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Fuldaer Bischof begrüßt Outing von homosexuellen Kirchenmitarbeitern

8. Februar 2022 in Deutschland, 26 Lesermeinungen
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Auch Forderungen nach Änderung von Lehre und Arbeitsrecht werden von Gerber mit Verweis auf Synodalen Weg offenbar unterstützt - Ein Mitinitiator berichtet aus „liberalen“ Erzbistum Hamburg und von der Vernetzung Homosexueller innerhalb der Kirche


Fulda (kath.net/Fuldaer Zeitung/mk) Der Fuldaer Bischof Dr. Michael Gerber hat offen die Initiative #OutInChurch unterstützt, in deren Rahmen sich vergangenen Monat über hundert hauptamtliche, ehemalige und ehrenamtliche Mitarbeiter der katholischen Kirche in Deutschland, auch aus Leitungspositionen, öffentlich als „LGBTIQ+“ geoutet haben. Jens Ehebrecht-Zumsande, einer der Mitinitiatoren, lebt selbst in einer homosexuellen Partnerschaft und bezeichnet die Kampagne als eine „Liebeserklärung an die Kirche“. Er habe erlebt, dass „konservative Gruppen“ seine Entlassung gefordert hätten, und seine irreguläre Situation sei von Vorgesetzten als Druckmittel verwendet worden. In seiner Arbeit für das „liberale“ Erzbistum Hamburg habe er in den letzten Jahren offen mit seiner Partnerschaft umgehen können, eine Kündigung müsste er nur bei einer Eheschließung befürchten.


Ehebrecht-Zumsande möchte „seine“ Kirche von innen heraus verändern. Auch über die Vernetzung  Homosexueller innerhalb der Kirche spricht er offen: Er habe sich für die Kampagne mit einem westfälischen Pfarrer zusammengetan, gemeinsam hätten sie „Adressbücher durchforstet“. Nunmehr findet sich im Internet ein Manifest von #OutInChurch mit sieben Forderungen, darunter nach einem „diskriminierungsfreien Zugang zu allen Handlungs- und Berufsfeldern in der Kirche“ und einer Änderung des kirchlichen Arbeitsrechts, sodass ein offenes Leben in einer homosexuellen Partnerschaft kein Kündigungsgrund mehr sei. Auch Segensfeiern für homosexuelle Paare und der Zugang zu den Sakramenten, also zur Eheschließung werden gefordert. Die kirchliche Lehre zu Geschlechtlichkeit und Sexualität solle zeitgemäß revidiert werden.

Bischof Gerber verweist in seiner Erklärung zu dieser Initiative darauf, dass homosexuelle Menschen gerade in der katholischen Kirche schon „allzu oft“ diskriminierendem Verhalten ausgesetzt gewesen seien. Zentrale Fragen der Initiative würden aktuell durch den Synodalen Weg bearbeitet. Er schließe sich seinem Aachener Kollegen Bischof Dieser an, der als Vorsitzender des betreffenden Synodalen Forums die Kampagne unlängst – stellvertretend für alle deutschen Bischöfe – ausdrücklich begrüßt hatte.

Archivfoto Bischof Gerber (c) Bistum Fulda


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