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Der Islam braucht keinen Luther – er bräuchte einen Jesus

27. November 2014 in Chronik, 6 Lesermeinungen
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Denn ein Luther würde dem Islam überhaupt nichts nutzen. Gastkommentar von Sebastian Moll (The European)


Mainz (kath.net/The European) In seinem mittlerweile schon berüchtigten „Focus“-Artikel über den Islam stellt Michael Klonovsky insgesamt acht Thesen auf, von denen die achte lautet: Der Islam braucht einen Luther. Nicht ohne Grund hat der Autor diese These an das Ende seines Aufsatzes gestellt, richtet sie doch den Blick in die Zukunft, während die übrigen Thesen eher die Vergangenheit und Gegenwart des Islams beschreiben. Gerade deshalb erscheint sie mir als die wichtigste These des Artikels, gerade deshalb erscheint es mir aber auch wichtig, sie zu korrigieren. Denn ein Luther würde dem Islam überhaupt nichts nutzen.

Was Luther wollte

In einer Zeit, in der Margot Käßmann zur Luther-Botschafterin avancieren kann, obwohl sie mit dem großen Reformator ungefähr so viel gemein hat wie Harald Glööckler mit Caravaggio, ist es von enormer Wichtigkeit, sich die Ereignisse des 16. Jahrhunderts einmal genauer vor Augen zu führen.

Klonovsky hat ja zunächst einmal Recht, dass Luther durch seine Theologie entscheidend zur modernen Trennung von Staat und Kirche beigetragen hat. Luther führte aber, auch wenn ihm dies von der katholischen Kirche natürlich stets vorgeworfen wurde, keine neue Lehre ein, sondern ging lediglich zu den Quellen zurück, zu Christus selbst. Er verordnete der mittelalterlichen Kirche, in der viel vom ursprünglichen Evangelium verdunkelt worden war, eine Rückbesinnung auf den Ursprung, eine Re-Formation im eigentlichen Sinne des Wortes. Ist es das, was der Islam braucht? Kann man den Islamisten tatsächlich vorwerfen, dass sie sich nicht genügend auf den Propheten zurückbesinnen?


Die Verteidiger des Islams weisen zwar mit ermüdender Redundanz darauf hin, dass es auch in der Geschichte des Christentums schreckliche Gewalt gegeben habe. Niemand möchte das bestreiten. Aber es gab sie in der Geschichte, nicht im Ursprung. Wer zu Christus selbst zurückkehrt, wird bei ihm weder in seinem Leben noch in seinen Worten Mord und Totschlag finden. Er durchlebt das Martyrium, aber als passiv Ertragender, nicht als heroischer Krieger. Dies hat dem Christentum immer wieder aufs Neue die Kraft verliehen, sich von innen heraus zu reformieren. Aber das ist bei weitem nicht der einzige Unterschied zwischen Christentum und Islam.

Was Wulff nicht versteht

Vor wenigen Wochen wurde Christian Wulff mit dem Toleranzpreis der evangelischen Akademie Tutzing ausgezeichnet. Wer glaubte, unser ehemaliger Bundespräsident habe seinerzeit bereits mit seinem berühmten ZDF-Interview neue Maßstäbe medialer Peinlichkeit gesetzt, sah sich nun eines Besseren belehrt. In seiner Dankesrede zu diesem Preis sprach Wulff die denkwürdigen Worte: „Sie [Christen und Muslime] glauben alle an den einen Gott, der die Welt und alle Menschen erschaffen hat. Sie teilen den Auftrag, die Schöpfung zu achten und zu bewahren. Und sie glauben an das Jüngste Gericht und damit daran, dass sie einmal Rechenschaft abzulegen haben für ihr Tun auf Erden. Bei so vielen Gemeinsamkeiten sollte es eigentlich sogar leicht sein, die Unterschiede zu ertragen.“

Wieder einmal zeigen sich die fatalen Auswirkungen der Käßmannisierung des christlichen Glaubens. Wer letzteren auf das Motto „Seid nett zueinander und spart Energie“ reduziert, übersieht mitunter die doch erheblichen Unterschiede zwischen Christentum und Islam.

Das Christentum basiert, wie sein Name bereits hintergründig andeutet, auf Jesus Christus, dem fleischgewordenen Worte Gottes. Die Inkarnation ist keine bloße Lehrformel der Dogmatik, erst durch sie wird christliche Ethik überhaupt möglich. Der Islam lehnt die Vorstellung der Menschwerdung Gottes als blasphemisch ab. Allein deshalb kann, Wulffs salbungsvollen Worten zum Trotz, niemals von überwiegenden Gemeinsamkeiten zwischen Christentum und Islam gesprochen werden. Aber nicht nur das: Durch eben diese Ablehnung ist es dem Islam verwehrt geblieben, ein Menschenbild zu entwickeln, dass dem christlichen ähnelt. Der Islam möchte, wie Klonovsky in seiner ersten These richtig sagt, das gesamte Leben der Gläubigen durch ein umfassendes Regelwerk kontrollieren. Aus diesen Zwängen hat Jesus die Christen befreit. Auf die Frage nach dem wichtigsten Gebot antwortet er:

Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt. Dies ist das höchste und größte Gebot. Das andere aber ist dem gleich: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. In diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.

Jesus bringt es auf den Punkt

Das gesamte Alte Testament in zwei Sätzen zusammenzufassen – das will gekonnt sein! Aber Jesus war nicht einfach nur ein wortgewandter Prediger, dem die Gabe der Vereinfachung zuteil war. In ihm und durch ihn wird erst wahr, dass Gottesliebe und Menschenliebe zwei Seiten derselben Medaille sind. Dadurch, dass Gott in Christus Mensch wurde, kann ich Gott in meinem Nächsten erkennen. „Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan“, bringt es Jesus auf den Punkt. „Wir lieben, weil er uns zuerst geliebt hat“, lautet die prägnante Antwort des Neuen Testaments auf die offenbarte Gnade Gottes.

Gott hat sich selbst erniedrigt, um den Menschen zu erhöhen. Diese Wertschätzung, dieser ungeheuerliche Vertrauensbeweis war es, der es den Christen ermöglichte, allein aus der Liebe heraus zu leben, die kleinlichen Kultvorschriften hinter sich zu lassen und ohne Gewissensnot dem Kaiser zu geben, was des Kaisers ist. Ob sich der Islam auch einmal dorthin entwickelt? Jedenfalls wäre ihm ein Luther dabei keine Hilfe.


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