Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Der Bischof von Trier ODER wie tief kann man als katholischer Bischof in Deutschland noch sinken?
  2. Graz-Seckau: Erneut liturgisch ‚grenzwertige’ Wandlungsworte bei Erstkommunionmesse in Hartberg
  3. Kein Platz für überzeugte AfD-Anhänger in der evangelischen Diakonie
  4. Islamisten marschieren durch deutsche Städte - der Verfassungsschutz und Kirchen schweigen!
  5. Deutschland: Schüler konvertieren aus Angst zum Islam
  6. Papst an Pfarrer: "Die Kirche könnte ohne euer Engagement und euren Dienst nicht fortbestehen"
  7. AfD wirft Diakonie-Präsident 'Wählernötigung' vor
  8. Marx: Abgestuftes Lebensrecht für Ungeborene inakzeptabel, aber....
  9. Erzbischof Lackner zu Austrofaschismus: Kirchliches Versagen einbekennen
  10. Prof. Riccardo Wagner: Katholikentagsprogramm hat null Treffer bei Stichwort „Neuevangelisierung“
  11. Links schwenkt, Marsch!
  12. ,Selbstaufgabe am Rande des Fatalismus‘
  13. Linzer Präsidentin der Jüdischen Kultusgemeinde warnt vor Antisemitismus bei 'Pax Christi'
  14. Deutschland: Rekord-Austritte bei der evangelischen Kirche
  15. Deutsche Regierung hat kein Konzept gegen steigende Abtreibungszahlen

'Wir brauchen den Mut zur Vernunft der Seele'

18. Oktober 2012 in Spirituelles, 1 Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Gedanken zum Jahr des Glaubens. Bei der Veranstaltung von „Deutschland pro Papa“ in Köln sprach Martin Lohmann


Köln (kath.net) Das „Jahr des Glaubens“ ist eine kostbare Chance. Und eine, die entweder genutzt werden kann oder aber sträflicherweise verpasst werden könnte. Es kommt auf die innere Haltung an, auf den Ausgangspunkt des Herzens, den wir zum Beginn des gerade eröffneten Jahres des Glaubens uns selber gönnen beziehungsweise zulassen. Davon wird abhängen, ob es zu kostbaren Wiederentdeckungen kommen wird und zur Entdeckung vergrabener Schätze. Oder aber zu Frustrationen und Schalheit. Daher sind die Koordinaten des Denkens und Glaubens so wichtig.

Zu ihnen gehört die simple und bleibend wahre Anerkennung der Erkenntnis, dass es keinen anderen Mittelpunkt geben kann als Jesus Christus. Der Sohn Gottes ist und bleibt Mitte und Ziel, er ist und bleibt der einzig wahre Maßstab für Glauben und Kirche. Und sein Wort ist es, das in Treue zu ihm nichts als die Wahrheit verkündet. Er ist die wirkliche Porta Fidei, die Tür zum Glauben. Denn er ist es, dem wir die Türöffnung zum Himmel, zur Ewigkeit, zur Wahrheit, zum Leben und zur Freiheit verdanken. Daher „kann man nicht von der neuen Evangelisierung sprechen ohne eine aufrichtige Bereitschaft zur Umkehr“ (Benedikt XVI.) zu ihm. Denn: „Sich mit Gott und dem Nächsten versöhnen zu lassen, ist der beste Weg der Neuevangelisierung“.

Es ist daher schon bemerkenswert, dass jetzt so manche meinen, ihren eigenen „Reformstau“ in der Kirche für alle anderen markieren zu müssen glauben. Wie so häufig hört man dann stets dieselben Reizbegriffe, die seit Jahrzehnten wiederbelebt werden, wenn es um die Frohe Botschaft und ihr Heutigwerden (Aggiornamento“) geht. Bloß: Geht es wirklich darum, die junge alte Kirche endlich weltlichen Erscheinungsmustern anzupassen? Oder geht es nicht vielmehr bei Reformen um wirkliche Reformatio, frei nach Ignatius von Loyola, der uns lehrt, das Deformierte zu reformieren? Deformatum reformare – um dann das Reformierte, das wieder in Form Gebrachte, zu confirmieren? Reformatum confirmare.


In diesem Sinne ist der päpstliche Weckruf anlässlich des 50. Geburtstages der Konzilseröffnung ein ebenso mutiges wie notwendiges Signal in unsere ansonsten doch so wenig ängstliche Zeit. Ratzinger als Konzilstheologe und letzter Konzilspapst lädt ein zu einem Jahr des wiederentdeckten Mutes christlicher Prägung, wieder zu lernen, was der christliche Glaube ist und ihn ohne falsche Scham zu bezeugen. Vielleicht besteht der einzige wirkliche Reformstau heute darin, dass Gott zu wenig angebetet wird! Vielleicht brauchen wir vor allem erst einmal die Auflösung eines Reformstaus, der dem Glauben das Geschenk des Vertrauens schmälert und zu sehr auf ein Selbermachen setzt. Vielleicht, nein, ganz sicher brauchen wir mehr gelebte Freundschaft mit dem Gottessohn und Herrn, mehr Anbetung und mehr Ehrfurcht. Ehrfurcht, so sagt man, sei der Kern der Liebe. Auch gegenüber Gott und seinem Sohn in der Eucharistie.

Es ist Zeit, die neue Freiheit zu erschließen, von dem einladend und überzeugt zu reden, was einen noch oder wieder erfüllt. Es ist Zeit, Hemmungen abzulegen, die einen daran hindern, die Wahrheit der Freiheit und die Freiheit der Wahrheit zu sagen, zu erklären, zu leben und damit andere anzustecken. Wir brauchen im Jahr des Glaubens diesen Virus, das Feuer des Glaubens, das andere zu entfachen in der Lage ist, Christus in seiner Kirche zu lieben und ihm ganz selbstverständlich zu vertrauen. Wer die Wahrheit tut, kommt zum Licht, heißt es. Und: Die Wahrheit wird uns/euch freimachen. Veritas Liberabit Vos (Joh 8,32). Das stimmte nicht nur früher. Das stimmt auch heute und wird auch morgen wahr sein.

So gesehen brauchen wir den Mut zur Vernunft der Seele. Denn sie lebt – wie der Körper von Vitaminen und anderen Nährstoffen – vom Vitamin W, dem Vitamin der Wahrheit. Dann kann sie sich gesund entfalten. Es ist gut, dass auf der Bischofsynode in Rom immer wieder darauf verwiesen wird, wie sehr die Wieder- und Neuentdeckung des Sakramentes der Vergebung und der Heilung das wesentliche Mittel auf dem Weg zur Lebens-Verbindung mit dem barmherzigen Vater und seinem göttlichen Sohn ist. Diesen Raum wieder zu erschließen und der Freiheit des Geistes eine Heimat zu bieten – das gehört zur Vernunft der Seele, in der sich die durch Wahrheit erschlossene Freiheit einzunisten wünscht.


Martin Lohmann (Foto) ist katholischer Theologe, Publizist und Chefredakteur des katholischen Fernsehens K-TV. Er gab in Köln zum Beginn des „Jahres des Glaubens“ bei der Veranstaltung “Abenteuer Glaube“
von „Deutschland pro Papa“ ein sehr persönliches Glaubenszeugnis, das er in diesem Beitrag zusammenfasst.

K-TV ist in Deutschland – jetzt auch in den Kabelnetzen von Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen –, Österreich und der Schweiz in vielen Kabelnetzen sowie über den Satelliten Astra in ganz Europa zu empfangen. Zusätzlich kann K-TV über das IPTV Angebot "Entertain" der Deutschen Telekom sowie per Internet-Live-Stream auch z.B. per Mobiltelefon empfangen werden. Weitere Informationen zum Empfang finden sich auf der Homepage des Senders unter www.k-tv.org

Foto: (c) HL / LohmannMedia


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Evangelium 21. Oktober 2012 

Lev 19,1 Der Herr sprach zu Mose:

Lev 19,2 Rede zur ganzen Gemeinde der Israeliten und sag zu ihnen: Seid heilig, denn ich, der Herr, euer Gott, bin heilig.
.


0
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Jahr des Glaubens

  1. 'Raum für das Handeln Gottes öffnen'
  2. 'Glauben ist ein Tuwort und meint hinter Jesus hergehen'
  3. 'Der Glaube ist Wirklichkeit, keine Theorie'
  4. 'Ich kann es kaum glauben, in Nazareth zu sein'
  5. Papst veröffentlicht Schreiben zum 'Jahr des Glaubens'
  6. Die Auferstehung des ‚Fleisches‘ nicht abschwächen
  7. Römische Pfingstfeiern waren Höhepunkt des ‚Jahres des Glaubens‘
  8. Fatima-Gebetskarte zur Halbzeit des Glaubensjahres
  9. Neokatechumenat auf 'großer Mission' an öffentlichen Plätzen
  10. 'Der Glaube darf nicht ‚top secret‘ sein'







Top-15

meist-gelesen

  1. Der Bischof von Trier ODER wie tief kann man als katholischer Bischof in Deutschland noch sinken?
  2. Graz-Seckau: Erneut liturgisch ‚grenzwertige’ Wandlungsworte bei Erstkommunionmesse in Hartberg
  3. Deutschland: Schüler konvertieren aus Angst zum Islam
  4. Links schwenkt, Marsch!
  5. Wort zum Sonntag/ARD: Evangelische Pastorin wirbt für „Entkriminalisierung“ von Kindstötungen
  6. Islamisten marschieren durch deutsche Städte - der Verfassungsschutz und Kirchen schweigen!
  7. Salesianer-Oberer kündigt bei seiner Bischofsweihe Rücktritt an
  8. Prof. Riccardo Wagner: Katholikentagsprogramm hat null Treffer bei Stichwort „Neuevangelisierung“
  9. Marx: Abgestuftes Lebensrecht für Ungeborene inakzeptabel, aber....
  10. ,Was für eine schöne Zeit, in der wir leben!‘
  11. ,Selbstaufgabe am Rande des Fatalismus‘
  12. AfD wirft Diakonie-Präsident 'Wählernötigung' vor
  13. Vier Dinge, die Katholiken vor der heiligen Messe tun sollen
  14. Die Kirche des 2016 von Terroristen ermordeten Pfarrers Jacques Hamel wird immer stärker besucht
  15. ,Ich will nicht wie Yoda klingen…‘

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz