Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Wer Merz wählt, der bekommt vermutlich Habeck und die Grünen!
  2. Zeitung: Vatikan plant LGBTQ-Wallfahrt im Heiligen Jahr
  3. Ein rauschendes Fest: Kathedrale Notre Dame/Paris hat ihre Pforten wieder geöffnet
  4. Gastkommentar im Jesuitenmagazin America behauptet: ‚Misogynie‘ verantwortlich für Trumps Wahlsieg
  5. „Barmherzige Rache“
  6. „Vieles hat für mich die spirituelle Ausstrahlung einer Sparkasse“
  7. Frei fluktuierende Kirchenbilder der Anderskatholischen
  8. „Selbst liberale Befürworter einer §218 -Reform halten den Gruppenantrag für Fake und für Wahlkampf“
  9. Muhammad erstmals beliebtester Vorname in England und Wales
  10. „Wir laden Sie ein, zu den Quellen unseres Glaubensbekenntnisses zurückzukehren…“
  11. 'Maria sagte nein…'?
  12. EINLADUNG zur großen kath.net-Novene zur Muttergottes von Guadalupe - 4. bis 12. Dezember 2024
  13. 50 Staats-Oberhäupter zur Wiedereröffnung von Notre Dame/Paris erwartet
  14. Wie ein Feuerwehrmann im Notre-Dame-Feuer-Inferno zum Glauben kam
  15. Papst Franziskus ruft Theologen zu Demut und Verständlichkeit auf

Die Langlebigkeit: Symbol und Chance

2. März 2022 in Aktuelles, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Franziskus: neue Katechese zum Alter. Die Geschwindigkeit bringt uns in eine Zentrifuge, die uns wie Konfetti wegfegen. Entschleunigung ist notwendig und bietet eine Chance + Papst Franziskus lobt Polen - Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) „Dies ist das Buch der Geschlechterfolge Adams: Am Tag, da Gott den Menschen erschuf, machte er ihn Gott ähnlich. Männlich und weiblich erschuf er sie, er segnete sie und gab ihnen den Namen Mensch an dem Tag, da sie erschaffen wurden. Adam war hundertdreißig Jahre alt, da zeugte er einen Sohn, der ihm ähnlich war, wie sein Bild, und gab ihm den Namen Set. Nachdem Adam Set gezeugt hatte, lebte er noch achthundert Jahre und er zeugte Söhne und Töchter. Die gesamte Lebenszeit Adams betrug neunhundertdreißig Jahre, dann starb er“ (Gen 5,1-5).

Neunte Generalaudienz des Jahres 2022 mit Pilgern und Besuchern in der Aula „Paolo VI“ am Aschermittwoch. Papst Franziskus setzte seine neue Katechesenreihe über „Sinn und Wert des Alters“ fort. Die zweite Katechese stand unter dem Thema: „Die Langlebigkeit: Symbol und Chance“.

In der Lesung aus dem Buch Genesis falle uns besonders auf, dass die Stammeltern eine Lebenszeit von Jahrhunderten gehabt hätten und sie somit mit ihren Kindern über sehr lange Zeit zusammengelebt hätten. Dieser Rhythmus der Jahrhunderte verleihe dem Alter und der Genealogie eine tiefe Bedeutung.

Das menschliche Leben stehe im Spannungsfeld zwischen seinem Ursprung – es sei nach Gottes Bild und Gleichnis geschaffen worden – und seiner Zerbrechlichkeit durch Sünde und Tod. Die Weitergabe von Geist und Leben, von Bewusstsein und Freiheit des Menschen, stelle vor allem in der Frühzeit eine Neuheit für die gesamte Schöpfung dar. Dies habe eine gegenseitige Unterstützung der Generationen angebracht erscheinen lassen.

In jeder Zeitepoche und so auch heute sei besonders die liebevolle Beziehung zwischen jungen und alten Menschen wichtig, welche sich positiv auf das Netz der menschlichen Beziehungen insgesamt auswirke.


Das Alter erzwinge sicherlich einen langsameren Rhythmus, aber es seien nicht nur Zeiten der Trägheit. Das Maß dieser Rhythmen eröffne in der Tat für jeden Menschen Sinnräume im Leben, die der Besessenheit von Geschwindigkeit unbekannt seien. Der Verlust des Kontakts mit den langsamen Rhythmen des Alters verschließe diese Räume für alle.

In diesem Zusammenhang „habe ich den Wunsch geäußert, den Tag der Großeltern am letzten Sonntag im Juli einzuführen“, so Franziskus. Das Bündnis zwischen den beiden extremen Generationen des Lebens – Kinder und ältere Menschen – helfe auch den beiden anderen – den Jugendlichen und den Erwachsenen –, sich miteinander zu verbinden, um das Leben aller menschlicher zu machen.

„Stellen wir uns eine Stadt vor, in der die Koexistenz verschiedener Altersgruppen ein integraler Bestandteil der Gesamtgestaltung ihres Lebensraums ist“, so der Papst: „denken wir an die Bildung von liebevollen Beziehungen zwischen Alter und Jugend, die auf den gesamten Stil der Beziehungen ausstrahlen“. Die Überschneidung der Generationen würde zu einer Energiequelle für einen wirklich sichtbaren und lebbaren Humanismus.

Die moderne Stadt sei tendenziell altersfeindlich (und nicht zufällig auch kinderfeindlich). Die Geschwindigkeit bringe uns in eine Zentrifuge, die uns wie Konfetti wegfege. Wir verlören das große Ganze völlig aus den Augen. Jeder klammere sich an sein eigenes kleines Stück, „das auf den Strömen der Stadt des Marktes schwimmt, für die langsame Rhythmen Verluste bedeuten und Geschwindigkeit Geld ist“. Überhöhte Geschwindigkeit pulverisiere das Leben, sie mache es nicht intensiver.

Die Pandemie, mit der wir immer noch leben müssten, „hat – leider sehr schmerzhaft – dem stumpfen Kult der Geschwindigkeit Einhalt geboten“. Und in dieser Zeit hätten die Großeltern als Barriere gegen die affektive „Austrocknung“ der Jüngsten gewirkt. Das sichtbare Bündnis der Generationen, das ihre Zeiten und Rhythmen in Einklang bringe, gebe uns die Hoffnung zurück, nicht umsonst zu leben. Sie gebe jedem von uns die Liebe zu unserem verletzlichen Leben zurück und versperre der Besessenheit von Geschwindigkeit, die sie einfach auffresse, den Weg.

Die Rhythmen des Alters seien eine unverzichtbare Ressource, um den Sinn des von der Zeit geprägten Lebens zu begreifen. Dank dieser Vermittlung „wird die Bestimmung des Lebens zur Begegnung mit Gott glaubwürdiger: ein Entwurf, der in der Erschaffung des Menschen ‚nach seinem Bild und Gleichnis’ verborgen ist und in der Menschwerdung des Gottessohnes besiegelt wird“.

Heute sei die Lebenserwartung der Menschen gestiegen. Dies gebe uns die Möglichkeit, den Bund zwischen allen Zeiten des Lebens und auch mit dem Sinn des Lebens in seiner Gesamtheit zu stärken: „Möge der Heilige Geist uns die Intelligenz und die Kraft für diese Reform schenken: die Vorherrschaft der Zeit der Uhr muss in die Schönheit der Lebensrhythmen umgewandelt werden. Der Bund der Generationen ist unverzichtbar. Möge Gott uns helfen, die richtige Musik für diese Harmonisierung zu finden“.

Die Polnische Katholische Bischofskonferenz zitierte auf ihrem polnischen Twitterauftritt eigens den Papst mit seinem Dank an die polnische Bevölkerung. Polen seien unter den Ersten gewesen, die Ukrainern geholfen haben, sie hätten „ihre Grenzen, ihre Herzen und die Türen ihrer Häuser geöffnet für die vom Krieg fliehenden Ukrainer“.

Die Pilger und Besucher sowie die Zuschauer und Zuhörer aus dem deutschen Sprachraum grüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten:

Herzlich grüße ich die Gläubigen deutscher Sprache. Beginnen wir diese Fastenzeit im Geist der Buße und des Gebets, um Gottes Barmherzigkeit für uns und den Frieden für die ganze Welt zu erflehen.

 


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Generalaudienz

  1. Liebst du mich? – Das Gespräch zwischen Jesus und Petrus
  2. Kohelet: die ungewisse Nacht des Sinns und der Dinge des Lebens
  3. Judit. Eine bewundernswerte Jugend, ein großzügiger Lebensabend.
  4. Noomi, das Bündnis zwischen den Generationen, das die Zukunft eröffnet
  5. Ehre deinen Vater und deine Mutter: Liebe zum gelebten Leben
  6. Der Osterfriede und Dostojewskis Legende vom Großinquisitor
  7. Treue gegenüber der Heimsuchung durch Gott für die kommende Generation
  8. Das Abschiednehmen und das Erbe: Erinnerung und Zeugnis
  9. Das Alter, eine Ressource für die unbeschwerte Jugend
  10. Sinn und Wert des Alters







Top-15

meist-gelesen

  1. EINLADUNG zur großen kath.net-Novene zur Muttergottes von Guadalupe - 4. bis 12. Dezember 2024
  2. Ein rauschendes Fest: Kathedrale Notre Dame/Paris hat ihre Pforten wieder geöffnet
  3. Wer Merz wählt, der bekommt vermutlich Habeck und die Grünen!
  4. „Vieles hat für mich die spirituelle Ausstrahlung einer Sparkasse“
  5. Wie ein Feuerwehrmann im Notre-Dame-Feuer-Inferno zum Glauben kam
  6. Zeitung: Vatikan plant LGBTQ-Wallfahrt im Heiligen Jahr
  7. Kardinal Woelki gewinnt erneut gegen BILD und Nikolaus Harbusch
  8. Weihnachtsspende für kath.net - Wir brauchen JETZT Ihre HILFE für das Heilige Jahr 2025
  9. Frei fluktuierende Kirchenbilder der Anderskatholischen
  10. Notre Dame mit Reliquien von fünf Heiligen
  11. „Barmherzige Rache“
  12. Christen als Verwirrte und Verrückte, Freaks und Fundamentalisten
  13. „Wir laden Sie ein, zu den Quellen unseres Glaubensbekenntnisses zurückzukehren…“
  14. 50 Staats-Oberhäupter zur Wiedereröffnung von Notre Dame/Paris erwartet
  15. Die Glocken von Notre-Dame

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz