Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Statt Jesuskind in der Krippe ein schleimiges Alien-Monster in der ARD!
  2. Eine Treue, die Zukunft schafft!
  3. Hippe Missionare sind brandgefährlich
  4. Meldestelle Christenschutz: Christliche Flüchtlinge sind fassungslos über Skandal-Ausstellung
  5. Der ‚gerechte Mann‘ im Heilsplan Gottes
  6. THESE: 'Viele Priester ignorieren das Übernatürliche in der Lehre!'
  7. Stille Nacht, Heilige Nacht
  8. Wie genau nimmt es der BR-Rundfunk mit der Wahrheit?
  9. ‚Urbi et Orbi‘ 2025: Weihnachten - Geburt des Friedens
  10. USA bombardieren Islamisten nach Massaker an Christen in Nigeria
  11. Es macht mich sehr traurig, dass Russland einen Waffenstillstand zu Weihnachten abgelehnt hat!
  12. Wenn das 'Drehbuch' schon vorher feststeht
  13. Vatikan äußert sich nicht über Themen des Konsistoriums
  14. Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren: er ist der Messias, der Herr!
  15. In Illo uno unum - Mission und Gemeinschaft als Prüfstein. Die Kurie zwischen Umkehr und Auftrag

Die nackte Angst der Denunzianten vor Freiheit

27. Juli 2017 in Kommentar, 18 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


"Das Gute freilich an solchen Outings, wie sie die Heinrich-Böll-Stiftung gerade leistet, ist immerhin, dass da viel über das eigene Verständnis von Demokratie und Freiheit offenbart wird." Gastkommentar von Martin Lohmann


Berlin (kath.net) Lächerlich? Absurd? Gefährlich? So lächerlich es in der Sache an sich auch erscheinen mag, wenn eine den Grünen nahestehende Stiftung, die den Namen des für Freiheit und gegen jede Form der Unterdrückung kämpfenden streitbaren Heinrich Böll trägt, eine Liste anlegt, auf der frei und anders denkende Personen als antifeministisch, heteronormativ, homophob, rechtslastig oder sonst wie charakterisiert werden, so wenig lächerlich ist der Vorgang als solcher. Im Gegenteil.

Dieses Verhalten ist höchst bedenklich, widerspricht Freiheit und Toleranz ebenso wie wirklich demokratischem Geist. Es bedarf keiner besonderen Geschichtskenntnis, um zu wissen, dass Denunziation in braunen und roten Diktaturen zu den üblichen Formen der Unterdrückung gehörten - und gehören. Demokraten halten einen freien Geist, halten gelebte Meinungsfreiheit locker und souverän aus. Ideologiediktatoren hingen nicht. Sie haben Angst vor Freiheit, zu der nun mal der Widerspruch und die Argumentation gehören.


Jeder, der die Entlarvung der eigenen Ideologieverklebtheit vermutet oder wenigstens subkutan ahnt, dass es eine gewisse Argumentationsarmut geben könnte, muss zwangsläufig die argumentative Auseinander-setzung fürchten. Solche Leute könnte man auch als freiheitsphob bezeichnen. Was dann als „Mittel“ übrig bleibt, ist die Verleumdung, ist die Diskriminierung, ist die Denunzierung.

Doch so wenig absurd diese Logik der Angst und Unterdrückung formal auch sein mag, so absurd ist sie dem Inhalt, also der Substanz nach. Genau das aber macht sie dann letztlich gefährlich. Nicht nur, weil nach alter Erfahrung immer irgendetwas bei den „Beschuldigten“ hängenbleibt. Nicht nur, weil Gesinnungspolizisten immer auch lemmingartige Mitläufer finden, die sich ganz klug dünken, weil sie bis zur Verantwortungslosigkeit zu differenzieren in der Lage sind und damit jeden Täter gegen die Meinungsfreiheit mit einem pseudointellektuellen Schutzmantel ausstatten. Sondern auch, weil diese im Tarnmantel der angeblichen Aufklärung daherkommende Listung unbequemer Denker, also sich der Diktatur des Relativismus entziehender Bürger am Ende des Tages eine schleichende Zerstörung der Meinungsfreiheit und damit der Freiheit insgesamt ist.

Das Gute freilich an solchen Outings, wie sie die Heinrich-Böll-Stiftung gerade leistet, ist immerhin, dass da viel über das eigene Verständnis von Demokratie und Freiheit offenbart wird. Und gut ist ebenfalls, dass man sich solche Listen kopieren und sichern kann. Für später, wenn mal wieder gefragt werden sollte, wer sich denn noch eigenes und demokratisch notwendiges Denken in Freiheit geleistet hat und unterdrückenden Ideologien nicht einfach hinterhergelaufen ist. Zu befürchten ist freilich, dass es solche „Einladungen“ zu Denkverboten und zur Verfolgung Andersdenkender auch woanders gibt - oder geben könnte.

Daher ist höchste Wachsamkeit geboten. Und: Der Widerstand gegen jeden Anfang zur Unterdrückung von Freiheit, Denken und Reden. Egal wo. Denn kritisches Denken und Widerspruch, ja selbst die Kritik an mainstreamigen Äußerungen gehören zum Fundament einer freiheitlich demokratischen Grundordnung. Auch zum Fundament jeder Organisation und Institution, die den Anspruch erhebt, in einer freien Gesellschaft ernst genommen zu werden. Wer heute legitime Meinungen und Überzeugungen unterdrücken will, unterdrückt und verfolgt morgen Menschen. Aber: Das müsste ja bekannt sein. Darum gilt gerade jetzt: Wehret den Anfängen. Heute.

Weitere Infos im kath.net-Artikel: Eine neue Denunzianten-Website

Pressefoto Martin Lohmann



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Meinungsfreiheit

  1. Meinungsfreiheit auf katholisch
  2. Meinungsfreiheit in Gefahr
  3. „Vermeintliche Förderung der Meinungsfreiheit durch Einschränkung der Meinungsfreiheit“
  4. Katholischer Philosoph ausgeladen – ‚Erschießen werden wir ihn nicht ‘
  5. Asyl in den USA - Eine AfD-Influencerin fühlt sich in Deutschland verfolgt
  6. Frankreich: Gericht von Marseille gibt katholischen Filmemachern recht
  7. Kein Hassverbrechen: spanisches Gericht spricht zwei Priester und einen Journalisten frei
  8. Google gibt Zensur unter Biden zu
  9. US-Außenministerium verurteilt Prozess gegen Päivi Räsänen wegen Bibelzitat
  10. Nach Verhaftung wegen transkritischer Beiträge - Debatte um Meinungsfreiheit in Großbritannien






Top-15

meist-gelesen

  1. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  2. Weihnachtsspende für kath.net - Wir brauchen JETZT Ihre HILFE!
  3. Meldestelle Christenschutz: Christliche Flüchtlinge sind fassungslos über Skandal-Ausstellung
  4. Statt Jesuskind in der Krippe ein schleimiges Alien-Monster in der ARD!
  5. Wenn das 'Drehbuch' schon vorher feststeht
  6. Hippe Missionare sind brandgefährlich
  7. O Oriens, lucis aeternae
  8. O Rex gentium
  9. O Emmanuel
  10. Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren: er ist der Messias, der Herr!
  11. Wie genau nimmt es der BR-Rundfunk mit der Wahrheit?
  12. Eine Treue, die Zukunft schafft!
  13. Oktober 2026 - Kommen Sie mit nach SIZILIEN mit Kaplan Johannes Maria Schwarz!
  14. „Jesus ist also nicht aus religiöser Poesie geboren…“
  15. Ein neuer Akzent ohne Bruch: keine Pastoralrhetorik mehr

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz