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Der Jünger unter dem Kreuz nahm Maria in sein innerstes Sein auf

12. August 2009 in Aktuelles, keine Lesermeinung
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Über den Zusammenhang von Inkarnation, Opfer und Priestertum mit Maria sprach der Papst am Mittwoch bei der Generalaudienz in Castel Gandolfo.


Castel Gandolfo (kath.net/RV) Zum bevorstehenden Hochfest Mariä Himmelfahrt im heurigen Priesterjahr sprach der Papst über den Zusammenhang zwischen der Gottesmutter und dem Priestertum . Vom Balkon des Innenhofes der päpstlichen Sommerresidenz aus sagte er, dass sich Gott in seiner Entscheidung, Mensch zu werden, vom “Ja” seines Geschöpfes, Maria, abhängig gemacht hat; Gott agiert nie ohne oder gegen die Freiheit des Menschen.

So ist Maria tief in das Geheimnis der Inkarnation involviert. Die Menschwerdung selbst war von Anfang an auf die Selbsthingabe Jesu am Kreuz ausgerichtet, „um sich zum Brot des Lebens der Welt zu machen“. „So hängen Opfer, Priestertum und Inkarnation zusammen und Maria steht im Zentrum dieses Geschehens.“

Vom Kreuz herab hat Jesus die Mutter dem Jünger und den geliebten Jünger der Mutter anvertraut; dieser Jünger steht für alle und besonders für die Priester. Der griechische Text sagt, dass der Jünger Maria „eis ta idia“, also in das Innerste seines Seins und Lebens aufnahm. Die Mutter liebt die Priester besonders, weil sie Jesus, „der höchsten Liebe ihres Herzens, am ähnlichsten sind“ und weil auch diese, wie sie selbst, gesendet sind, um Jesus der Welt zu bringen.


„Zur eigenen Identifikation und sakramentalen Gleichförmigkeit Jesu, Sohn Gottes und Sohn Mariens, kann und muss sich jeder Priester wahrhaft als geliebter Sohn dieser höchsten und demütigsten Mutter fühlen.“ In Presbyterorum ordinis 18 lädt das Zweite Vatikanische Konzil alle Priester ein, Maria als vollkommenes Modell des eigenen Lebens zu betrachten.

Auf deutsch sagte der Papst: „Mit Freude begrüße ich die Pilger und Besucher aus den Ländern deutscher Sprache und unter ihnen besonders die vielen Jugendlichen aus dem Ferienlager in Ostia. Bei seiner Menschwerdung erwählte sich Jesus Christus eine leibliche Mutter, die ihn mit Liebe und Hingabebereitschaft annahm.

Vom Kreuz herab hat der Erlöser uns allen Maria als geistliche Mutter geschenkt, und insbesondere gilt ihre Fürsorge den Priestern, die durch ihre Berufung und Weihe ihrem Sohn ähnlich geworden sind und mit ihrem ganzen Leben den Menschen die Liebe Christi erfahren lassen.

Das Hochfest der Aufnahme Mariens in den Himmel am kommenden Samstag erinnert uns daran, dass die Gemeinschaft unter uns Christen mit dem Tod nicht endet, sondern sich intensiviert, weil die Heiligen im Himmel noch fester mit Gott verbunden sind und für uns auf der Erde Fürsprache leisten. So begleite uns besonders Maria, unsere himmlische Mutter, mit ihrem Segen. Euch allen wünsche ich erholsame Ferien.“

Im Anschluss an die Generalaudienz in Castel Gandolfo erinnerte er an die verheerenden Naturkatastrophen, die in den vergangenen Tagen die Philippinen, Taiwan und China verwüstet haben sowie das schwere Erdbeben in Japan. Er hat den Opfern der Taifune in Asien seine Anteilnahme bekundet. Der Papst wörtlich:

„Ich möchte meine spirituelle Nähe all jenen zusichern, die ihre Häuser verloren haben und lade alle ein, für die Toten sowie Hinterbliebenen zu beten. Ich hoffe, dass die Leiden der Opfern durch Solidaritätsbekundungen gelindert werden und ihnen auch materiell geholfen wird.“

Zwei heftige Erdbeben und die Folgen verheerender Taifune haben in weiten Teilen Asiens für Chaos gesorgt. In Taiwan suchten Rettungskräfte nach einem Erdrutsch in einem Dorf verzweifelt nach etwa hundert Verschütteten. Japan wurde nach dem Durchzug eines Taifuns von einem Erdbeben getroffen, bei dem mindestens eine Frau starb und über hundert Menschen verletzt wurden. Die Zahl der Toten durch die schweren Taifune in Taiwan, China und Japan stieg auf mindestens 84.

Foto: (c) SIR


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