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Bedrängnis gehört zur 'Normalsituation' des Christseins

4. Oktober 2011 in Spirituelles, 13 Lesermeinungen
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Erzbischof Zollitsch bei der Eröffnung der Deutschen Bischofskonferenz über den Hl. Franziskus: Große Heilige, liebe Mitbrüder, waren stets große Beter.


Fulda (kath.net)
KATH.NET dokumentiert die Predigt
des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, während der Vesper zum Beginn der
Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Fulda am 4. Oktober 2011 im Wortlaut:

Fröhlich in der Hoffnung, geduldig in der Bedrängnis, beharrlich im Gebet (Röm 12,12)

Liebe Mitbrüder!

Was es heißt, fröhlich in der Hoffnung zu sein, wozu der Apostel Paulus uns auffordert, haben wir beim Besuch des Heiligen Vaters in unserem Land erleben dürfen. Er hat uns nicht nur die Schönheit und Tiefe unseres Glaubens neu vor Augen geführt. Er hat auch immer wieder aufgezeigt, dass und wie Gott uns Zukunft schenkt. Diese von Gott geschenkte Zukunft ist unsere Hoffnung. Dass solche Hoffnung befreit und froh macht, war in diesen Tagen und in den vielen Begegnungen mit ihm geradezu handgreiflich zu spüren. Ja, Freude steckt an, Hoffnung verbindet.

Die Lesung aus dem Römerbrief, die wir eben hörten, ist gewählt im Blick auf den heiligen Franziskus, dessen wir heute gedenken. In seinem Leben scheint nicht nur auf, was es heißt, fröhlich in der Hoffnung zu sein. Er musste sich auch in der Bedrängnis bewähren und Geduld lernen. Er wusste vor allem auch um die Macht des Gebetes und der Beharrlichkeit, derer es beim Beten bedarf.


Franziskus, der „Narr Gottes“, legte alle irdischen und materiellen Bedürfnisse ab, um unbeschwert, in Leichtigkeit und Freude für Gott leben zu können. Er war so stets fröhlich in der Hoffnung, da er darauf vertraute, dass Gott ihm den Weg zum Leben weisen werde. Er strahlte diese Freude und Hoffnung aus, steckte viele an und bewog sie, es ihm gleichzutun und sich ihm anzuschließen. Nicht umsonst ist Franziskus bis heute einer der beliebtesten Heiligen, obwohl alle spüren, dass er eine stete Herausforderung für uns ist, eine Herausforderung und Ermutigung, auf Gott zu setzen und uns in der von Gott geschenkten Hoffnung festzumachen, um dadurch frei und froh zu werden.

Die Fröhlichkeit eines Franziskus ist alles andere als die Leichtlebigkeit eines Luftikus. Er musste kämpfen um seinen Weg: mit seinem Vater, der ihn nicht verstand und verstieß. Mit den klassischen Orden, für die die Lebensweise der Brüder anstößig wirkte. Mit Rom um die Anerkennung des neuen Ordens. In all diesem Ringen, in all dieser Bedrängnis blieb Franziskus geduldig. Er lernte warten und musste warten, bis Gott ihm die Tür öffnete und er den nächsten Schritt tun konnte.

Sind wir nicht in Gefahr, in unserer schnelllebigen und an der Oberfläche bleibenden Zeit zu vergessen, dass Bedrängnis nach dem Zeugnis der Heiligen Schrift zu „Normalsituation“ des Christseins gehört? Wenn wir uns dessen bewusst sind, lernen wir Geduld im Warten und Vertrauen auf Gottes Wirken.

Große Heilige, liebe Mitbrüder, waren stets große Beter. Dabei geht es nicht nur im die Beharrlichkeit jener Witwe im Evangelium, von der Lukas berichtet (Lk 18,3ff), oder der kanaanäischen Frau, die sich von Jesus nicht abweisen lässt (Mt 15,21-28). Es geht weit mehr darum, uns im Gebet festzumachen und uns darin zu verankern; mit Gott stets verbunden zu sein und aus dem Lob Gottes zu leben, wie wir dies etwa im Sonnengesang des heiligen Franziskus erfahren dürfen. Davon darf uns nichts abbringen. Solche Beharrlichkeit lässt uns stets bei Gott und mit ihm verbunden sein.

Im Wort zum Sonntag, das uns Papst Benedikt vor dem Antritt zu seinem Pastoralbesuch schenkte, nennt er ausdrücklich den heiligen Franziskus. Es fiel auf, dass er bei seiner Predigt in Erfurt auf die Heiligen des Bistums Erfurt einging und den Jugendlichen bei der Vigilfeier in Freiburg die Heiligen als Vorbilder vor Augen stellte: „Liebe Freunde,“ so sagte er, „immer wieder ist das Bild der Heiligen karikiert und verzerrt worden, so als ob heilig zu sein bedeute, weltfremd, naiv und freudlos zu sein. Nicht selten meint man, ein Heiliger sei nur der, der asketische und moralische Höchstleistungen vollbringe und den man daher wohl verehren, aber im eigenen Leben doch nie nachahmen könne. Wie falsch und entmutigend ist diese Meinung! … Christus ruft euch nicht, weil ihr gut und vollkommen seid, sondern weil Er gut ist!“

Liebe Mitbrüder, Papst Benedikt sagt damit auch uns: Wir sind von Gott gerufen und in Dienst genommen, „weil Er gut ist“. Gott weist uns den Weg und geht ihn mit uns, weil Er gut ist. Dies macht Mut und gibt Kraft, unseren Dienst mit Freude, Geduld und Beharrlichkeit wahrzunehmen. Dabei wissen wir uns von den Heiligen begleitet und ermutigt. Sie alle, die uns im Glauben vorausgegangen sind, bleiben uns in der Communio Sanctorum verbunden. So haben wir uns zu Recht am Grab des heiligen Bonifatius versammelt. Auch im Blick auf sein Leben und Wirken bleiben wir uns dessen bewusst: Bedrängnis gehört zum Christsein in dieser Welt. Weil dem so ist, lassen wir uns nicht entmutigen. Wenn wir beharrlich bleiben im Gebet, wird uns Gott nicht nur die Geduld in der Bedrängnis schenken, sondern auch die Freude in der Hoffnung, die größer ist als alle Bedrängnis, weil sie uns in Gott verwurzelt und gegründet sein lässt. Amen.


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