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"Wir wollen lieben, weil er uns zuerst geliebt hat" (1 Joh 4,19)

14. April 2023 in Kommentar, 3 Lesermeinungen
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Zuerst müssen wir Jesu Barmherzigkeit in der stillen Kammer empfangen, immer wieder neu, bedürftig, wie wir sind - BeneDicta am Freitag von Linda Noé


Krakau (kath.net)

Barmherzigkeit. Ein biblisches, bedeutungsschweres, tief gehendes und unter Gläubigen schnell verwendetes Wort. Ein Wort, dass in der Welt altmodisch geworden ist. Das Thema des kommenden Sonntags. Gedanken und Eindrücke, auch inspiriert durch die kath.net Leserreise zum Zentrum der Barmherzigkeit in Krakau-Lagiewniki.

Als ich, zwanzigjährig, zum Glauben gekommen bin, war das Tagebuch der Hl Sr Faustyna Kowalska, ebenso wie die Autobiographie der Hl Therese von Lisieux und Bücher von den Hl Pfarrer von Ars meine Einstiegslektüre. Einerseits war ich fasziniert und angezogen von dem, was ich da las, andererseits spürte ich bisweilen meine innere Abwehr und Unverständnis gegenüber einem so radikal anderen Leben und Lebensstil. Manches erschien mir wie aus einem frommen Märchen aus einer anderen Welt, und zweiteres jedenfalls war es ja auch: auch aus einer gänzlich anderen Welt, als ich sie bisher kannte! Und so war der Heilige Geist am Werk dabei mir zu zeigen, dass diese Botschaft gerade für uns und mich und heute die größte Bedeutung hat. Der Hl Johannes Paul II. verwendete häufig die Bezeichnung erbarmende Liebe. In der Enzyklika „Dives in misericordia“ schrieb er, dass Erbarmen (…) ja die unerlässliche Dimension der Liebe [ist], sozusagen ihr zweiter Name (DM 7). Barmherzigkeit ist ihm zufolge eine äußere Form der Liebe Gottes gegenüber dem Menschen, der die Bürde der menschlichen Schwäche trägt.


Genau das ist für den weltlich gesinnten Menschen (und wie sehr hat jeder von uns seine Gedanken bereits erneuert, so dass sie wirklich Gottes Reich entsprechen?), ebenso anziehend wie auch unverständlich und möglicherweise sogar abstoßend. Zutiefst im Herzen hat jeder, absolut jeder Mensch, die tiefe Sehnsucht, dass ihm ein starkes DU wahrhaft begegnen und ihn lieben möge, tief und auch genau dort, wo er am Schwächsten ist, sich am wenigsten selbst annehmen kann, anderen und sich selbst weh tut. Dass dieser jemand einen herausreißen möge aus dem Elend, durch eben diese Liebe. Wer Gott nicht kennt, sucht diese Liebe woanders, und selbst wir, die wir sagen, dass wir Gott kennen, sind nicht gefeit davor, sie bisweilen in Menschen und vergänglichen Dingen zu suchen, so stark und tief ist diese Sehnsucht, ganz egal, ob sie uns bewusst oder unbewusst ist.

Auf der anderen Seite empört es unseren Perfektionismus und unser Streben nach Selbsterlösung, unseren Stolz, dass wir, wie der Hl Johannes Paul II. sagt, diese Bürde der menschlichen Schwäche und Bedürftigkeit tragen. Wir wollen gut dastehen und sind es doch auch- zumindest verglichen mit vielen anderen?! Unsere hochglanzpolierten Instagramprofile bezeugen dieses. Und auch wenn wir schon gläubig geworden sind, leben wir, meiner Erfahrung nach, gerne schnell wieder nach diesem Prinzip, etwa unter dem Motto: „Ja, einmal hat Jesus mich aus meinem Elend herausgeholt, ab jetzt bin ich besser, habe ich es verstanden, arbeite selbstständig und mit den Regeln, die mir Gott gegeben hat. Barmherzigkeit brauche und oder verdiene ich nicht mehr.“ Das kann sehr subtil sein, und sich uA darin zeigen, dass wir anderen gegenüber unbarmherzig werden oder stolz auf unser eigenes moralisch hochwertiges Leben und auf andere herabsehen.

„Christus ist schon zu der Zeit, da wir noch schwach und gottlos waren, für uns gestorben“ (Röm 5,6) „Wir wollen lieben, weil er uns zuerst geliebt hat.“ (1 Joh 4,19). Immer bleibt es so, dass wir am Weinstock bleiben müssen, bedürftig sind und Gottes barmherzige Liebe empfangen müssen, bevor wir in ihr leben und sie weitergeben können. Niemals wird das ein Selbstläufer aus eigener Kraft. Nie dürfen wir das vergessen, noch mehr vielleicht wenn wir uns bekehrt haben, vielen anderen Menschen dienen und für sie verantwortlich sind. Zuerst müssen wir Jesu Barmherzigkeit in der stillen Kammer empfangen, immer wieder neu, bedürftig, wie wir sind und bleiben- und das ist kein Widerspruch, sondern die Erfüllung des Wortes vom (wirklich herrlichen!) und großen Schatz, den wir in zerbrechlichen Gefäßen tragen (2 Kor 4,7). Danke Heiliger Geist für die Botschaft über die Barmherzigkeit des Vaters, und dass Du sie heute neu für jeden von uns lebendig werden lässt.

 

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Lesermeinungen

 SalvatoreMio 16. April 2023 
 

Immer auf Gottes barmherzige Liebe angewiesen

@Liebe Frau Noé! Herzlichen Dank für Ihren Beitrag! Dazu fällt mir ein, wie ich in meiner Jugend Hüttenwanderungen in den Alpen unternahm, ganz allein. Mitmenschliche Konflikte blieben aus, und "ich, allein mit meinem Gott", hatte schon den Eindruck, recht perfekt zu sein. Kaum heimgekehrt in die Niederungen des Alltags und den Widrigkeiten der Wirklichkeit und den Mitmenschen ausgesetzt, musste ich zu mir selbst sagen: "Du Esel, von Heiligkeit bist Du noch weit entfernt!"


1
 
 Linda Angela 14. April 2023 

Vielen lieben Dank

für die freundliche Rückmeldung, in Ihm verbunden :)


0
 
 Mariat 14. April 2023 

Danke Frau Noé,

für Ihre zu Herzen gehenden Worte, in denen ich mich wiederfinde.
Wir sind Menschen und von daher ist es menschlich, dass wir manches Mal "zurückfallen", sage ich immer. Wenn wir uns dann wieder erheben - in das was wir gelernt und auch bereits verstanden haben - kommen wir Jesus wieder Näher. Dann können wir auch die Barmherzigkeit zu anderen wieder leben.

Die DEMUT ist es, die wir lernen und leben. Immer wieder denke ich daran: dass Jesus, demütig und sanftmütig war.
Wir dürfen ja um alles bitten, was unserer Seele zum Heil verhilft. Der Vater wird es uns gerne geben - sind wir doch dadurch in Seinem Herzen - auf IHN angewiesen.
Demütig wie die kleine Hl. Therese, wie Sr. Faustyna, wie der Hl. Pfarrer von Ars.
Diese wünsche ich als Ihre Fürsprecher, liebe Frau Noé und ebenso für uns.

Gottes reichen Segen
Mariat


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