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2.000 assyrische Christen fordern Schutzzone

10. März 2015 in Weltkirche, keine Lesermeinung
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Großdemonstration gegen Christenverfolgung durch die Terrorbewegung Islamischer Staat (IS): Mehr Hilfe für verfolgte Christen in Syrien und Irak


Mainz (kath.net/idea) Über 2.000 in Deutschland lebende orientalische Christen haben am 7. März in Mainz gegen die Christenverfolgung in Syrien und Irak durch die Terrorbewegung Islamischer Staat (IS) demonstriert. „Wir Assyrer werden in unserer Heimat ermordet, verschleppt und vertrieben. Die zivilisierte Welt hat jetzt lange genug dabei zugeschaut“, sagte der Vorsitzende des Zentralverbandes der Assyrischen Vereinigungen in Deutschland (ZAVD), Johann Roumee (Gütersloh). Er rief die Staatengemeinschaft auf, eine Schutzzone für die bedrohten Minderheiten einzurichten, sonst mache sie sich der unterlassenen Hilfeleistung schuldig. Im Jahr 2000 lebten rund zwei Millionen assyrische Christen im Irak. Inzwischen sollen es nur noch rund 600.000 sein. Auch die Hälfte der früher etwa eine Million Christen in Syrien hat das Land verlassen. Tausende wurden von Terroristen getötet. Die frühere Mainzer Bundestagsabgeordnete Ute Granold (CDU) unterstrich die Bedeutung der geforderten Schutzzone: Andernfalls hätten die Assyrer, aber auch die Minderheit der Jesiden, keine Chance auf ein Überleben.


Kulturschätze zerstört

Bei der Kundgebung wurde kritisiert, dass der IS jahrtausendealte Kulturschätze der Menschheit zerstört. In einem Internetvideo ist zu sehen, wie Extremisten im Museum der Stadt Mossul und an der Grabungsstätte Ninive Bildwerke aus der Antike zertrümmern, unter anderem eine 2.600 Jahre alte Türhüterfigur. Sie sprengten Teile des Museums in Mossul und verbrannten Zehntausende dort lagernde Bücher und Manuskripte. „Das ist ein Verlust für die gesamte Menschheit“, klagte der stellvertretende ZAVD-Vorsitzende Grigo Simsek (Kassel). Diese Kunstschätze gehörten zum Weltkulturerbe. Regierung soll Ausreisen von IS-Unterstützern aus Deutschland verhindern ZAVD-Generalsekretär John Gültekin (Gütersloh) forderte, die Assyrer im Norden des Iraks und Syriens stärker zu unterstützen. Tausende seien in die von Christen bewohnten Orte Hasaka und Qamischli in Nordsyrien geflohen. Dort warteten sie bisher vergeblich auf internationale Unterstützung, sagte er der Evangelischen Nachrichtenagentur idea. Die meisten Flüchtlinge wollten in ihrer Heimat bleiben: „Es ist ihnen peinlich, in Europa auf Unterstützung angewiesen zu sein. Sie wollen nicht betteln.“ Auch die nach Deutschland geflüchteten Assyrer seien auf Hilfe ihrer hier lebenden Verwandten angewiesen. Es gebe derzeit viele Probleme mit der staatlichen Unterstützung, so Gültekin. Der ZAVD sei aber im Gespräch mit den Behörden. Scharf kritisierte der 29-Jährige, dass aus Deutschland mindestens 500 junge Männer nach Syrien gereist sind, um IS zu unterstützen: „Sie kämpfen dort gegen unsere Glaubensgeschwister.“ Die Regierung müsse mehr tun, um diese Ausreisen zu verhindern. Gültekin unterstrich die Bedeutung der Demonstration in Mainz. Man habe darauf aufmerksam machen wollen, dass die christliche Minderheit in Syrien und im Irak einem Völkermord zum Opfer falle, wenn der Westen weiter untätig bleibe. Den Menschen dort habe man zeigen wollen, dass sie nicht vergessen seien. Gültekin zufolge leben etwa 150.000 assyrische Christen in Deutschland.


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