Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Vatikan-Kommission: Frauen können nicht zur Diakonenweihe zugelassen werden
  2. Ein entscheidungsrelevantes „We shall see“ zur Synodalkonferenz
  3. „Die Kirche in Deutschland hat abgehängt“
  4. Pater Dominikus Kraschl OFM: «Kommen Tiere in den Himmel?»
  5. Papst Leo: Deutliche Unterschiede zwischen Synodalem Prozess und deutsch-synodalem Weg!
  6. Ein gekreuzigter Frosch, Maria als Transfrau – provokante Ausstellung in Wien
  7. Republik der Dünnhäutigen
  8. Wer MEHR will, soll MEHR bekommen
  9. Die Kirche in Deutschland und in der Schweiz hat kapituliert
  10. Die Achillesferse des Teufels
  11. Auch Bischof em. Hanke/Eichstätt erhebt Einwände gegen DBK-Papier zur sexuellen Vielfalt
  12. Thomas von Aquin über Migration
  13. US-Bischof Daniel Thomas/Ohio: „Gott hat Transsexualität nicht vorgesehen“
  14. Manuel Ostermann, Vize-Vorsitzender der Polizeigewerkschaft: „Die Kriminalität explodiert“
  15. Katholischer Philosoph ausgeladen – ‚Erschießen werden wir ihn nicht ‘

DBK-Vorsitzender kritisiert Päpstliches Geheimnis bei Missbrauch

24. Februar 2019 in Deutschland, 5 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


DBK-Vorsitzender Kardinal Marx zum Thema sexuellem Missbrauch: "Nicht Transparenz fügt der Kirche Schaden zu, sondern begangene Missbrauchstaten, mangelnde Transparenz und Vertuschung in deren Folge".


Bonn-Vatikan (kath.net/DBK) „Die von Papst Franziskus einberufene Konferenz aller Vorsitzenden der nationalen Bischofskonferenzen weltweit, die vom 21. bis 24. Februar 2019 im Vatikan stattgefunden hat, darf als einzigartig bezeichnet werden. Nie zuvor hat es ein Treffen dieser Art und zu diesem Thema – dem Schutz Minderjähriger vor sexuellem Missbrauch – gegeben.

Die Vorträge und Diskussionen wurden in großer Offenheit und gegenseitigem Vertrauen geführt. Deutlich wurde, dass die Bereitschaft besteht, die anstehenden Fragen beim Thema sexueller Missbrauch Minderjähriger anzugehen und zwar quer über alle Kontinente. Gerade deshalb ziehe ich eine positive Bilanz dieser Tage.

Natürlich – und das habe ich stets im Vorfeld gesagt – kann ein solches Treffen keinen rasch zusammengestellten Maßnahmenkatalog verabschieden. Vor allem ging es zunächst um den gemeinsamen, ehrlichen und realistischen Blick auf den sexuellen Missbrauch Minderjähriger in der Kirche, der eine schreckliche weltweite Realität ist. Wir tragen Verantwortung gegenüber den Opfern in aller Welt. Während der Konferenz ist deutlich geworden, dass wir Bischöfe eine gleiche Einschätzung der Situation haben. Niemand von uns kann das Problem länger negieren oder gar tabuisieren. Ich bin dankbar, dass ich in meiner Rede und in vielen Einzelgesprächen die Arbeit vorstellen konnte, die wir als deutsche Bischöfe in den zurückliegenden Jahren zum Thema geleistet haben. Gerade das war ein wichtiger Bestandteil dieser Tage: Wir haben voneinander gelernt. Da ist es gut, dass einige Bischofskonferenzen auch vorangehen.


Gelernt habe ich auch bei meiner Begegnung mit den internationalen Opferverbänden ‚Ending clergy abuse‘ am vergangenen Freitag (22. Februar 2019). Mir war es wichtig, durch Zuhören zu verstehen und die Anliegen der Verbände anderen Bischöfen und dem Heiligen Vater zu vermitteln. Dieser Dialog muss weitergeführt werden.

Jetzt sind verschiedene Entscheidungsebenen verantwortlich und gefordert, die Überlegungen von Rom umzusetzen. Es kann nicht sein, dass alle Entscheidungen beim Heiligen Stuhl liegen. Wir Bischöfe tragen eine eigene Verantwortung und der müssen wir uns gerade bei diesem Thema stellen. Papst Franziskus hat deutlich gemacht, dass ihm das ein Anliegen ist. Entscheidend ist, dass Leitlinien verbindlich sind. Nach meiner Meinung ist es notwendig, ihre Einhaltung mit Hilfe eines Monitorings zu überprüfen. Von Rom aus sollten lokale und regionale Aktivitäten unterstützt und auch Fragen des Kirchenrechts entschieden angegangen werden. Ich begrüße die heutige Ankündigung des Vatikans, dass Antimissbrauchsgesetze im Vatikanstaat und beim Heiligen Stuhl eingeführt werden, dass es einen Leitfaden für alle Bischöfe geben soll und dass eine Art ‚Taskforce‘ vorgesehen ist, mit der der Heilige Stuhl Bistümer bei der Bewältigung des Verbrechens sexuellen Missbrauchs unterstützen will und darauf schaut, dass Leitlinien wirklich konsequent umgesetzt werden.“

Dankbar bin ich Papst Franziskus für seine Abschlussansprache am heutigen Sonntag (24. Februar 2019). Sie bestätigt in vielen Aspekten den Weg, den wir als Kirche in Deutschland eingeschlagen haben. Dazu zählen unsere Leitlinien, aber auch die umfangreiche Präventionsarbeit. Durch die Worte des Papstes können wir gestärkt die nächsten notwendigen Schritte in unseren Diözesen gehen. Besonders hebe ich hervor, dass Papst Franziskus betont, dass in der Kirche das Pflichtbewusstsein gewachsen sei, ‚nicht nur danach zu streben, den höchst schwerwiegenden Missbräuchen durch Disziplinarmaßnahmen und zivile und kanonische Prozesse Einhalt zu gebieten, sondern auch sich dem Phänomen mit Entschlossenheit sowohl innerhalb als auch außerhalb der Kirche zu stellen.‘ Dies und die Forderung von Papst Franziskus nach ‚Demut, Selbstanklage, Gebet und Buße‘ müssen uns aufrütteln. In diesem Geist geht es um eine Reform der Kirche, eine wirkliche Erneuerung im Geiste Jesu. Klar formuliert der Heilige Vater als Ziel der Kirche, ‚den missbrauchten, ausgebeuteten und vergessenen Minderjährigen, wo auch immer sie sich befinden, zuzuhören, sie zu bewahren, zu schützen und zu betreuen.‘ Deutlich betont der Papst, dass es eine Pflicht der Kirche sei, den Betroffenen jede notwendige Hilfe zukommen zu lassen. Sein eindringlicher Appell an alle Verantwortungsträger – in Kirche und Gesellschaft – darf nicht ungehört bleiben. Das gilt auch für, wie Franziskus sagt, das ‚Übel des Klerikalismus‘, der ‚den fruchtbaren Boden für all diese Gräuel bildet‘, denn der Missbrauch geistlicher Macht ist oft der Ursprung dieser Verbrechen.

In der Deutschen Bischofskonferenz werden wir diese Tage intensiv beraten und unsere Schlussfolgerungen ziehen. Ich bin zuversichtlich, dass wir den in Fulda im September 2018 eingeschlagenen Weg entschlossen und kontinuierlich fortsetzen werden. Die römische Tagung hat uns dazu ermutigt.“


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Missbrauchspräventio

  1. Papst erlässt neue Normen für Kinderschutz im Vatikan
  2. Missbrauch: Journalistin fordert von Bischöfen mehr Transparenz
  3. Kinderschutz: Ordensobere für Reform der Ausbildung Geistlicher
  4. Kinderschutz: Ordensobereform der Ausbildung Geistlicher für Re
  5. Erzbischof: Missbrauch erfordert kopernikanische Wende in Kirche
  6. Beim Anti-Missbrauchsgipfel im Vatikan wird es konkret
  7. Vatikan will weltkirchlich gemeinsames Vorgehen gegen Missbrauch
  8. Papst ernennt Vorbereitungskomitee für Treffen gegen Missbrauch






Top-15

meist-gelesen

  1. Vatikan-Kommission: Frauen können nicht zur Diakonenweihe zugelassen werden
  2. Papst Leo: Deutliche Unterschiede zwischen Synodalem Prozess und deutsch-synodalem Weg!
  3. Ein entscheidungsrelevantes „We shall see“ zur Synodalkonferenz
  4. Pater Dominikus Kraschl OFM: «Kommen Tiere in den Himmel?»
  5. „Die Kirche in Deutschland hat abgehängt“
  6. Ein gekreuzigter Frosch, Maria als Transfrau – provokante Ausstellung in Wien
  7. Weihnachtsspende für kath.net - Wir brauchen JETZT Ihre HILFE!
  8. Die Kirche in Deutschland und in der Schweiz hat kapituliert
  9. Die Achillesferse des Teufels
  10. Wer MEHR will, soll MEHR bekommen
  11. Republik der Dünnhäutigen
  12. Thomas von Aquin über Migration
  13. Auch Bischof em. Hanke/Eichstätt erhebt Einwände gegen DBK-Papier zur sexuellen Vielfalt
  14. Legenden vom Heiligen Nikolaus
  15. Mailands Erzbischof: Kollaps der Gesellschaft droht

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz