![]() |
Loginoder neu registrieren? |
|||||||||||||
![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() | ||||||||||||||
SucheSuchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln: ![]() ![]() ![]() ![]() Top-15meist-diskutiert
| ![]() Gebrochen, um zu nähren – Die göttliche Logik der Eucharistievor 6 Stunden in Aktuelles, 1 Lesermeinung Papst Leo XIV. über den lebendigen Leib Christi als Antwort auf den Hunger der Welt und das Sakrament, das verwandelt, eint und Hoffnung schenkt. Von Armin Schwibach Rom (kath.net/as) Fronleichnam mit Papst Leo XIV in Rom, endlich wieder ein Papst in den Straßen der Stadt: Erstmals seit mehreren Jahren nahm mit Leo XIV. wieder ein Nachfolger Petri nach der Feier der heiligen Messe an der Lateranbasilika an der traditionellen Fronleichnamsprozession durch die Straßen Roms teil. Unter Papst Franziskus war diese Praxis unterbrochen worden: 2018 und 2019 hatte er das Hochfest des Leibes und Blutes Christi in Vororten der Stadt begangen. In den darauffolgenden Jahren verhinderten zunächst die Corona-Maßnahmen, später gesundheitliche Einschränkungen seine Teilnahme. Zwar griff Franziskus im Jahr 2024 die Tradition wieder auf, konnte jedoch aufgrund seines Gesundheitszustands nicht an der Prozession selbst mitwirken. Das Hochfest wird in Italien am darauffolgenden Sonntag nach dem liturgischen Donnerstag gefeiert. Papst Leo XIV. entfaltete in seiner Predigt zur heiligen Messe zum Fronleichnamsfest bei der Lateranbasilika eine Betrachtung über die Eucharistie als göttliche Antwort auf den Hunger des Menschen – sowohl den leiblichen als auch den geistlichen. Ausgehend vom Evangelium über die Speisung der Fünftausend (Lk 9,11–17) beschreibt er das bleibende Mitgefühl Christi und die Kraft seiner Gegenwart im Zeichen des geteilten Brotes. Zu Beginn verwies der Papst auf die Szene, in der die Menschen stundenlang bei Jesus verweilen: „Liebe Brüder und Schwestern, es ist schön, bei Jesus zu sein“. Die Volksmenge hört ihm zu, wird von ihm geheilt, und bleibt auch dann, als der Tag sich dem Ende neigt. Der Einbruch der Nacht und der aufkommende Hunger sind für Leo XIV. mehr als äußere Umstände – sie offenbaren „die Endlichkeit, die auf der Welt, auf jedem Geschöpf liegt: Der Tag endet, wie auch das Leben der Menschen“. Gerade in dieser Situation bleibe Jesus nicht fern, sondern „überrascht […] mit seiner Barmherzigkeit“. Als die Jünger das Volk entlassen wollen, verweist der Papst auf die Weigerung Christi, sich von der Not der Menschen zu distanzieren. „Der Hunger ist keine Not, die nichts mit dem Verkünden des Reiches Gottes und mit dem Bezeugen des Heils zu tun hätte“, erklärte Leo XIV. Vielmehr zeige sich gerade hier, wie sehr die leibliche Bedürftigkeit in Beziehung zu Gott stehe. Die scheinbare Unmöglichkeit, mit fünf Broten und zwei Fischen tausende Menschen zu sättigen, offenbare den „Kleinglauben“ der Jünger, deren „Berechnungen […] scheinbar vernünftig sind“. Doch Jesus ergreift das Wenige, blickt auf zum Vater, sagt Lob und Dank, bricht das Brot und lässt es austeilen. Der Papst betonte: „Die Gesten des Herrn begründen kein kompliziertes magisches Ritual, sondern zeugen in Schlichtheit von der Dankbarkeit gegenüber dem Vater, vom kindlichen Gebet Christi und von der geschwisterlichen Gemeinschaft“. Das Teilen ist dabei nicht nur ökonomisch, sondern theologisch – ein Abbild der göttlichen Logik: „Um Brote und Fische zu vermehren, teilt Jesus die vorhandenen: Und genau so reichen sie für alle, ja, sie sind im Überfluss vorhanden“. Die zwölf Körbe mit Resten bezeugen die Fülle Gottes – eine Fülle, die nicht speichert, sondern sich mitteilt. Diese Logik Jesu stehe, so Leo XIV., in scharfem Kontrast zu den Realitäten unserer Welt: „An die Stelle der im Evangelium erwähnten Volksmenge treten heute ganze Völker, die mehr noch durch die Gier der anderen als durch ihren eigenen Hunger gedemütigt werden“. Der Überfluss einiger Weniger werde so zum Ausdruck eines „gleichgültigen Hochmuts, der Schmerz und Ungerechtigkeit verursacht“. Das Heilige Jahr 2025 mache das Beispiel des Herrn umso dringlicher: „Das Brot zu teilen, um die Hoffnung zu vermehren, bedeutet, das Kommen des Reiches Gottes zu verkünden“. Die Eucharistie sei nicht nur Erinnerung oder Symbol, sondern reale Gabe des Lebens. Wenn Jesus den leiblichen Hunger stillt, deutet er auf die tiefere Rettung vor dem Tod selbst hin: „Dies ist das Geheimnis des Glaubens, das wir im Sakrament der Eucharistie feiern“. Im Zentrum der Predigt stand dann die Wendung auf das wahre Brot des Lebens. Der Hunger des Menschen, so Leo XIV., sei ein Zeichen seiner seinem Sein geschuldeten Bedürftigkeit: „Christus ist die Antwort Gottes auf den Hunger der Menschen, denn sein Leib ist das Brot des ewigen Lebens: Nehmet und esset alle davon!“. Während der gewöhnliche Nahrungskreislauf uns immer auch an den Tod erinnere – „Um zu leben, müssen wir uns vom Leben ernähren, indem wir es Pflanzen und Tieren nehmen. Etwas Totes zu essen, erinnert uns daran, dass auch wir sterben werden“ – schenke uns Christus ein anderes Brot: das lebendige. Der Papst zitierte den heiligen Augustinus: „Panis qui reficit, et non deficit; panis qui sumi potest, consumi non potest“ – „Ein Brot, das stärkt und sich nicht aufbrauchen kann; ein Brot, das nährt und sich nicht erschöpfen kann“. Daraus leitete er ab: „Denn die Eucharistie ist die wirkliche, tatsächliche und substantielle Gegenwart des Erlösers“. In ihr werde das Brot in Christus verwandelt, und wir selbst werden in ihn verwandelt. Das sei nicht bloß eine individuelle Erfahrung, sondern auch ein kirchliches Geschehen: „Lebendig und lebensspendend, macht der Leib des Herrn uns, das heißt die Kirche selbst, zum Leib des Herrn“. Der Papst verwies auf das Zweite Vatikanische Konzil und die Dogmatische Konstitution Lumen Gentium: „Durch das Sakrament des eucharistischen Brotes wird die Einheit der Gläubigen, die einen Leib in Christus bilden, dargestellt und verwirklicht“. Daraus folgt eine missionarische Dynamik: „Alle Menschen werden zu dieser Einheit mit Christus gerufen, der das Licht der Welt ist: Von ihm kommen wir, durch ihn leben wir, zu ihm streben wir hin“. In der sich anschließenden Prozession werde diese Einheit sichtbar. Sie sei „ein Zeichen für diesen Weg“: Ein pilgerndes Gottesvolk, das den eucharistischen Herrn nicht nur empfängt, sondern trägt – „zu den Augen, den Gewissen, den Herzen der Menschen“. Für die Gläubigen sei dies ein Akt der Stärkung, für die Nichtglaubenden eine stille Herausforderung: „Damit sie sich fragen, welchen Hunger wir in unserer Seele haben und welches Brot ihn stillen kann“. Am Ende rief Papst Leo XIV. dazu auf, aus dieser Nahrung zu leben und selbst zur Gabe zu werden: „Gestärkt durch die Nahrung, die Gott uns schenkt, bringen wir Jesus zu den Herzen aller“. Die Einladung an alle Menschen bleibt offen: „Jesus bezieht alle in das Werk der Erlösung mit ein und lädt jeden ein, an seinem Tisch teilzuhaben. Selig sind die Geladenen, die zu Zeugen dieser Liebe werden!“. Damit schloss die Predigt mit einer doppelten Bewegung: von der Bedürftigkeit des Menschen zur göttlichen Fülle, und von der Fülle Christi zur Weitergabe an die Welt – getragen von der sakramentalen Wirklichkeit, dass er es ist, der sich schenkt, damit wir uns schenken können.
Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! ![]() Lesermeinungen
Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen. Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. | ![]() Mehr zu | ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Top-15meist-gelesen
| |||||||||||
![]() | ||||||||||||||
© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz |