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P. Karl Wallner: „Es gibt keine Pflicht, immer zu Kommunion zu gehen bei der Hl. Messe“

16. Mai 2024 in Spirituelles, 6 Lesermeinungen
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Missio-Nationaldirektor erinnert an die Möglichkeit, die Arme auf der Brust überkreuzen, „und jeder Priester weiß das schon, die bekommen dann ein Kreuzerl auf die Stirne, einen Segen“ - VIDEO


Wien (kath.net/pl) Vor der „Veroberflächlichung der Hl. Kommunion“ warnt der bekannte Pater Prof. Karl Wallner OCist im K-TV-Video-Interview mit Dr. Thomas Maria Rimmel. Diese „Veräußerlichung“, diese „Nichtwahrnehmung“, dass es um die „Gemeinschaft mit dem Sohn Gottes“ gehe, habe uns „beschädigt“ in der Kirche, so Wallner. Der Heiligenkreuzer Zisterzienser ist der Missio-Nationaldirektor für Österreich und ist in Heiligenkreuz Professor für Dogmatik und Sakramententheologie. Pater Karl geht auch auf die Frage des Kommunionempfangs für wiederverheiratete Geschiedene ein.

Der Zisterzienser-Pater führt u.a. aus: „Das ist ein Phänomen, das jeder normale Katholik irgendwie feststellen kann. Es geht jeder irgendwie zur Kommunion“, auch jene, die das Gebot des sonntäglichen Messbesuches nicht einhalten. „Dann kommt man zweimal im Jahr in die Kirche und geht ohne Beichte zur Hl. Kommunion, ja Entschuldigung, was soll denn das?“


Gleichzeitig notiert er, dass „bei den jungen Leuten, die zum Glauben kommen“, oft eine „sehr innige Liebe zur Eucharistie“ vorhanden sei.

Es verbreite sich jetzt immer mehr, „dass auch Leute vorkommen, die nicht zur Kommunion gehen können oder sich nicht würdig fühlen“, die dann die Arme auf der Brust überkreuzen, „und jeder Priester weiß das schon, die bekommen dann ein Kreuzerl auf die Stirne, einen Segen … und sind auch dabei.“

„Es ist auch eine hohe Verantwortung der Gläubigen, wenn sie zur Kommunion gehen, dass sie sich das gut überlegen“, erinnert Wallner an die Verantwortung jedes Einzelnen. „Und in dem Augenblick, wo ich den Glauben habe, ‚hier kommt Jesus, hier geschieht nicht bloß irgendein Gemeinschaftsakt, dass da alle vorgehen und sich Brötchen abholen… hier kommt Jesus zu mir, hier kommt mein Heiland‘“, dann müsse man zumindest so sein wie die Sünderin, die Jesus die Füße geküsst hat. „Ich begegne einer Person, die der Sohn Gottes ist“, dann ist es „meine Verantwortung, dass ich mich in der rechten Weise verhalte“, dies müsse nicht immer bedeuten, „dass ich zur Kommunion vorgehe. Dies ist keine Pflicht. Ich kann Jesus inniger erleben, ich kann seine Gnade tiefer erfahren, wenn ich z.B. … hinten stehen bleibe.“

Das hörenswerte Interview in voller Länge:


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Lesermeinungen

 Couperin 18. Mai 2024 
 

Katholiken-der-Film

Alle Eucharistiegebete in Ost und West sprechen nicht nur von der Verwandlung, sondern ebenso vom Empfang der konsekrierten Gaben Brot und Wein. Das ist ganz klar und hängt auch nicht von der Übersetzung ab.


0
 
 Katholiken-der-Film 17. Mai 2024 
 

@Couperin

Ich nehme an, Sie meinen die Texte der neuen Liturgie? Ich habe es zu diesem Thema nicht im Einzelnen im Kopf, aber deren Texte sind ja etwas "entschärft", was die Klarheit des Glaubens angeht (und das nicht nur in der tendenziösen deutschen Übersetzung).
Wie auch immer: Noch im frühen 20. Jahrhundert ging man aus Ehrfurcht offenbar nur selten zur Kommunion. Wer aber regelmäßig und nach jeder schweren Sünde beichtet, der hat ein hochzeitliches Gewand und "isst und trinkt sich das Gericht" sicherlich nicht, sondern dem werden Leib und Blut Christi zur Nahrung, die zum Himmel führt.


2
 
 Couperin 17. Mai 2024 
 

Sich prüfen, aber nicht ägstlich sein

Die Texte der Liturgie zeigen, dass die volle Teilnahme an der Eucharistie, also der Empfang von Christi Leib und Blut, der Normalfall ist. Die Dramaturgie der hl. Messe zielt dahin. Natürlich soll man sich, wie schon Paulus verlangt, prüfen, bevor man an den Tisch des Herrn tritt. Aber alle, die frei von schwerer Sünde sind, sind zur Kommunion zugelassen. (Vgl. das unter Pius X. 1905 erlassene Dekret "Sacra Tridentina synodus", das zum häufigen Kommunionempfang ermuntert.) - Kommen schwere Sünden bei Christen, die sich um ein gläubiges Leben bemühen, am laufenden Band vor? Das kann ich mir nicht vorstellen.


1
 
 Katholiken-der-Film 16. Mai 2024 
 

@stiegenkirche

Sicher spielt die innere Haltung eine Rolle bei der Schwere einer Sünde. Aber ohne triftigen Grund die Sonntagsmesse zu versäumen, ist und bleibt eine schwere Sünde. Die Kollektivmeinung regionaler Bischofstreffen ist in Glaubensdingen nun mal nicht verbindlich und entpflichtet uns in einer derart wichtigen Frage selbstverständlich auch von nichts. Im Gegenteil, halte ich dieses Statement für katastrophal: Ich mag Gott ja, hab nur heute mal wieder was besseres vor. Passt also. Mal sehen, wie es nächsten Sonntsg aussieht.


2
 
 Alpenglühen 16. Mai 2024 

gekreuzte Arme - gar nicht so eindeutig!

Das mit den gekreuzten Armen, und damit zu signalisieren, „nur ein Kreuzerl auf die Stirn“ haben zu wollen, also gesegnet zu werden, das gilt aber nur für die sogenannten Lateiner.
Denn, so wie Monsignore Schlegl hier auf kathnet vor einigen Jahren erklärte, in der orthodoxen Kirche bedeuten die gekreuzten Arme, die hl. Kommunion empfangen zu wollen. Und da mit einigen „orthodoxen Richtungen“ eucharistische Mahlgemeinschaft besteht, ist das auch keine Schwierigkeit. Aber woher soll der Priester wissen, daß ein orthodoxer! Christ vor ihm steht und nicht ein „Lateiner“ ?…. Es kommen ja auch nicht immer nur Gemeindemitglieder


2
 
 stiegenkirche 16. Mai 2024 
 

Doch fordert das kirchliche Gesetzbuch in Canon 1247 alle Katholiken an jedem Sonntag zur Teilnahme an der Eucharistie auf. Und mehr als das: Es besteht unter normalen Umständen eine Anwesenheitspflicht. Näheres regelt der Codex. Wer die Messe absichtlich und ohne guten Grund versäumt, begeht laut Weltkatechismus eine schwere Sünde (KKK 2181). Der Erwachsenenkatechismus der Deutschen Bischöfe ergänzt hierzu unter Verweis auf die Würzburger Synode, dass das Urteil, ob es im konkreten Fall tatsächlich um eine schwere Sünde geht, von der Haltung der Betroffenen abhängt. Das ist etwa dann der Fall, wenn sich darin Gleichgültigkeit oder eine Ablehnung Gottes und seiner Kirche ausdrückt.


2
 

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