Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Kardinal Sarah: Papst Leo kennt die Diskussion um die Messe im alten Ritus
  2. Niederländischer Kardinal Eijk: Kommunion für wiederverheiratete Geschiedene nur bei Keuschheit
  3. Josef Grünwidl wird neuer Erzbischof von Wien
  4. Die Kirchenspaltung in Echtzeit verfolgen: Die Anglikaner zersplittern weiter
  5. Endlich ein Queergottesdienst im Fernsehen
  6. "Die Macht der Dummheit"
  7. Die Polarisierung unserer Gesellschaft, und was dagegen unternommen werden kann.
  8. Grobes Zerrbild über Maria Vesperbild!
  9. ‚Trump hat eine realistische Chance als großer Held aus der Geschichte herauszugehen‘
  10. Homosexualität in Gesellschaft und Kirche
  11. Kraftvolle Grundsatzkritik an den Evangelischen Landeskirchen und irrlehrenden Theologien
  12. Papst Leo XIV. empfängt am 23. Oktober den britischen König Charles III.
  13. Ruhelos in der Welt, doch ruhig in Christus
  14. Bischof von Gurk: Pfarren geistlich vertiefen, aber nicht strukturell zerstören!
  15. Wird der Menschensohn den Glauben finden? Der Glaube, der bleibt. Die neuen Heiligen der Hoffnung

Prag: Kirchenprotest gegen Restitutionsbesteuerungs-Beschluss

25. April 2019 in Weltkirche, 1 Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Weg zum Verfassungsgericht angekündigt - Gesetz wurde von ANO, Sozialisten und Kommunisten gemeinsam beschlossen


Prag (kath.net/KAP) Die Kirchen und Religionsgemeinschaften in der Tschechischen Republik haben am Mittwoch scharfe Kritik am Beschluss des Prager Abgeordnetenhauses zur Besteuerung der staatlichen Ersatzzahlungen für Enteignungen durch die Kommunisten geübt. Das Abgeordnetenhaus hatte am Dienstag das Veto des Senats zur umstrittenen Besteuerung der Kirchenrestitution überstimmt. Die Vorsitzenden der katholischen Bischofskonferenz, des Ökumenischen Rates der Kirchen sowie der Föderation der jüdischen Kultusgemeinden Tschechiens nahmen dazu in einer gemeinsamen Erklärung Stellung.

Wörtlich heißt es: "Die Novellierung des Gesetzes verursacht den Kirchen nicht nur ernsthafte finanzielle Schwierigkeiten, sondern kann für einige kleinere Kirchen existenzbedrohend sein. Diese Novelle erscheint uns als unmoralisch, und sie ist im Grunde verfassungswidrig. Einige Gruppen von Abgeordneten und Senatoren sind bereits darauf vorbereitet, sich jetzt an das Verfassungsgericht zu wenden, weil sie eine solche Besteuerung von Restitutionszahlungen als verfassungswidrig erachten. Denn es geht hier um den Vertrag, den der Staat mit den Kirchen im Zusammenhang mit der Regelung der Eigentumsfrage geschlossen hat. Mit dem jetzt erfolgten Schritt werden die Sicherheiten des Rechtsstaates relativiert."


"Leider Gottes" handle es sich um einen "Sieg des Populismus über den gesunden Menschenverstand und die Prinzipien des Rechtsstaats", so die Unterzeichner. In diesem Kontext von einer "Forderung, die die Gesellschaft erhoben hat", zu sprechen sei "zynisch". "Doch auch dieser Schritt der Volksvertretung kann die Bereitschaft der Kirchen und Religionsgemeinschaften nicht an ihrer Bereitschaft hindern, ihre Sendung zu Gunsten des Menschen und der Gesellschaft sowie in Gottesfurcht zu erfüllen", heißt es abschließend.

Für die Gesetzesvorlage hatten am Dienstag 114 von 181 anwesenden Abgeordneten gestimmt. Die Voten kamen aus der Protestbewegung ANO von Premier Andrej Babis, den mitregierenden Sozialdemokraten (CSSD), den Kommunisten und aus der rechtspopulistischen Partei "Freiheit und Direkte Demokratie" (SPD). 57 Abgeordnete der liberal-konservativen Opposition waren dagegen. Bei der Abstimmung im Senat Ende Februar hatten auch mehrere Sozialdemokraten gegen die Besteuerung gestimmt.

Im Jänner hatte das Abgeordnetenhaus bereits die Besteuerung der Kompensationen beschlossen. Im Februar lehnte die zweite Parlamentskammer, der Senat, die Vorlage jedoch ab. Die Neuregelung wandert nun noch zu Staatspräsident Milos Zeman. Die Besteuerung der Kirchenentschädigungen zählt zu den Bedingungen der Kommunisten zur Duldung der Minderheitsregierung von ANO und CSSD.

Das Kirchenentschädigungsgesetz war 2013 mit den Stimmen der damaligen liberal-konservativen Koalition verabschiedet worden. Es sieht die Rückgabe von rund 56 Prozent des einstigen, von den Kommunisten beschlagnahmten Kirchenbesitzes im Wert von 75 Mrd. Kronen (2,92 Mrd. Euro) vor. Parallel dazu sollen im Laufe von 30 Jahren finanzielle Entschädigungen in Höhe von 59 Milliarden Kronen plus Zinsen ausgezahlt werden.

Die bisher steuerfreien Zahlungen sollen laut der umstrittenen Vorlage ab 2020 besteuert werden. Der jetzige Beschluss bedeutet eine Kürzung der jährlichen Zuwendungen um knapp 15 Millionen Euro.

Die Kommunisten hatten die Glaubensgemeinschaften in der damaligen Tschechoslowakei nach ihrer Machtübernahme im Februar 1948 nach und nach enteignet. Rund 80 Prozent der Entschädigungszahlungen entfallen auf die katholische Kirche. Tschechien ist heute stark atheistisch geprägt. Bei der vergangenen Volkszählung im Jahr 2011 bekannten sich nur 20,8 Prozent der Befragten zu einer Glaubensgemeinschaft.

Copyright 2019 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Tschechien

  1. Zehntausende bei tschechischer Nationalwallfahrt in Velehrad
  2. Prager Ordensfrauen verwandeln verfallenes Bauernhaus in Kloster
  3. Kirche will bekannten Heinrichsturm im Zentrum Prags verkaufen
  4. Jan Graubner wird neuer Erzbischof von Prag
  5. Unwetter in Tschechien: Bischof von Brünn besuchte Katastrophenregion
  6. Graubner neuer Vorsitzender der Tschechischen Bischofskonferenz
  7. Tschechien: Öffentliche Gottesdienste ab Ende April!
  8. Prager Weihbischof Herbst an Corona erkrankt
  9. Prager Mariensäule soll nun doch wiedererrichtet werden
  10. Seligsprechungsprozess für von Nazis und KP verfolgten Jesuiten






Top-15

meist-gelesen

  1. Josef Grünwidl wird neuer Erzbischof von Wien
  2. "Die Macht der Dummheit"
  3. Die Kirchenspaltung in Echtzeit verfolgen: Die Anglikaner zersplittern weiter
  4. Endlich ein Queergottesdienst im Fernsehen
  5. Homosexualität in Gesellschaft und Kirche
  6. Kardinal Sarah: Papst Leo kennt die Diskussion um die Messe im alten Ritus
  7. Island-Reise - Sommer 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  8. Kraftvolle Grundsatzkritik an den Evangelischen Landeskirchen und irrlehrenden Theologien
  9. Grobes Zerrbild über Maria Vesperbild!
  10. Niederländischer Kardinal Eijk: Kommunion für wiederverheiratete Geschiedene nur bei Keuschheit
  11. „Kardinal Marx und Bischof Bätzing werden voraussichtlich in der Trierer Studie berücksichtigt“
  12. Bea, versteck ihn nicht, das sind die schönsten Perlen der Welt!
  13. Leo XIV. segnete „Deutschland dankt Maria“-Madonna auf dem Petersplatz
  14. Die Polarisierung unserer Gesellschaft, und was dagegen unternommen werden kann.
  15. Finnischer Schauspieler wird neuer "Jesus" bei Gibson-Film

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz