Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Mater populi fidelis
  2. Kardinal Müller: Der Progressismus, nicht die Tradition spaltet die Kirche
  3. Deutsche Bischöfe stellen sich que(e)r zur Lehre der Kirche
  4. Kardinal Schönborn stellt sich gegen das Kopftuchverbot
  5. ‚Niemand wird zugrunde gehen’. Das Gedächtnis der Verstorbenen und die Hoffnung der Auferstehung
  6. Evangelische Pfarrerin segnet VIER Männer in sogenannter „Polyhochzeit“
  7. ‚Gute Laune‘-Tanzeinlage bei Messe zu Allerheiligen
  8. Vatikan kündigt bevorstehende Veröffentlichung eines Dokuments zu Monogamie an
  9. Vatikan möchte Seligsprechungsprozess für Isabella I. „pausieren, aber nicht beenden“
  10. 'Wir sind bereit, willens und fähig, unsere große christliche Bevölkerung weltweit zu schützen!'
  11. Kardinal Fernandez, Präfekt des Glaubensdikasteriums: „Synodalität: Warum nein und warum ja?“
  12. „Ich hatte die Wahl, Jesus zu verleugnen, um freizukommen, aber ich sagte nein“
  13. „Soll ich mich denen anschließen, die immer mehr polarisieren und nach links oder rechts rücken?“
  14. Ablösung der wegen der 1803 erfolgten Konfiszierung von Kirchenvermögen zu zahlenden Staatsleistung
  15. Papst bestätigt neuen Abt für Saint-Maurice in der Schweiz

EU-Initiative begünstigt Leihmutterschaft "durch die Hintertür"

30. Mai 2021 in Aktuelles, 1 Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Kirchliches Institut für Ehe und Familie: Anerkennung grenzüberschreitender Elternschaften würde De-facto-Anerkennung von fragwürdigen Praktiken der Reproduktionsmedizin bedeuten.


Wien (kath.net/ KAP)

Vor den möglichen Folgeschäden einer EU-Initiative, die zu einer grenzüberschreitenden Anerkennung der Elternschaft innerhalb der Union führen soll, hat das kirchliche "Institut für Ehe und Familie" (IEF) gewarnt. Die Möglichkeiten der modernen Reproduktionsmedizin führten zu einem immer stärkeren Auseinanderklaffen von biologischer und rein rechtlicher Elternschaft, heißt es in einer am Mittwoch veröffentlichten Stellungnahme. Das Ansinnen der EU-Spitze könnte zur Leihmutterschaft "durch die Hintertür" führen, so die Warnung.

Aus Sicht des IEF ist das Ziel nachvollziehbar, die in einem EU-Mitgliedstaat festgestellte Elternschaft EU-weit anzuerkennen. Denn die unterschiedliche Anerkennung von Elternrechten könne zur Erschwernis der Niederlassungsfreiheit führen; daher sei beabsichtigt, alle Formen der Elternschaft - neben der biologischen und Adoptionselternschaft auch jene durch Rechtsakt - gleichermaßen zu regulieren. Das könnte laut IEF jedoch zur De-facto-Anerkennung von Praktiken wie der Leihmutterschaft führen, die von einzelnen EU-Mitgliedstaaten bewusst abgelehnt würden, weil sie das Wohl von Kindern gefährdeten.


Auch die Tatsache, dass durch die Gleichstellung einer Elternschaft aufgrund eines Rechtsaktes Kinder bewusst und vorsätzlich von ihren biologischen Eltern getrennt werden und damit gegen internationale Kinderrechte verstoßen wird, ist aus Sicht des kirchlichen Instituts "höchst besorgniserregend". Die Möglichkeiten der Reproduktionsmedizin und manche Tendenzen in der Rechtsgestaltung führten immer öfter dazu, dass Kinder "bewusst gespaltenen Elternschaften ausgesetzt werden".

Nach einer ersten öffentlichen Feedbackschleife geht die EU-Initiative nunmehr in die nächste Runde öffentlicher Konsultation. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte sie bereits im September 2020 angekündigt, begrüßt wurde die Vorlage u.a. von "Transgender Europe" und der NGO "European Network on Statelessness".

Stephanie Merckens, Juristin am IEF, gab in der Stellungnahme zu bedenken, dass die Anerkennung von faktischen Konstellationen die Schutzwirkung von Gesetzen und Verboten "konterkariert", die gerade dem Kindeswohl dienen sollen. Zwar müsse verhindert werden, dass Kinder aus Leihmutterschaft oder nach anderen reproduktionsmedizinischen Maßnahmen Geborene elternlos "stranden". Doch dies dürfe nicht dazu führen, dass "quasi durch die Hintertüre" ein innerstaatliches Verbot umgangen werde.

Die Bioethikerin am von der Bischofskonferenz eingerichteten "Institut für Ehe und Familie" plädierte dafür, die Regulierungskompetenz der einzelnen EU-Mitgliedstaaten in bedeutsamen rechtsethischen Bereichen nicht zu gefährden. Die gesetzlichen Unterschiede betreffend Fragen zu Ehe, Familie und Elternschaft seien tief in den sozialen, kulturellen und politischen Besonderheiten der EU-Mitgliedstaaten verwurzelt, forderte das IEF das Subsidiaritätsprinzip ein.

 

Auch international kritische Stimmen

Auch international stößt die EU-Initiative auf Skepsis bzw. Ablehnung: "CIAMS" (Internationale Koalition für die Abschaffung der Leihmutterschaft), die ihre Ablehnung der Leihmutterschaft feministisch begründet, warnte in ihrer Stellungnahme ebenfalls vor der Bedrohung von Kinder- und Frauenrechten durch eine etwaige EU-weite Harmonisierung. Ähnlich positionierten sich auch die Föderation der Katholischen Familienverbände in Europa (FAFCE) und die österreichische Initiative "Stoppt-Leihmutterschaft".

Bis 11. August 2021 können weitere Stellungnahmen abgegeben werden; ausdrücklich dazu aufgefordert sind Organisationen der Zivilgesellschaft und nichtstaatliche Organisationen, die sich mit Kinderrechten, Familienrecht, Menschenrechten und Nichtdiskriminierung befassen.

 

Copyright 2021 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich (www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Leihmutterschaft

  1. Leihmutterschaft ist „für Gewalt, Missbrauch und Ausbeutung von Frauen und Kindern verantwortlich“
  2. UN-Sonderberichterstatterin: Leihmutterschaft ist Gewalt gegen Frauen und Kinder
  3. Ethikerin: Leihmutterschaft nach Skandal in Ukraine verbieten
  4. Kindeswohl als zentrales Kriterium
  5. Lackner: Urteil zu Leihmutterschaft widerspricht Menschenrechten
  6. Indien: Ärzte fordern schärfere Kontrolle in Leihmutterschaftskliniken
  7. Leihmutterschaft in Luxemburg: Eine unangenehme Debatte

EU

  1. Europa ist ‚ein müder, unterwürfiger und sogar ein wenig verwöhnter Kontinent’
  2. Europäischer Familiendachverband mit heftiger Kritik an Macron
  3. Dunkle Stunde für den europäischen Rechtsstaat
  4. Europäisches Parlament: Abstimmung über neue Abtreibungs-Entschließung steht bevor
  5. EU-Parlament brüskiert Polen und Ungarn und erklärt Europa zur ‚LGBTIQ-Freiheitsraum’
  6. EU: Angriff auf konservatives polnisches Institut
  7. EU-Abgeordnete der ÖVP für ‚Recht auf Abtreibung’?






Top-15

meist-gelesen

  1. Mater populi fidelis
  2. Deutsche Bischöfe stellen sich que(e)r zur Lehre der Kirche
  3. Die drei Nonnen von Goldenstein - Jetzt wird die Justiz aktiv
  4. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  5. Kardinal Müller: Der Progressismus, nicht die Tradition spaltet die Kirche
  6. Evangelische Pfarrerin segnet VIER Männer in sogenannter „Polyhochzeit“
  7. ‚Gute Laune‘-Tanzeinlage bei Messe zu Allerheiligen
  8. Er hat den Tod für immer verschlungen. Auf dem Weg zum Fest ohne Ende, wo wir erwartet werden
  9. 'Wir sind bereit, willens und fähig, unsere große christliche Bevölkerung weltweit zu schützen!'
  10. Kardinal Fernandez, Präfekt des Glaubensdikasteriums: „Synodalität: Warum nein und warum ja?“
  11. Kardinal Schönborn stellt sich gegen das Kopftuchverbot
  12. Kremsmünster: Abt Eckerstorfer für theozentrische Wende in der Kirche
  13. ‚Niemand wird zugrunde gehen’. Das Gedächtnis der Verstorbenen und die Hoffnung der Auferstehung
  14. Auf den Spuren von Nicäa – Das Erste Konzil der Christenheit in einer neuen Dokumentation
  15. US-Vizepräsident Vance: Meine Kinder werden katholisch erzogen, hoffe auf Bekehrung meiner Frau

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz