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Die Hoffnung berühren – und leben. Die Kraft, die aus Christus kommt

vor 5 Stunden in Aktuelles, 1 Lesermeinung
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Papst Leo XIV. über die heilende Nähe Christi, die Macht des Glaubens und die Hoffnung in Zeiten der Lebensmüdigkeit. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) „Da kam die Frau, zitternd vor Furcht, weil sie wusste, was mit ihr geschehen war; sie fiel vor ihm nieder und sagte ihm die ganze Wahrheit. Er aber sagte zu ihr: Meine Tochter, dein Glaube hat dich gerettet. Geh in Frieden! Du sollst von deinem Leiden geheilt sein. Während Jesus noch redete, kamen Leute, die zum Haus des Synagogenvorstehers gehörten, und sagten: Deine Tochter ist gestorben. Warum bemühst du den Meister noch länger? Jesus, der diese Worte gehört hatte, sagte zu dem Synagogenvorsteher: Fürchte dich nicht! Glaube nur!“ (Mk 5,33-36).

Generalaudienz mit Papst Leo XIV. auf einem glühenden Petersplatz zusammen mit mehr als 30.000 Pilgern und Besuchern. In seiner Katechese sprach der Papst über zwei ineinander verschlungene Heilungsgeschichten im Markus-Evangelium (Mk 5,21-43): die der blutflüssigen Frau und die der Tochter des Synagogenvorstehers. Leo XIV. führte hinein in eine Meditation über den Glauben als Berührung, über das Leiden als Ort des Durchbruchs, und über die Gegenwart Christi als lebendige Hoffnung in einer müde gewordenen Welt: „Auch heute betrachte ich mit euch die Heilungen Jesu – als Zeichen der Hoffnung“, begann der Papst, „in Ihm gibt es eine Kraft, die wir selbst erfahren können, wenn wir in Beziehung zu seiner Person treten“.

Papst Leo XIV. benannte eingangs eine Krankheit, die heute viele Menschen befallen habe: die Müdigkeit des Lebens. Es sei das Gefühl, von der Komplexität der Wirklichkeit erdrückt zu werden, nicht mehr weiterzukönnen. „Und dann“, so der Papst, „schalten wir ab, schlafen ein, in der Illusion, dass beim Aufwachen alles anders sein wird. Aber wir müssen uns der Realität stellen, und gemeinsam mit Jesus können wir das gut schaffen. Manchmal fühlen wir uns dann durch das Urteil derer blockiert, die anderen Etiketten aufkleben wollen“. Der Papst verband diese existenzielle Erschöpfung mit der biblischen Szene: Zwei Schicksale, zwei Frauengestalten, beide gezeichnet von zwölf Jahren – das eine Leben am Ende, das andere am Rand.


Die blutflüssige Frau, seit zwölf Jahren krank, bricht trotz Isolation und gesellschaftlicher Verurteilung auf, um Christus zu berühren. In einer Welt, die sie zum Schweigen verdammt, wagt sie den entscheidenden Schritt. Der Papst: „Alle sagten ihr, sie solle Abstand halten, sich nicht zeigen. Sie war verurteilt, verborgen zu bleiben. Auch wir sind manchmal Opfer des Urteils anderer, die uns Gewänder überstülpen wollen, die nicht die unseren sind“.

Und doch geschieht das Wunder – nicht einfach durch eine Berührung, sondern durch den Glauben, der diese Berührung trägt: „Um Jesus herum war eine große Menschenmenge, und so berührten ihn viele Menschen, doch ihnen geschah nichts. Als jedoch diese Frau Jesus berührte, wurde sie geheilt. Wo liegt der Unterschied?“, fragte Leo XIV. Die Antwort gibt er mit einem Zitat des heiligen Augustinus:„‚Die Menge drängt sich um mich – aber der Glaube berührt mich‘“ (vgl. Augustinus, Sermo 243,2,2). So verwandelt sich ein anonymer, stiller Akt in eine Quelle der Gnade. Der Papst betonte: „Jedes Mal, wenn wir einen Glaubensakt in Richtung Jesus tun, entsteht ein Kontakt mit ihm, und aus ihm geht unmittelbar seine Gnade hervor“. Die Frau erfährt Heilung, weil ihr Glaube echt ist. Jesus spricht: „Meine Tochter, dein Glaube hat dich gerettet. Geh in Frieden!“ (Mk 5,34).

Gleichzeitig tritt der Vater der todkranken Tochter in Erscheinung – der Synagogenvorsteher, dessen Glaube durch Leid, Verzögerung und die Nachricht vom Tod seiner Tochter geprüft wird: „Er bleibt nicht zu Hause, um sich zu beklagen, sondern geht los und bittet um Hilfe. Als man ihm sagt, dass das Kind tot sei, verliert er nicht den Glauben“. Jesus richtet an ihn die Worte, die auch heute unser Herz erreichen: „Fürchte dich nicht! Glaube nur!“ (Mk 5,36). Diese Einladung zur Hoffnung ist, wie der Papst betonte, keine Vertröstung, sondern eine Einladung, das Letzte – den Tod – vom Licht Gottes her zu sehen.

Papst Leo XIV. verweilte beim Höhepunkt der Erzählung: Jesu Eintritt in das Haus des Todes. Mit zärtlicher Autorität fasst Christus das Kind an der Hand und sagt zu ihm: „Talita kum!, das heißt übersetzt: Mädchen, ich sage dir, steh auf!“ (Mk 5,41). Die Auferstehung, so der Papst, sei nicht nur ein zukünftiges Versprechen, sondern beginne dort, wo Christus das Leben neu schenke: „Für Gott, der das ewige Leben ist, ist der Tod des Leibes wie ein Schlaf. Der wahre Tod ist der der Seele: Davor müssen wir Angst haben!“.

Ein scheinbares Nebendetail deutete Papst Leo XIV. als ein Schlüsselmoment der Szene: Jesus fordert die Eltern auf, dem Mädchen zu essen zu geben (vgl. Mk 5,43). „Ein konkretes Zeichen der Nähe Jesu zu unserer Menschlichkeit,“ so der Papst: „Doch wir können dies auch in einem tieferen Sinne verstehen und uns fragen: Wenn unsere Kinder in einer Krise stecken und geistliche Nahrung brauchen, können wir ihnen diese dann geben? Und wie können wir das tun, wenn wir selbst uns nicht vom Evangelium nähren?“.

Zum Abschluss wandte sich der Papst erneut an alle, die müde, verzweifelt oder vom Urteil anderer oder durch den Tod belastet sind: „Lernen wir von dieser Frau, von diesem Vater: Gehen wir zu Jesus: Er kann uns heilen, er kann uns wiedergeboren werden lassen. Er ist unsere Hoffnung!“. In einer Welt, in der viele zwar in Kirchenbänken sitzen, aber das Herz woanders ist, ruft Leo XIV. dazu auf, Christus wirklich zu berühren, mit dem Glauben, der ihn erreicht.

Diese Katechese war Einladung, Trost, Warnung und Wegweisung. Leo XIV. hat mit leiser Dringlichkeit gezeigt: Die Gnade fließt nicht automatisch -sie fließt, wenn der Glaube den Mut hat, Jesus zu berühren „Die Menge drängt sich um mich – aber der Glaube berührt mich“: diese Worte Augustins, die der Papst hervorhob, leuchten wie ein Licht über einer müden Zeit. Wer heute mit echter Sehnsucht Christus sucht, wird nicht nur Trost finden, sondern neues Leben.

Die Pilger und Besucher aus dem deutschen Sprachraum begrüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten:

Liebe Brüder und Schwestern deutscher Sprache, in diesen Tagen begehen die Bischöfe, die Priester und die Seminaristen ihre Heilig-Jahr-Feier. Unterstützen wir sie in ihrer Berufung und beten wir für sie, dass sie Hirten nach dem Heiligsten Herzen Jesu sein können.

Foto (c) Vatican Media)

 


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Lesermeinungen

 gebsy vor 5 Stunden 

Fürchten wir die Umkehrunfähigkeit?

"Der wahre Tod ist der der Seele: Davor müssen wir Angst haben!“
Der Mensch ist dazu fähig, sich für jede Sünde zu rechtfertigen.
"Das ist doch nicht so schlimm; die anderen machen es auch", ist des Teufels liebster Sprachgebrauch.


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