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Zollitsch nennt Freiburger Handreichung einen «vorläufigen Impuls»

10. Oktober 2013 in Deutschland, 21 Lesermeinungen
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Freiburger Administrator betont in dem Brief an seine Amtsbrüder, das Freiburger Papier sei ohne sein Wissen vorab veröffentlicht und in den Medien meist zugespitzt und vereinfachend dargestellt worden.


Freiburg (kath.net/KNA) Erzbischof Robert Zollitsch hat die Freiburger Handreichung zur Seelsorge für wiederverheiratete Geschiedene als Diskussionsbeitrag für die Beratungen der Deutschen Bischofskonferenz bezeichnet. Dieser «vorläufige Impuls» solle aber keineswegs die Überlegungen auf Bundesebene vorweg nehmen, so der apostolische Administrator des Erzbistums Freiburg. Zudem seien bei dem «insgesamt nicht abgeschlossenen Prozess der Neuausrichtung des pastoralen Umgangs mit wiederverheirateten Geschiedenen» grundsätzliche Klärungen auf weltkirchlicher Ebene notwendig, schreibt Zollitsch in einem Brief an alle katholischen Bischöfe in Deutschland, wie das Erzbistum Freiburg am Donnerstag mitteilte.


Die vom Freiburger Seelsorgeamt veröffentlichte «Handreichung» beschreibt erstmals Wege, wie nach einer Scheidung erneut standesamtlich verheiratete Katholiken mit kirchlicher Erlaubnis beichten und zur Kommunion gehen können. Zollitsch betont in dem Brief an seine Amtsbrüder, das Freiburger Papier sei ohne sein Wissen vorab veröffentlicht und in den Medien meist zugespitzt und vereinfachend dargestellt worden. Das werde dem «sensiblen Thema» nicht gerecht.

Die Veröffentlichung hatte weltweit für Schlagzeilen gesorgt und Spekulationen über einen Kurswechsel der katholischen Kirche in dieser Frage ausgelöst. Vatikansprecher Federico Lombardi hatte sich gegen Sonderwege in der Familienpastoral ausgesprochen. Papst Franziskus hat für Oktober 2014 eine Sonderbischofssynode zur Familienpastoral einberufen.

Die deutschen Bischöfe äußerten sich zurückhaltend zu dem Vorstoß aus Freiburg. So bekräftigte etwa der Berliner Erzbischof Kardinal Rainer-Maria Woelki, es sei richtig, den Blick auf die pastorale Not zu richten, und alles zu tun, «was in unserer Kirche möglich ist, um diese Not zu lindern». Er sehe aber «keinen Spielraum für eine Veränderung der bestehenden Pastoral bei wiederverheirateten Geschiedenen», so Woelki auf Anfrage. Der Münchner Kardinal Reinhard Marx wertete die Leitlinien als «Beitrag zu einem nicht abgeschlossenen Diskussionsprozess» in der Deutschen Bischofskonferenz. Ebenso betonte der Vorsitzende der Pastoralkommission der Bischofskonferenz, der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode, die deutschen Bischöfe würden «sich eingehend damit befassen und sie in die weiteren Überlegungen einbeziehen».

(C) 2013 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.
Foto (c) Erzbistum Freiburg/Andreas Gerhardt


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