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Heiligenkreuz: Konflikt um Kirchenhistoriker Schachenmayr

8. Mai 2021 in Österreich, 15 Lesermeinungen
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Arbeitsgemeinschaft österreichischer Kirchenhistoriker protestiert in offenem Brief gegen "Disziplinierungen" Schachenmayrs durch Abt Heim. Die Hintergründe und Stellungnahmen.


Wien/Salzburg (kath.net/ KAP)

Um den Ordensmann und Kirchenhistoriker P. Alkuin Schachenmayr und seine Tätigkeit als Vizerektor (bis 2019) der Hochschule Heiligenkreuz sowie als Stiftsarchivar ist ein Konflikt entbrannt. Laut einem Offenen Brief der Arbeitsgemeinschaft der Kirchenhistoriker und Kirchenhistorikerinnen Österreichs wurde Schachenmayr wegen seines Einsatzes zur Einführung einer professionellen Plagiatsprüfung bei Abschlussarbeiten der Hochschule sowie seiner Kritik an einer "selektiven Archivierung" des Nachlasses eines Stiftsbruders mit "einschneidenden Disziplinierungen" seitens des Stiftes Heiligenkreuz belegt, wichtiger Ämter an der Hochschule und im Stift enthoben und "explizit aus dem Kloster gedrängt". Seit September 2020 lebt Schachenmayr in der Erzabtei St. Peter in Salzburg.

Die Arbeitsgemeinschaft der Kirchenhistoriker lobt in ihrem Schreiben ausdrücklich das Bemühen der Hochschule Heiligenkreuz, "die akademische Qualität der Hochschule über die Lehre hinaus verstärkt auch in eigenständiger Forschung zu verankern". P. Schachenmayr habe dieses Bemühen im Bereich der Kirchengeschichtsforschung durch seine Kompetenz repräsentiert und in seiner Forschung stets die "konstitutive Balance" zwischen "angemessener kirchlicher Loyalität und nötiger historischer Kritik" gewahrt.

 

Konflikt um Plagiatsprüfung und Nachlass-Archivierung


Umso mehr habe das Vorgehen der Stiftsleitung "in der Kollegenschaft für Befremden, ja Bestürzung" gesorgt, dass Schachenmayr wichtiger Ämter enthoben und von der Schriftleitung der "Analecta Cisterciensia" entbunden wurde, schreiben die Kirchenhistoriker in dem an Abt Maximilian Heim adressierten und einigen Medien sowie Kirchen- und Ordensvertretern vorliegenden Brief. "Und das nicht etwa wegen Verstößen gegen fachliche Normen und Regeln, sondern gerade weil er sie hochgehalten hat: nachdem er sich als Vizerektor durch Einführung notwendiger und mittlerweile zum Standard gewordener Plagiatsprüfung bemüht hatte, die Qualität der Abschlussarbeiten der Hochschule zu sichern."

Ein weiterer Konfliktpunkt dürfte laut dem Brief der Umgang des Stiftes mit dem schriftlichen Nachlass des 2020 verstorbenen Paters Norbert Stigler darstellen. Demnach habe P. Schachenmayr als zuständiger Stiftsarchivar "offen gegen die kirchlichen Normen widersprechende 'selektive' Archivierung des umfangreichen, für die künftige Auswertung potenziell ergiebigen Nachlasses eines Mitbruders opponiert". Eine u. a. vom "Standard" Ende April berichtete, vom Stift verfügte teilweise Vernichtung des handschriftlichen Nachlasses laufe nicht nur einer "professionellen Archivpolitik" zuwider, sondern auch der gebotenen Transparenz.

Man protestiere daher "gegen die fehlgeleiteten Maßregelungen des Fachkollegen" und sehe sich darin auch mit der vatikanischen Bildungskongregation einig, "die mit seiner Wiedereinsetzung in die Professur einen der Eingriffe bereits für ungültig erklärt hat". Zudem appellieren die Kirchenhistoriker in dem namentlich von den Vorsitzenden, Prof. Dietmar Winkler (Salzburg) und Prof. Rupert Klieber (Wien), unterzeichneten Brief "an die Involvierten, Schritte zur Ehrenrettung des Kollegen zu setzen - schon allein, um den Schaden zu begrenzen, der Stiftsleitung und Hochschule in akademisch-theologischen Kreisen zu diskreditieren droht."

 

"Hand gegenüber P. Alkuin bleibt ausgestreckt"

Auf Kathpress-Anfrage erklärte das Stift Heiligenkreuz dazu, dass es schon seit längerem "menschliche Konflikte, Belastungen des Gemeinschaftslebens und Untergrabung des Vertrauens durch Pater Alkuin gegenüber dem Abt und einer Reihe von Mitgliedern der Gemeinschaft" gegeben habe. Diese seien zwar nicht Grund der "Entpflichtungen" gewesen, "wohl aber haben sie die Entscheidung beschleunigt", Schachenmayr von Aufgaben zu entbinden "und ihm einen Aufenthaltsort außerhalb des Hauses zu empfehlen bzw. einen Übertritt nahezulegen", wie Stiftssprecher P. Johannes Paul Chavanne erklärte. "Abt Maximilian und die Stiftsleitung haben sich diese Entscheidung nicht leicht gemacht, stehen aber voll dazu."

Zu den erhobenen Vorwürfen erklärte Chavanne, dass "die Zettel, Papiere und Tagebücher wie auch der gesamte Schriftverkehr von Pater Norbert" sich nach wie vor "in mehreren Kisten in unserem Archiv" befinden und "unter archivrechtlichen Bedingungen allen zur Verfügung" stehen. Im Blick auf den Einsatz von Schachenmayr für eine Plagiatsprüfung schreibt Chavanne, dass es konkret um Differenzen bezüglich eines von Schachenmayr erhobenen Plagiats-Vorwurfs gegenüber der Dissertation von Bischof Stephen Robson von Dunkeld/Schottland ging. Man habe unterschiedliche Auffassungen vertreten, "vor allem, nachdem eine unabhängige Kommission die wissenschaftlichen Standards der Dissertation überprüft hatte, Pater Alkuin aber seine Vorwürfe gegen die Arbeit von Bischof Robson aufrechterhielt."

Weiters stellte Chavanne in der Stellungnahme klar, dass Schachenmayr "weiterhin Institutsvorstand am Institut für Kirchengeschichte und Kirchenrecht der Hochschule Heiligenkreuz" sei. (Anm: im Vorlesungsverzeichnis für das laufende Sommersemester an der Hochschule Heiligenkreuz ist zum Institutsvorstand am Institut für Kirchengeschichte und Kirchenrecht noch ein "vakant" vermerkt)

Seitens der Stiftsleitung und seitens Abt Maximilian Heim bleibe jedenfalls "die Hand gegenüber Pater Alkuin immer ausgestreckt", heißt es in der Stellungnahme abschließend. Der Abt habe mehrfach das Gespräch gesucht - dieses Gesprächsangebot bleibe aufrecht.

 

Copyright 2021 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich (www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten


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