Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bätzing fällt den Pro-Life-Bischöfen in den Rücken
  2. Zählt Miersch/SPD den Bamberger Erzbischof Gössl ernsthaft dem „rechten Mob“ zu???
  3. "In diesem Bistum möchte ich nicht mehr Priester sein!"
  4. "Das ging ja gerade noch mal schief"
  5. Bamberger Erzbischof Gössl wehrt sich gegen SPD-Angriff
  6. Liebes Bistum Bamberg, kommt jetzt Brosius-Gersdorf zum nächsten Marsch für das Leben?
  7. CSU-Chef Söder an die Linken: "Es ist nicht radikal, für christliche Werte einzutreten"
  8. „Brosius-Gersdorf hat schon alles gesagt“
  9. Bamberger Erzbischof Gössl: Nominierung von Brosius-Gersdorf ist „innenpolitischer Skandal“
  10. "Solches Gedankengut führt immer in die Hölle des Totalitarismus!"
  11. Legal töten?
  12. Ein guter Tag für die Demokratie!
  13. Kann ein Mensch eine Sache sein?
  14. Erzbistum Köln ungewohnt deutlich: „Joachim Frank – Ihre Berichterstattung ist menschenverachtend!“
  15. Bistum Fulda – stark engagiert beim ‚Christopher Street Day‘

Europaparlament verurteilt erstmals Methoden der Leihmutterschaft

8. Jänner 2016 in Familie, 1 Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Europaabgeordneter der Familien-Partei Gericke: „Menschenverachtendes Verfahren verbieten“


Straßburg (kath.net/pm) „Wir verurteilen die Praxis der Ersatzmutterschaft, die die Menschenwürde der Frau herabsetzt, da ihr Körper und seine Fortpflanzungsfunktionen als Ware genutzt werden...“ - in außergewöhnlich klaren Worten hat das Europäische Parlament in einem kurz vor Weihnachten angenommenen, jetzt veröffentlichten Bericht die Praxis der „Leihmutterschaft“ unmissverständlich verurteilt. Durchgesetzt hat diesen Ansatz eine fraktionsübergreifende, konservative Mehrheit - mit angeführt von Arne Gericke, Europaabgeordneten der Familien-Partei und Mitglied der christdemokratischen ECPM: „Nur 13 von 28 EU-Mitgliedsstaaten haben die sogenannte Surrogatmutterschaft aktuell verboten – und selbst dann ist für viele der Sprung in Entwicklungsländer kein Problem. Indien verdient an der Praxis rund 350 Millionen Euro jährlich - Millionen junger Frauen werden missbraucht. Ein Vergehen, das Europa insgesamt anprangern und verbieten muss! Es kann nicht sein, dass es heute leichter ist, eine indische Frau zur Fremdgeburt zu zwingen, als ein Waisenkind aus Haiti zu adoptieren“, so Gericke. Seine Forderung: EU-weit einheitliche und anwendbare Regelungen zur Adoption.


Dabei, so der Europaabgeordnete, „geht es nicht darum, den Kinderwunsch zeugungs- oder gebärunfähiger Europäerinnen und Europäer zu ignorieren – nur: Kein Kinderwunsch darf den seelischen Missbrauch und die körperliche Ausbeutung von Frauen in Indien, China, der Ukraine oder vielen anderen Schwellenländern rechtfertigen. Hier werden Menschenrechte mit Füßen getreten.“ Er habe das Thema als Koordinator seiner EKR-Fraktion im EU-Dialog mit den Staaten Afrikas, der Karibik und des Pazifiks bereits mehrfach und ausführlich mit Vertretern aus diesen Regionen diskutiert.

Entsprechend entschlossen ist der Abgeordnete, Europas Rolle in Sachen Leihmutterschaft zu verändern: „Viele der Auftraggeber und Kunden kommen aus Europa. Wir bestimmen den Markt.“ Als Gründungsmitglied der fraktionsübergreifenden „Arbeitsgruppe Menschenwürde“ im Europäischen Parlament geht Gericke deshalb strategisch gegen die Leihmutterschaft vor: „Der jetzt verabschiedete Bericht ist in seiner Klarheit ein Meilenstein in unserem gemeinsamen Bemühen um mehr Menschenwürde und Menschenrechte für die betroffenen Frauen.“

So heißt es im Artikel 114 des sogenannten „Preda-Berichts“, das Parlament sei „der Auffassung, dass die Praxis der gestationellen Ersatzmutterschaft, die die reproduktive Ausbeutung und die Nutzung des menschlichen Körpers – insbesondere im Fall von schutzbedürftigen Frauen in Entwicklungsländern – für finanzielle oder andere Gewinne umfasst, untersagt werden und dringend im Rahmen der Menschenrechtsinstrumente behandelt werden sollte.“

Bereits im Oktober war Gericke und seiner christdemokratischen Europapartei ECPM ein ähnlicher Erfolg im Europarat gelungen: Ein rundum positiver Bericht zur Leihmutterschaft, erstellt von der belgischen Transsexuellen Petra de Sutter wurde vom Europarat wegen Befangenheit der Berichterstatterin zurückgewiesen: De Sutter ist neben ihrem Sitz im Europarat hauptberuflich Gynäkologin und Vorsitzende der Abteilung für reproduktive Medizin an der Universitätsklinik Gent - eines von vier belgischen Krankenhäusern, trotz des nicht vorhandenen rechtlichen Rahmens die Leihmutterschaft praktizieren.

Entschieden fördern möchte Gericke „EU-weit einheitliche und gut anwendbare Regelungen zur Adoption“. Millionen Waisen weltweit warteten darauf, ihre Zeit im Kinderheim zu beenden und eine neue Familie zu finden - „es kann nicht sein, dass dieser Prozess komplizierter, langwieriger und teurer ist als die menschenverachtende Leihmutterschaft“. Eine entsprechende Anfrage an die EU-Kommission hat der Europaabgeordnete bereits gestellt.

Archivfoto Europaparlament Straßburg


Foto EU-Parlament Straßburg © kath.net/Petra Lorleberg


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 antony 8. Jänner 2016 

Das ist eine sehr gute Nachricht!

(obwohl, kleine Randbemerkung, das Europaparlament in dieser Frage vermutlich genauso wenig zuständig ist, wie für das Gender-Geschwafel und die Abtreibungspropaganda im Tarabella-Bericht).

In den USA spielt sich gerade eine entsetzliche Auseinandersetzung um eine Leihmutterschaft: Die Auftraggeber (die genetischen Eltern) wollen die schwangere Leihmutter dazu verdonnern, von den eingesetzten Drillingen eines abzutreiben, um die Gesundheit der anderen beiden nicht zu gefährden. Laut Leihmutterschaftsvertrag haben sie sogar das Recht, das einzufordern. Die Schwangere lehnt das aber - Gott sei Dank! - ab und sagt, sie adoptiere das dritte Kind. S. Link.

Mittlerweile der zweite Fall dieser Art in den USA.

Das nur, um das Thema "Frau (und Kind) als Ware" zu verdeutlichen.

nypost.com/2015/12/14/surrogate-defying-birth-parents-abortion-demand/


4
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Leihmutterschaft

  1. EU-Initiative begünstigt Leihmutterschaft "durch die Hintertür"
  2. Ethikerin: Leihmutterschaft nach Skandal in Ukraine verbieten
  3. Kindeswohl als zentrales Kriterium
  4. Lackner: Urteil zu Leihmutterschaft widerspricht Menschenrechten
  5. Indien: Ärzte fordern schärfere Kontrolle in Leihmutterschaftskliniken
  6. Leihmutterschaft in Luxemburg: Eine unangenehme Debatte
  7. Hier müssen wir auf die Barrikaden: Leihmutterschaft!
  8. Oberlandesgericht Braunschweig lehnt Leihmutterschaft ab
  9. Bioethikerin Merckens begrüßt EGMR-Urteil zu Leihmutterschaft
  10. EGMR: Staat muss Leihmutterschaftskind nicht legal anerkennen






Top-15

meist-gelesen

  1. "In diesem Bistum möchte ich nicht mehr Priester sein!"
  2. Bätzing fällt den Pro-Life-Bischöfen in den Rücken
  3. Zählt Miersch/SPD den Bamberger Erzbischof Gössl ernsthaft dem „rechten Mob“ zu???
  4. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  5. Sommerspende für kath.net - Eine Bitte an Ihre Großzügigkeit!
  6. Erzbistum Köln ungewohnt deutlich: „Joachim Frank – Ihre Berichterstattung ist menschenverachtend!“
  7. "Das ging ja gerade noch mal schief"
  8. „Schon Brosius-Gersdorfs Doktorvater ist mit gleicher Einstellung zur Menschenwürde durchgefallen“
  9. Liebes Bistum Bamberg, kommt jetzt Brosius-Gersdorf zum nächsten Marsch für das Leben?
  10. Bamberger Erzbischof Gössl: Nominierung von Brosius-Gersdorf ist „innenpolitischer Skandal“
  11. Bamberger Erzbischof Gössl wehrt sich gegen SPD-Angriff
  12. Der Papst trägt wieder elegante Schuhe - aber in Schwarz
  13. Jenseits der Linien, im Gehege des Heiligen. Über einen Streit, der nicht sein darf
  14. Ein guter Tag für die Demokratie!
  15. „Brosius-Gersdorf hat schon alles gesagt“

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz