Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Kardinal Sarah: Papst Leo kennt die Diskussion um die Messe im alten Ritus
  2. Niederländischer Kardinal Eijk: Kommunion für wiederverheiratete Geschiedene nur bei Keuschheit
  3. Endlich ein Queergottesdienst im Fernsehen
  4. "Die Macht der Dummheit"
  5. Grobes Zerrbild über Maria Vesperbild!
  6. Die Polarisierung unserer Gesellschaft, und was dagegen unternommen werden kann.
  7. Die 'katholische Frauenbewegung' Österreichs verteidigt das Islam-Kopftuch
  8. Massiver Angriff auf die Rede- und Pressefreiheit in Deutschland!
  9. Homosexualität in Gesellschaft und Kirche
  10. Neuevangelisierung und Liturgie im 21. Jahrhundert – Lernen aus der Geschichte für die Gegenwart
  11. US-Vizepräsident JD Vance besuchte Messfeier in der Grabeskirche in Jerusalem
  12. Papst Leo XIV. empfängt am 23. Oktober den britischen König Charles III.
  13. Historischer Besuch von König Charles III. im Vatikan
  14. Wird der Menschensohn den Glauben finden? Der Glaube, der bleibt. Die neuen Heiligen der Hoffnung
  15. Bischof von Gurk: Pfarren geistlich vertiefen, aber nicht strukturell zerstören!

Fasten mit Bilbo Beutlin

15. März 2024 in Kommentar, 1 Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Was J. R. R. Tolkiens „Der kleine Hobbit“ uns lehrt: „Indem Bilbo Unannehmlichkeit, Unbequemlichkeit und Leid annimmt, wird er weiser und tugendhafter.“ Benedicta von Petra Knapp.


Linz (kath.net) Märchenhafte Erzählungen halten dem Menschen einen Spiegel vor, meinte der Schriftsteller J. R. R. Tolkien (1892-1973) einmal. Sie zeigen uns, wie wir sind. Gute Denkanstöße für die Fastenzeit liefert seine in den 1930er Jahren verfasste Kinder-Fantasygeschichte „Der kleine Hobbit“.

Protagonist Bilbo Beutlin ist ein gemächlicher, etwas schrulliger Hobbit, der gerne Pfeife raucht, drei Mal am Tag frühstückt, das Zwitschern der Vögel genießt und vor allem seine Vorratskammern, die angefüllt sind mit Brot, Marmelade, Speck, Eiern, eingelegtem Gemüse und Bier, während die Wohnräume ausgestattet sind mit großen Stühlen, weichen Pölstern und kuscheligen Decken.

Bilbo Beutlin macht gar kein Geheimnis daraus: Er liebt Bequemlichkeit und Gemütlichkeit, ist ein „Couch-Potatoe“ und Genießer sowie ein Angsthase aus Gewohnheit. Mitten in sein Leben platzt nun der weise und kluge Zauberer Gandalf, der ihn kennt, durchschaut und herausfordert, ein Abenteuer zu bestehen, bei dem der Ausgang ungewiss ist.

Was tut Bilbo? „Er weigert sich, sein Haus zu verlassen, seine Komfortzone, denn er ist besessen von seinem Besitz“, interpretiert Joseph Pearce in einem aktuellen Beitrag auf „Aleteia“.


Bilbos Geschichte könne „als Meditation einer Stelle aus dem Matthäus-Evangelium betrachtet werden“, meint er. „Sammelt euch nicht Schätze hier auf der Erde, wo Motte und Wurm sie zerstören und wo Diebe einbrechen und sie stehlen, sondern sammelt euch Schätze im Himmel, wo weder Motte noch Wurm sie zerstören und keine Diebe einbrechen und sie stehlen! Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.“ (Matthäus 6, 19-21)

 „Der Hobbit muss begreifen, was uns G. K. Chesterton gelehrt hat – dass ein Abenteuer, wenn man es recht betrachtet, eine Unannehmlichkeit ist“, schreibt Pearce. „Indem Bilbo Unannehmlichkeit, Unbequemlichkeit und Leid annimmt, wird er weiser und tugendhafter. Er lernt, sich von seinem weltlichen Besitz zu lösen und sein Leben für seine Freunde hinzugeben. Er lernt, Schätze im Himmel für sich zu sammeln. Er lernt zu lieben.“

Bilbo begreift im Laufe der Geschichte, dass es der Drache Smaug, den es zu besiegen gilt, eine Krankheit hat, nämlich jene, gierig Schätze anzuhäufen und sie eifersüchtig und mit allen Mitteln zu verteidigen, eine Besitzgier, die schließlich die Seele in Besitz nimmt.

Und er erfährt, „dass nicht nur Drachen von der Drachenkrankheit befallen können, sondern es diese Besessenheit auch bei Hobbits und Zwergen gibt, und ebenso bei Menschen“, meint Pearce.

Als Bilbo am Ende seiner langen Reise heimkommt nach Hobbingen, sind seine Nachbarn gerade dabei, seinen Besitz zu versteigern, weil sie ihn für tot halten. „In Wahrheit war er tot, bevor er zu seinem Abenteuer aufgebrochen ist“, kommentiert Pearce. „Oder zumindest hat er nicht richtig gelebt.“

„Erst im Abenteuer, auf der Pilgerreise, lernt er, sich selbst zu sterben, indem er sein Leben für andere hingibt. Er ist gestorben und wieder auferstanden. Es ist ein neuer Bilbo, der nach Hause zurückkehrt. Er ist ein wiederauferstandener Hobbit, weil er sich selbst gestorben und von den Toten auferstanden ist.“

Bilbo nimmt seine Höhle wieder in Besitz und versucht, wieder sein früheres Leben aufzunehmen. Nun erlebt er, dass er plötzlich in einer Außenseiterrolle ist, weil Nachbarn und Verwandte spekulieren und mutmaßen, was er während seiner Abwesenheit eigentlich gemacht hat.

Der geheimnisvolle Ring, den er zusammen mit je einer Kiste Gold und einer Kiste Silber von der Reise mitgenommen hat, belastet ihn immer mehr. Bilbo beginnt seine Geschichte aufzuschreiben und beschließt schließlich, an seinem 111. Geburtstag zu seinem letzten Abenteuer aufzubrechen und das Auenland endgültig zu verlassen.

Sein Abschied ist diesmal endgültig, und deswegen ist er so schwer. Nur mit der Unterstützung Gandalfs schafft er es, den Zauberring loszulassen, der seinen Willen schwächte. Sein Abschied und sein Loslassen ermöglichen letztlich das nächste Abenteuer, zu dem sein Neffe Frodo Beutlin fast 17 Jahre später aufbrechen wird, und das Tolkien in „Der Herr der Ringe“ erzählt.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

BeneDicta

  1. Kirche zwischen Riss und Rückbindung
  2. Freu dich, Gott liebt dich
  3. 'Sommer ist, was in deinem Kopf passiert'
  4. Denn der Glaube ist kein Leistungssport
  5. Das Glück dieser Welt kauft man nicht mit Geld
  6. Herabsteigen in die „Tiefe unseres Seins“
  7. Lächle einen Menschen an, der dich nervt!
  8. Die mächtige Realität des himmlischen Shalom
  9. Ostern: Mit der Seele im Himmel
  10. Warum es gut ist, auch im Regen spazieren zu gehen






Top-15

meist-gelesen

  1. "Die Macht der Dummheit"
  2. Endlich ein Queergottesdienst im Fernsehen
  3. Homosexualität in Gesellschaft und Kirche
  4. Kardinal Sarah: Papst Leo kennt die Diskussion um die Messe im alten Ritus
  5. Massiver Angriff auf die Rede- und Pressefreiheit in Deutschland!
  6. Niederländischer Kardinal Eijk: Kommunion für wiederverheiratete Geschiedene nur bei Keuschheit
  7. "Warum hast du solche Angst vor Johannes Paul II.?"
  8. Island-Reise - Sommer 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  9. Grobes Zerrbild über Maria Vesperbild!
  10. „Kardinal Marx und Bischof Bätzing werden voraussichtlich in der Trierer Studie berücksichtigt“
  11. Bea, versteck ihn nicht, das sind die schönsten Perlen der Welt!
  12. Leo XIV. segnete „Deutschland dankt Maria“-Madonna auf dem Petersplatz
  13. Die Polarisierung unserer Gesellschaft, und was dagegen unternommen werden kann.
  14. Die Entdeckung der Ewigkeit: Vom Leben auf Erden und dem Himmel darüber!
  15. „Man wird dir nie verzeihen, was du für die Kirche getan hast“

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz