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Lombardi: Entscheidungen von Heiligen sind nicht immer perfekt

23. April 2014 in Chronik, 3 Lesermeinungen
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Vatikansprecher äußerte sich u.a. zur Frage nach Wissensstand von Johannes Paul II. über Missbrauchsskandale


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Die Frage nach dem Wissensstand von Papst Johannes Paul II. über die Missbrauchsskandale des Gründers der Legionäre Christi, Marcial Maciel Degollado, den der Papst sehr gefördert hatte, war am Dienstag eines der Themen, zu denen sich Vatikansprecher P. Federico Lombardi auf Journalistenfragen hin äußerte. Viele der Opfer Maciels beschuldigen einen inneren Kreis rund um Johannes Paul II., eine Aufklärung der Causa blockiert zu haben.

Bei der Pressekonferenz zur Doppelheiligsprechung sagte Lombardi auf die Frage, wie denn überhaupt die Bilanz des Pontifikats polnischen Papstes bei der Missbrauchsaufarbeitung zu bewerten sei, diese Frage gehe am Punkt vorbei. Heiligkeit sei nicht die Auswertung einer Bilanz über ein Pontifikat und auch nicht ein Urteil über die Vollkommenheit eines persönlichen Lebens. Johannes Paul II. (1978-2005) wird am kommenden Sonntag gemeinsam mit Papst Johannes XXIII. (1958-1963) in Rom heiliggesprochen.

Wörtlich sagte P. Lombardi: "Natürlich gibt es in einem 27-jährigen Pontifikat kontroversielle Dinge, kontroversielle Personalentscheidungen. Einige Leute werden immer sagen: Oh, er hat das nicht gut gehandhabt und das nicht. Ich hätte das anders gemacht. Der Punkt ist, dass niemand behauptet, ein Papst sei unfehlbar in allen seinen Handlungen während seines Pontifikats. Und es ist auch nicht so, dass seine möglichen Fehler eine Todsünde wären. Der Punkt ist vielmehr, dass die Kirche in einem Heiligen ein großes Modell sieht, jemanden, der das christliche Leben in einer herausragenden Weise bezeugt hat. Aber das heißt nicht, dass er perfekt war in jeder einzelnen Sache, die er getan hat."


Der für den Heiligsprechungsprozess zuständige Postulator, Slawomir Oder, bestritt bei der Pressekonferenz eine Mitschuld Johannes Pauls II. in der Causa Maciel. Alle relevanten Dokumente zum Umgang mit dem mexikanischen Priester seien im Rahmen des Heiligsprechungsverfahrens genau geprüft worden, sagte der Postulator. Das Ergebnis sei klar: "Es gibt keine persönliche Verstrickung des Papstes", versicherte Oder.

Der mexikanische Priester Marcial Maciel Degollado (1920-2008) hatte jahrelang Minderjährige in Ordenseinrichtungen sexuell missbraucht und mit zwei Frauen drei Kinder gezeugt. Der Vatikan sprach nach einer von Papst Benedikt XVI. eingeleiteten Untersuchung von einem "gewissenlosen Leben ohne echte religiöse Gesinnung".

Wegen des Skandals griffen Kritiker wie Opferverbände den Vatikan
und auch Papst Johannes Paul II. persönlich an. Dieser beziehungsweise enge Mitarbeiter hätten den häufig im Vatikan verkehrenden Maciel gedeckt, um den Ruf der Kirche nicht zu beschädigen, hieß es. Oder sagte am Dienstag dazu, dafür fehle jeder Beweis.

Er wandte sich auch gegen die Behauptung, der frühere Erzbischof von Mailand, Kardinal Carlo Maria Martini, habe im Rahmen des Kanonisierungsverfahrens Vorbehalte gegen die Heiligsprechung von Johannes Paul II. erhoben. Es sei schmerzhaft, dass Zitate des 2012 verstorbenen Kardinals in diesem Sinne interpretiert würden. Die Zeitung "Corriere della Sera" hatte in diesem Monat aus einer Stellungnahme Martinis von 2007 zitiert: "Ich möchte die Notwendigkeit seiner Heiligsprechung nicht besonders unterstreichen, da mir scheint, dass das historische Zeugnis seiner ernsten Hingabe für die Kirche und für den Dienst an den Seelen ausreicht." Daraus lasse sich nicht herauslesen, dass Martini die Heiligkeit des Papstes in Zweifel gezogen habe, so Oder.

Heilungswunder von Cartagena

Außerdem wurde bei der Pressekonferenz im Vatikan über ein Wunder - eine medizinisch unerklärliche Heilung - gesprochen, dass 2013 anerkannt wurde. Die Heilung der Costaricanerin Floribeth Mora Diaz (56) ist offiziell das zweite Wunder, das durch Vermittlung des polnischen Papstes erfolgt sei. Das im Juli 2013 von Papst Franziskus gebilligte Dekret war die letzte Voraussetzung für die Heiligsprechung am kommenden Sonntag.

Das Wunder für die Heiligsprechung von Johannes Paul II.: Die Heilung von Floribeth Mora Díaz aus Costa Rica (deutschsprachiges Video):


Das Wunder für die Seligsprechung 2011: Zeugnis von Sr. Marie Simon-Pierre bei Gebetsvigil 2011 für Johannes Paul II. (mit deutscher Übersetzung)


Copyright 2014 Katholische Presseagentur, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten.


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Lesermeinungen

 Antas 24. April 2014 
 

"Wegen des Skandals griffen Kritiker wie Opferverbände den Vatikan
und auch Papst Johannes Paul II. persönlich an. Dieser beziehungsweise enge Mitarbeiter hätten den häufig im Vatikan verkehrenden Maciel gedeckt, um den Ruf der Kirche nicht zu beschädigen, hieß es" Was glauben die Menschen eigentlich, das der Papst jeden Tag auf alle Meldungen eingeht und sofort Untersuchungskommissionen einleitet? Man kann sich vorstellen, dass jeden Tag Tausende von Infos an den Vatikan gelangen, da braucht man natürlich Zeit um an vertrauenswürdige Infos aus dem anderen Ende der Welt zu gelangen. Das ist so banal einfach, dass die Kritiker es nicht sehen wollen. Lieber wieder was gegen die Kirche sagen, damit mein eigenes Gewissen beruhigt ist.


3
 
 Romika 24. April 2014 
 

Nicht unfehlbar

Halten wir doch fest, dass der Papst nicht in allen seinen Handlungen unfehlbar sein muss. Das sollten sich manche gut merken, die jedweden Ansatz von Kritik nicht zulassen wollen. Andrerseits wollen wir uns hüten, unsere Meinung über die S.H. zu stellen.


0
 
 Mithrandir 23. April 2014 

Sehr wichige Feststellung!

Und das darf man auch auf den gegenwärtigen Pontifex beziehen!


4
 

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