Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bischof Gregor Maria Hanke tritt zurück – Rückkehr in die Seelsorge als Herzensanliegen
  2. Der Auftritt war "objektiv blasphemisch"
  3. Diözesankomitee Münster kritisierte Pieperpreis für Bischof Barron – und erntet Gegenkritik
  4. Debakel im Bistum Fulda - Mindestens für die nächsten sieben Jahre keine Priesterweihen!
  5. Alte Messe - Kommt es zu einem Kurswechsel unter Papst Leo XIV.?
  6. Strafanzeige nach Performance halbnackter Tänzer im Dom von Paderborn
  7. Als Papst Johannes Paul II. gegen die „gay pride“ Parade in Rom protestierte
  8. Ex-Tagesschausprecher Constantin Schreiber zu seinem Wechsel zum Medienkonzern Axel Springer
  9. Peru: Missbrauchsopfer würdigt Entschlossenheit des neuen Papstes gegen Missbrauchsvergehen
  10. Neuausgabe von Orwells ‚1984‘ mit Warnung vor fehlender politischer Korrektheit
  11. Zwei Brüder im Abstand von einer Woche zu Priestern geweiht
  12. Kardinal Nichols über Konklave: Prevosts Antwort auf die Wahl kam „ruhig und mit großer Überlegung“
  13. Auf dem Weg zur Einheit: Papst Leo XIV. und die Rückkehr nach Nizäa
  14. Papst Leo ermutigt geistliche Bewegungen in der Kirche
  15. Bischöfe der katholischen Kirche haben immer weniger Einfluss auf die Menschen!

Bibelverständnis: Im Protestantismus zwei Konfessionen

29. Juni 2012 in Aktuelles, 6 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Innerevangelische Diskussion: Studientag des Arbeitskreises Bekennender Christen in Bayern: Kirche am Scheideweg


Lauf (kath.net/idea) Unter dem Dach des Protestantismus haben sich zwei Konfessionen entwickelt: Die eine lese die Bibel als Gottes Wort und stelle sich damit „unter das Wort“, während die andere die Bibel dem menschlichen Urteil – insbesondere der historisch-kritischen Methode – unterwerfe. Diese Ansicht vertrat der Vorsitzende des Arbeitskreises für evangelikale Theologie, Rolf Hille (Heilbronn), bei einem Studientag des Arbeitskreises Bekennender Christen in Bayern (ABC) in Lauf bei Nürnberg.

Die evangelische Kirche stehe deshalb vor einem Scheideweg. Besonders problematisch sei, dass in den Kirchenleitungen das liberale Schriftverständnis inzwischen absolut vorherrsche und Vertreter des traditionellen Bibelverständnisses an den Rand gedrängt würden.

Das führe zu Problemen bei der Akzeptanz geistlicher Leitung, was sich gerade in der sächsischen Landeskirche zeige. Mitte Juni hatten Mitglieder des Evangelisationsteams Sachsen erklärt, die kirchenleitenden Gremien nicht länger als geistliche Leitung der Landeskirche anzuerkennen. Als Grund wurde die Entscheidung von Kirchenleitung und Landessynode angegeben, die Pfarrhäuser in seelsorgerlich begründeten Einzelfällen für homosexuelle Partnerschaften zu öffnen. Dies sei mit der Heiligen Schrift nicht zu vereinbaren, so die Begründung des Evangelisationsteams.


Mit der Aufklärung kam die Kritik an der Bibel

Laut Hille – er war von 1995 bis 2009 Rektor des Albrecht-Bengel-Studienhauses in Tübingen – wurde die Bibel in der Zeit der Reformation noch ganz selbstverständlich als „die wahrhaftige und gewisse Predigt des Heiligen Geistes“ angesehen. Kritisch hätten sich die Reformatoren lediglich gegenüber kirchlichen Traditionen gezeigt, die nicht dem Zeugnis der Bibel entsprachen. Erst in der Aufklärung sei es zur Kritik an der Bibel selbst gekommen. Heute werde in der Regel gerade noch anerkannt, dass das biblische Zeugnis auf Gotteserfahrungen beruhe; das biblische Wort selbst werde aber nicht mehr als göttliche Offenbarung akzeptiert, sondern nur noch als literarische Quelle, die diese Offenbarungen reflektiere.

Kritik an badischem Landesbischof

Kritisch äußerte sich Hille zu Äußerungen des badischen Landesbischofs Ulrich Fischer (Karlsruhe), weil er im Synodenbericht Ende April zwischen der Bibel und dem Wort Gottes unterschieden habe. Hille zufolge ist es zwar richtig, dass Gott „mit menschlichem Vokabular“ spreche, so dass es wie bei jedem anderen Schriftstück auch zu Schwierigkeiten beim richtigen Verständnis kommen könne. Es sei aber eine Irrlehre, wenn ein modernes Schriftverständnis den göttlichen Wahrheitsanspruch der Bibel aufgebe.

Die Bibel ist„geisterfülltes Wort in Menschenwort“

In Anlehnung an den evangelischen Theologieprofessoren Peter Stuhlmacher plädierte Pfarrer Daniel Graf (Bimbach/Unterfranken) bei dem Studientag dafür, dass Bibelausleger sich an den von der Heiligen Schrift selbst gesetzten Maßstäben orientierten. Wenn in ihr davon die Rede sei, dass Menschen „getrieben vom Heiligen Geist“ geredet hätten, dann müsse auch die Bibel als „geisterfülltes Wort in Menschenwort“ verstanden werden. Der Sprecher des ABC, der Landessynodale und Rundfunkjournalist Hans-Joachim Vieweger (München), warnte davor, den Wahrheitsanspruch der Bibel aufzugeben: „Wenn sich die Kirche nicht sicher ist, ob die Bibel wirklich Gottes Wort ist, können wir uns letztlich die ganze Theologie sparen. Oder man sollte sie bei der Germanistik ansiedeln.“ Im ABC sind Verantwortliche aus rund 20 kirchlichen Gemeinschaften, Verbänden und Werken zusammengeschlossen, die bekenntnislutherische, bruderschaftlich-kommunitäre, charismatische, hochkirchliche und pietistische Prägungen innerhalb der evangelischen Landeskirche vertreten.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Evangelische Gemeins

  1. "Interviews mit Bedford-Strohm oder Margot Käßmann nur noch schwer an Kitsch zu übertreffen"
  2. Reiner Haseloff: Luther ist den Katholiken heute näher als der evangelischen Kirche
  3. Kunstaktion: Plastikmüll in Taufbecken
  4. Evangelische Kirchengemeinde streicht klassischen Sonntagsgottesdienst
  5. „Respektvolle Trennung statt endlosen Streits“
  6. EKD-Vorsitzender Bedford-Strohm erhält Morddrohungen
  7. Stehen die Methodisten unmittelbar vor weltweitem Schisma?
  8. „Jetzt hat auch die EKD ein Problem“
  9. Ehe für alle – „Hier bietet man für Ungleiches die gleiche Lösung an“
  10. Evangelische Kirchengemeinde versteigert Gottesdienstthema auf ebay






Top-15

meist-gelesen

  1. Bischof Gregor Maria Hanke tritt zurück – Rückkehr in die Seelsorge als Herzensanliegen
  2. Der Auftritt war "objektiv blasphemisch"
  3. Evangelische Pfarrerin wird katholische Ordensfrau: Sr. M. Pauline, Auerbacher Schulschwester
  4. Alte Messe - Kommt es zu einem Kurswechsel unter Papst Leo XIV.?
  5. Strafanzeige nach Performance halbnackter Tänzer im Dom von Paderborn
  6. Diözesankomitee Münster kritisierte Pieperpreis für Bischof Barron – und erntet Gegenkritik
  7. Debakel im Bistum Fulda - Mindestens für die nächsten sieben Jahre keine Priesterweihen!
  8. Zwei Brüder im Abstand von einer Woche zu Priestern geweiht
  9. Kardinal Burke einer der treibenden Kräfte hinter der Wahl von Papst Leo XIV.?
  10. Kard. Eijk: JP-II-Institut und Päpstliche Akademie für das Leben müssen „klar und eindeutig“ sein
  11. Als Papst Johannes Paul II. gegen die „gay pride“ Parade in Rom protestierte
  12. Ex-Tagesschausprecher Constantin Schreiber zu seinem Wechsel zum Medienkonzern Axel Springer
  13. „Machen Sie morgens das Kreuzzeichen und bieten Sie dem Herrn den Tag an“
  14. Kardinal Nichols über Konklave: Prevosts Antwort auf die Wahl kam „ruhig und mit großer Überlegung“
  15. Wo ist Neros Nachfolger?

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz