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Hier müssen wir auf die Barrikaden: Leihmutterschaft!

31. Mai 2017 in Kommentar, 1 Lesermeinung
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„Was hier geschieht, bekommt eine neue ‚Qualität‘ der Herabwürdigung der Frau. Es ist eine neue Form der Versklavung von Frau und Kind.“ Gastbeitrag von Hubert Gindert


Rom-Bonn (kath.net/Blog Forum Deutscher Katholiken) In Trient/Italien hat ein Richter zwei homosexuelle Männer als Eltern von Zwillingen anerkannt. Die Zwillinge wurden von einer Leihmutter ausgetragen. „Aus Gründen der Klugheit“, damit die Leihmutter aufgrund aufkommender mütterlicher Gefühle nicht zusätzliche Ansprüche stellte, haben die als Eltern akzeptierten Männer die Eizellen nicht von der Frau genommen, die das Kind austrug sondern von einer anderen Frau dazugekauft. Die beiden Männer wollten so sicherstellen, dass das ausgetragene Kind ihr Eigentum würde.

Dieser Vorgang geschieht zu einem Zeitpunkt, in dem Gewalt gegen Frauen angeprangert wird. Was aber hier geschieht, bekommt eine neue „Qualität“ der Herabwürdigung der Frau. Es ist eine neue Form der Versklavung von Frau und Kind. War bisher der Verkauf des fraulichen Körpers auf Prostitution und sexuelle Zurschaustellung beschränkt, so erstreckt er sich in der Leihmutterschaft auf das Innere des Körpers, nämlich auf die Gebärmutter und die Zeit der neunmonatigen Schwangerschaft. Wurde schon bisher die Verantwortung und Schuld für Abtreibung hauptsächlich der Frau aufgebürdet, so kommt nach dem Motto „freiwillig und bezahlt“ eine zusätzliche Form von Versklavung hinzu. In Italien gibt es noch kein Gesetz, das die Leihmutterschaft regelt. In der EU-Kommission gibt es Bestrebungen, die Leihmutterschaft zu legalisieren.


Wie die Frauenrechtlerin Lucetta Scaraffia im „Osservatore Romano“ (10. März 2017, Nr. 10, spanische Ausgabe) schreibt, wird in Italien nun heftig darüber diskutiert, ob man diese Richterentscheidung als unvermeidlich im Sinne des menschlichen Fortschritts hinnehmen soll, weil eine kritische Haltung dagegen als Zeichen eines absurden Widerstandes gegen die moderne Zeit interpretiert würde. Es sei ohnehin nur eine Frage der Zeit, bis jede denkbare Form der Vaterschaft realisiert sei. Diese schließe Leihmutterschaft und die Akzeptanz von zwei Personen gleichen Geschlechts als Eltern ein.

Hier stellt sich die Frage, was als „Fortschritt“ zu gelten hat. Was ist Fortschritt? Wikipedia bezeichnet Fortschritt als „eine Änderung eines Zustandes. Gegenbegriffe sind Rückschritt oder Stillstand … Der vieldeutige Begriff hat erhebliche geschichts- und kulturphilosophische Auswirkungen und prägt in besonderer Weise das Weltbild der westlichen Moderne.“

Papst Benedikt XVI. geht in seiner Enzyklika „Über die christliche Hoffnung“ (Spe Salvi) der Entwicklung und der Doppelgesichtigkeit des Begriffs „Fortschritt“ auf den Grund. Er sagt: „Zunächst ist zu fragen, was heißt Fortschritt wirklich; was verheißt er und was verheißt er nicht? Schon im 19. Jahrhundert hat es auch Kritik am Fortschrittsglauben gegeben. Im 20. Jahrhundert hat Theodor W. Adorno die Problematik des Fortschrittglaubens drastisch formuliert: Der Fortschritt sei, genau gesehen, der Fortschritt von der Steinschleuder zur Megabombe. Das ist nun in der Tat eine Seite des Fortschritts, die man nicht ausblenden darf. Anders gesagt: Die Zweigesichtigkeit des Fortschritts wird sichtbar: Der Fortschritt bietet unzweifelhaft neue Möglichkeiten zum Guten, aber er öffnet auch abgründige Möglichkeiten des Bösen, die es ehedem nicht gab“ (Ziff. 22).

Die Leihmutterschaft ist in der Tat eine Megabombe. Wir haben hier den Fall, dass sich Menschen anmaßen, alles zu machen, was biotechnisch möglich ist. Sie spielen Gott und liefern den Beweis, dass ohne Verantwortung vor Gott alles möglich ist, was sich Menschen ausdenken und in die Tat umsetzen können. Was hier als „Fortschritt“ deklariert wird, betrifft immerhin die Hälfte der Menschheit, nämlich die Frauen und auch die Kinder, die ihre Identität nicht mehr kennen.

Benedikt XVI. fragt in seiner Enzyklika (Ziff. 23) … „Wann herrscht die Vernunft wirklich? Wenn sie sich von Gott gelöst hat? Wenn sie für Gott blind geworden ist? Ist die Vernunft des Könnens und des Machens schon die ganze Vernunft?“ Und weiter: „Eine Selbstkritik der Neuzeit im Dialog mit dem Christentum und seine Hoffnungsgestalt ist notwendig“ (Ziff 22). Bis es soweit ist, müssen alle, die mit der durch die Leihmutterschaft verbundenen Deshumanisierung nicht einverstanden sind, auf die Barrikaden gehen und aktiven Widerstand leisten, damit uns diese Vorstellung unter dem Deckmantel der Freiheit nicht als Recht übergestülpt wird“.

Ethik2go - Leihmutterschaft - Philosoph Markus Gabriel: ´Leihmutterschaft ist extrem unmoralisch!´


Australischer Vater lässt Baby ´Gammy´ wegen Downsyndrom bei Leihmutter zurück und nimmt nur die nichtbehinderte Zwillingsschwester (engl.)



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