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Zollitsch: Ökumene-Verstimmung in Erfurt war Regiefehler

25. September 2012 in Deutschland, 42 Lesermeinungen
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Den Begriff «ökumenisches Gastgeschenk» hatte seinerzeit der umstrittene Schweizer Theologe Hans Küng in die Debatte eingebracht.


Fulda (kath.net/KNA) Ein Jahr nach dem Papstbesuch in Deutschland hat der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz die damaligen ökumenischen Verstimmungen von Erfurt auf einen «Regiefehler» zurückgeführt. Vor einem Jahr hatte der Papst im Erfurter Augustinerkloster bei seinem historischen Treffen mit führenden Protestanten den Reformator Martin Luther positiv gewürdigt, aber betont, er bringe «keine ökumenischen Gastgeschenke». Dieses Nebeneinander sei «zweifellos ein Regiefehler» gewesen, erklärte der Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch am Montag in Fulda am Rande der Herbstvollversammlung der Bischofskonferenz. Auch sei es nicht glücklich gewesen, dass Benedikt XVI. sich die Forderung nach einem «ökumenischen Gastgeschenk» habe aufdrängen lassen.


Den Begriff hatte seinerzeit der umstrittene Schweizer Theologe Hans Küng in die Debatte eingebracht. Die Formulierung des Papstes in Erfurt, dass er keine solchen Geschenke mitbringe, war in einigen Medienkommentaren als ökumenischer Affront interpretiert worden. Auch auf evangelischer Seite wurde sie kritisch bewertet. Das Lob des Papstes für Luther fand im Schatten dieser Debatte dann nur wenig Beachtung.

Papst Benedikt und EKD-Präses Nikolaus Schneider bei der brüderlichen Umarmung in Erfurt


(C) 2012 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.


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