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Latzel: Gutmenschenlehren lösen das Wort Gottes in der Kirche ab

28. September 2015 in Kommentar, 10 Lesermeinungen
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Heftige Kritik an der evangelischen Kirche hat der Bremer Pastor Olaf Latzel geübt – Er sagte u.a., die evangelische Kirche sei durch Beratungsscheinausstellung mitschuldig am „Massenmord“ an ungeborenen Kindern


Holzminden (kath.net/idea) Heftige Kritik an der evangelischen Kirche hat der Bremer Pastor Olaf Latzel geübt, der im Januar wegen einer umstrittenen Predigt in die Schlagzeilen geraten war. Er sprach am 26. September bei einer Evangelisation im niedersächsischen Holzminden, an der nach Angaben der Veranstalter rund 600 Personen teilnahmen. Latzel vertrat dabei die Ansicht, dass vielerorts in der Kirche „humanistische Gutmenschenlehren“ das Wort Gottes abgelöst hätten. Er beklagte ferner, dass kirchliche Stellen Schwangeren Beratungsscheine ausstellen, die Voraussetzung für eine straffreie Abtreibung sind. Damit mache sich die Kirche mitschuldig „am Massenmord am ungeborenen Leben“.

Im Vorfeld der Evangelisation hatte es eine Kontroverse um den Versammlungsort gegeben. Ursprünglich sollte die Veranstaltung der russlanddeutschen evangelisch-lutherischen Brüdergemeinde in der Kirche der St.-Michaelis-Gemeinde stattfinden. Deren Vorstand hatte aber zusammen mit den Pastoren der drei anderen Stadtgemeinden entschieden, der Brüdergemeinde – sie gehört ebenfalls zur hannoverschen Landeskirche – die zuvor zugesagten Räumlichkeiten wieder zu entziehen. Bei der Evangelisation handele es sich um „eine öffentlich beworbene Veranstaltung mit einem Prediger, der gegen grundsätzliche Positionen unserer Landeskirche verkündet“, so die Begründung. Die Gemeinden stellten sich damit auch „schützend vor unsere Pastorinnen, deren rechtmäßiger Dienst infrage gestellt wird, und vor jene Menschen in unserer Kirche, deren Lebenswandel öffentlich diffamiert wird“. Latzel ist gegen eine Segnung von homosexuellen Partnerschaften und steht auch kritisch zur Frauenordination. Weiter kritisierten die Kirchenvertreter, dass Latzel die Bibel wörtlich nehme und sie nicht „historisch-kritisch“ lese.


Niemand warnt mehr vor dem ewigen Tod

Der Pastor der Bremer St. Martini-Gemeinde appellierte an die Teilnehmer, Jesus Christus zu folgen: „Sagst du nein zu Jesus, gehörst du dem Teufel.“ Hierbei gebe es keinen Mittelweg. Der Teufel komme nicht immer mit einer Teufelsfratze daher, sondern humanistisch und weltverbessernd. Alles, was Gott infragestelle, sei vom Satan. Als Beispiel nannte Latzel die historisch-kritische Bibelforschung, die die Unfehlbarkeit von Gottes Wort bestreitet. Nach seinen Worten haben Christen die Verantwortung, ungläubige Menschen vor der Hölle zu warnen. Die Kirche vernachlässige diese Aufgabe. Latzel: „Wir werden vor dem Todesrisiko beim Rauchen und beim Rasen gewarnt, aber niemand warnt uns mehr vor dem ewigen Tod.“ Scharf wandte sich Latzel gegen die in der evangelischen Landeskirche weitverbreitete Vorstellung, dass Gott auch Nicht-Christen rettet: „Ohne Jesus Christus bist du verloren für alle Ewigkeit“, rief er den Besuchern zu. Gott sei – auch im Neuen Testament – genauso ein liebender wie ein „brutaler Gott“. Wenn er am Ende der Zeit Gericht über die Welt halte, werde selbst die Gewalt in Syrien dagegen wie ein „Kindergeburtstag“ wirken.

Wo der Mensch nicht mehr Gott folgt, wird er zum Tier

Als die größte Verführung für „wiedergeborene Christen“ nannte Latzel die Macht des Geldes. Das stelle er auch bei Synoden immer wieder fest: „Da geht es immer nur ums Geld und nie um Evangelisation.“ Dies sei „ein Tanz ums goldene Kalb“. Anstatt sich um Geld zu sorgen, sollten Christen vielmehr Energie für das Reich Gottes aufwenden: „Was wir an Zeit, Liebe und Geld investiert haben, wird uns, wenn es Jesus gedient hat, 100-fach vergolten werden.“ Da, wo der Mensch nicht Gott folge, werde er zum Tier. Als Beispiel nannte er pornografische Filme, „in denen es Menschen wie die Tiere treiben“.

Hoffen auf Gott statt humanistischer Aktivismus

Traurig sei er darüber, dass selbst manche Christen Angst vor dem Tod hätten. Latzel: „Mensch Leute, dann haben wir‘s geschafft, dann geht‘s nach Hause.“ In ihrer ohnehin kurzen Lebenszeit sollten Christen sich nicht auf Nebenkriegsschauplätze einlassen. Zwar sei es gut, die Umwelt zu schützen und seinen Müll zu trennen, aber letzten Endes müsse man von dem Versuch Abstand nehmen, die Schöpfung bewahren zu wollen: „Bis Gott die Schöpfung eines Tages zerstört, passiert gar nichts.“

Eine Predigt machte Latzel bundesweit bekannt

Latzel war durch eine Predigt am 18. Januar bundesweit bekannt geworden, in der er sich unter anderem gegen das gemeinsame Gebet von Christen und Muslimen wandte: „Das ist Sünde, und das darf nicht sein. Davon müssen wir uns reinigen.“ Er mahnte Christen auch, keine Buddha-Statue – „so einen alten, fetten Herrn“ – in ihren Häusern aufzustellen: „Das ist Götzendienst.“ Außerdem wandte er sich gegen den „Reliquienkult“ in der katholischen Kirche. Vertreter aus Politik, Kirche und Medien warfen ihm daraufhin vor, Hass zu predigen. Später entschuldigte sich Latzel für manche seiner Formulierungen.


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