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Fasten mit Bilbo Beutlin

15. März 2024 in Kommentar, 1 Lesermeinung
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Was J. R. R. Tolkiens „Der kleine Hobbit“ uns lehrt: „Indem Bilbo Unannehmlichkeit, Unbequemlichkeit und Leid annimmt, wird er weiser und tugendhafter.“ Benedicta von Petra Knapp.


Linz (kath.net) Märchenhafte Erzählungen halten dem Menschen einen Spiegel vor, meinte der Schriftsteller J. R. R. Tolkien (1892-1973) einmal. Sie zeigen uns, wie wir sind. Gute Denkanstöße für die Fastenzeit liefert seine in den 1930er Jahren verfasste Kinder-Fantasygeschichte „Der kleine Hobbit“.

Protagonist Bilbo Beutlin ist ein gemächlicher, etwas schrulliger Hobbit, der gerne Pfeife raucht, drei Mal am Tag frühstückt, das Zwitschern der Vögel genießt und vor allem seine Vorratskammern, die angefüllt sind mit Brot, Marmelade, Speck, Eiern, eingelegtem Gemüse und Bier, während die Wohnräume ausgestattet sind mit großen Stühlen, weichen Pölstern und kuscheligen Decken.

Bilbo Beutlin macht gar kein Geheimnis daraus: Er liebt Bequemlichkeit und Gemütlichkeit, ist ein „Couch-Potatoe“ und Genießer sowie ein Angsthase aus Gewohnheit. Mitten in sein Leben platzt nun der weise und kluge Zauberer Gandalf, der ihn kennt, durchschaut und herausfordert, ein Abenteuer zu bestehen, bei dem der Ausgang ungewiss ist.

Was tut Bilbo? „Er weigert sich, sein Haus zu verlassen, seine Komfortzone, denn er ist besessen von seinem Besitz“, interpretiert Joseph Pearce in einem aktuellen Beitrag auf „Aleteia“.


Bilbos Geschichte könne „als Meditation einer Stelle aus dem Matthäus-Evangelium betrachtet werden“, meint er. „Sammelt euch nicht Schätze hier auf der Erde, wo Motte und Wurm sie zerstören und wo Diebe einbrechen und sie stehlen, sondern sammelt euch Schätze im Himmel, wo weder Motte noch Wurm sie zerstören und keine Diebe einbrechen und sie stehlen! Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.“ (Matthäus 6, 19-21)

 „Der Hobbit muss begreifen, was uns G. K. Chesterton gelehrt hat – dass ein Abenteuer, wenn man es recht betrachtet, eine Unannehmlichkeit ist“, schreibt Pearce. „Indem Bilbo Unannehmlichkeit, Unbequemlichkeit und Leid annimmt, wird er weiser und tugendhafter. Er lernt, sich von seinem weltlichen Besitz zu lösen und sein Leben für seine Freunde hinzugeben. Er lernt, Schätze im Himmel für sich zu sammeln. Er lernt zu lieben.“

Bilbo begreift im Laufe der Geschichte, dass es der Drache Smaug, den es zu besiegen gilt, eine Krankheit hat, nämlich jene, gierig Schätze anzuhäufen und sie eifersüchtig und mit allen Mitteln zu verteidigen, eine Besitzgier, die schließlich die Seele in Besitz nimmt.

Und er erfährt, „dass nicht nur Drachen von der Drachenkrankheit befallen können, sondern es diese Besessenheit auch bei Hobbits und Zwergen gibt, und ebenso bei Menschen“, meint Pearce.

Als Bilbo am Ende seiner langen Reise heimkommt nach Hobbingen, sind seine Nachbarn gerade dabei, seinen Besitz zu versteigern, weil sie ihn für tot halten. „In Wahrheit war er tot, bevor er zu seinem Abenteuer aufgebrochen ist“, kommentiert Pearce. „Oder zumindest hat er nicht richtig gelebt.“

„Erst im Abenteuer, auf der Pilgerreise, lernt er, sich selbst zu sterben, indem er sein Leben für andere hingibt. Er ist gestorben und wieder auferstanden. Es ist ein neuer Bilbo, der nach Hause zurückkehrt. Er ist ein wiederauferstandener Hobbit, weil er sich selbst gestorben und von den Toten auferstanden ist.“

Bilbo nimmt seine Höhle wieder in Besitz und versucht, wieder sein früheres Leben aufzunehmen. Nun erlebt er, dass er plötzlich in einer Außenseiterrolle ist, weil Nachbarn und Verwandte spekulieren und mutmaßen, was er während seiner Abwesenheit eigentlich gemacht hat.

Der geheimnisvolle Ring, den er zusammen mit je einer Kiste Gold und einer Kiste Silber von der Reise mitgenommen hat, belastet ihn immer mehr. Bilbo beginnt seine Geschichte aufzuschreiben und beschließt schließlich, an seinem 111. Geburtstag zu seinem letzten Abenteuer aufzubrechen und das Auenland endgültig zu verlassen.

Sein Abschied ist diesmal endgültig, und deswegen ist er so schwer. Nur mit der Unterstützung Gandalfs schafft er es, den Zauberring loszulassen, der seinen Willen schwächte. Sein Abschied und sein Loslassen ermöglichen letztlich das nächste Abenteuer, zu dem sein Neffe Frodo Beutlin fast 17 Jahre später aufbrechen wird, und das Tolkien in „Der Herr der Ringe“ erzählt.


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