Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Der moralische Tiefpunkt des Friedrich Merz
  2. Das große CDU-Chaos ODER wenn ein angebliches Plagiat schlimmer als Abtreibung im 9. Monat ist!
  3. Vatikan führt neue Umweltschutz-Messe ein
  4. Herr Bätzing, haben Sie in solchen dunklen Stunden wirklich keine anderen Sorgen?
  5. CDU-/CSU-Fraktion will Wahl von Brosius-Gersdorf zur Bundesverfassungsrichterin verschieben!
  6. Syrer schlug Küster mit 1,6 Meter langem Kruzifix nieder
  7. Bayerische Verwaltungsgerichtshof: Kreuz in bayerischer Schule verletzt Glaubensfreiheit
  8. Priestermangel: Bischof hebt Sonntagspflicht teilweise auf
  9. Richterwahl am Bundesverfassungsgericht: Wie CDU und CSU ihre Grundwerte aufs Spiel setzen
  10. Unterstützung der CSU für SPD-Kandidatin am Bundesverfassungsgericht möglich
  11. Voderholzer und Oster an Merz: "Es darf in Deutschland nie wieder Menschen zweiter Klasse geben."
  12. ChatGTP liefert Witze über Jesus und das Christentum, aber nicht über Mohammed und Islam
  13. Das "...hat mit den Grundsätzen der Christdemokratischen Partei Deutschland nichts mehr zu tun"
  14. Papst-Vertrauter deutet an, dass Leo XIV. im Herbst im Führungsteam viele Personen austauschen wird
  15. NDR-Format ‚Zapp‘ erklärt konservatives Denken mit Gehirnanomalie und geringer Bildung

Latzel: Gutmenschenlehren lösen das Wort Gottes in der Kirche ab

28. September 2015 in Kommentar, 10 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Heftige Kritik an der evangelischen Kirche hat der Bremer Pastor Olaf Latzel geübt – Er sagte u.a., die evangelische Kirche sei durch Beratungsscheinausstellung mitschuldig am „Massenmord“ an ungeborenen Kindern


Holzminden (kath.net/idea) Heftige Kritik an der evangelischen Kirche hat der Bremer Pastor Olaf Latzel geübt, der im Januar wegen einer umstrittenen Predigt in die Schlagzeilen geraten war. Er sprach am 26. September bei einer Evangelisation im niedersächsischen Holzminden, an der nach Angaben der Veranstalter rund 600 Personen teilnahmen. Latzel vertrat dabei die Ansicht, dass vielerorts in der Kirche „humanistische Gutmenschenlehren“ das Wort Gottes abgelöst hätten. Er beklagte ferner, dass kirchliche Stellen Schwangeren Beratungsscheine ausstellen, die Voraussetzung für eine straffreie Abtreibung sind. Damit mache sich die Kirche mitschuldig „am Massenmord am ungeborenen Leben“.

Im Vorfeld der Evangelisation hatte es eine Kontroverse um den Versammlungsort gegeben. Ursprünglich sollte die Veranstaltung der russlanddeutschen evangelisch-lutherischen Brüdergemeinde in der Kirche der St.-Michaelis-Gemeinde stattfinden. Deren Vorstand hatte aber zusammen mit den Pastoren der drei anderen Stadtgemeinden entschieden, der Brüdergemeinde – sie gehört ebenfalls zur hannoverschen Landeskirche – die zuvor zugesagten Räumlichkeiten wieder zu entziehen. Bei der Evangelisation handele es sich um „eine öffentlich beworbene Veranstaltung mit einem Prediger, der gegen grundsätzliche Positionen unserer Landeskirche verkündet“, so die Begründung. Die Gemeinden stellten sich damit auch „schützend vor unsere Pastorinnen, deren rechtmäßiger Dienst infrage gestellt wird, und vor jene Menschen in unserer Kirche, deren Lebenswandel öffentlich diffamiert wird“. Latzel ist gegen eine Segnung von homosexuellen Partnerschaften und steht auch kritisch zur Frauenordination. Weiter kritisierten die Kirchenvertreter, dass Latzel die Bibel wörtlich nehme und sie nicht „historisch-kritisch“ lese.


Niemand warnt mehr vor dem ewigen Tod

Der Pastor der Bremer St. Martini-Gemeinde appellierte an die Teilnehmer, Jesus Christus zu folgen: „Sagst du nein zu Jesus, gehörst du dem Teufel.“ Hierbei gebe es keinen Mittelweg. Der Teufel komme nicht immer mit einer Teufelsfratze daher, sondern humanistisch und weltverbessernd. Alles, was Gott infragestelle, sei vom Satan. Als Beispiel nannte Latzel die historisch-kritische Bibelforschung, die die Unfehlbarkeit von Gottes Wort bestreitet. Nach seinen Worten haben Christen die Verantwortung, ungläubige Menschen vor der Hölle zu warnen. Die Kirche vernachlässige diese Aufgabe. Latzel: „Wir werden vor dem Todesrisiko beim Rauchen und beim Rasen gewarnt, aber niemand warnt uns mehr vor dem ewigen Tod.“ Scharf wandte sich Latzel gegen die in der evangelischen Landeskirche weitverbreitete Vorstellung, dass Gott auch Nicht-Christen rettet: „Ohne Jesus Christus bist du verloren für alle Ewigkeit“, rief er den Besuchern zu. Gott sei – auch im Neuen Testament – genauso ein liebender wie ein „brutaler Gott“. Wenn er am Ende der Zeit Gericht über die Welt halte, werde selbst die Gewalt in Syrien dagegen wie ein „Kindergeburtstag“ wirken.

Wo der Mensch nicht mehr Gott folgt, wird er zum Tier

Als die größte Verführung für „wiedergeborene Christen“ nannte Latzel die Macht des Geldes. Das stelle er auch bei Synoden immer wieder fest: „Da geht es immer nur ums Geld und nie um Evangelisation.“ Dies sei „ein Tanz ums goldene Kalb“. Anstatt sich um Geld zu sorgen, sollten Christen vielmehr Energie für das Reich Gottes aufwenden: „Was wir an Zeit, Liebe und Geld investiert haben, wird uns, wenn es Jesus gedient hat, 100-fach vergolten werden.“ Da, wo der Mensch nicht Gott folge, werde er zum Tier. Als Beispiel nannte er pornografische Filme, „in denen es Menschen wie die Tiere treiben“.

Hoffen auf Gott statt humanistischer Aktivismus

Traurig sei er darüber, dass selbst manche Christen Angst vor dem Tod hätten. Latzel: „Mensch Leute, dann haben wir‘s geschafft, dann geht‘s nach Hause.“ In ihrer ohnehin kurzen Lebenszeit sollten Christen sich nicht auf Nebenkriegsschauplätze einlassen. Zwar sei es gut, die Umwelt zu schützen und seinen Müll zu trennen, aber letzten Endes müsse man von dem Versuch Abstand nehmen, die Schöpfung bewahren zu wollen: „Bis Gott die Schöpfung eines Tages zerstört, passiert gar nichts.“

Eine Predigt machte Latzel bundesweit bekannt

Latzel war durch eine Predigt am 18. Januar bundesweit bekannt geworden, in der er sich unter anderem gegen das gemeinsame Gebet von Christen und Muslimen wandte: „Das ist Sünde, und das darf nicht sein. Davon müssen wir uns reinigen.“ Er mahnte Christen auch, keine Buddha-Statue – „so einen alten, fetten Herrn“ – in ihren Häusern aufzustellen: „Das ist Götzendienst.“ Außerdem wandte er sich gegen den „Reliquienkult“ in der katholischen Kirche. Vertreter aus Politik, Kirche und Medien warfen ihm daraufhin vor, Hass zu predigen. Später entschuldigte sich Latzel für manche seiner Formulierungen.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Evangelische Gemeins

  1. "Interviews mit Bedford-Strohm oder Margot Käßmann nur noch schwer an Kitsch zu übertreffen"
  2. Reiner Haseloff: Luther ist den Katholiken heute näher als der evangelischen Kirche
  3. Kunstaktion: Plastikmüll in Taufbecken
  4. Evangelische Kirchengemeinde streicht klassischen Sonntagsgottesdienst
  5. „Respektvolle Trennung statt endlosen Streits“
  6. EKD-Vorsitzender Bedford-Strohm erhält Morddrohungen
  7. Stehen die Methodisten unmittelbar vor weltweitem Schisma?
  8. „Jetzt hat auch die EKD ein Problem“
  9. Ehe für alle – „Hier bietet man für Ungleiches die gleiche Lösung an“
  10. Evangelische Kirchengemeinde versteigert Gottesdienstthema auf ebay






Top-15

meist-gelesen

  1. Der moralische Tiefpunkt des Friedrich Merz
  2. Papst-Vertrauter deutet an, dass Leo XIV. im Herbst im Führungsteam viele Personen austauschen wird
  3. Herr Bätzing, haben Sie in solchen dunklen Stunden wirklich keine anderen Sorgen?
  4. Kirchensteuer – die wunderbare Geldvermehrung
  5. Das große CDU-Chaos ODER wenn ein angebliches Plagiat schlimmer als Abtreibung im 9. Monat ist!
  6. Sommerspende für kath.net - Eine Bitte an Ihre Großzügigkeit!
  7. "Ich appelliere angesichts der bevorstehenden Wahl an alle Abgeordneten des Deutschen Bundestags!"
  8. Voderholzer und Oster an Merz: "Es darf in Deutschland nie wieder Menschen zweiter Klasse geben."
  9. Richterwahl am Bundesverfassungsgericht: Wie CDU und CSU ihre Grundwerte aufs Spiel setzen
  10. Vatikan führt neue Umweltschutz-Messe ein
  11. Blair und Brooke und ihre Rosenkränze
  12. Syrer schlug Küster mit 1,6 Meter langem Kruzifix nieder
  13. CDU-/CSU-Fraktion will Wahl von Brosius-Gersdorf zur Bundesverfassungsrichterin verschieben!
  14. Papst Leo XIV. und die Herz-Jesu-Verehrung
  15. Priestermangel: Bischof hebt Sonntagspflicht teilweise auf

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz