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„Herodes ist ein Mann, der am Start steht, aber nie aufbricht“

26. September 2019 in Deutschland, 6 Lesermeinungen
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Hamburger Erzbischof Heße bei DBK-Morgenmesse: „Meine Hoffnung ist, dass wir uns in Christus einsehen und wir ihn ein wenig mehr aufscheinen lassen können und sichtbarer machen können in dieser Welt für die Herodes-Typen unserer Tage.“


Fulda (kath.net) kath.net dokumentiert die Predigt von Erzbischof Stefan Heße (Hamburg) in der Eucharistiefeier zur Herbst-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz am 26. September 2019 in Fulda in voller Länge. Evangelium: Lukas 9,7–9

Liebe Schwestern und Brüder,
Herodes, genauer gesagt Herodes Antipas, also nicht der König Herodes, war Tetrarch von Galiläa und damit der Landesherr Jesu. Er hatte dieses Amt über eine sehr lange Zeit inne, von 4 vor Christus bis 39 nach Christus. Dieser Herodes war eine schillernde Persönlichkeit. Das merken wir auch am heutigen Evangelium. Er tritt uns vor Augen als jemand, der neugierig ist, aufgeschlossen, der Jesus bewusst sehen will, der ihn kennenlernen möchte und der sich fragt: Wer ist denn dieser Jesus?

Viele Jahre später, beim Prozess gegen Jesus, tritt Herodes wieder auf den Plan. Auch da gibt es diese Interessiertheit. Herodes stellt viele Fragen. Insgeheim hofft er, Wunder zu erleben, Zeichen, irgendetwas Staunenswertes. Und dann kippt die Neugier des Herodes um in Spott und Hohn. Schließlich lässt er Jesus den Mantel umlegen, in dem er nur noch verhöhnt wird.


Liebe Schwestern und Brüder, Herodes stellt uns einiges vor Augen. Ein Erstes: Er will Jesus sehen. Aber was oder wen will er sehen? Geht es ihm um die äußere Gestalt oder geht es ihm um diese Zeichen, um Aufsehenerregendes, um etwas Spektakuläres? Wenn ich Jesus sehen möchte und ich glaube, dieser Wunsch steckt auch in uns drin, will ich dann jemanden sehen oder will ich eher etwas sehen? Will ich eine Person sehen oder etwas von und an ihr? Ein Zweites: Einen Menschen, eine Person sehen zu wollen, kann nie bedeuten, ein Objekt in den Blick zu nehmen. Deswegen lernt man einen Menschen auch nicht kennen, wenn man ihn noch so genau von außen anschaut. Es braucht ein inneres Sehen. Es braucht ein inneres Verhältnis zu einem Menschen, um ihn zu erkennen, um sein Persongeheimnis ein wenig zu lüften.

Deswegen nützt es gar nichts, Jesus von außen zu sehen, seine Gestalt, seine Größe, seine Haare, seine Hände und vieles andere mehr. Um Jesus wirklich kennenzulernen, kann es nur eines geben: ihn zu begleiten, mit ihm zu gehen, sich mit ihm auf den Weg zu machen.

Als die Jünger Jesus kennenlernen wollen und herausfinden wollen, wo er lebt, wo er wohnt, da gibt er ihnen nur die Antwort: Kommt und seht. Das heißt: Kommt, geht mit und dann werdet ihr etwas sehen. Deswegen besteht Jüngerschaft im Mitgehen und es ist aufschlussreich, dass das Lukasevangelium wie ein Reisebericht verfasst ist, wie eine Weggeschichte. Jesus ist auf dem Weg und andere schließen sich diesem Weg an und darauf erkennen sie ihn.

Herodes kommt mir vor wie ein Mann, der an den Start geht, aber diesen Weg nie beginnt. Wie jemand, der an der Startposition verharrt und nie aufbricht.

Liebe Schwestern und Brüder, der hl. Gregor von Nyssa predigt einmal über Mose und bringt darin einen wichtigen Gedanken auf den Punkt: „Gott nachfolgen, wohin er auch führt, ist: Gott sehen.“ Und wenn wir das vom Alten Testament auf das Neue übertragen, dann müssen wir sagen: Christus nachfolgen, das heißt, Christus sehen.

Vielleicht noch einen Gedanken dieses Heiligen, den er in diesem Zusammenhang äußert. Wer nachfolgt, schaut auf den Rücken dessen, dem er nachfolgt – vielleicht nicht immer, aber auch. Für mich heißt das: Unser Sehen bleibt immer auch unscharf, begrenzt, bruchstückhaft, unabgeschlossen. Es fordert sozusagen auf, immer noch einmal genauer hinzuschauen und tiefer zu sehen. Nachfolge geschieht in diesem Wechselspiel zwischen Sehen und Nichtsehen. Zwischen Sehen und immer noch tiefer sehen wollen.

Liebe Schwestern und Brüder, ich habe die Hoffnung, dass wir uns auf diesen Weg machen. Jesus tiefer zu sehen, dass wir darin wieder neu und stärker aufbrechen, ganz im Gegensatz zu Herodes. Ich bin der Überzeugung, je tiefer wir uns in Jesus Christus einsehen, umso transparenter können wir Jesus sichtbar und berührbar machen in dieser unserer Zeit. Meine Hoffnung ist nicht, dass zu allererst die Kirche ansehnlicher dasteht: Meine Hoffnung ist, dass wir uns in Christus einsehen und wir ihn ein wenig mehr aufscheinen lassen können und sichtbarer machen können in dieser Welt für die Herodes-Typen unserer Tage.

Pressefoto Erzbischof Stefan Heße


Pressefoto Erzbischof Heße (c) Erzbistum Hamburg / Giuliani/von Giese co-o-peration


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Lesermeinungen

 SalvatoreMio 3. Oktober 2019 
 

Herodes-Typen - das sind wohl manche von uns hier?

Auf Christus bezogen, hat die Predigt schon Wichtiges zu sagen: wenn wir ihn lediglich äußerlich betrachten, ist er nur wie einer von uns!
Doch als ich die Predigt las, und es in jenen Tagen stark um Segnung Gleichgeschlechtlicher ging, hatte ich gerade gelesen, dass ein wichtiger Mitarbeiter des Erzbischofs mit dem Herrn zusammenlebt, der in Hamburg die Gay-Paraden organisiert! Schockierend für mich! --- Ich bin also wohl so eine "Herodes-Person", die nicht die tieferen Werte und Leistungen anderer an die erste Stelle setzen will und z. B. gleichgeschlechtliche Lebensformen nicht gutheißen mag - um es vorsichtig auszudrücken. So setzte sich in mir der Gedanke fest, dass uns hier versteckt etwas "untergejubelt" werden sollte!
Hoffentlich habe ich Unrecht!


0
 
 stephanus2 27. September 2019 
 

Bemüht

Ich finde das Ganze ein bemühtes und an den Haaren herbeigezogenes Gedankengeschwurbel eines Bischofs - leider. Herodes Antipas machte nicht durch Unentschlossenheit auf sich aufmerksam,sondern er ehelichte seine Schwägerin und Nichte- das hat Johannes der Täufer ihm oft und oft vorgeworfen. Schlußendlich hat Herodes Antipas Johannes ermorden lassen.Er hatte an Jesus nur insoweit Interesse, als er abschätzen wollte, ob von diesem eine Revolte ausgehen könnte. Oder, vor der Kreuzigung, ob er sich selbst retten könnte (was Jesus ja gar nicht wollte). Was also das beinhalten: "die Herodes-Typen unserer Tage" ? Wer soll das sein ?Während ich dies schreibe, spüre ich Mitleid und Mitgefühl.Für diese Bischöfe und Kardinäle, die so offensichtlich, warum auch immer, nicht mehr einfach tief und demütig mit dem Herzen glauben und auf Irrwegen gehen. Die ganzen Laien, die hier schreiben, verstehen tatsächlich mehr von den Glaubenswahrheiten, der Kirchenlehre, von Jesu Weg, als diese .


1
 
 lesa 26. September 2019 

Hl.Cosams und Hl. Damianus, bitte eine Entgiftungskur für die Kirche!

Es ist nicht ganz klar, welche "Herodesse" der Bischof meint. Aber aus ihm spricht die ganze derzeitige Ratlosigkeit und Verunsicherung eine großen Teils der Bischofskonferenz.
Wie Mose vor dem Felsen: "Kann denn Gott nun Wasser spenden oder nicht?" Diese Wankelmütigkeit kam bei Gott nicht gut an, wie wir aus der Bibel wissen.
Ihr Tagesheiligen, Cosmas und Damian, heilt die Bischöfe und die ganze Kirche, wo sie von der Krankheit des Glaubenszweifels und giftiger Irrtümer erfasst sind. Ihr könnt das. Ihr seid nämlich die wahren Ärzte. Denn ihr habt für den Glauben, für den Heiland Jesus Christus, für den göttlichen Arzt, euer Blut vergossen.
Glaube? "Er ist wie er ist", sagte ein Kirchenvater.
Zu glauben ist das, was in allen katholischen Gemeinden unvermindert und unverändert seit der Zeit der Apostel als christliche Lehre von einer Generation an die andere weitergegeben wird (hl. Irenäus von Lyon)


7
 
 wedlerg 26. September 2019 
 

Inhaltslos

Was für eine äußerliche Phrasendrescherei.


7
 
 Chris2 26. September 2019 
 

Was möchte uns Bischof Heße damit sagen?

Möchte er, dass wir uns von so etwas wie dem ominösen "Geist des Konzils" in eine "neue Kirche" (sic!) führen lassen sollen, oder ruft er auf, sich wieder von Christus und dem Hl. Geist leiten zu lassen, anstatt von unseren ganz persönlichen Vorstellungen oder gar persönlichen Interessen? Ich verstehe es nicht.


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 richrose 26. September 2019 
 

Das Problem ist, dass es auch unter den Bischöfen diese Herodes-Antipas-Typen gibt

Wenn ein Bischof erst jetzt durch das "Voranschreiten auf dem synodalen Weg", Jesus tiefer zu sehen wünscht, dann frage ich mich, was er eigentlich die ganze Zeit vorher getan hat?
Welcher Vorstellung von Jesus ist er denn bisher nachgefolgt ohne den synodalen Weg?

Sollten wir uns nicht besser die Heiligen als Vorbilder zur Nachfolge Jesu nehmen? Ich kenne aber keinen unter ihnen, der das Zölibat hinterfragt oder für die Weihe der Frauen in geistliche Ämter plädiert hätte!


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