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| ![]() Allezeit beten und darin nicht nachlassen!18. August 2023 in Kommentar, 3 Lesermeinungen Im Gebet habe ich schon lange das Wort am Herzen, dass ich mich um Disziplin und Beharrlichkeit kümmern muss, und Gott dann das Seine dazu geben wird, was ich nötig habe - BeneDicta am Freitag von Linda Noé Linz (kath.net) Als ich ein Teenager war, haben mir meine Eltern manchmal aus ihrer Jugendzeit erzählt, und dabei hatte ich selbstverständlich den Eindruck, sie müssten in der Steinzeit gelebt haben. Keine tragbaren CD Player- nur diese riesigen Plattenspieler! Mit Kieselsteinchen auf der Nachkriegshausbaustelle gespielt! Wenn ich heute an meine eigene Kindheit denke, kommt sie mir allerdings mindestens genauso extrem weit entfernt vor. Unter welch anderen Umständen haben wir gelebt! Eine der größten Veränderungen hat sicherlich das Internet gebracht, und die Erfindung des Smartphones. Man stelle sich nur vor, als ich in die Schule ging, musste man tatsächlich noch in einem Lexikon nachschlagen, wenn man etwas wissen wollte, und hoffen, dass es die ersehnte neue CD von XY im Laden vor Ort noch gab, wenn man hinkam, denn sonst hieß es wieder wochen- oder zumindest einige Tage lang warten, bis diese nachbestellt werden konnte. Außerdem hatte ich tatsächlich Brieffreunde, und das sehr viele! Eine Woche auf Antwort des Gegenübers zu warten, war dabei das mindeste, wozu man bereit sein musste. Heute geht alles zackzack. Wir leben in einer Kultur der sofortigen Befriedigung. Wenn wir etwas wollen, bestellen wir es mit einem Klick auf unserem Smartphone und innerhalb eines Tages steht es vor unserer Tür, die neue CD gibt es ab Punkt Mitternacht des Erscheinungsdatums daheim im Bett zum Download, und wenn meine Whatsapp nicht in wenigen Minuten beantwortet wird, kann das schon mal für Stress sorgen. All das hat uns gelehrt, dass wir sofort bekommen sollen, was wir wollen, unabhängig von unseren Umständen, auch unabhängig davon zB, ob wir momentan tatsächlich Geld am Konto zur Verfügung haben. Diese Mentalität ist sicherlich nicht biblisch, wenig edel, und sie beraubt uns eines wichtigen Konzepts im Reich Gottes - der Beharrlichkeit. Ohne dieses Konzept vergessen wir, dass es oft heißt, auf Gott zu warten, und können selbst Gott gegenüber in ein Anspruchsdenken abgleiten. Beharrlichkeit ist jedoch keine Gabe, die vom Himmel fällt oder gar ein Persönlichkeitstyp; sie ist eine Entscheidung, die wir treffen, nicht aufzugeben, wenn das Leben schwierig wird. Die Frucht der Beharrlichkeit ist ein gereifter Charakter und eine erfüllte Verheißung. Eine der Herausforderungen der Kultur der sofortigen Befriedigung besteht also darin, dass sie uns die Motivation nehmen kann, in schwierigen Zeiten durchzuhalten, um unsere Ziele zu erreichen. Für mich selbst ist das ein großes Thema. Im Gebet habe ich schon lange das Wort am Herzen, dass ich mich um Disziplin und Beharrlichkeit kümmern muss, und Gott dann das Seine dazu geben wird, was ich nötig habe. Das klingt in meine Ohren fast ein bisschen öde, denn ich habe Tempo und Action sehr gerne und tue mir persönlich ziemlich schwer mit der Geduld. Oft genug hat Gott mir auch schon Eiscreme geschenkt und mich wundersam beschenkt, so dass ich wie eine Frischverliebte quasi mühelos mitschwimmen konnte. So kann aber natürlich keine Beziehung bleiben, und auch die zu Gott nicht. Auf seltsame Weise kann es sogar passieren, dass man, wenn man an Wunder (d. h. an das unmittelbare Eingreifen Gottes in einer Situation) glaubt und diese auch erleben darf, die Wertschätzung für die Prozesse des Lebens ein wenig aus den Augen verliert, die oft in der Beharrlichkeit wurzeln und einfach Zeit brauchen. Die Wahrheit ist doch wohl auch, dass Gott oft sehr lange braucht, um plötzlich zu handeln. Tatsächlich sind viele der erstaunlichsten Wunder, die Christen in ihrem Leben erfahren habe, auf jahrelanges Gebet und beharrliche Treue zurückzuführen. Das erinnert auch an das Gleichnis, das Jesus über die Witwe erzählte, die den bösen Richter mit ihrer Beharrlichkeit zermürbte (Lukas 18,1-8): „Jesus sagte ihnen durch ein Gleichnis, dass sie allezeit beten und darin nicht nachlassen sollten: In einer Stadt lebte ein Richter, der Gott nicht fürchtete und auf keinen Menschen Rücksicht nahm. In der gleichen Stadt lebte auch eine Witwe, die immer wieder zu ihm kam und sagte: Verschaff mir Recht gegen meinen Feind! Lange wollte er nichts davon wissen. Dann aber sagte er sich: Ich fürchte zwar Gott nicht und nehme auch auf keinen Menschen Rücksicht; trotzdem will ich dieser Witwe zu ihrem Recht verhelfen, denn sie lässt mich nicht in Ruhe. Sonst kommt sie am Ende noch und schlägt mich ins Gesicht. Und der Herr fügte hinzu: Bedenkt, was der ungerechte Richter sagt. Sollte Gott seinen Auserwählten, die Tag und Nacht zu ihm schreien, nicht zu ihrem Recht verhelfen, sondern zögern? Ich sage euch: Er wird ihnen unverzüglich ihr Recht verschaffen. Wird jedoch der Menschensohn, wenn er kommt, auf der Erde (noch) Glauben vorfinden?“ Jesus wollte damit seine Jünger davor bewahren, Gebet und aktives, beharrliches Warten zu schnell aufzugeben. Er beendet das Gleichnis mit der Frage, ob er bei seiner Wiederkunft noch "Glauben auf der Erde finden" wird oder nicht. Ich denke, dass dieses beharrliche, langanhaltendes Gebet an dieser Stelle damit gemeint ist. Ausdauer ist für unsere Seele wohl das, was Bewegung für unseren Körper ist. Wenn wir uns den Herausforderungen des Lebens stellen, gewinnt unser innerer Mensch an Stärke. Dankbarkeit und Ausdauer sind es, die darin in uns Hoffnung und Glauben wachhalten und verhindern, dass wir in der Zeit des Wartens verbittert und voller Unglaubens werden. Diese, vielleicht auch wieder neue, Beharrlichkeit im Gebet erbitte ich allen Lesern dieses Artikels und wünsche eine reiche Ernte im Innen und Außen diesen Herbst. Und die Fähigkeit, Wunder als solche zu erkennen, selbst wenn sie sich nicht sofort gezeigt haben, sondern uns oft auch erst in der Rückschau auf unsere letzten Lebensjahre bewusst werden. P.S. Und eine ganz herzliche Einladung zu unserer kath.net-Wallfahrt Ende Oktober nach Medjugorje: https://www.kath.net/news/80340
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