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SucheSuchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln: ![]() ![]() ![]() ![]() Top-15meist-diskutiert
| ![]() Mitten im Kulturkampf nimmt der Wokeismus noch mal Fahrt aufvor 8 Stunden in Kommentar, 4 Lesermeinungen Deutschland und Europa sind im Umbruch. Die linksgrüne Hegemonie endet, doch es ist unklar, wohin der Weg geht. Retten wir die Freiheit oder gehen wir in eine Diktatur? – Der Montagskick von Peter Winnemöller Linz (kath.net) Wir müssen den Kulturkampf annehmen. Was nützt es, sich über das Kuriositätenkabinett des Evangelischen Kirchentages aufzuregen? Ja, es ist schräg, was dort passiert ist. Die einschlägigen Berichte über queere Tiere auf der Arche Noah und ähnliche Gruselveranstaltungen gehen nicht spurlos an einem vorbei. Doch Hand aufs Herz, bietet der Katholikentag nicht ebenfalls zahlreiche nur geringfügig weniger skandalöse Programmpunkte? Ist das alles nicht nur Ablenkung von den deutlich wichtigeren Themen? Die Kirche versagt fundamental darin, die europäische Kultur die der christliche Glaube wesentlich geprägt hat, gegen Anfeindungen von Links und Rechts zu verteidigen. Nur allzu gerne ist man auf mindestens einem Auge blind. Dem erstaunten deutschen Publikum wurde gerade der nächste Akt des Dramas, wie pumpe ich die AfD zur absoluten Mehrheit auf, präsentiert. Es droht, wenn das so weiter geht, eine veritable Staatskrise. Dass sich die Kirche in Deutschland im Umgang mit der AfD nicht unbedingt mit Ruhm bekleckert hat, ist hinlänglich bekannt. Der Sprecher der Deutschen Bischöfe postuliert: „keine Gnade für AfD-Wähler“. Es ist derselbe Mann, der nachdrücklich, erst jüngst auf dem evangelischen Kirchentag, für die nicht mögliche Priesterweihe für Frauen eintritt. Wäre er nicht bis weit über die Grenze der Feigheit hinaus gratismutig, würde er AfD-Wähler exkommunizieren. Aber der Mut fehlt, denn dann hätte man Rechtsmittel, die man einlegen könnte. Einige Politiker haben hier inzwischen mehr verstanden als die Kirchenführer. Julia Klöckner forderte die Kirchen auf, etwas grob gesagt, mehr über Gott und weniger über Klima zu reden. Auch CDU-Altmeister Wolfgang Bosbach schlug in dieselbe Kerbe. "Ich kann nur hoffen“, sagte Bosbach in einem am Freitag vergangener Woche veröffentlichten Interview-Podcast des Verbandes der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung (KKV), „dass es auch in der Zukunft noch in der Kirche um Jesus Christus und die christliche Lehre geht, und nicht nur um Umweltschutz.“ Der Kern des Problems in der deutschen, ähnlich wie in anderen europäischen Gesellschaften, ist nichts weniger als ein Kulturkampf. Eine jahrzehntelange Hegemonie linksgrüner Narrative prägte die Politik und Gesellschaft spätestens seit Ende der Kohl-Ära mit zunehmender Intensität. Den Gipfel erreichte diese Hegemonie ausgerechnet – aber nicht überraschend – in den sechzehn Jahren einer CDU-Kanzlerin Merkel. Die bis dato schlechteste Regierungschefin der Bundesrepublik wurde von ihrem Nachfolger nach unten hin noch einmal gewaltig überboten, was einen nicht verwundern darf. Schließlich kamen in den drei Scholz-Jahren all jene Lieblingsprojekte linksgrüner Ideologen zur vollen Entfaltung, die unser Land an den Rand des Ruins trieben. Angefangen von einer unkontrollierten, von der Gesellschaft nicht mehr beherrschbaren Migration über eine wirtschaftstoxische Energiewende bis hin zu zahlreichen freiheitsfeindlichen Verwaltungsentscheidungen und Gesetzgebungen schlug die sogenannte Ampel tiefe Kerben in die deutsche Landschaft. Dass es in Deutschland seit der Kanzlerschaft Merkels wieder einen Majestätsbeleidigungsparagrafen gibt, ist schon ein Treppenwitz der Geschichte. Journalisten mit gutem Einkommen und/oder einer guten Rechtsabteilung im Rücken können sich wehren. Lästig ist das allemal. Das Lachen bleibt einem im Halse stecken, wenn man sich die Urteile gegen unbescholtene Bürger, die sich keinen Spitzenanwalt leisten können, ansieht. Um es an dieser Stelle einmal ganz klar und deutlich zu sagen: Wenn der Spott des einfachen Volkes über die Mächtigen im Staat kriminalisiert wird, sind wir längst in einem unfreiheitlichen, autoritären System gelandet. Der Wokeismus hat seinen Gipfel erreicht, wenn sich die Mächtigen als Opfer der kleinen Leute stilisieren und die Ohnmächtigen mit aller Härte bestrafen. Ganz eindeutig, das muss man leider sagen, steht die Kirche in Deutschland hier an der Seite der Mächtigen. Wenn sich deutsche Kirchenfürsten fragen, warum die Menschen ihnen weglaufen, dann sollte ihnen bewusst sein, dass sie selbst schon lange vorher – in weit mehr als nur in politischer Hinsicht – die gewöhnlichen Menschen verlassen und im Stich gelassen haben. Warum benennt niemand das Problem, dass es nämlich der demokratische Rechtsstaat ist, der dem drohenden Totalitarismus die Werkzeuge hinlegt. Niemand sollte sich wundern, dass in unserem Land die Straffreiheit für die Tötung ungeborener Menschen und äquivalent dazu, das sozialverträgliche Entsorgen der Alten, Leidenden, Schwerstbehinderten, zunehmend mehrheitsfähig wird. Die Mehrheit der Hirten schweigt dazu. Die Menschen interessieren sich mehrheitlich nicht für religiöse Fragen, so lautet die Ausrede dafür, dass sich die Kirche immer mehr aus dem Leben der Menschen zurückzieht und nur noch um sich selbst kreist. Wer es über Jahrzehnte vernachlässigt, den Menschen darin zu unterweisen, was die Kirche glaubt und bekennt, muss sich nicht wundern, wenn sich keiner mehr für einen interessiert. Weltweit wächst die Kirche, in Deutschland schrumpft sie. Ein englischer Bischof bezeichnete dem Autor dieser Zeilen gegenüber den YouCat als ein großartiges und gesegnetes Werk. Deutsche Bischöfe fassen ihn nicht einmal mit spitzen Fingern an. In Frankreich lassen sich zehntausende von jungen Menschen taufen. In Deutschland gilt das Dogma, dass sich die Menschen nicht mehr für die Kirche interessieren. Tatsächlich ist der politische Kampf in Fragen der Familie, der Wirtschaft, der Demografie, der inneren und äußeren Sicherheit wichtig. Ja auch zur Ökologie kann man weidlich streiten. Doch das alles ist sekundär, wenn das kulturelle Fundament zerbröselt. Es ist mal wieder an der Zeit den Böckenförde aus der Schublade zu holen und es ist hoch an der Zeit, die von Papst Benedikt XVI. im Deutschen Bundestag gedanklich entfaltete Ökologie des Menschen gesamtgesellschaftlich zu meditieren. Es ist ein in unserer Zeit unbedingt anzunehmender und zu führender Kulturkampf, denn die kulturelle linksgrüne Hegemonie der vergangenen 25 Jahre geht unweigerlich zu Ende. So oder so! Nehmen wir diesen Kulturkampf nicht an, wird sich eine neue, noch weitaus menschen- und freiheitsfeindlichere radikale Ideologie durchsetzen. Ob rechts oder links ist dabei nicht von Belang. Mit §188 StGB und mit den neuen Ideen von Lügenverboten, die nichts als Zensur sind und vielen anderen Beschränkungen der Freiheit gräbt sich dieser Staat sein Grab. Eines sollten die selbstzufriedenen übersatten deutschen Bischöfe bedenken: Es könnte sein, dass die linksgrüne Hegemonie von einer weitaus radikaleren nationalistischen Hegemonie abgelöst wird. Letztendlich jedoch, das sollte man sich merken, ist auch ein nationaler Sozialismus nur ein Sozialismus. Der eine ist nicht weniger schädlich und tödlich als der andere. Dafür bürgen Qualitätskommunisten wie Mao und Stalin. Der Kulturkampf ist zu führen um eine christliche Anthropologie, um eine christliche Bioethik, um eine Wirtschafts- und Arbeitswelt auf Basis der katholischen Soziallehre, um eine Freiheit der Menschen, die diesen Namen verdient. Die Kirche ist hier nicht weniger als zu Zeiten Bismarcks der natürliche Träger dieses Kulturkampfes. Doch sie fällt mangels Bekennerbischöfen gerade vollkommen aus. Wenn der deutsche Episkopat schon vor dem Druck eines von ihnen selbst fett gefütterten Zentralkomitees und seinen häretischen Forderungen einknickt, dann gibt es kaum noch Hoffnung. Denn im ZdK sitzen Funktionäre, die bestenfalls die Presse und damit die veröffentlichte Meinung hinter sich haben. Die haben keine wirkliche Macht. Die staatlichen Machthaber, mit denen sich die Bischöfe jetzt anlegen müssten, haben einen Apparat aus Polizei und Strafvollzug, um auch Bischöfe notfalls ruhig zu stellen. Namen wie Konrad Martin (Konzilstheologe und Bischof von Paderborn) zeigen, dass das keine Utopie ist. Fallen die Bischöfe aus, sind es die Laien, die den Kampf so lange führen müssen, bis die Bischöfe endlich aufwachen. Der Kulturkampf in unserem Land ist vor allem deshalb nötig, weil auf einer falschen philosophischen und letzthin auch theologischen gesellschaftlichen Basis keine friedliche, freiheitliche Ordnung wachsen und bestehen können. Ein Land das Menschen einsperrt, weil sie über die Mächtigen spotten, ist kein freies Land mehr! Ein Land, in dem Minderheitsparteien die stärkste politische Kraft auf dem Rechts- und Verwaltungsweg bekämpfen, ist keine Demokratie mehr. Die Staatskrise in Deutschland ist greifbar nahe und diese Gefahr ist nicht harmlos. Umso schlimmer ist der woke Totalausfall der Kirche in dieser Situation. Es bleibt zu hoffen, dass der kommende Papst die kirchliche und politische Situation auf dem europäischen Kontinent im Blick behält, denn auch ein päpstliches Wort kann hilfreich und motivierend sein, den Kampf gegen Unrecht, Unfreiheit und Lüge zu führen, der so unbedingt notwendig ist. Katholische und andere Denkfabriken im vorpolitischen Raum und außerhalb der amtskirchlichen Strukturen haben hier eine wichtige Aufgabe. Es gilt das jeweilige Vorfeld zu beackern und intellektuell auf die Neuerungen vorzubereiten. Das natürliche Recht ist in unsere Zeit zu übersetzen. Anthropologie und Bioethik sind wieder auf den rechten Pfad zu bringen. Auch die katholische Soziallehre harrt ihrer Renaissance. Nicht zuletzt ist die gedankliche Vorarbeit für eine neue christliche Hegemonie in der europäischen Kultur zu leisten. Dazu kann jeder beitragen. Was sollte uns abhalten?
Bild oben: Grabmal von Bischof Konrad Martin im Hohen Dom zu Paderborn. Ein Seligsprechungsverfahren für den Bekennerbischof läuft. Foto: Gemeinfrei. Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! ![]() Lesermeinungen
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