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vor 16 Stunden in Aktuelles, keine Lesermeinung
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Tor Vergata: Papst Leo XIV. spricht über Heiligkeit, Vergänglichkeit, Sehnsucht und die Hoffnung, die Christus selbst ist. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Der Papst und „seine“ Jugend nach einer kurzen Nacht: es waren historische Bilder. Am Sonntagmorgen feierte Papst Leo XIV. die Abschlussmesse der Heilig-Jahr-Feier der Jugendlichen auf dem Gelände von Tor Vergata. Über eine Million junge Menschen aus über hundert Ländern hatten nach der Vigil mit eucharistischer Anbetung am Vorabend auf dem Gelände übernachtet. Die Liturgie zum 18. Sonntag im Jahreskreis bildete den geistlichen Schlusspunkt des internationalen Treffens. In seiner Predigt nahm der Papst Bezug auf das Evangelium von den Emmaus-Jüngern, die Lesungen des Tages und zentrale Aussagen des heiligen Augustinus.

Leo XIV. eröffnete seine Predigt mit dem Hinweis auf den Weg der Jünger von Emmaus: „Zunächst entfernten sie sich verängstigt und enttäuscht von Jerusalem. Sie gingen weg in der Überzeugung, dass es nach dem Tod Jesu nichts mehr zu erwarten, nichts mehr zu hoffen gab“. Doch auf ihrem Weg begegneten sie Christus: „Sie nahmen ihn als Wegbegleiter auf, hörten ihm zu, während er ihnen die Schrift erklärte, und erkannten ihn schließlich beim Brechen des Brotes“. Die Erzählung sei ein Bild für den Wandel des Herzens in der Begegnung mit dem Auferstandenen: „Da gingen ihnen die Augen auf, und die frohe Botschaft von Ostern fand Eingang in ihre Herzen“.

Die erste Lesung aus dem Buch Kohelet thematisiere die Begrenztheit des menschlichen Tuns (vgl. Koh 1,2; 2,21–23), der Antwortpsalm spreche vom Gras, das welkt (vgl. Ps 90,5–6). Der Papst wies darauf hin, dass diese Bilder nicht ausgeblendet werden dürften: „Die Zerbrechlichkeit, von der sie sprechen, ist nämlich Teil des Wunders, das wir sind“. Er ergänzte: „Denken wir an das Sinnbild des Grases: Ist eine blühende Wiese nicht wunderschön? Sicher, sie ist empfindlich, besteht aus dünnen, verletzlichen Halmen, die austrocknen, gebogen und gebrochen werden können, aber sogleich durch andere ersetzt werden, die nach ihnen sprießen und für die die ersten großzügig zur Nahrung und zum Dünger werden, indem sie sich am Boden zersetzen. Auf diese Weise lebt das Feld, indem es sich beständig erneuert, und selbst in den eisigen Wintermonaten, wenn alles still zu stehen scheint, pulsiert seine Energie unter der Erde und bereitet sich darauf vor, im Frühling in tausend Farben auszubrechen“. Auch das menschliche Leben folge dieser Struktur: nicht Stillstand, sondern Verwandlung und Erneuerung in der Liebe und in der Hingabe.


Leo XIV. sprach anschließend über die Unruhe des Herzens. Der Mensch sei nicht für ein unveränderliches Leben geschaffen, sondern für ein Dasein, „das sich ständig in der Gabe, in der Liebe erneuert“. Daraus ergebe sich ein „brennender Durst“, den keine geschaffene Wirklichkeit stillen könne: „Täuschen wir angesichts dessen unser Herz nicht, indem wir versuchen, den Durst mit nutzlosen Ersatzmitteln zu stillen! Achten wir lieber auf ihn!“. Der Papst verwendete das Bild eines Kindes, das auf Zehenspitzen steht, „um durch das Fenster der Gottesbegegnung zu sehen“. Christus klopfe an das Fenster der Seele (vgl. Offb 3,20), gerade auch bei jungen Menschen.

Im Zentrum der Predigt standen zwei Zitate des heiligen Augustinus. Zunächst aus einer Predigt über die Hoffnung: „Was ist also der Inhalt unserer Hoffnung […]? Ist es die Erde? Nein. Ist es etwas, das von der Erde stammt, wie Gold, Silber, Bäume, Getreide, Wasser […]? Diese Dinge gefallen, diese Dinge sind schön, diese Dinge sind gut» (Sermo 313/F, 3). Und er schloss: „Suche denjenigen, der sie erschaffen hat, er ist deine Hoffnung (ebd.)“. Dann folgte ein längerer Abschnitt aus den Confessiones (10, 27): „Du [Herr] warst in meinem Innern und ich draußen; und dort suchte ich dich […]. Du hast mich laut gerufen und meine Taubheit zerrissen; du hast geblitzt und geleuchtet und meine Blindheit verscheucht. Du hast mir süßen Duft zugeweht; ich habe ihn eingesogen, und nun seufze ich nach dir. Ich habe dich geschmeckt […] und nun hungere und dürste ich nach dir. Du hast mich berührt, und ich bin entbrannt in deinem Frieden“.

Diese Worte verweisen auf eine Bewegung von der Oberfläche ins Innere, vom Geschaffenen zum Ursprung. Der Papst deutete diese geistliche Dynamik als Antwort auf die Sehnsucht nach Sinn.

Der Papst zitierte eine Aussage seines Vorgängers Franziskus beim Weltjugendtag 2023 in Lissabon: „Seien wir also nicht beunruhigt, wenn wir uns innerlich durstig, unruhig, unerfüllt, voller Sehnsucht nach Sinn und Zukunft fühlen […]. Wir sind nicht etwa krank, wir sind lebendig!“ (Treffen mit Universitätsstudenten, 3. August 2023). Diese Haltung sei kein Zeichen von Schwäche, sondern Ausdruck geistlicher Lebendigkeit: „Es gibt in unserem Herzen eine wichtige Frage, ein Bedürfnis nach Wahrheit, das wir nicht ignorieren können und das uns dazu bringt, uns zu fragen: Was ist wirklich Glück? Was ist der echte Geschmack des Lebens? Was befreit uns aus den Sümpfen der Sinnlosigkeit, der Langeweile, der Mittelmäßigkeit?“.

„In den vergangenen Tagen habt ihr viele schöne Erfahrungen gemacht. Ihr habt Gleichaltrige aus verschiedenen Teilen der Welt und unterschiedlichen Kulturen getroffen. Ihr habt Wissen ausgetauscht, Erwartungen geteilt, seid mit der Stadt durch Kunst, Musik, Informatik und Sport in einen Austausch getreten. Im Circus Maximus habt ihr dann durch das Sakrament der Versöhnung Gottes Vergebung empfangen und habt ihn um seine Hilfe für ein gutes Leben gebeten“: Leo XIV. stellte den Jugendlichen dann die Frage, worin das wahre Glück bestehe. Die Antwort liege nicht im Besitz: „Die Fülle unseres Daseins hängt weder davon ab, was wir ansammeln, noch […] was wir besitzen (vgl. Lk 12,13–21). Sie hängt vielmehr davon ab, was wir mit Freude annehmen und teilen können“. Der Blick solle sich auf das „was oben ist“ (Kol 3,2) richten, also auf die Liebe Gottes, die den Menschen verwandeln könne. Der Papst nannte in diesem Zusammenhang Haltungen wie „Erbarmen, Güte, Demut, Milde, Geduld“ (Kol 3,12), Vergebung (V. 13) und Frieden (vgl. Joh 14,27). Grundlage sei die Zusage aus dem Römerbrief: „Die Hoffnung lässt nicht zugrunde gehen; denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist“ (Röm 5,5).

Zum Abschluss erinnerte der Papst an eine Aussage von Johannes Paul II. beim Weltjugendtag 2000, ebenfalls in Tor Vergata: „Er [Christus] ist es, der in euch etwas entfacht: die Sehnsucht, aus eurem Leben etwas Großes zu machen; […] euch selbst und die Gesellschaft besser zu machen, damit sie menschlicher und geschwisterlicher werde“. Leo XIV. rief zur Freundschaft mit Christus auf, gepflegt durch Gebet, Anbetung, Eucharistie, Beichte und tätige Nächstenliebe. Er nannte dabei Pier Giorgio Frassati und Carlo Acutis als Vorbilder, die bald heiliggesprochen werden: „Strebt nach Großem, nach Heiligkeit, wo immer ihr auch seid. Gebt euch nicht mit weniger zufrieden“.

Zum Schluss vertraute Papst Leo XIV. die Jugendlichen Maria an: „Ich vertraue euch Maria an, der Jungfrau der Hoffnung. Möget ihr mit ihrer Hilfe in den nächsten Tagen, wenn ihr in eure Länder in allen Teilen der Welt zurückkehrt, weiterhin mit Freude auf den Spuren des Erlösers wandeln und alle, denen ihr begegnet, mit eurer Begeisterung und dem Zeugnis eures Glaubens anstecken! Ich wünsche euch einen guten Weg!“.

 


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