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Der pädagogische Wert des Gesetzes

18. August 2021 in Aktuelles, 17 Lesermeinungen
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Franziskus: einerseits hatte das Gesetz eine normative Seite, andererseits schützte es das Volk, unterwies es für das Leben und stärkte es in seiner Schwachheit. Leben wir schon ganz in der Gnade der Kinder Gottes? Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) “Ehe der Glaube kam, waren wir vom Gesetz behütet, verwahrt, bis der Glaube offenbar werden sollte. So ist das Gesetz unser Erzieher auf Christus hin geworden, damit wir aus dem Glauben gerecht gemacht werden. Nachdem aber der Glaube gekommen ist, stehen wir nicht mehr unter dem Erzieher” (Gal 3,23-25).

Generalaudienz mit Pilgern und Besuchern in der Aula “Paolo VI”. Papst Franziskus setzte seine Katechesenreihe zum Brief des Apostels Paulus an die Galater fort. Der fünfte Teil stand unter dem Thema: „Der pädagogische Wert des Gesetzes”.

Der heilige Paulus lehre uns im Galaterbrief, dass die “Kinder der Verheißung2 (Gal 4,28) durch den Glauben an Jesus Christus nicht mehr unter dem Joch des Gesetzes stünden, sondern aufgerufen seien, ein Leben zu führen, das sich der Freiheit des Evangeliums verantwortlich wisse.

“Was ist aber die Rolle des Gesetzes?”, so die Frage. Paulus halte dafür, dass es in der Heilsgeschichte zwei Phasen gebe, eine „unter dem Gesetz“ und eine, die durch Tod und Auferstehung Christi eröffnet werde und unter der Leitung des Heiligen Geistes stehe (vgl. Gal 5,25). Dem Gesetz komme in der Heilsgeschichte die Rolle eines „Pädagogen“ zu, der das Volk der Glaubenden auf ihrem Weg zum „Meister“ begleite. Es helfe ihnen, das Gute vom Bösen zu unterscheiden, und mache sie bereit, ihr Leben Gott anzuvertrauen.


Die Tora “hatte eine große Bedeutung für die Geschichte des Volkes Israel". Einerseits "hatte das Gesetz eine normative Seite, andererseits schützte es das Volk, unterwies es für das Leben und stärkte es in seiner Schwachheit”.

Die Bezugnahme auf das Gesetz in diesen Begriffen ermögliche es also Paulus, seine Funktion in der Geschichte Israels zu verdeutlichen. Die Tora “war ein Akt der Großzügigkeit Gottes gegenüber seinem Volk. Sicherlich hatte sie eine einschränkende Funktion, aber gleichzeitig hat sie das Volk geschützt, es erzogen, diszipliniert und in seiner Schwäche gestützt”.

Die Beziehung zwischen dem Gesetz und der Sünde werde der Apostel in seinem Brief an die Römer, der einige Jahre nach dem Brief an die Galater geschrieben worden sei, systematischer erklären. Kurz gesagt: “das Gesetz führt dazu, Übertretungen zu definieren und die Menschen auf ihre Sünde aufmerksam zu machen. Denn wie die Erfahrung lehrt, führt das Gebot dazu, dass die Übertretung gefördert wird”.

Im Brief an die Römer schreibe Paulus: “Denn als wir noch dem Fleisch verfallen waren, wirkten sich die Leidenschaften der Sünden, die durch das Gesetz hervorgerufen wurden, so in unseren Gliedern aus, dass wir dem Tod Frucht brachten. Jetzt aber sind wir frei geworden vom Gesetz, dem gestorben, woran wir gebunden waren, sodass wir in der neuen Wirklichkeit des Geistes dienen, nicht mehr in der alten Wirklichkeit des Buchstabens” (7,5-6). Lapidar lege Paulus seine Sicht des Gesetzes dar: “Der Stachel des Todes aber ist die Sünde, die Kraft der Sünde ist das Gesetz” (1 Kor 15,56).

In diesem Zusammenhang sei der Verweis auf die pädagogische Rolle des Gesetzes durchaus sinnvoll. Im Schulsystem der Antike “hatte der Pädagoge nicht die Funktion, die wir ihm heute zuschreiben, nämlich die, die Erziehung eines Jungen oder Mädchens zu unterstützen”. Stattdessen sei er ein Sklave gewesen, dessen Aufgabe es gewesen sei, den Sohn des Herrn zum Lehrer zu begleiten und ihn dann nach Hause zu bringen. Auf diese Weise “musste er ihn vor Gefahren schützen und auf ihn aufpassen, damit er sich nicht schlecht benahm”. Seine Funktion sei eher disziplinarisch gewesen: “wenn der Junge erwachsen wurde, beendete der Pädagoge seine Tätigkeit”.

Aus diesem Grund halte der Apostel später inne, wenn er das Stadium der Minderjährigkeit beschreibe: “Ich sage aber: Solange der Erbe unmündig ist, unterscheidet er sich in keiner Hinsicht von einem Sklaven, obwohl er Herr ist über alles; er steht unter Vormundschaft und sein Erbe wird verwaltet bis zu der Zeit, die sein Vater festgesetzt hat. So waren auch wir, solange wir unmündig waren, Sklaven der Elementarmächte dieser Welt” (Gal 4,1-3).

Kurz gesagt: die Überzeugung des Apostels sei, dass das Gesetz zwar eine positive Funktion habe, die aber zeitlich begrenzt sei. Ihre Dauer könne nicht darüber hinaus verlängert werden, “denn sie ist an die Reifung des Einzelnen und seine Entscheidung für die Freiheit gebunden. Wenn man zum Glauben kommt, hat das Gesetz seinen propädeutischen Wert verloren und muss einer anderen Autorität Platz machen”.

Diese Lehre über den Wert des Gesetzes sei sehr wichtig und verdiene es, sorgfältig geprüft zu werden, um nicht in Missverständnisse zu verfallen und falsche Schritte zu unternehmen. Es werde uns gut tun, uns zu fragen, ob wir noch in der Zeit leben, in der wir das Gesetz brauchen, oder ob wir uns bewusst seien, dass wir die Gnade empfangen haben, Kinder Gottes zu werden, um in der Liebe zu leben.

Die Pilger und Besucher sowie die Zuschauer und Zuhörer aus dem deutschen Sprachraum grüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten:

Ein herzliches Willkommen allen Brüdern und Schwestern deutscher Sprache! Danken wir dem Herrn für diese Ferienzeit, die auch eine Gelegenheit ist, unseren Lieben mehr Zeit zu widmen. Die Selige Jungfrau Maria möge euch allezeit behüten und begleiten.

 


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Lesermeinungen

 Robensl 19. August 2021 
 

Fehlender letzter Satz der Ansprache

Interessanterweise fehlt in obiger Darstellung der letzte satz von PF:

"disprezzo i Comandamenti? No. Li osservo, ma non come assoluti, perché so che quello che mi giustifica è Gesù Cristo."

oder auf englisch:
"do I disregard the Commandments? No. I observe them, but not as absolutes, because I know that it is Jesus Christ who justifies me. "


0
 
 SCHLEGL 19. August 2021 
 

Chris2 3.Versuch

Also ich glaube das Marcel Lefebvre als Bischof sein
Gewissen an der Lehre der Kirche gebildet hat.
Bei seiner Weihe hat er dem Papst absoluten Gehorsam versprochen.
Leider unterlag er den Einflüsterungen von Adeligen, die der von der Kirche verurteilten Action francaise nahe gestanden sind.
Lefebvre hat alle Konzilsdokumente unterschrieben!
Einen schlechten Einfluss, so hörte ich auch von einer Familie, die teilweise zu FSSPX ins Schisma ging, hatte vor allem der verbissene Pater Schmidberger.
Lefebvre hat Papst Paul VI versprochen ein gemeinsames Dokument zu unterzeichnen, welches die Kircheneinheit gerettet hätte. Nach einem abendlichen Gespräch offenbar mit Schmidberger,hat er am Morgen seine Bereitschaft zur Unterschrift zurückgezogen.
Man könnte jetzt mit Kard. Ratzinger argumentieren, wenn Lefebvre sein bischöfliches Gewissen so abgewirtschaftet hat, dass er trotz des Eides auf den Papst, gegen dessen Weisung 4 Vagantenbischöfe geweiht hat, liegt darin seine schwere Schuld!


1
 
 Chris2 19. August 2021 
 

Geschichte der Beichte

Lieber Monsignore @SCHLEGL. Herzliches vergelt's Gott für den hochinteressanten Link zur Geschichte der Beichte. Dass anfangs nur die Buße öffentlich war, wusste ich nicht. Und vielen Dank für Ihren wichtigen Hinweis auf die Pflicht zur Gewissensbildung.
A propos Gewissen: Hatte Erzbischof Lefebvre bei den Bischofsweihen demnach also die Pflicht, seinem (möglicherweise irrenden) Gewissen zu folgen? Immerhin hatte dieser tieffromme Mann sicher sein Gewissen sehr intensiv gebildet, es bestand objektiv eine Krise in Liturgie und Kirche und durch sein hohes Alter und das von Bischof de Castro Mayer bestand Gefahr im Verzug. Ja, vielleicht hat ihm das letzte quentchen Gottvertrauen gefehlt ("non praevalebunt"). Aber sollte er Gott versuchen, wenn dieser vielleicht gerade ihn als Werkzeug ausersehen hatte? Es waren sicher schreckliche Qualen für diesen großartigen Kirchenmann, den ich sogar ein mal noch selbst erleben durfte (Messe insges. ca. 3 Stunden, allein seine Predigt knapp 1h!).


1
 
 SCHLEGL 18. August 2021 
 

@@Chris2

Der vergessene Link zu meinem Aufsatz über die Geschichte des Bußsakramentes in Kathnet.

www.kath.net/news/60948


2
 
 SCHLEGL 18. August 2021 
 

@Robensl

Lesen Sie den heiligen Thomas von Aquin, der sagt, auch einen IRRIGEN Gewissen muss man folgen! Ebenso empfehle ich Ihnen den heiligen Kardinal John Henry Newman zu lesen, der sagt, wenn er einen Toast ausbringen müsste,würde er ihn auf den Papst und das Gewissen ausbringen, aber ZUERST auf das Gewissen, dann auf den Papst!
Das Problem mit dem "unterbelichteten Gewissen" hat Kardinal Ratzinger gelöst, indem er sagt: "Das Gewissen ist das geistliche Immunsystem des Menschen. Wenn jemand dieses Immunsystem so verkommen lässt, dass er wie Hitler, Stalin usw. über Millionen von Leichen geht, ohne Gewissensbisse zu bekommen, dann liegt seine schwere Schuld in dem Umstand, sein Gewissen zu Grunde gerichtet zu haben."
Nachzulesen in: Wahrheit, Werte und Macht von Joseph Ratzinger.


2
 
 SCHLEGL 18. August 2021 
 

@Chris2 2.Versuch

Natürlich dies die Beichte NICHT nur optional, das habe ich auch nirgends gesagt! Außerdem hat das Konzil Trient (1545-63) die Beichte der schweren Sünden nach Art und Zahl verordnet, darüber hinaus die jährliche Osterbeichte.
Aber das Bußsakrament hat eine lange Entwicklung durchgemacht.Vor Jahren habe ich auf Wunsch der Redaktion einen Artikel über die Entwicklung des Bußsakramentes verfasst (Link unten).
Eine öffentliche Beichte hat es auch in der frühen Kirche nicht gegeben,sondern eine öffentliche BUßE, deren Dauer der Bischof festgesetzt hat. Sie war für nur 4 Todsünden vorgeschrieben:
Qualifizierter Mord, Ehebruch, Glaubensabfall,Abtreibung ab Mitte 2.Jh.
Wer so etwas auf sich geladen hatte, durfte NICHT an der Liturgie teilnehmen (oder wurde nach dem Evangelium entlassen) und hatte die Gottesdienstbesucher um ihre Fürbitte zu ersuchen. Am Gründonnerstag (Grün von greinen = weinen) wurden die Büßer absolviert.
Iro schottischer Mönche,6.Jh. absolvierten sofort.


1
 
 Robensl 18. August 2021 
 

"Sünde ist alles, was GEGEN die Überzeugung des GEWISSENS geschieht."

Ich dachte, Sünde wäre etwas Objektives, was also nicht vom individuellen Gewissen abhängt. Nur z.B. ob es eine schwere Sünde oder lässliche ist, kann individuell unterschiedlich sein, also vor allem in Bezug auf 1) Erkenntnis. Denn umgekehrt wäre im Extremfall jmd mit völlig unterbelichtetem Gewissen immer frei von Sünde.


1
 
 SCHLEGL 18. August 2021 
 

@Fink

Sünde ist alles, was GEGEN die Überzeugung des GEWISSENS geschieht.
Das Gewissen wird durch die Erziehung, durch die Verinnerlichung der göttlichen Gebote geschärft.
Der Beichte sind alle SCHWEREN Sünden zu unterziehen, deren sich der Beichtende bewusst ist.
Zum Zu-Stande-Kommen einer schweren Sünde sind 3 Voraussetzungen nötig:
1) Klare Erkenntnis, dass es sich um eine Sünde handelt.
2) Völlig freier Willensentschluss
3) Wichtige Sache, klares Gebot Gottes.
Trifft eine der 3 Voraussetzungen nicht zu, darf man annehmen, es handle sich um eine lässliche Sünde.
Lässliche Sünden werden durch das Gebet, Bussakt der Messe, Hören des Evangeliums, die Kommunion und gute Werke vergeben.


2
 
 Chris2 18. August 2021 
 

Beichte nicht nur "optional"

Lieber @SCHLEGL Sicherlich gibt es auch andere Möglichkeiten der Beichte, etwa die öffentliche Beichte in der frühen Kirche. Dass das sich nicht bewährt hat, ist leicht nachzuvollziehen. Allerdings setzt jede Form der Beichte zwingend ein Schuldbekenntnis voraus, denn wie sonst könnten die Nachfolger der Apostel den zweiten Teil des Auftrags Jesu erfüllen, "... wem Ihr sie [die Sünden] behaltet, dem sind sie behalten"? Daraus ergibt sich auch, dass z.B. eine Bußandacht nur eine Hinführung zur Beichte sein kann. Ein Pfarrer, der erst gar keine Beichte anbietet, obwohl es ihm möglich wäre und keine Alternativen bestehen (z.B. ein nahes Kloster), versündigt er sich schwer an den ihm anvertrauten Gläubigen und am Auftrag des Herrn zur Errettung der Seelen.


2
 
 Fink 18. August 2021 
 

Wie ist das Verhältnis von "Gebot" und Sünde"? Was ist überhaupt eine "Sünde" ?

@ Monsignore Schlegl - darf ich Ihnen (und anderen) diese Frage stellen? Wie ist "Sünde" definiert (also etwas, dass ich "beichten muss") ? Im Katechismus finde ich dazu eine (für mein Empfinden) langatmige Ausführung.
Kann man kurz sagen: "Eine Sünde ist eine Übertretung der Gebote Gottes" ?
Es stellt sich grundsätzlich die Frage "was muss ich beichten (und was nicht)?".
P.S. Solche Fragen sollte man behandeln, spätestens dann, wenn man "Werbung" für die Beichte macht.


1
 
 SCHLEGL 18. August 2021 
 

@Chris2

Gesetzesreligionen, darunter versteht man das Judentum zurzeit Jesu,-das rabbinischer Judentum bis heute. Ebenso den Islam.
Sie müssen unterscheiden zwischen Göttlichem und Menschlichem Gesetz.
Die 10 Gebote,das Hauptgebot (Dt 6,4f),sowie die Bergpredigt sind Göttliches Gesetz.
Dogmen-also Glaubenssätze der Kirche sind fast immer NEGATIV formuliert (z.B. "wenn jemand sagen sollte, dass... etwas so und so NICHT sei, der sei ausgeschlossen!" Das heißt, das Dogma steckt einen Rahmen, eine Grenze ab, die nicht überschreitbar ist. Kirchengebote (Fastengebot, eucharistische Nüchternheit) sind veränderbar, was schon öfters in der Geschichte vorgekommen ist.
Unsere Form der wiederholbaren Beichte (ich habe vor Jahren in Kathnet darüber geschrieben),ist von den iro- schottischen Mönchen,bzw.im Orient von den Wüstenvätern, eingeführt worden.Natürlich haben Sie Recht, was Frauenpriestertum usw. betrifft. Der Zölibat hingegen,wie kath.Orientalen zeigen,wäre als Kirchengesetz veränderbar.


2
 
 Chris2 18. August 2021 
 

@SCHLEGL

Vielen Dank, Monsignore, für die Ergänzung bzw. Korrektur. Aber was meinen Sie mit "keine Gesetzesreligion"? Dass wir zuallererst die Liebe brauchen und nicht allein oder gar nur dadurch gerecht werden, dass wir uns an Gesetze halten und ansonsten hartherzig sind, sit ja klar. Aber andererseits haben wir z.B. die Zehn Gebote, die Worte Jesu oder die Dogmen seiner Kirche, die für uns den Rahmen abstecken, in dem mir uns persönlich bewegen sollen bzw. als Kirche müssen. So kann z.B. selbst ein Papst keine "Auflöslichkeit der Ehe" verkünden (hat Jesus oft genug klargestellt), die Beichte abschaffen ("Wem Ihr die Sünden nachlasst ... wem Ihr sie behaltet ...") oder ein "Frauenpriestertum" einführen (alle vom Herrn selbst erwählten Apostel waren Männer). Vielleicht können Sie mir das nochmals kurz erklären? Vergelt's Gott.


1
 
 SalvatoreMio 18. August 2021 
 

"Liebe, und tue, was du willst" - sagt Augustinus

Das klingt logisch und einfach, ist es aber nicht: ich höre heute noch - nach Jahrzehnten - die störenden Schritte einer alten Dame am Arm der Tochter, die während der Gabenbereitung über den Marmorboden eines Domes schlurfte, aber unbedingt noch ganz nach vorne wollte. - Zur Liebe gehört auch die Umsetzung der "Kleinigkeiten des Alltags", wie Höflichkeit, Rücksicht usw. "Jesus lieben und alles ist o.k." - so einfach ist es gewiss nicht.


1
 
 SCHLEGL 18. August 2021 
 

@Fink/@Chris

Gerne erkläre ich Ihnen die Sache und muss dabei aber auch @Chris2 widersprechen.Die Gesetze des Moses gelten natürlich nicht weiter für die Christen!
AUSGENOMMEN sind natürlich die 10 Gebote, die auch durch das Naturrecht ins Herz jedes Menschen geschrieben sind! Bereits der Apostel Petrus hat die jüdischen Speisegesetze nach der Vision von Joppe =Jaffa, aufgehoben,die Apostel speisten mit den Heiden!
Ebenso wurden die jüdischen Ehegesetze (Mann kann die Frau entlassen) von CHRISTUS selbst aufgehoben.
,Auch die Reinheitsgesetze in Buch Levitikus gelten nicht mehr. Die Pharisäer haben die Weisungen des Alten Testamentes in 613 Geboten festgehalten, damit erzeugten sie viel Unsicherheit. Jesus weist auf das Hauptgebot der Liebe (Dt 6,4ff)hin. Augustinus sagt: "Liebe, und tue, was du willst=dilige,et quodvis fac"!Das Christentum ist keine Gesetzesreligion.


2
 
 Fink 18. August 2021 
 

Die "10 Gebote" gelten weiter, klar, aber was ist mit den

vielen (632?) sonstigen Weisungen, die Gott über Moses dem Volk Israel erteilt hat. Reinheitsgebote, Speisegebote usw., diese müssten ja dann weiter gelten, wenn Jesus "nichts" vom "Gesetz" aufheben wollte !?
@ Chris2 - dabei handelt es sich nicht um "menschengemachte Zusatzgesetze", sondern die stammen von Gott. Nicht gerade einfach, dieses Thema.


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 Chris2 18. August 2021 
 

@Fink

Die Antwort auf Ihre rhetorische Frage lautet natürlich: Ja, sie gelten weiter. Dagegen spricht auch nicht, dass Jesus die Grenzen menschengemachter "Zusatzgesetze" aufgezeigt hat (Ähren am Sabbat abreissen, den in eine Grube gefallenen Ochsen retten etc.).
Und ja, wenn wir voll und ganz in Gott leben, werden wir seine Gesetze sowieso automatisch einhalten. Aus Liebe zu Ihm und aus dem "Ruhen in Gott" heraus. Ich hoffe, genau das meint Franziskus. Denn wenn er damit tatsächlich meinen sollte, sobald wir reif / alt genug sind, gelten die Gesetze Gottes nicht mehr und wir sollen stattdessen "offen sein für den Heiligen Geist" (wie er es so oder ähnlich gerne formuliert), dann wäre das ein Freibrief für alle und alles und damit eine gefährliche Häresie...


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 Fink 18. August 2021 
 

"Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben...

...wird auch nicht der kleinste Buchstabe des Gesetzes vergehen..." - Evangelium nach Matthäus, Kapitel 5, Verse 17 und 18.
Gelten die Weisungen und Gebote des Moses (das "Gesetz", die Tora) für die Christen weiter ?
Wenn die Sache so einfach wäre. Paulus, sozusagen der erste Theologe des Christentums, schlägt sich mit dem Problem herum. Und dann Martin Luther und die Reformatoren. Und wir heute.


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