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Aufregung in der steirischen Kirche - 12.1.2001

vor Minuten in Österreich, keine Lesermeinung
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Neuer Abt von Seckau, Johannes Gartner, mit unverständlichen Aussagen im KURIER-Interview gegenüber "charismatische Gruppen" (Emmanuel und Foklare) Jetzt mit Stellungnahme der Fokolare-Österreich, der CE-Steiermark und der Kurier-Journalistin Kei


Der Kurier vom Freitag schreibt im Rahmen eines Berichtes über den neuen Abt von Seckau (Benediktinerabtei) folgendes:
"Als befremdend empfindet Gartner, "dass es in der Steiermark so viele charismatische Gruppen gibt". Gemeint sind sehr rechts stehende verengende Gemeinschaften wie Emmanuel und Fokolare. "Ich habe das Gefühl, manche gehen hinter das Konzil zurück."
Das Rosenkranzbeten etwa sei ein Ersatz gewesen für jene, die nicht im Stande waren, das Brevier zu lesen.
Warum verbeißt man sich jetzt wieder darin?" Ihm käme das vor wie ein Mc-Donald's-Essen, statt gesunde frische Kost zu sich zu nehmen.[KURIER vom 12. Jänner 2001]
Die zuständige KURIER-Redakteurin meinte heute gegenüber KATHalysator unter anderem:
"Auf meine ausdrückliche Frage, ob damit auch Gemeinschaften wieEmmanuel und Fokolare gemeint seien, sagte Abt Johannes schlicht und ergreifend: "Ja."Stellungnahme der Fokolare Österreich:

Wien (www.kath.net)
In einer ersten Stellungnahme gegenüber KATHalysator meinte Franz Kronreif,Verantwortlicher für die Fokolarbewegung in Österreich, daß ihm die Meldungim Kurier, wonach Abt Johannes von Seckau die Fokolar-Bewegung als rechtsstehend, verengend und hinter das Konzil zurück gehend bezeichnet haben soll,als "wenig glaubhaft".

Kronreif: "Abt Johannes kennt in der Steiermark sicher eine Reihekirchlicher Exponenten, die zum innersten Kreis der Fokolar-Bewegung gehören und aufdie diese Punzierung keinesfalls zutrifft: Generalvikar Helmut Burkard,Univ.Prof. Dr Bernhard Körner, Dechant Toni Rindler (Fernitz) oder ProbstWilhelm Krautwaschl (Bruck), um nur einige zu nennen. Auch ein Blick in die"kathpress" würde genügen, um die zukunftsoffene Haltung der Fokolar-Bewegung zuunterstreichen. Die Fokolar-Gründerin Chiara Lubich befindet sich derzeitauf einer Indienreise, wo sie z.B. von derauf Gandhi zurückgehendenHindu-Bewegung Sarvodaya im südinischen Coimbatore den diesjährigen Friedenspreiserhalten hat. Die nachstehende Begründung für diesen Friedenspreis spricht fürsich. Vor zwei Tagen hatte sie in Kalkutta eine Begegnung mit 300 Schwesternvon Mutter Teresa, mit der sie eine enge geistliche Freundschaft verbundenhatte.

Auch in Graz konnte man sich überzeugen, wie dialogorientiert Frau Lubichund die von ihr gegründete Bewegung ist. Bei der ZweitenEuropäischen Ökumenischen Versammlung im Juni 1997 hielt sie eines derHauptreferate am Eröffnungstag. Sie sprach in der Malcolm X Moschee in New Yorkvor den Black Muslims oder an der Universität des Theravada-Buddhismus inChiang Mai (Nord Thailand)."

Der Fokolar-Sprecher betonte gegenüber KATHalysator, daß er sich nichtvorstellen könne, dass der Abt von Seckau das alles nichtwisse, "zumal es Kontakte zu Mönchen seines Klosters gibt und der frühereAbt Athanasius Recheis des öfteren an Veranstaltungen derFokolar-Bewegung teilgenommen hat". (Copyright by www.kath.net/pe)

Ein Sprecher der CE-Steiermark meinte heute gegenüber KATHalysator:
"Leider wurden nur einige Aussagenkurz herausgegriffen. Sicherlich hat er zuvor noch über die vielenerfreuliche Dinge in der Kirche und Schönes über die vielen charismatischenGruppen in der Steiermark gesagt. Es ist schon richtig, dass es in derSteiermark viel mehr charismatische Jugendgruppen, als in St. Pölten gibt.Gerade von Seckau gehen viele positive Impulse für die Jugendarbeit aus. Sowerden zB. die großen charismatischen Jugendtreffen in Pöllau und das neuePfingsttreffen in Salzburg sowie die vielen Gebetsabende und auch Exerzitienvon Seckau mitgetragen. Falls es im Gespräch einige Punkte der Kritik gab,so werden sie im Artikel sicherlich überbetont."

Presseinformation der Diözese Graz-Seckau zum neuen Abt:

Abt Johannes von Seckau: Weltoffen in klösterlicher Gemeinschaft

In der Steiermark noch relativ unbekannt, präsentierte sich der neue Abt von Seckau, Johannes Gartner, bei einem Journalistengespräch als erfrischend offener Mensch, der im Ordensleben seine Erfüllung und seine geistliche Heimat gefunden hat, dabei aber mit beiden Beinen fest auf dem Boden steht, auf die Leute "draußen" zugeht und der Begegnung und dem Kontakt mit ihnen große Bedeutung beimisst.

Der zweite Abend in der Reihe "Geistliche Berufe - gefragt", zu der die Diözesane Pressestelle gemeinsam mit dem Regens des Priesterseminars, Mag. Franz-Josef Rauch, einlädt, gab Einblick in den Werdegang und das Leben eines Menschen, der seine Aufgabe als Abt in erster Linie darin sieht, "geistlicher Begleiter und Vater des Konvents" zu sein. Die in Seckau übliche Anrede "Vater Abt" komme ihm sehr entgegen, betont Abt Johannes, als solcher fühle er sich wohl in der Gemeinschaft, in der "jeder Mitbruder ein wunderbarer Mensch" sei. Lehrer sei er lange genug gewesen, auch sei er nicht da, um als "Herr" zu wirken, sondern um zu dienen. Der Weg zum geistlichen Beruf war für Johannes Gartner nicht von Anfang an vorgezeichnet, wenn auch seine Beziehung zum Benediktinerorden durch die Zugehörigkeit seiner Heimatpfarre Weikendorf zum Stift Melk, in die Kindheit zurückreicht. Der vorübergehende "Bubentraum" Priester zu werden geriet auf Grund seines großen Interesses für alte Sprachen in den Hintergrund. Mit 22 Jahren machte er das Doktorat in alter Philologie, ein Jahr später, im Jahr 1963 schloss er das Studium mit der Lehramtsprüfung aus Latein und Griechisch ab. Eine Beziehung zu einem Mädchen und die Liebe zum Lehrberuf, den er im Stift Seitenstetten ausübte, hätten seinem Leben auch einen anderen Verlauf geben können. Doch ausgelöst durch eine schwere Krise in der Ehe seiner Eltern beschäftigte den jungen Gymnasialprofessor immer stärker die Frage nach dem Sinn, die ihn nicht mehr losließ. So absolvierte er neben dem Beruf das Studium der Theologie und kam dem wiedererwachten Wunsch nach, Priester zu werden. So wurde er vom damaligen Bischof Dr. Franz Zak am 29. Juni 1967 zum Priester für die Diözese St. Pölten geweiht.

Obwohl es ihn immer in die klösterliche Gemeinschaft zog, wirkte er 16 Jahre lang als Weltpriester, um sich auch seiner Mutter, die ihn nach der Scheidung dringend brauchte, besser annehmen zu können. Der Wunsch, Benediktiner zu werden, begleitete ihn all die Jahre, in denen er als Kaplan, später als Spiritual im Priesterseminar St. Pölten und geistlicher Leiter des Bildungs- und Exerzitienhauses St. Hippolyt wirkte. Bis zu seiner Wahl zum Abt von Seckau blieb er auch Lehrer, wobei sich seine anfangs "recht strenge, distanzierte" Einstellung mit den Jahren zu einer väterlichen Beziehung zu den jungen Menschen wandelte. Dass er zwei Jahre nach dem Tod der Mutter im Jahr 1984 in Seitenstetten als Novize eintreten und doch noch Benediktiner werden konnte, ist für ihn "ein Geschenk Gottes". "Diese Lebensform, die Regel des Hl. Benedikt, das konkrete Miteinanderleben liegt mir einfach", versichert Johannes Gartner, draußen sei er sich immer "irgendwie heimatlos" vorgekommen. Mit bemerkenswerter Ehrlichkeit schildert er, dem die spirituelle Begleitung der angehenden Welt- und Ordenspriester stets ein besonderes Anliegen blieb, seine Bedenken und Zweifel, als er erstmals im Jahr 1997 vom Seckauer Konvent zum Abt gewählt wurde. "Ich kannte Seckau nur von kurzen Exerzitien, die Steiermark war mir fremd, auch fehlte mir eine wirtschaftliche Ausbildung," so Johannes Gartner, der die Seckauer Mönche um eine Neuwahl bat. Bei dieser Wahl wurde der Prior der Abtei, Pater Severin, als Administrator, Pater Johannes Gartner zum geistlichen Begleiter für drei Jahre gewählt. Bei der letzten Abtwahl am 26. Juni 2000 fiel die Wahl abermals auf ihn. Heute findet er es "schön, Abt von Seckau und als solcher Vater für den Konvent zu sein". Die fehlende wirtschaftliche Ausbildung konnte er durch die gute Zusammenarbeit mit fähigen Mitarbeitern und durch gesunden Hausverstand wettmachen. Während er die Sinnhaftigkeit eines weiteren Betriebes des Vollinternates überlegt, stehen für den neuen Abt die Tagesheimschule und die drei Lehrberufe (Goldschmiede, Fototechnik und Tischlerei) auf solidem Fundament und gelten als anerkanntes und gut angenommenes Spezifikum von Seckau.

Nachwuchssorgen sind auch dem Abt von Seckau nicht fremd, der jüngste der 19 Mitbrüder ist 40 Jahre alt. "Man kann einen geistlichen Beruf nicht machen, man kann nur die Voraussetzungen schaffen, dass der junge Mensch ein liebender Mensch wird", sind ihm die begrenzten Möglichkeiten einer Einflussnahme bewusst. Mit der Überzeugung, dass der christliche Glaube Sinn bietet und dass die Kirche trotz aller Probleme nicht untergeht, hofft er auf gute Lösungen, auch wenn wegen des Priestermangels eine flächendeckende Seelsorge nicht möglich sein wird. Im Hinblick darauf und auch wegen einer fehlenden Grundlage für die Koppelung Zölibat-Priestertum in der Bibel vertritt er in der Frage des Zölibats eine "eher liberale" Ansicht: "Ich würde es für gut finden, es den Weltpriestern freizustellen. Allerdings können wir das nicht hier entscheiden," stellt er eine gemeinsame Vorgangsweise mit der Weltkirche in dieser Frage außer Zweifel. "Viri probati" - bewährte verheiratete Männer - als Priester einzusetzen, wäre für ihn eine durchaus sinnvolle Lösung. Als "sehr in den Quellen verwurzelter" Mensch hat er mit dem Frauenpriestertum eher Probleme, da es keine Quellen gebe, wo eine Frau Eucharistie gefeiert hätte - auch wenn er Frauen als "menschlich auf jeden Fall geeignet" bezeichnet. Den Diakonat der Frau hingegen könnte er sich "ohne weiteres vorstellen", auch in den ersten Jahrhunderten des Christentums habe es Diakoninnen gegeben, so seine Antworten bei dieser Journalistenbegegnung auf immer wieder gestellte Fragen.



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