Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. ‚Habemus Papam‘ – Ein Ruf in die Tiefe, ein Blick der Hoffnung in die Zukunft
  2. Das unredliche Verwirrspiel von Frauke Brosius-Gersdorf
  3. Deutsche Bischöfe zwischen Wahrheit und Politik
  4. "Bischöfe reden nicht mit uns"
  5. „Wir Katholiken, die dem Lehramt treu sind, haben es satt, diffamiert und stigmatisiert zu werden“
  6. ‚Tote-Hühner‘-Tanztruppe erhält ‚Exzellenzförderung Tanz‘ des Bundeslandes NRW
  7. USA: Israel hat seit Beginn des Gazakriegs 94.000 LKW-Ladungen Lebensmittel nach Gaza geschickt
  8. R.I.P. Franziska
  9. Die Segnung homosexueller Paare – eine destruktive Weichenstellung für Glaubenspraxis und Pastoral?
  10. Jesuitenpater James Martin vergleicht homosexuelle Familie mit Dreifaltigkeit
  11. Papst wird dem hl. John Henry Newman den Titel „Kirchenlehrer“ verleihen
  12. Arzt diagnostiziert Fehlbildung beim Embryo und empfiehlt Abtreibung – Frau gebiert gesundes Baby
  13. 'Wir verkünden nicht uns selbst, sondern Jesus Christus als den Herrn!'
  14. Plant Stille ins Leben ein!
  15. Papst bestürzt nach Anschlag durch Islamisten auf katholische Kirchengemeinde im Kongo

Denn der Glaube ist kein Leistungssport

vor 18 Stunden in Kommentar, 1 Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


„Euer Herz lasse sich nicht verwirren. Glaubt an Gott und glaubt an mich!“ (Joh 14,1) - BeneDicta am Freitag von Linda Noé


Linz (kath.net)

Dieser Vers kommt mir in den Sinn, während ich von der Couch aus in den monsunartigen Regen hinausschaue, der wieder einmal unseren Garten durchweicht. Die letzten Tage der Sommerferien habe ich im Keller verbracht – endlich einmal ausmisten, Ballast loswerden, Dinge aussortieren, die wir längst nicht mehr brauchen. Auch das Wohnzimmer und das Vorzimmer (jetzt mit neuen Möbeln) habe ich durchkämmt. Und ja – ich fühle mich etwas leichter. Aber das unbeschwerte Lehrer-Feriengefühl hat sich heuer trotzdem noch nicht so recht einstellen wollen.

Beim Kramen in den Kellerkisten sind mir viele Erinnerungen in die Hände gefallen. Viel Schönes, viel Reichtum, der mich dankbar macht – aber auch Schmerzliches. Zeiten, die ich mir im Rückblick anders gelebt wünsche. Früher habe ich manchmal nicht ungern in melancholischen Erinnerungen geschwelgt – mit einem Hauch Selbstmitleid wohl, wenn ich ehrlich bin. Dieses Mal hatte ich, wie meine Kinder wohl sagen würden, „überhaupt keinen Bock“.

Vielleicht liegt es am Wetter. Vielleicht auch am schmerzlich fehlenden Urlaub am Meer in diesem Sommer. Oder mehr noch an den Hiobsbotschaften im Freundeskreis, wo derzeit irgendwie eine Nachricht die nächste jagt. Was nützt der Bauch, die Gefühle, die Vergangenheit, was nützen die Umstände – ob gut oder schlecht –, wenn doch letztlich das Herz, die Seele, die Entscheidungen bleiben? Ehrlich gesagt: Ich habe genug. Genug von Schall und Rauch. Was vergangen ist, ist vergangen. Was ich nicht in Ihm finden kann – und was Er nicht schon längst verwendet hat oder verwenden wird, um Seinen Willen zu erfüllen –, das darf gehen. Es ist ohnehin Nichts.


Der Vers aus Johannes 14,1 – „Euer Herz lasse sich nicht verwirren. Glaubt an Gott und glaubt an mich!“ – stammt aus einer besonders intensiven, dichten Passage des ohnehin sehr tiefen Johannesevangeliums. Es sind Jesu Worte an seine Jünger – kurz vor seiner Kreuzigung, in einer Zeit voller Angst, Unsicherheit und bevorstehender Trennung.

Zu Beginn des Kapitels davor heißt es: „Es war vor dem Paschafest. Jesus wusste, dass seine Stunde gekommen war, um aus dieser Welt zum Vater hinüberzugehen. Da er die Seinen, die in der Welt waren, liebte, erwies er ihnen seine Liebe bis zur Vollendung.“ (Joh 13,1)

„Euer Herz lasse sich nicht verwirren.“
Das Herz steht im biblischen Sprachgebrauch für den inneren Menschen – unsere Gedanken, unsere Entscheidungen, unsere Sehnsüchte. Wenn Jesus sagt, unser Herz solle sich nicht verwirren lassen, spricht er in eine Situation voller Angst und Unsicherheit hinein. Es ist ein Ruf zur inneren Ruhe und Verankerung – trotz äußerer Erschütterung. Er kennt unsere Neigung zur Sorge. Er spricht sie nicht klein, wischt sie nicht weg, aber er stellt ihr eine Hoffnung entgegen, die stärker ist. Stärker sogar als das Wissen um den eigenen bevorstehenden Tod am Kreuz.

„Glaubt an Gott und glaubt an mich!“
Jesus verbindet hier den Glauben an Gott mit dem Glauben an sich selbst – eine theologisch tiefgreifende Aussage. Er stellt sich auf eine Ebene mit Gott. Zugleich lädt er zum Vertrauen ein – nicht in eine abstrakte Macht, sondern in eine Person, die uns kennt, liebt und die wir kennen dürfen. Dass wir uns nicht beirren lassen von dem, was wir mit unseren Augen sehen, sondern vertrauen auf das, was uns durch den Glauben offenbart ist. Wow. Das sagt sich so leicht.

Herr, schenke uns Wachstum in Dir!

Jesus bittet nicht um blinden Glauben, sondern um Vertrauen in eine gewachsene Beziehung. Seine Jünger waren zu diesem Zeitpunkt schon drei Jahre mit ihm unterwegs. Und trotzdem – sie fürchten sich, sind durcheinander, müde. Er beschämt sie nicht, macht ihnen keine Vorhaltungen. Er erinnert sie an die tiefere Wahrheit.

Wir können keine Gefühle herzaubern, die wir nicht haben. Müssen wir auch nicht. Gefühle kommen und gehen – wir sind wieder bei Schall und Rauch. Es bringt nichts, sich selbst zu geißeln, weil man glaubt, nicht genug zu glauben. Weil man Angst spürt, Sorgen. (Wer entscheidet eigentlich, was „genug für Jesus“ ist? Wir selbst doch sicher nicht.)

Worauf wir uns stattdessen konzentrieren sollen, ist: unsere Beziehung mit Jesus zu stärken. Hier können wir säen, investieren – Zeit, Liebe. Praktisch. Unser Glaube und unser Vertrauen wachsen durch gelebte Beziehung – so wie Er es schenkt.

Denn: Glaube ist kein Leistungssport.

Die Hl. Thérèse von Lisieux, Kirchenlehrerin, sagt in den Derniers entretiens:

„Es ist das Vertrauen – und nichts als Vertrauen –, das uns zur Liebe führen muss... Jesus will, dass alles für Ihn sei. Also sei alles für Ihn, auch wenn ich nichts fühle... Ich kann keinen Gott fürchten, der sich für mich so klein gemacht hat... Ich liebe Ihn!“


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Holunder vor 9 Stunden 
 

Danke...

für diese schönen Text!


0
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

BeneDicta

  1. Das Glück dieser Welt kauft man nicht mit Geld
  2. Herabsteigen in die „Tiefe unseres Seins“
  3. Lächle einen Menschen an, der dich nervt!
  4. Die mächtige Realität des himmlischen Shalom
  5. Ostern: Mit der Seele im Himmel
  6. Warum es gut ist, auch im Regen spazieren zu gehen
  7. Der heilige Josef, Vater der Christen
  8. Schokolade in der Fastenzeit
  9. "Denn auf nichts kommt es mehr an in diesem kommenden Jahr!"
  10. Truthahn, Zahnschmerzen und die Schwiegermutter






Top-15

meist-gelesen

  1. Sommerspende für kath.net - Eine große BITTE an Ihre Großzügigkeit!
  2. Deutsche Bischöfe zwischen Wahrheit und Politik
  3. „Wir Katholiken, die dem Lehramt treu sind, haben es satt, diffamiert und stigmatisiert zu werden“
  4. ‚Habemus Papam‘ – Ein Ruf in die Tiefe, ein Blick der Hoffnung in die Zukunft
  5. "Bischöfe reden nicht mit uns"
  6. R.I.P. Franziska
  7. 'Jedes Ave Maria des Rosenkranzes ist für mich ein Schlag ins Gesicht...
  8. "King of Queens"-Star Kevin James feiert 'Alte Messe'
  9. Arzt diagnostiziert Fehlbildung beim Embryo und empfiehlt Abtreibung – Frau gebiert gesundes Baby
  10. Papst wird dem hl. John Henry Newman den Titel „Kirchenlehrer“ verleihen
  11. Plant Stille ins Leben ein!
  12. Das unredliche Verwirrspiel von Frauke Brosius-Gersdorf
  13. Jesuitenpater James Martin vergleicht homosexuelle Familie mit Dreifaltigkeit
  14. „Alle Dämme sind gebrochen. Der Judenhass zeigt sich ganz ungeniert“
  15. Syrien: Evangelikaler Pastor mit gesamter Familie ermordet

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz