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„Driving home for Christmas“ – Nun ist Chris Rhea auf dem Weg in seine ewige Heimat

vor 3 Stunden in Kommentar, keine Lesermeinung
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Ist der melancholische Vorweihnachtshit nur ein billiger Ohrenschmeichler oder trägt er auch gehaltvollere Botschaft? Von Petra Lorleberg


Linz (kath.net/pl) „Driving home for Christmas“ zählt für mich schon seit Jahren zu den gelungeneren unter den englischsprachigen Liedern, mit denen uns das Radio und die Kaufhauswerbung in der Advents- und Weihnachtszeit berieseln. Es gibt der modernen Versuchung zur Verflachung des Weihnachtsfestes hin zur inhaltlosen Konsumparty nicht nach. Sondern es beschreibt bringt ein außergewöhnliches Motiv: einen Autofahrer, der auf dem Weg zum heimatlichen Weihnachtsfest im Stau festhängt. Man meint zu spüren: der Fahrer ist auf seinem melancholischem Weg unterwegs zu etwas Größerem.

Das Lied war aus Chris Rheas eigener Lebenserfahrung erwachsen. 1978 war der Brite ein verheirateter Endzwanziger noch ohne Kinder, der nach seinem Berufsweg als talentierter Autodidakt in der Musik suchte, aber tatsächlich noch Jahre vor seinem großen Durchbruch stand. Rhea und seine Frau mussten noch jeden Groschen umdrehen. Für die Weihnachtstage wollte das junge Ehepaar mit ihrem Austin Mini vom Tonstudio in London nach Hause in die britischen Midlands fahren. Rheas aktueller Vertrag war gerade ausgelaufen und die Plattenfirma bezahlte ihm keine Zugfahrkarte, deshalb nahmen die beiden jungen Leute das Auto, mit dem die Fahrt preiswerter zu bewerkstelligen war. Sie gerieten in eine vorweihnachtliche Reisewelle und steckten im Schneesturm im Stau fest. Chris Rhea schildert später, dass er die anderen Autofahrer beobachtet habe, die alle so unglücklich ausgesehen hätten. Er habe scherzhaft angefangen, ein Liedchen dazu zu trällern: ‚Wir fahren für Weihnachten nach Hause …‘ Das Thema habe ihn gepackt. Und wenn gerade seine Frau fuhr und er das Licht von Straßenlampen im Auto hatte, kritzelte er dazu Textzeilen.


Doch zunächst verfolgte er diese Songidee nicht weiter. Erst als er Mitte der Achtzigerjahre mit einem Musikerfreund einige Pianos ausprobierte, improvisierte er dabei zufällig zu diesem Song. Der Freund wurde darauf aufmerksam und ermutigte ihn, diesen Song weiter auszubauen, es kam zu einer ersten Veröffentlichung gemeinsam mit diesem Freund.

Ich liebe an diesem Song seine Doppelbödigkeit. Das musikalische Ich (mit dem ich mich beim Hören des Liedes durchaus identifizieren kann), ist aus dem Alltagsstress, ja aus dem täglichen Überlebenskampf, unterwegs „nach Hause“. Auch der Heimweg ist hochbeschwerlich, aber immerhin: „ich bin auf dem Weg“. Das Ziel besteht aber nicht aus Blingbling, aus Konsum, aus Party, aus Fotos, mit denen man sich in den damals noch nicht erfundenen Social Media in Szene setzen möchte. Sondern Rhea singt: „Oh, ich kann es kaum erwarten, all die Gesichter zu sehen“, und das Fest ist gefüllt mit „tausend Erinnerungen“.

Doch thematisiert der Song auch eine unaufdringliche Offenheit für den „heiligen Boden“ (Zitat), auf den er bald „meine Füße“ stellen wird. „Heilig“? Geht es um mehr als nur um einen irdischen Sehnsuchtsort? Geht es hier um den heiligen Urgrund des eigenen Ursprungs, um die eigene Grundsatzverwurzelung? Bei „heiliger Boden“ denke ich sofort an das Wort, das Gott aus dem Dornbusch heraus an Mose richtete: „Leg deine Schuhe ab; denn der Ort, wo du stehst, ist heiliger Boden.“ (Ex 3,5) Und ich frage mich: Wieso ist die anstrengende Autofahrt eben doch keine Rückwärtsfahrt zum eigenen irdischen Ursprung mit konkreten Verwandten, Vorfahren, einem konkreten Ort in den Midlands – sondern eine Vorwärtsfahrt? Vielleicht interpretiere ich dies über – aber ich kann den Eindruck nicht abstreifen, dass bei Reise hin zu diesem „heiligen Boden“ Anfang und Ende zusammenfallen, Alpha und Omega. Zumindest für mich persönlich geht es hier tatsächlich um den, der den Titel „Alpha und Omega“ trägt und der als in Windeln gewickeltes Kind in einer Krippe liegt und dennoch Gott ist. Ist dieser „heilige Boden“, dieses Weihnachtsfest, auf das man zufährt, tatsächlich ein leiser Hinweis auf die ewige Heimat?

Doch passt diese Interpretation überhaupt zu Chris Rhea? Ja. Unbedingt. Er schrieb auch Texte, die sich dem Geheimnis Gottes noch etwas stärker annäherten. Außerdem hatte er mal in einem Interview erläutert, dass ihm das Christentum nahesteht: „Ich bin irisch-italienischer Abstammung, da hatte ich nicht wirklich viel Wahl. Das prägt mich. Ich habe einen Freund, einen Musikjournalisten, der anhand der Texte eines Künstlers erkennen kann, ob dieser katholisch erzogen wurde oder nicht. Da sind Dinge aus der Kindheit drin, die sich irgendwie im Gehirn festsetzen.“ Offenbar blieb Rhea zeitlebens Katholik, auch wenn ich nicht sagen kann, inwieweit er seinen Glauben auch praktizierte. Aber immerhin: „Das prägt mich.“

Am 22. Dezember 2025 ist Chris Rhea in seine ewige Heimat aufgebrochen. Ich wünsche ihm: möge er den „heiligen Boden“ tatsächlich erreichen und dort sein ewiges Weihnachtsfest feiern. R.I.P.
Archivfoto oben: Die Geburtskirche in Bethlehem (c) Pater Andreas Fritsch FSO

VIDEO - Das Lied in voller Länge mit dem vollen Songtext


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