Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Kardinal Zuppi: ‚Wir vermissen Franziskus‘
  2. Ein stiller neuer US-Trend: Katholische Pfarreien führen wieder Kommunionbänke ein
  3. Salzburger Moraltheologin für legale Abtreibung und Frauenordination - Und die Kirche schweigt dazu!
  4. Bischof Timmerevers will ‚neues Denken‘ der Kirche beim Gender-Thema
  5. Fortschritt gibt es nur mit Tradition
  6. Pfarrer protestiert gegen Abtreibungs-Aktivismus des BDKJ München
  7. Synodalismus ist die Folge eines theologischen Irrtums
  8. Michelle Obama: Kinder zu bekommen ist ‚das Geringste‘ wozu der weibliche Körper fähig ist
  9. Wenn die ganze Schönheit und Chance der Weltkirche in einer einzigen Pfarrgemeinde präsent wird
  10. Die Hoffnung berühren – und leben. Die Kraft, die aus Christus kommt
  11. Nach Anschlag mit 200 toten Christen in Nigeria: ZDF gibt Klimawandel die Schuld
  12. Papst an Seminaristen: Freundschaft mit Christus für Berufung zentral
  13. Gebrochen, um zu nähren – Die göttliche Logik der Eucharistie
  14. Gänswein warnt vor Fake-Auktion mit angeblicher Papst-Kleidung
  15. Leo XIV. lobt "außergewöhnliches Potenzial" von KI als "Werkzeug"

ARD-Film: Autorinnen antworten den Kritikern

15. August 2014 in Deutschland, 2 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Nach umstrittenem Film über evangelikale Christen hat der NDR nach eigenen Angaben rund 7.000 vorwiegend kritische Anfragen erhalten - Die Fernsehverantwortlichen behaupten, dass sie keinerlei religiöse Werte oder Einstellungen verletzen wollten


Hamburg (kath.net/idea) Die Verantwortlichen der ARD-Sendung „Mission unter falscher Flagge - Radikale Christen in Deutschland“ haben nach eigenen Angaben rund 7.000 vorwiegend kritische Anfragen erhalten. Selten habe eine Dokumentation so viele Reaktionen ausgelöst, schreibt der NDR, der für die am 4. August ausgestrahlte Sendung verantwortlich war. Die Redakteure Kuno Haberbusch und Julia Stein sowie die Autorinnen Mareike Fuchs und Sinje Stadtlich antworteten jetzt in einem ausführlichen Schreiben auf die Anfragen. Darin räumen sie einzelne Fehler ein, verteidigen aber die Grundausrichtung und die Kritik an einigen charismatischen bzw. pfingstkirchlichen Gemeinden und Organisationen. Diese stellte der Film, der bei seiner Erstausstrahlung knapp 1,5 Millionen Zuschauer hatte, als gefährlich heraus und warf ihnen unter anderem religiösen Machtmissbrauch vor. Die Fernsehverantwortlichen betonen, dass sie keinerlei religiöse Werte oder Einstellungen verletzen wollten: „Sollte das in Einzelfällen dennoch passiert sein, tut uns das leid.“ Sie verwahren sich gegen den Vorwurf, der Film habe pauschal alle Christen oder Evangelikale diffamiert und den Glauben an Gott ins Lächerliche gezogen. Man habe nur jene Gemeinden und Gruppierungen zum Thema gemacht, „bei denen wir unseres Erachtens problematische Strukturen gefunden haben und in denen nach unserer Erkenntnis die geistlichen Leiter ihre Macht ausnutzen“. Die vielen vorbildlichen Kirchengemeinden sollten ermutigt werden, „indem wir auf die fehlende Seriosität jener hinweisen, die statt ‚normaler’ Gemeindearbeit lieber auf spektakuläre Inszenierungen, unheilvolle Heilungsversprechen oder absurde ‚Sündenregister’ setzen“.


Allianz-Leiter sagten Interviews ab

Der Vorsitzende der Deutschen Evangelischen Allianz – Dachorganisation von rund 1,3 Millionen Evangelikalen aus Landes- und Freikirchen – , Michael Diener (Kassel), hatte sich gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea dagegen verwahrt, Evangelikale unter einen „Generalverdacht“ zu stellen: „Wir erwarten von Fernsehbeiträgen gerade öffentlich-rechtlicher Sender, dass sie sich um ein differenziertes Bild auch der Evangelikalen bemühen und nicht einseitig nur auf teils durchaus negativ zu betrachtende Erscheinungen hinweisen.“ In dem Film war lediglich der Vorstandsvorsitzende von ERF Medien (früher Evangeliums-Rundfunk), Jürgen Werth (Wetzlar), zu Wort gekommen, der dem Hauptvorstand der Allianz angehört. Die NDR-Verantwortlichen begründen dies damit, dass Diener und der Generalsekretär der Allianz, Hartmut Steeb (Stuttgart), Interviewanfragen abgesagt und stattdessen auf Werth verwiesen hätten.

Keine heimlichen Aufnahmen

Im Film wurden folgende Gemeinden und Organisationen kritisch dargestellt: das Stuttgarter Gospel Forum, der Verein „Mission Freedom“ (Mission Freiheit) der Hamburger Kämpferin gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution Gaby Wentland, die TOS Gemeinde Tübingen (Tübinger Offensive Stadtmission), die in Berlin und Brandenburg tätige Organisation „Zukunft für Dich“ sowie die Freie Christliche Jugendgemeinschaft (FCJG) in Lüdenscheid. Alle hatten mit kritischen Stellungnahmen reagiert. Die Filmemacher weisen ihren Vorwurf zurück, Aufnahmen seien „heimlich“ gemacht worden. Viele Sequenzen stammten aus Internetübertragungen oder DVDs der porträtierten Organisationen. Von allen habe man Drehverbote erhalten. Außer dem Leiter der TOS-Gemeinde, Jobst Bittner, sei kein Verantwortlicher bereit gewesen, ein Interview vor der Kamera zu geben.

Eine Formulierung war „missverständlich und deshalb misslungen“

Die Filmemacher weisen die Behauptung des Vorsitzenden des Gospel Forums, Peter Wenz, zurück, sie hätten Mitglieder zu Hause aufgesucht oder eine Person in einer psychosozialen Station angerufen und unter Druck gesetzt. Im Blick auf „Mission Freedom“ beharren die Autorinnen auf der Feststellung, dass die Geschichte einer angeblichen Zwangsprostituierten Lisa, die in einem Video gezeigt wurde, „frei erfunden“ sei. Wentland hält dies für nicht zweifelsfrei erwiesen, hat aber nach eigenen Angaben die DVD längst zurückgezogen. Im Blick auf „Zukunft für Dich“ räumen die Autorinnen ein, dass ihre Formulierung, der Leiter, Jörg Kohlhepp, habe sich vor allem auf Kinder spezialisiert, „missverständlich und deshalb misslungen“ sei.

„Bedrückende Schilderungen“ über FCJG

Im Blick Aussteiger aus der FCJG, die auf eigenen Wunsch anonym zitiert wurden, schreiben die Autorinnen, dies erscheine ihnen verständlich „angesichts der bedrückenden Schilderungen um das Innenleben dieses Vereins und ihrer Angst vor dem langjährigen Vorsitzenden Walter Heidenreich“. Im Blick auf die TOS-Gemeinde sei deren Engagement gegen Antisemitismus zu begrüßen. Kritikwürdig erscheine aber die in Videos dokumentierten Heilungsversprechen von Depressionen, Krebs und anderen Krankheiten als Folge der „Blutschuld“ von Verbrechen der Vorfahren.

Autorinnen als „verpfuschte Existenzen“ beschimpft

Die Autorinnen betonen, dass sie Kritik an ihrem Film „aus ehrenwerten Motiven“ respektieren. Allerdings seien sie sowie Redakteure auch als „verpfuschte Existenzen“, „vom Teufel getrieben“, „verantwortungslose Gestalten“, „psychisch gestört“ oder „vergleichbar mit Goebbels“ bezeichnet worden.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Medien

  1. CDU-Politiker reicht Programmbeschwerde wegen Bericht über christliche Fußballer ein
  2. „Staatsfeind Nummer zwei’ – Schwere Vorwürfe von Elon Musk gegen das Magazin „Spiegel“
  3. Kalifat-Verteidigerin Hübsch ist im Rundfunkrat des Hessischen Rundfunks
  4. 'Nur mehr Elon Musk steht dem Totalitarismus im Weg'
  5. Mitarbeiter von ARD und ZDF wollen mehr Meinungsvielfalt
  6. Open Democracy hackt E-Mails europäischer Lebensschützer und Pro-Familienorganisationen
  7. Die Rolle der Medien für die Kultur der Freiheit
  8. Demokratische Politiker wollen Inhalte von Lebensschützern von sozialen Medien verbannen
  9. New Mexico klagt Meta, Mark Zuckerberg wegen Ermöglichung der sexuellen Ausbeutung von Kindern
  10. Kampf um Meinungsfreiheit - Elon Musks X klagt Linksgruppierung wegen Verleumdung






Top-15

meist-gelesen

  1. Salzburger Moraltheologin für legale Abtreibung und Frauenordination - Und die Kirche schweigt dazu!
  2. Kardinal Zuppi: ‚Wir vermissen Franziskus‘
  3. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  4. Ein stiller neuer US-Trend: Katholische Pfarreien führen wieder Kommunionbänke ein
  5. Fortschritt gibt es nur mit Tradition
  6. Pfarrer protestiert gegen Abtreibungs-Aktivismus des BDKJ München
  7. Michelle Obama: Kinder zu bekommen ist ‚das Geringste‘ wozu der weibliche Körper fähig ist
  8. Synodalismus ist die Folge eines theologischen Irrtums
  9. Wenn die ganze Schönheit und Chance der Weltkirche in einer einzigen Pfarrgemeinde präsent wird
  10. Bischof Timmerevers will ‚neues Denken‘ der Kirche beim Gender-Thema
  11. Gebrochen, um zu nähren – Die göttliche Logik der Eucharistie
  12. Nach Anschlag mit 200 toten Christen in Nigeria: ZDF gibt Klimawandel die Schuld
  13. Gänswein warnt vor Fake-Auktion mit angeblicher Papst-Kleidung
  14. Schottischer Priester feiert Messe auf Mount Everest
  15. Brot, das verbindet – Der Leib Christi als Ursprung der Gemeinschaft

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz