menschen müssen in einem Wirrwarr arbeiten, der ihnen Angst macht und sie entmenschlicht! Die Städte sind zu lärmenden Schmelztiegeln geworden, wo selbst die Nacht voll dröhnender Feindseligkeiten ist.
Ohne Lärm fällt der postmoderne Mensch in eine dumpfe, quälende Unsicherheit. Er ist den ständigen Lärm gewohnt, der ihn einlullt und zugleich krank macht. 
Ohne Lärm ist der Mensch angespannt, gereizt und verloren. Der Lärm verschafft ihm Sicherheit, gleich einer Droge, von der er abhängig geworden ist. Nach außen scheint dieses Getöse wie ein Fest, aber es ist ein Wirbel, der den Menschen davon abhält, sich selbst anzuschauen, wie er wirklich ist. Die Unruhe wird zum Anästhetikum, zum Beruhigungsmittel, zur Morphiumspritze, zu einem fadenscheinigen Traumbild. Aber dieser Lärm ist ein gefährliches und illusorisches Medikament, eine teuflische Lüge, die den Menschen nur davon fernhält, seinem leeren Inneren zu begegnen. Das Erwachen wird schmerzhaft sein.
*
Ich will Gott schauen, schreibt Pater Marie-Eugène vom Kinde Jesus: „Wir leben ja in einem unablässigen Bewegungs- und Betätigungsfieber. Das Übel liegt indessen nicht nur in der Organisation des modernen Lebens, in der aufgezwungenen Hast oder der großen Verkehrsmöglichkeit. Es liegt tiefer, und zwar in der fieberhaften Nervosität der Lebensweise. Man hat keine Geduld mehr abzuwarten oder sich stiller Sammlung hinzugeben. Zwar scheint es, als sehne man sich nach Stille und Einsamkeit, aber meistens verlässt man das familiäre Milieu nur, um neue Horizonte, eine andere Atmosphäre und neue Zerstreuungsanlässe aufzusuchen. Inmitten aller Veränderungen und allen Wechsels der Zeit bleibt Gott immer derselbe (…) und nur in der Stille spricht er Sein Wort aus und kann es die Seele aufnehmen. Das Gesetz der Stille verpflichtet uns nicht weniger als die heilige Theresia. Die fieberhafte Hast und die Nervosität der heutigen Lebensweise machen uns dieses Gesetz noch mehr zur Pflicht und verlangen von uns weit größere Anstrengungen, um es zu achten und uns ihm zu unterwerfen.“
Die Geräusche und Leidenschaften entfernen uns von uns selbst, während die Stille den Menschen stets zwingt, über sein eigenes Leben nachzudenken.
*
Die Menschheit muss Widerstand leisten. Was wird aus unserer Welt werden, wenn sie keine Orte der Stille sucht? Innere Ruhe und Ausgeglichenheit können nur der Stille entspringen. Ohne sie existiert das Leben nicht. Die größten Geheimnisse der Welt entstehen und entfalten sich in der Stille. Wie entwickelt sich die Natur? In größter Stille. Ein Baum wächst in Stille, und die Wasserquellen fließen zuerst in der Stille der Erde. Die strahlende, herrliche Sonne, die über der Erde aufgeht, wärmt uns – in Stille…
*
Ohne Gott und das Licht, das Seine Wahrheit aufleuchten lässt, vermag der Mensch die Sterne des Himmels nicht mehr zu sehen. Die Städte glühen wie Fackeln, die unsere Pupillen blenden. Das moderne Leben gönnt unserem Blick keinen Frieden. Unsere Augenlider sind ununterbrochen geöffnet, unsere Augen steif vom Betrachten eines permanenten Schauspiels. Die Diktatur des Bildes, die den Blick in einen ewigen Strudel zieht, hasst das stille Verweilen. Der Mensch ist gezwungen, immer neue Wahrheiten zu suchen, die seinen Hunger nach Besitz vergrößern; doch seine Augen sind gerötet, verstört und krank. Unablässig wollen die künstlichen Spektakel und erleuchteten Bildschirme unsere Intelligenz und unsere Seele betören. In seinem Gefängnis aus Licht entfernt sich der Mensch in der heutigen Welt von sich selbst und von Gott. Er ist an Vergängliches gefesselt, entfernt sich immer mehr vom Wesentlichen.
*
Das Schweigen des Blicks bedeutet, die Augen schließen zu können, um Gott in unserem eigenen tiefsten Inneren zu betrachten. Die Bilder sind Drogen, denen wir uns nicht mehr entziehen können, denn sie sind immer und überall gegenwärtig. (…)
Ist die Menschheit bei der traurigen Prophezeiung Jesajas angelangt, auf die Jesus hinwies: „Weil sie sehen und doch nicht sehen, weil sie hören und doch nicht hören und nichts verstehen. (...) Denn das Herz dieses Volkes ist hart geworden und mit ihren Ohren hören sie nur schwer und ihre Augen halten sie geschlossen, damit sie mit ihren Augen nicht sehen und mit ihren Ohren nicht hören, damit sie mit ihrem Herzen nicht zur Einsicht kommen, damit sie sich nicht bekehren und ich sie nicht heile“?
Auszüge aus dem lesenswerten Buch Die Kraft der Stille. 312 Seiten, fe-medienverlag
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Lesermeinungen | lesa vor 2 Stunden | |  | Innere Ruhe gibt es nur in der Wahrheit. Gesülze schläfert ein. Die kernigen Worte von Kardinal Sarah, zum Beispiel bei der Predigt in St. Anne d`Auray usw. werden anscheinend auch in den noch guten religiösen Medien nicht bereitgestellt. Sie schmeicheln nicht den Ohren, aber es sind lebensnotwendige Weckrufe in größter Orientierungslosigkeit.
"Friede ist Ruhe in guter Ordnung". Die Wahrheit gibt Klarheit den Gedanken, Halt und Geborgenheit. Wo nur noch Gesülze und Geplätscher zu finden ist in Kirchenzeitungen anstatt Wahrheit als Lichtpfad in all dem dämonischen Gewühle der Meinungen wird vieles einfach übertüncht. |  3
| | | Versusdeum vor 3 Stunden | | | Werte(r) @jabberwocky Herzlichen Dank für Ihre Gedanken. Ich werde in einer ruhigen Minute darüber nachdenken, so ich jemals wieder eine haben werde. Oder bei der nächsten Fahrt in überfüllten öffentlichen Verkehrsmitteln. |  3
| | | jabberwocky vor 14 Stunden | |  | Werter @Versusdeum Ich würde demjenigen entgegnen, daß die Einübung der Stille harte Arbeit bedeuten kann; eine Art „passiver“ Arbeit, also Verzicht auf Ablenkung, Aushalten des eigenen Innengeräuschs. Die Gedanken nicht bekämpfen, sondern vorbeiziehen lassen. Das Alleinsein pflegen (ich bin glücklich verheiratet und bezeuge, daß das auch für einen in der Welt lebenden Ehemann geht) und die Einsamkeit suchen. Und…ich würde der Person die großartige Trilogie von Kardinal Sarah schenken: Gott oder nichts / Kraft der Stille / Herr bleibe bei uns, wovon nach meinem Dafürhalten der mittlere Band, Kraft der Stille, der beste ist. Das ist ein Buch von einer solchen Dichte, daß ich geneigt bin, Kardinal Sarah das Label Kirchenlehrer zu geben. Und in dem Buch befinden sich noch herrliche Worte von Dom Dysmas de Lassus, dem Generalprior der Kartäuser. Kardinal Sarah hatte das Vorrecht, eine Zeitlang in der Grand Chartreuse leben zu dürfen.
„O glückseliges Schweigen, das der Seele so viel Frieden schenkt“ |  5
| | | Versusdeum vor 16 Stunden | | | Und was kann jemand tun, Der in der Stille immer die ewig gleichen, längst irrelevant gewordenen, Fragen wälzt? Was ist mit jemandem, der die "Stille Messe" deswegen kaum erträgt, die für viele ein Anker der Besinnung in Lärm, Hektik und Irrsinn der Großstadt ist? |  4
| | | gebsy vor 17 Stunden | |  | Es entsteht tatsächlich der Eindruck, dass sich der animierte Mensch vor der Stille fürchtet und deshalb keinen "Abbruch duldet". Aber ist es nicht gerade die "Katerstimmung", welche die Chance auf ein Umdenken eröffnet? Eine Versuchung als solche zu erkennen, ist der erste Schritt, dem die Erkenntnis innewohnt, nach Hilfe zu suchen. Tatsächlich ist in diesen Situationen die HELFENDE LIEBE GOTTES im vertrauenden Gebet "abrufbar" und beglückend ... |  4
| | | Mariat vor 17 Stunden | |  | In die Stille gehen, muss geübt werden. Ältere und Kranke, sind oft von viel Stille umgeben.
Aber nur so, kann man sein innerstes - mit den geistigen Augen der Seele anschauen. Erst mag es schmerzen - dann aber, was wirklich eine Chance ist- kann man die Vergangenheit - so manche krummen Wege aufarbeiten, bearbeiten, sich mit Gott darüber austauschen.
Gottes Stimme liegt oft in einem Gefühl, in Liebe eingehüllt - das man nur in der Stille erleben kann.
Ohne Furcht sich IHM anzuvertrauen - schafft Nähe und Vertrauen. Er liebt doch jeden Einzelnen.
Dass Er Tag und Nacht, zu jeder Zeit für uns da ist - dafür gebührt IHM ewiger Lobpreis. Danke Vater. Amen. |  5
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