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FAZ: Rettung des Weltklimas wird zur Ersatzreligion21. Februar 2019 in Aktuelles, 8 Lesermeinungen Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
FAZ-Herausgeber Steltzner: Heute schützt der Kauf von Kohlendioxidzertifikaten davor, beim Flug zum Shoppen nach London vom schlechten Gewissen geplagt zu werden.
Frankfurt am Main (kath.net) Die Rettung des Weltklimas hat für große Teile der deutschen Gesellschaft mittlerweile den Rang einer Ersatzreligion. Diese Ansicht vertritt einer der Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ), Holger Steltzner, in einem Kommentar mit der Überschrift Klimareligion mit Ablasshandel. Dies berichtet die Evangelische Nachrichtenagentur idea. Demnach wollen viele Deutsche etwa an der Zapfsäule ihr schlechtes Gewissen beruhigen, in dem sie E-10 tanken. Dabei denkt kaum jemand daran, dass für Biosprit in Indonesien die letzten Orang-Utans aus den Bäumen geschossen werden, weil der Urwald den Palmölplantagen weichen muss, so Steltzner. Als vorbildlich gelte, wer Tofu statt Fleisch esse. Doch dafür seien Regenwälder abgeholzt worden, um Soja-Plantagen zu errichten. Für die Lithium-Ionen-Batterie, die das Klima retten solle, würden für die Rohstoffgewinnung ganze Landstriche in Afrika, Russland und Südamerika verwüstet. 
Steltzner zufolge haben Umweltorganisationen und Unternehmen wahrscheinlich vom Vatikan gelernt, dass mit Ablass sündigen noch schöner ist. Früher hätten Gläubige sogar für Verstorbene Ablassbriefe erwerben können, um Sündenstrafen im Fegefeuer zu tilgen. Im Mittelalter sei das ein Kassenschlager gewesen: Heute schützt der Kauf von Kohlendioxidzertifikaten davor, beim Flug zum Shoppen nach London vom schlechten Gewissen geplagt zu werden. Laut Steltzner sollte sich Deutschland von der Illusion verabschieden, als Klassenprimus das Weltklima retten zu können. Nicht Alleingänge einer moralischen Supermacht seien gefragt, sondern rationale und vor allem international abgestimmte Politik mit Maß und Mitte, um die Folgen des Klimawandels aufzufangen. Angesichts der rasant wachsenden Zahl von Menschen könne man den Wandel wohl allenfalls mildern, aber nicht gänzlich verhindern. Foto: Symbolbild
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