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Und ewig lockt die Macht

vor 6 Stunden in Kommentar, 2 Lesermeinungen
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Schon wieder eine Aktivistinnengruppe, die auf Krampf ins Amt will. Doch nicht der Dienst steht im Fokus, nicht das Lebensopfer und die Hingabe sind das Ziel. Es geht allein um Macht. Der Montagskick von Peter Winnemöller


Rom (kath.net)

Es ist Pfingsten, in vielen deutschen Diözesen werden in diesen Tagen, in anderen zu Peter und Paul, die Priesterweihen gespendet. So man denn Kandidaten hat, muss man wohl ergänzen. In vielen deutschen Diözesen ist die Nulllinie der Berufungen längst erreicht, was bedeutet, dass es dort nicht einmal mehr einen Bewerber im Studium gibt. In vielen Diözesen hat man nicht einmal Kontakt zu einem Interessenten. Weltlich gesehen müsste man nun unbedingt darüber nachdenken, die Zulassungsbedingungen zum Amt zu überdenken. Doch nicht einmal weltlich gesehen ist das unbedingt die beste Lösung. Es gibt Bewerbungen! Greif zu! Das dürfte wohl der schlechteste Rat sein, den ein Personalberater jemandem geben kann, der händeringend Mitarbeiter sucht. Das gilt erst recht dann, wenn dramatischer Fachkräftemangel herrscht. Gerade in der Mangelsituation kommt es auf Qualität an. Quantität um jeden Preis hilft nicht nur nicht weiter, sie schadet sogar massiv. Seit Jahren kämpfen die deutschen Diözesen nämlich nicht nur mit einem dramatischen Priestermangel. Auch die Planstellen für Angestellte im pastoralen Dienst können zu großen Teilen nicht besetzt werden. Es gab in Deutschland Zeiten, in denen jeder halbwegs geeignet erscheinende Mann mit lockerer Hand zum Priester geweiht wurde, wenn er das nur eben wollte. Die Quittung dieser Quantitätsinitiative bekommen die Personalchefs der entsprechenden Diözesen heute. Ungeeignete, uninspirierte, nicht teamfähige, schlecht ausgebildete, unmotivierte Priester im mittleren bis fortgeschrittenen Alter, die kaum verwendungsfähig sind, bilden eine Last. Andernorts hat man auch schon mal vermeintlich zu fromme Kandidaten vergrault. Einer ganzen Generation von Priestern hatte man in vielen Bistümern zum schnellen Ablegen der zweiten Dienstprüfung geraten, weil diese mit spätestens 30 Pfarrer werden sollten. Nur kurz darauf begannen die ersten Bistumsreformen mit der Gründung von Pastoralkolchosen. Die allermeisten Priester, die derzeit ihren Dienst in den Bistümern verrichten, werden niemals Pfarrer. Die jüngste Reformrunde im Erzbistum Paderborn sieht 25 pastorale Räume vor. Das heißt, es werden 25 Pfarrer gebraucht und diese werden nicht einmal installiert werden. Sie sind als Pfarradministratoren jederzeit abzulösen und können beliebig versetzt werden. Vermutlich dürfte der Priesterberuf langsam die allerletzten Ränge in der Beliebtheitsskala unter den Professionen erreicht haben. Ein ehrlicher Umgang damit könnte hilfreich sein.


Mitten in dieser Situation aus Mangel an Nachwuchs und gleichzeitigem Abbau der Attraktivität des Amtes melden sich in Freiburg neun junge Frauen und wollen unbedingt diesen lausigen Job. Aus weltlicher Sicht wäre die Kirche doch mit dem Klammerbeutel gepudert, wenn sie nicht schleunigst zugriffe. An den deutschen Universitäten sitzen vielleicht noch hunderte junger Studentinnen in den Seminaren und würden sich sofort auf den Teppich der örtlichen Kathedrale werfen und dem Bischof den geistlichen Gehorsam versprechen, ehelos und keusch leben wollen, demütig den mäßig bezahlten Dienst in Pastoralkolchosen tun wollen und … halt, Moment!  Liest man etwas genauer, was die Motivation der Damen ist, dann wird das wohl nix mit der Schwemme der Priesterinnen. Es geht nämlich um Macht. Man wolle sich nicht immer im Dienst einem Mann unterordnen. Also am besten direkt die Weihe zur Bischöfin! Ein Schelm wer hier „non serviam“ denkt. Es geht gegen eine vermeintliche Diskriminierung, so ist zu lesen. Sobald man anfängt, ein wenig tiefer zu recherchieren landet man bei engen Verknüpfungen zu einer LGBT-Agenda, Feminismus, Bestrebungen, die Kirche zu demokratisieren und vielen anderen Aspekten, die sehr schnell sehr deutlich machen: Es geht hier wirklich nur um eines, es geht um Macht. Alle neun Freiburger Bewerberinnen gehören einer aktivistischen Gruppe mit dem sprechenden Namen „Mein Gott diskriminiert nicht – Meine Kirche schon“ an. Schon allein der Name der Gruppe ist verräterisch. Wer „Mein Gott“ ist und was „Meine Kirche“ sein soll, kann man bestenfalls erraten. Es dürfte kaum anzunehmen sein, dass die Damen sich auf Gott beziehen, wie ihn die Kirche im Credo von Nicaea bekennt. Und was eine „Meine Kirche“ sein soll, wird auch nicht so ganz klar. Die „eine, heilige, katholische und apostolische Kirche“, die eben jenes Credo von Nicaea bekennt, verbietet jegliches besitzanzeigende Fürwort, denn sie ist die Kirche des Herrn und nichts anderes.

Man strebt also genau genommen nach einer Macht, die noch weit über die Macht des Papstes hinausreicht. Papst Paul VI. hatte die Unmöglichkeit der Priesterweihe für Frauen im Einklang mit der Tradition der Kirche festgestellt. In „Inter insigniores“ schreibt der Papst: „Niemals ist die katholische Kirche der Auffassung gewesen, dass die Frauen gültig die Priester- oder Bischofsweihe empfangen könnten. Einige häretische Sekten der ersten Jahrhunderte, vor allem gnostische, haben das Priesteramt von Frauen ausüben lassen wollen. Die Kirchenväter haben jedoch sogleich auf diese Neuerung hingewiesen und sie getadelt, da sie sie als für die Kirche unannehmbar ansahen.“  Nun kann man spekulieren, welcher Art die postmoderne häretische Sekte ist, der die Damen anhängen. Die Kirche kann es nicht sein, denn Papst Johannes Paul II. hat die Tradition der Kirche in dieser Frage final bestätigt, indem er in „Ordinatio sacerdotalis“ schreibt: „Damit also jeder Zweifel bezüglich der bedeutenden Angelegenheit, die die göttliche Verfassung der Kirche selbst betrifft, beseitigt wird, erkläre ich kraft meines Amtes, die Brüder zu stärken (vgl. Lk 22,32), dass die Kirche keinerlei Vollmacht hat, Frauen die Priesterweihe zu spenden, und dass sich alle Gläubigen der Kirche endgültig an diese Entscheidung zu halten haben.“ Mehrfach wurde von der Glaubenskongregation bestätigt, dass die Lehre von „Ordinatio sacerdotalis“ de fide ist. Das bedeutet, sie ist Bestandteil des Glaubensgutes der Kirche. Mit Papst Benedikt XVI und Papst Franziskus haben zwei Päpste die Lehre bestätigt und es gibt keinen Zweifel, dass auch Papst Leo XIV diese Lehre ohne Wenn und Aber bestätigen wird.

Spätestens seit der Weihesimulation auf der Donaukreuzfahrt im Jahr 2002 sollte klar sein, dass es Aktivistinnen gibt, die vor nichts zurückschrecken. Dennoch hat die Kirche immer klargestellt, dass die betroffenen Frauen keine Priesterinnen sind. Sie sind ebenso exkommuniziert wie der Vagantenbischof, der die Weihesimulation durchführte. Problematisch wird die Situation in Deutschland nicht durch solche Clownsnummern. Die Lage in Deutschland ist dramatisch, weil nicht alle Bischöfe die authentische Lehre der Kirche vertreten und einige sogar ganz offen die Weihe von Frauen fordern oder für die Zukunft in Aussicht stellen. Unnötig zu erwähnen, dass sie mit diesem Postulat entweder eine Häresie vertreten und sich damit von der Einheit der Kirche in der Lehre trennen, wenn sie in diesem Irrtum verharren, oder sich feige populistisch verhalten, um Ärger zu vermeiden. Beides macht die Lage der Kirche in Deutschland nicht leichter. Mit Ordinatio sacerdotalis ist klar, dass es in der katholischen Kirche (das ist die Kirche, die das Credo von Nicaea bekennt) niemals die Priesterweihe für Frauen geben wird. Jeder, der hier vor der Wahrheit ausweicht, schiebt die finale Enttäuschung für junge Frauen, die sich darin Illusionen hingeben, nur auf oder treibt sie in postmoderne häretische Sekten.

Ein argumentatorischer Salto rückwärts zu einer weltlichen Sicht kann ergänzend zeigen, dass auch die Weihe von Frauen zu Priesterinnen keine Lösung für den Personalmangel wäre. In den evangelischen Landeskirchen wie auch bei den Altkatholiken ist der Mangel trotz ordinierter Frauen noch weitaus größer als der Priestermangel in der katholischen Kirche. Weder wird der Kampf der Aktivistinnen für die Weihe von Frauen aufhören, noch wird die Kirche jemals Priesterinnen haben. Das liegt in der Natur der Sache. Solange deutsche Bischöfe davor abtauchen, keine klare Sprache sprechen und stattdessen unterschwellige Hoffnungen nähren, wird es eher schlimmer als besser werden.

 

Bild oben: Priesterweihe durch Papst Johannes Paul II. in St. Peter in Rom. Foto: Ales19822020/Wikimedia/CC-BY-SA-4.0


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Lesermeinungen

 Stefan Fleischer vor 2 Stunden 

Apropos Diskriminierung

Wie wäre es, wenn wir in unseren Gottesdiensten wieder die lateinische Sprache verwenden würden für alle Texte, welche überall auf der Welt gleichlautend vorgeschrieben sind? Würden sich dadurch nicht die anderssprachigen Mitfeiernden weniger diskriminiert, mehr zu Hause fühlen? Und würden nicht auch wir selbst mehr Gemeinschaft spüren, wenn wir in unseren Ferien oder sonst wie Gottesdienste vor Ort besuchen? (Und würde uns dies nicht im letzteren Fall vor der faulen Ausrede in Bezug auf die Sonntagspflicht bewahren, wir würden nichts verstehen?) Latein ist doch auch unser aller Muttersprache, die Sprache unserer Mutter, der Kirche. Ein weiterer Vorteil wäre noch, dass dadurch viel weniger eigenmächtig an diesen Texten herum gebastelt würde.


2
 
 Hängematte vor 4 Stunden 
 

"Inter insigniores“ - Danke für das Zitieren dieses Schreibens von Paul VI.

und seines Inhaltes - nämlich dass die Kirchenväter schon auf die Unmöglichkeit der Priester- und -Bischofsweihe hingewiesen haben.
Das wissen nämlich die meisten nicht und stärkt noch in meinen Augen die Position von "Sacerdotalis Ordinatio" von Johannes Paul II.


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