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Herabsteigen in die „Tiefe unseres Seins“

vor 18 Stunden in Kommentar, 1 Lesermeinung
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Durchs Diskutieren weckt man keinen Glauben - BeneDicta am Freitag von Dorothea Schmidt


Regensburg (kath.net)

Mutter Teresa sagte einmal: „Gott spricht in der Stille des Herzens, und du brauchst ihm nur zuzuhören. Wenn dann dein Herz übervoll ist, übervoll von Liebe, Mitleid, Glauben, dann erst darf dein Mund zu Wort kommen.“

Dieser beinahe programmatische Satz für die Christenheit erinnert an die 120 Personen, darunter die Zwölf und Maria, die im Abendmahlssaal im Gebet verharrend auf die Gabe des Geistes aus der Höhe warteten, so, wie der Auferstandene es ihnen aufgetragen hatte. Sie sollten die Stadt nicht verlassen, bevor sie den Heiligen Geist empfangen hätten.

Nun, kurz nach der Wahl von Papst Leo XIV. und kurz vor dem Pfingstfest, zeigt sich innerhalb der katholischen Kirche in Deutschland wieder ein Tauziehen um die richtig verstandene Synodalität. In Kirchens nichts Neues, will man ausrufen, stehen sich doch immer noch die gleichen Lager gegenüber: Auf der einen Seite diejenigen, die Synodalität wie Papst Franziskus als einen zutiefst geistlichen Prozess betrachten, bei der der Heilige Geist als Protagonist den richtigen Weg weist und der vor allem darin besteht, in der Stille auf die Stimme Gottes (auch im Nächsten) zu hören. Auf der anderen stehen ein Großteil des Episkopats und die politisch agierende Laienvereinigung, das Zentralkomitee der deutschen Katholiken, die den Synodalen Karren trotz aller römischen Warnungen in Richtung des Zeitgeistes steuern und Entscheidungskompetenzen für alle beanspruchen, wobei in allen Belangen nur noch demokratisch entschieden werden soll.

Man muss eigentlich nicht lange nachdenken, um zu erkennen, dass dies der Kirche widerspricht, wie Jesus wie etabliert hat und wie sie sich im Laufe der Jahrhunderte durch das Wirken des Geistes Gottes entwickelt hat. Aber der Mensch ist frei, die Regungen des Heiligen Geistes zu missachten oder zu ignorieren. Das „Besser-wissen-Wollen“ kann sich bisweilen in gutmeinenden Prozessen tarnen, die vorgeben, sich im Sinne der Liebe zu gestalten, die alle Menschen inkludiert.


Eben darum war die von Papst Franziskus angestoßene Synodalität eine Notwendigkeit für diese Zeit, denn neben dem Hören spielt bei der Synodalität auch die Unterscheidung eine tragende Rolle, um „in der Tiefe unseres Seins“ erkennen zu können, „was gut ist und was schlecht ist“, wie Papst Benedikt XVI. in Bezug auf das Hören auf Gottes Stimme lehrte.

Aber genau darin, im Hören und Unterscheiden, liegt die große Herausforderung, an der die Kirche in Deutschland scheitert. Den Katholiken fehlt die Basis dafür, um die Synodalität im eigentlichen Sinne zu gestalten und einzuüben. Wenn jemand nie gelernt hat, auf Gottes Stimme zu hören, wenn er nie gelernt hat, was es bedeutet, mit Christus eine Beziehung einzugehen, dann steht so jemand vor Fragezeichen, die er wiederum — um zu verstehen —, so beantwortet, wie er es gewohnt ist. Und dies wird in den meisten Fällen auf menschliche Art und Weise passieren.

Dies wäre nicht einmal schlimm, wären Katholiken — wir bleiben einmal bei den Deutschen — bereit, sich wirklich auf diesen geistlichen Prozess einzulassen, und zwar so, wie Papst Franziskus ihn gedacht hat. In Deutschland besteht das Problem darin, dass die Drahtzieher des Synodalen Prozesses ihren eigenen Weg wie in einem Porsche mit 300 Km/h weiterrasen — vermutlich sehr wohl wissend, wie wichtig es ist, wichtige Entscheidungen mit Bedacht und Klugheit zu treffen.

In Deutschland wird die Kirche häufig als Machtinstitution dargestellt. Und wie das ist bei Lügen, denen jeder Mensch durch Verletzungen und Traumata aufsitzt, glaubt man ihnen, je öfter man sie ausspricht. In Deutschland ist es die Lüge, die Kirche sei eine absolute Monarchie, in der von oben herab Dogmen und Lehren diktiert werden. Kirche als transzendentale Wirklichkeit, in der und durch die der Heiligen Geist wirkt, Vollmacht und Offenbarung im Kontext einer geistlich-übernatürlichen Realität hat in diesem Denken keinen Platz. Jeglicher Diskussion in Bezug auf Reformen wird ein weltlich verstandener Begriff von Macht zugrundgelegt. Es ist als wären die geistlichen Antennen eingezogen worden. Sie sind aber da. Und Gott hört nie auf, an das menschliche Herz zu klopfen.

Auf dieses Klopfen zu antworten, zu lernen, Gottes Stimme von der eigenen, vom Mainstream und vom Feind zu unterscheiden, ist Arbeit. Dies gelingt, wie Mutter Teresa und Papst Benedikt XVI. es gesagt haben, nicht ohne geistliche Tiefe. Dazu eingeladen sind alle. Alle Katholiken in ihren unterschiedlichen Rollen sind in die Synodalität einbezogen und können dazu beitragen, dass sie im Sinne von Papst Franziskus eingeübt werden kann. Sie müssen sich nur auf diese Übung einlassen. Aber genau hier hakt es in Deutschland.

Das kürzliche Angebot von Bischof Georg Bätzing, Vorsitzender der deutschen Bischöfe, und der ZdK-Vorsitzenden Irme Stetter-Karp an die vier Bischöfe Stefan Oster (Passau), Rudolf Voderholzer (Regensburg), Gregor Maria Hanke (Eichstätt) und Kardinal Rainer Maria Woelki (Köln), die ihre Ablehnung gegenüber dem römischen Weisungen zuwiderlaufenden Synodalen Ausschuss noch einmal bekräftigt haben, kann nur als Farce bezeichnet werden. Ein Blick jüngere Geschichte der deutschen Kirche lässt erahnen, dass dieses Gespräch, mit denen Bätzing vielleicht Synodalität suggerieren möchte, nicht dazu führen wird, das eigene Synodalverständnis selbstkritisch zu hinterfragen und ernsthaft um die Wahrheit zu ringen. Die Präsidenten des Synodalen Ausschusses machen bislang keine Anstalten, auch nur ein Jota von ihrem anti-römischen Kurs abrücken zu wollen. Hinzukommt, dass bereits die Einladung zu dem Gespräch in der Öffentlichkeit so wirken könnte, als seien die Vier die Querulanten, die jeden Reformdiskurs verweigern — nicht Bätzing und Co.. Aber wie sagte noch der Amsterdamer Bischof Jan Hendriks: Durchs Diskutieren weckt man keinen Glauben.

Wichtig wäre, dass sich alle auf die richtige Übung zur Synodalität einlassen, wie Papst Franziskus es versucht hat, auch den Deutschen klar zu machen: im Einüben des Hörens auf den Heiligen Geist. Das braucht Zeit und Geduld. Die Unterscheidung von „beraten“ und „entscheiden“ bleibt dabei zwar richtig, tangiert den synodalen Prozess aber nur. Der Protagonist in diesem Prozess ist und bleibt der Heilige Geist.

Darum kann man die Kirche nicht abfällig als diktatorische Monarchie bezeichnen, denn der Heilige Geist, Gott, will für den Menschen nur das Beste. Diktatorisch agiert vielmehr der Synodale Ausschuss selbst. Vielleicht wäre der Glaube an die Wahrheit, das Gott nur Liebe ist und das Beste im Sinn hat, ein Anfang, damit die Herzen sich wieder für Seine Führung öffnen können. Wie gut er es meint, zeigen die vielen Taufbewerber, die in den Niederlanden, in Frankreich, in Österreich, auch in Deutschland wie aus dem Nichts auftauchen. Menschen ohne jegliche katholische Vorgeschichte klopfen an die Kirchentüren und bitten um Einlass in die Gemeinschaft der Glaubenden. Dies ist ein Grund zur Hoffnung; es zeigt, dass der heilige Geist tatsächlich der Protagonist ist. Er allein erschafft (Leben) aus dem Nichts. Unsere Aufgabe ist es lediglich, für alle im Gebet (auch um den heiligen Geist) einzustehen; mit Maria und den Bewohnern des Himmels. Auf dass es Feuerzungen auf die Erde regne.


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Lesermeinungen

 gebsy vor 16 Stunden 

Wir brauchen die Hilfe

des Heiligen Geistes, wenn uns die Wahrheit mitgeteilt wird.

Dieser Vorschlag will diesen Umstand berücksichtigen, aber Vorurteile sind nicht zu entkräften ...

www.gebsy.at/onewebmedia/XX.WJT%202005%20K%C3%B6ln.pdf


0
 

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