Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Führen wirklich alle Religionen zu Gott?
  2. Schweiz: Grüne Skandal-Politikerin und Muslimin schießt auf Jesus
  3. Tötung bis zur Geburt? - Diese Frage möchte Kamala Harris nicht beantworten
  4. 'Glaub doch, was Du willst' - Altkatholische Provokation gegen Katholiken in Bonn
  5. Drei Queerseelsorger für Hildesheim
  6. 'Und bin so klug als wie zuvor!' - Der 'Sachverhalt' der Erzdiözese Salzburg
  7. Papst lobt China und meint: "Es ist ein großartiges Land - ich bewundere China"
  8. Behindertenfeindliche Aussagen: TV-Sender Sat1 nimmt Sendung des Komikers Mockridge aus dem Programm
  9. Stift Lilienfeld distanziert sich von wahlwerbendem Pater
  10. Kardinal Schönborn: „Wir dürfen nicht vergessen, dass der Herr in seiner Kirche am Werk ist!“
  11. Papst nennt Abbe Pierre einen schlimmen Sünder
  12. Gänswein als Vatikan-Botschafter in Litauen eingeführt
  13. Trump liegt bei Katholiken, die täglich zur Messe gehen, vor Harris
  14. Schweiz: Bischöfe verurteilen „inakzeptables Verhalten“ von Ameti - Im religiösen Empfinden verletzt
  15. Schönborn: Bruckners Musik lässt Gottes Größe erahnen

Wie sich Priester im Kampf gegen Corona aufopfern

22. März 2020 in Chronik, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Auch die katholische Kirche erleidet in der Corona-Krise schmerzliche Verluste - Mehr als 30 Priester sind in Italien bereits an den Folgen der Viruserkrankung verstorben - "Kathpress"-Bericht von Alexander Pitz.


Rom (kath.net/ KAP)
Der Aufruf des Papstes an Italiens Priester in Zeiten der Corona-Krise war unmissverständlich: "Mögen Sie den Mut haben, hinauszugehen zu den Erkrankten, um ihnen die Kraft des Wortes Gottes und die Eucharistie zu bringen", sagte er zu Monatsbeginn. Die Worte fielen, kurz nachdem Ministerpräsident Giuseppe Conte das ganze Land zu einer riesigen Seuchensperrzone erklärt hatte. Seither sind Tausende Menschen gestorben.

Auch die katholische Kirche verzeichnet im Kampf gegen die Pandemie schwere Verluste. Mehr als 30 Priester sind in Italien bereits an den Folgen der Viruserkrankung gestorben. Viele von ihnen waren dem Appell von Franziskus gefolgt und wollten den Gläubigen in schwerer Zeit beistehen. Nicht nur Ältere sind unter den Opfern; in der Diözese Parma starb jüngst ein Seelsorger mit 55 Jahren. Angesteckt hatte er sich wahrscheinlich bei einer infizierten Seniorin, die er betreute.

Die meisten Toten hat die lombardische Diözese Bergamo zu beklagen. In der norditalienischen Provinz starben bereits 16 Geistliche; insgesamt sind mehr als 5.000 Infektionsfälle registriert. Die Bilder aus der Gegend sorgen weltweit für Entsetzen: Militärtransporter müssen reihenweise Särge mit Lastwagen abtransportieren, weil die örtlichen Krematorien überfüllt sind. Kliniken sehen aus wie Schlachtfelder. Die Totenglocken stehen kaum noch still.

Inmitten all dieser Not versucht die Kirche - trotz Ausgangssperren und Ansteckungsgefahr - eng an der Seite der Menschen zu bleiben. Einer, der diesem Engagement ein Gesicht gibt, ist der 84-jährige Aquilino Apassiti. Er ist Krankenhausseelsorger in Bergamos Hospital Giovanni XXIII. In mehreren Telefoninterviews schilderte er dieser Tage die dramatische Lage: "Die Menschen sterben allein, ohne dass jemand kommen kann, um Abschied zu nehmen."

Er habe den Zweiten Weltkrieg miterlebt; bei einem Einsatz im Amazonasgebiet habe er sich mit Lepra und Malaria auseinandersetzen müssen - "aber ich habe noch nie solch schockierende Szenen erlebt wie jetzt", so der Kapuziner. In der Klinik könne er nur mit Schutzmaske arbeiten. Das sei für ihn eine große Einschränkung, weil er den Patienten "nicht mal ein Lächeln" schenken könne. Mehr als einige kurze trostspendende Worte seien wegen der strikten Schutzvorschriften meist nicht möglich.

Besonders schmerze ihn, erzählt Apassiti, dass die Angehörigen keine Möglichkeit hätten, ihre Toten von Angesicht zu Angesicht zu betrauern. Er versuche dann, die Familien mit dem Smartphone zu kontaktieren, um gemeinsam mit ihnen ein Gebet zu sprechen. Zu einer Witwe habe er am Telefon gesagt: "Ich stehe hier am Sarg Ihres Mannes, wir beten nun zu Gott, und der Herr wird Sie in ihrem Schmerz trösten." Dann seien er und die Frau in Tränen ausgebrochen.

Kurienkardinal Angelo Comastri sagte kürzlich, die Priester von Bergamo seien ein Beispiel für "wahren Heldentum". Der Ordensmann Apassiti bleibt bescheiden: Als Held fühle er sich nicht. Er bewundere vielmehr die Ärzte und Krankenschwestern. "Es ist schrecklich, ihre Gesichter mit den Furchen der Masken zu sehen; sie arbeiten acht Stunden am Stück - fast ohne zu atmen." Um sich selbst mache er sich weniger Gedanken, Angst vor dem Virus habe er ohnehin nicht. "Ich bin 84 Jahre alt, wieso sollte ich mich sorgen?"

Unterdessen teilte Bergamos Bischof Francesco Beschi am Samstag mit, dass mehrere weitere infizierte Priester im Krankenhaus behandelt werden müssten. Bei einigen sei die Lage ernst. Beschi sprach von einem Zeichen "tiefer Hingabe". Ihr Ziel sei gewesen, den Schmerz der Kranken zu teilen. "Ich bin überzeugt, dass die Not, die wir erleben, unser Herz für das Licht und die Kraft des Heiligen Geistes öffnet", so der Bischof entschlossen. Angst sei fehl am Platz. "Die verstorbenen Seelsorger spornen uns zu noch größerer Hingabe an Gott und die Menschen an."

Copyright 2020 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich (www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten




Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Coronavirus

  1. Evangelischer Bischof bittet um Entschuldigung für Ausgrenzung während Covid-Pandemie
  2. Krach in der Ampel-Regierung: Kubicki fordert Lauterbach zum Rücktritt auf
  3. Covid-19-Pandemie: Ehemalige Proberichterin wegen Rechtsbeugung verurteilt
  4. AstraZeneca räumt schwere Nebenwirkungen bei Covid-Impfstoff ein
  5. Bundesstaat Texas verklagt Pfizer wegen falscher Angaben über Covid-Impfung
  6. Britischer Minister: Schließung der Kirchen während Covid-Pandemie war ‚skandalös’
  7. Psychotherapeut: Corona-Folgen belasten Jugendliche weiterhin
  8. Christliche Unternehmerin: Bidens Covid-Politik war ‚katastrophal’
  9. USA: Gottesdienstbesucher erreicht außergerichtlichen Vergleich nach Verhaftung wegen Maskenpflicht
  10. Spender nicht gegen Covid geimpft: US-Krankenhaus verweigert Nierentransplantation bei Neunjährigem






Top-15

meist-gelesen

  1. Oktober 2024 mit kath.net in MEDJUGORJE
  2. Malta - Fronleichnam 2025 - Auf den Spuren des Hl. Paulus - Mit Michael Hesemann und P. Leo Maasburg
  3. Schweiz: Grüne Skandal-Politikerin und Muslimin schießt auf Jesus
  4. Führen wirklich alle Religionen zu Gott?
  5. Drei Queerseelsorger für Hildesheim
  6. 'Glaub doch, was Du willst' - Altkatholische Provokation gegen Katholiken in Bonn
  7. Tötung bis zur Geburt? - Diese Frage möchte Kamala Harris nicht beantworten
  8. 'Und bin so klug als wie zuvor!' - Der 'Sachverhalt' der Erzdiözese Salzburg
  9. Schweiz: Bischöfe verurteilen „inakzeptables Verhalten“ von Ameti - Im religiösen Empfinden verletzt
  10. Gänswein als Vatikan-Botschafter in Litauen eingeführt
  11. 'Happy Birthday Mary' - Trump überrascht Katholiken mit der Muttergottes von Guadalupe
  12. Als Josef Stalins Tochter katholisch wurde
  13. Stift Lilienfeld distanziert sich von wahlwerbendem Pater
  14. 'Wir haben kein Scharnier, aber sind Sie ein Priester?'
  15. Papst lobt China und meint: "Es ist ein großartiges Land - ich bewundere China"

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz