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Wie steht die KNA zur Homosexualität?

20. Jänner 2014 in Kommentar, 25 Lesermeinungen
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Die Katholische Nachrichtenagentur (KNA) veröffentlicht auffallend häufig Meldungen zum Thema Homosexualität – meistens mit einem kirchenkritischen Bezug. Ein Kommentar von Johannes Graf


Bonn (kath.net/jg)
In letzter Zeit erfreut die Katholische Nachrichtenagentur Deutschlands (KNA) ihre Abnehmer überraschend oft mit Meldungen zum Thema Homosexualität. Das mag zunächst einem aktuellen medialen Trend entsprechen, der so ziemlich alles für berichtenswert hält, was über gleichgeschlechtliche sexuelle Beziehungen in die Öffentlichkeit dringt. Wenn ein ehemaliger Fußballprofi sich als homosexuell bekennt um, wie er selbst sagt, damit die öffentliche Diskussion voranzubringen, dann kann er sich der medialen Aufmerksamkeit sicher sein – und zwar nicht nur für einen Tag in unserer schnelllebigen Informationsgesellschaft. Auf das „Outing“ folgen wie erwartet die durchwegs positiven Reaktionen aus Politik, Sport, Kultur und Gesellschaft für den „Mut“ des Ex-Fußballers. Kritische Stimmen fehlen, ein bemerkenswertes Detail in unserer Zeit, die sich den Spruch „Immer kritisch bleiben“ weitgehend zur Devise gemacht hat.

Auch die KNA spielt hier mit. Dabei gäbe es im Interview des Ex-Fußballers mit der linksliberalen „Zeit“ durchaus Ansätze für eine kritische Berichterstattung einer Katholischen Nachrichtenagentur. Um hier Missverständnisse gleich von vornherein auszuschließen: Es soll hier auf keinen Fall einer Diskriminierung oder gar Ausgrenzung Homosexueller das Wort geredet werden. Niemand hat das Recht, jemand wegen seiner sexuellen Ausrichtung zu beschimpfen, lächerlich zu machen oder zu schädigen.


Die Kritik sollte an anderer Stelle ansetzen. Im zitierten Interview mit der „Zeit“ sagte Thomas Hitzlsperger, dass es auf dem Gebiet der sexuellen Orientierung „einfach nichts Unnatürliches gibt“. Das sieht die katholische Kirche jedenfalls anders – und nicht nur sie. Darauf hätte die KNA hinweisen können und damit ihrem Ziel einer „christlich orientierten Berichterstattung“ entsprochen.

Kritische Stimmen lässt die KNA sehr wohl zu Wort kommen, wenn es gegen die katholische Kirche geht.

In einer KNA-Meldung vom 8.1. wird Mary McAleese, die ehemalige Präsidentin Irlands, mit einem absurden Vergleich zitiert. Die katholische Haltung gegenüber Homosexuellen sei mit der früheren Praxis vergleichbar, das jüdische Volk als „Christusmörder“ zu bezeichnen. Gar keine Freude hat die Politikerin offenbar mit dem emeritierten Papst Benedikt XVI. Dessen Aussagen zur Homosexualität stünden „in komplettem Widerspruch zur modernen Wissenschaft und zum Homosexualitätsverständnis der meisten Katholiken“. Auch dieser Satz ist in der KNA-Meldung zitiert.

In die gleiche Richtung geht die Berichterstattung über den Widerstand gegen den Bildungsplan 2015 in Baden-Württemberg. Die KNA lässt in einem langen Interview den zuständigen Kultusminister Andreas Stoch von der SPD zu Wort kommen, der den Betreiber einer Petition wörtlich „Hetze gegen Andersdenkende und Andersfühlende“ vorwirft. Dass sich die Petition ausdrücklich gegen die Diskriminierung Homosexueller, Bisexueller, Transgender, Transsexueller und Intersexueller wendet, wird vom KNA-Redakteur weder gegenüber Stoch eingewendet noch richtig gestellt.

Am 10.1. gibt es drei KNA-Meldungen zum Thema. Die „Gesellschaft für deutsche Sprache“ erklärt den Wertewandel des Wortes „schwul“, die Bayern-SPD verlangt, Homosexualität mehr an den Schulen zum Thema zu machen. Dabei gehe es um „völlige Akzeptanz, nicht um großzügig verordnete Toleranz“, wird der SPD-Bildungspolitiker Martin Güll wörtlich zitiert. Wenn jeder Homosexualität „völlig akzeptieren“ soll, ist es dann noch gestattet, die Lehre der Kirche zur Homosexualität zu vertreten? Dürfte ein Religionslehrer das noch tun? Diese Frage scheint die KNA nicht zu beschäftigen.

In der dritten Meldung des Tages fordert der Theologe Wunibald Müller, schwule Priester sollten sich „outen“ können. Noch immer sei Homophobie in Gesellschaft und Kirche ausgeprägt, weshalb viele homosexuelle Priester sich nicht trauen würden, „zu einer wichtigen Seite ihres Lebens zu stehen“.

Einen kirchentreuen Theologen sucht man in den KNA-Meldungen vergebens. Dabei hätte es durchaus Anlässe gegeben. Vitus Huonder, der Bischof von Chur, hat sich vor Weihnachten klar gegen die Gender-Theorie und ihre negativen Folgen für die Gesellschaft ausgesprochen. Er hat damit viel Kritik geerntet. Bischof Huonder hat damit nichts anderes getan, als die katholische Lehre verkündet. Für öffentliche Aussagen dieser Art braucht man in unserer Zeit wohl mindestens so viel Mut wie für ein homosexuelles „Coming out“. Der KNA war dies keine Meldung wert.

Gleiches gilt für die Stellungnahmen der polnischen und der portugiesischen Bischofskonferenz, die ebenfalls die Gender-Theorie ausdrücklich abgelehnt haben, weil sie der katholischen Lehre widerspricht. Immerhin schaffte es der ebenfalls Gender-kritische Hirtenbrief der slowakischen Bischöfe Anfang Dezember in die Berichterstattung der KNA.

Ganz offensichtlich wird die in Mehrheitsbesitz des Verbandes der Diözesen Deutschlands befindliche KNA hier ihrer Aufgabe nicht gerecht. Meldungen dieser Art liefert jede weltliche Nachrichtenagentur zur Genüge.


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