Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Mater populi fidelis
  2. Kardinal Müller: Der Progressismus, nicht die Tradition spaltet die Kirche
  3. Deutsche Bischöfe stellen sich que(e)r zur Lehre der Kirche
  4. ‚Niemand wird zugrunde gehen’. Das Gedächtnis der Verstorbenen und die Hoffnung der Auferstehung
  5. ‚Gute Laune‘-Tanzeinlage bei Messe zu Allerheiligen
  6. Kardinal Schönborn stellt sich gegen das Kopftuchverbot
  7. Evangelische Pfarrerin segnet VIER Männer in sogenannter „Polyhochzeit“
  8. Vatikan kündigt bevorstehende Veröffentlichung eines Dokuments zu Monogamie an
  9. Vatikan möchte Seligsprechungsprozess für Isabella I. „pausieren, aber nicht beenden“
  10. 'Wir sind bereit, willens und fähig, unsere große christliche Bevölkerung weltweit zu schützen!'
  11. Kardinal Fernandez, Präfekt des Glaubensdikasteriums: „Synodalität: Warum nein und warum ja?“
  12. Ablösung der wegen der 1803 erfolgten Konfiszierung von Kirchenvermögen zu zahlenden Staatsleistung
  13. Papst bestätigt neuen Abt für Saint-Maurice in der Schweiz
  14. „Soll ich mich denen anschließen, die immer mehr polarisieren und nach links oder rechts rücken?“
  15. „Ich hatte die Wahl, Jesus zu verleugnen, um freizukommen, aber ich sagte nein“

Türkei: Trauer um Hrant Dink wurde zum Glaubenszeugnis

27. Jänner 2007 in Chronik, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Christliche Trauerfeier für den ermordeten Journalisten löste großes Medienecho aus.


Istanbul/Wiesbaden (www.kath.net/ idea)
In der Türkei hat die Empörung über die Ermordung des türkisch-armenischen Journalisten Hrant Dink ein bisher undenkbares Zeugnis für den christlichen Glauben ermöglicht. Die Trauerfeier, in der zahlreiche Bibelstellen zitiert wurden, stieß auf ein großes Medienecho. Der auch in Deutschland bekannte Chefredakteur der Wochenzeitung „Agos“ – er war Träger des Henri-Nannen-Preises – war am 19. Januar vor dem Verlagshaus in Istanbul erschossen worden.

Der Täter, ein arbeitsloser Jugendlicher, und seine nationalistischen Auftraggeber sahen in dem Journalisten einen Verräter des türkischen Vaterlandes. Auch Politiker und Staatsanwälte hatten Dink wiederholt vorgeworfen, mit seinen Äußerungen zum Völkermord an den Armeniern während des Ersten Weltkrieges das Türkentum beleidigt zu haben. Historikern zufolge kamen bei den Pogromen 1915/1916 etwa 1,5 Millionen Mitglieder der ältesten christlichen Nation um.

Bis heute ahnden türkische Gerichte die Erwähnung der Massaker als Volksverhetzung. Dennoch wurde Dink in der Bevölkerung sehr geschätzt, weil er seine Forderung nach Aufarbeitung der Vergangenheit mit dem Wunsch nach Versöhnung zwischen Türken und Armeniern verband. Nach der Trauerfeier für Dink begleiteten mehr als 100.000 Menschen den Leichenwagen zum Istanbuler Friedhof.

Orthodoxer Patriarch erbat Gottes Segen für die Türkei

An der von den Fernsehsendern CNN und NTV übertragenen Trauerfeier nahmen mehrere Minister teil. Sie unterschied sich deutlich von anderen Beerdigungen prominenter Mordopfer, bei denen Angehörige in der Regel blutige Rache schwören. Dabei wurde deutlich, dass Dink zur christlichen Minderheit gehörte.

In seiner Predigt rief der armenisch-orthodoxe Patriarch Mesrob II. auf Armenisch und Türkisch zu einem ehrlichen Dialog zwischen den Volksgruppen auf. Er verlas zentrale Abschnitte des Neuen Testamentes, in denen Jesus Christus als Erlöser und Versöhner für die Schuld aller Menschen charakterisiert wird. Im Schlussgebet erbat Mesrob Gottes Segen für die Türkei.

Zu Beginn des Trauerzugs verlas die Witwe des Ermordeten, Rakel Dink, einen Brief an „ihren Geliebten“, in dem sie zahlreiche Verse aus dem Neuen Testament zitierte. Darin beschrieb sie ihre Gewissheit, dass sie ihren Mann im Himmel wiedersehen werde, und ihren Wunsch nach Versöhnung. Ausdrücklich erwähnte sie, dass sie nur mit der Hilfe Jesu Christi so etwas schreiben könne.

Mehrere Tageszeitungen und Internetagenturen druckten die Rede teilweise oder in voller Länge ab. Das Missionswerk Orientdienst (Wiesbaden) wertete das Medienecho als Sensation. Große Teile der Bevölkerung hätten die christliche Botschaft erstmals unverkürzt gehört. Gott habe den schrecklichen Tod eines aufrichtigen Menschen dazu benutzt, „damit die Türkei auf neue Weise das alte Evangelium hören kann“.

Kathpedia-Artikel zur Türkei



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Türkei

  1. Erster Kirchen-Neubau in Türkei seit 100 Jahren eröffnet
  2. "Lasst uns weiterhin auf Gott und Seine heilige Vorsehung vertrauen"
  3. Erster Kirchen-Neubau in Türkei seit 100 Jahren vor Eröffnung
  4. Christlicher Missionar aus Türkei ausgewiesen
  5. Chalki-Wiedereröffnung: Orthodoxer US-Bischof appelliert an Erdogan
  6. Laschet verbietet der Presse Fragen zu „Ditib“
  7. Südost-Türkei: Ungeklärter Kriminalfall beunruhigt Christen
  8. Armenische Kirche in der Türkei abgerissen
  9. Türkei: Erster Gottesdienst nach Restaurierung im Kloster Sumela
  10. Hubschrauber am Landeplatz der Arche Noah






Top-15

meist-gelesen

  1. Mater populi fidelis
  2. Deutsche Bischöfe stellen sich que(e)r zur Lehre der Kirche
  3. Die drei Nonnen von Goldenstein - Jetzt wird die Justiz aktiv
  4. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  5. Kardinal Müller: Der Progressismus, nicht die Tradition spaltet die Kirche
  6. Er hat den Tod für immer verschlungen. Auf dem Weg zum Fest ohne Ende, wo wir erwartet werden
  7. ‚Gute Laune‘-Tanzeinlage bei Messe zu Allerheiligen
  8. 'Wir sind bereit, willens und fähig, unsere große christliche Bevölkerung weltweit zu schützen!'
  9. Evangelische Pfarrerin segnet VIER Männer in sogenannter „Polyhochzeit“
  10. Kardinal Fernandez, Präfekt des Glaubensdikasteriums: „Synodalität: Warum nein und warum ja?“
  11. Kremsmünster: Abt Eckerstorfer für theozentrische Wende in der Kirche
  12. ‚Niemand wird zugrunde gehen’. Das Gedächtnis der Verstorbenen und die Hoffnung der Auferstehung
  13. Die Heiligkeit der Kirche. Wenn das Credo Schuberts schweigt und die Heiligen von heute antworten
  14. Auf den Spuren von Nicäa – Das Erste Konzil der Christenheit in einer neuen Dokumentation
  15. Kardinal Schönborn stellt sich gegen das Kopftuchverbot

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz