Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Kardinal Zuppi: ‚Wir vermissen Franziskus‘
  2. Salzburger Moraltheologin für legale Abtreibung und Frauenordination - Und die Kirche schweigt dazu!
  3. Eine 'Ordensfrau' ohne Schleier soll Heiligenkreuz visitieren!
  4. 'Mörderische Bastarde'
  5. Fortschritt gibt es nur mit Tradition
  6. Heilung. Die Musik kehrt in den Vatikan zurück
  7. Ein stiller neuer US-Trend: Katholische Pfarreien führen wieder Kommunionbänke ein
  8. Sommerpause in Castel Gandolfo - Papst Leo XIV. kehrt zurück
  9. Brian A. Graebe zum Pontifikat von Leo XIV.: „Eine Zeit der Heilung“
  10. Michelle Obama: Kinder zu bekommen ist ‚das Geringste‘ wozu der weibliche Körper fähig ist
  11. Vatikan "sehr besorgt" wegen Sterbehilfe-Urteilen in Italien
  12. USA: 20.000 Ständige Diakone - Aber zu wenige kommen nach, trotz der Zulassung von Verheiraten!
  13. Gänswein warnt vor Fake-Auktion mit angeblicher Papst-Kleidung
  14. Große Baltikum-Reise mit kath.net!
  15. Brot, das verbindet – Der Leib Christi als Ursprung der Gemeinschaft

Umweltschutz mutiert immer erkennbarer zur Ersatzreligion

20. März 2019 in Kommentar, 38 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


EKD-Mitglied und Grünen-Spitzenpolitikerin Göring-Eckardt meint jetzt sogar: Die 16-jährige Klimaaktivistin Greta Thunberg erinnere sie an den Propheten Amos - Kommentar von Petra Lorleberg


Duisburg (kath.net/pl) „Mich erinnert Greta an die Stelle aus dem Prophetenbuch Amos, wo es heißt: Sie hassen den, der im Tor Recht spricht, und verabscheuen den, der die Wahrheit sagt.“ Das sagte Katrin Göring-Eckardt, Grünen-Spitzenpolitikerin, Bundestagsabgeordnete und Mitglied der EKD. Das zitiert die Homepage des „Evangelischen Kirchenkreises Duisburg“. Die Politikerin, die ihr Studium der evangelischen Theologie seinerzeit nicht abgeschlossen hatte, vertrat weiter, dass Propheten nicht etwa weit in die Zukunft blickten, sondern die Gegenwart genauer beobachteten als andere und deshalb dann die Wahrheit „sehr entschieden, sehr kundig und sehr klug“ aussprächen. Göring-Eckardt äußerte sich auch zuversichtlich, dass diese klimaaktiven Schüler ihr Schulziel trotz häufigerem Schwänzen des Unterrichts das Unterrichtsziel erreichen würden, dafür bekam die Kanzelrednerin in der Duisburger evangelischen Salvatorkirche spontanen Applaus der Anwesenden. Nach Angaben des „Evangelischen Pressedienstes“ (edp) sprach Göring-Eckardt auch von einem „Wunder“: Die „Fridays for Future“ seien „ein Wunder des Engagements“.


Die 16-jährige schwedische Schülerin Greta Thunberg initiierte (nach offizieller Lesart) die Klimaproteste, die die Schüler und ihre Helfer offenbar nur an Schultagen zu organisieren imstande sind, nicht etwa an schulfreien Samstagen oder Sonntagen. Dank starker Medienprotektion entwickelten sich diese Proteste bereits in mehreren Ländern. Der Hype um die Schülerin erreicht inzwischen ungeahnte Höhen: vor wenigen Tagen wurde die junge Schwedin bereits für den Friedensnobelpreis nominiert. Unklar ist derzeit, ob wirklich Greta Thunberg die Schülerproteste entwickelte, oder ob sie vielmehr selbst von einflussreichen Kräften als geeigneter Sympathieträger protegiert wird.

Kritische Stimmen befürchteten auch schon vor Göring-Eckharts Parallelisierung Thunbergs mit einem alttestamentlichen Propheten, dass eine religiöse Überhöhung Thunbergs stattfinden könnte. In den sozialen Netzwerken finden sich schon seit einiger Zeit Bemerkungen, die Thunberg spöttisch als Jeanne D´Arc des Klimaschutzes titulieren, weiter wird dort gewitzelt, man sei froh, dass der 16-Jährigen wenigstens noch nicht die Jungfrau Maria erscheine.

Außerdem fragen kritische Stimmen, ob eine solche Juvenilisierung der Klima- und Umweltschutzfrage nicht vielmehr diesen absolut ernstzunehmenden Anliegen abträglich wären.

Insgesamt fügt sich eine solche beginnende religiöse Überhöhung einer 16-jährigen Schülerin leider allzugut in das aktuell moderne kirchliche Verständnis von Klima- und Umweltschutz mit ein. Der biblische Auftrag, die Schöpfung zu bewahren und zu pflegen, mutiert sowohl in der evangelischen wie in der katholischen Kirche immer erkennbarer zur Ersatzreligion. Damit sind diese Anliegen allerdings in Gefahr, ausgerechnet die wirklich praktizierenden katholischen und evangelischen Christen als Unterstützer zu verlieren, also eine Personengruppe, die tatsächlich dazu bereit ist, für das Befolgen von Gewissensentscheidungen auch persönliche Opfer zu bringen.

Man könnte übrigens auch die Mahnung davor, den wichtigen Klima- und Umweltschutz zur Ersatzreligion zu gestalten, als eine Mahnung im Sinne alttestamentlicher Propheten verstehen. Die Propheten spachen sich ja immer kraftvoll gegen eine Vereinnahmung Gottes aus. Dafür finden sich derzeit zwar keine Mehrheitsmeinungen, aber im Gegensatz zu Thunberg teilt unsere Einschätzung dieses Schicksal mit den alttestamentlichen Propheten, bei denen sich ja die öffentliche Zustimmung keineswegs stapelte.

Sollte man vielleicht „Propheten“, denen die Mainstreammedien zujubeln, besser zunächst eher skeptisch gegenüber stehen?

Hätte sich Greta Thunberg übrigens mit derselben Vehemenz kritisch dazu geäußert, in welchen Mengen in unserer Kultur ungeborene Kinder getötet werden, würde ihr Konterfei garantiert nicht die Titelseiten großer Zeitungen schmücken. Obwohl das Tötungsverbot ein biblisches und christliches Grundanliegen ist, wie man uns in anderen Zusammenhängen (die politisch gerade mehr en vogue sind) gern in Erinnerung ruft.

Symbolbild: Alttestamentliche Prophetengestalt



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Klima

  1. "Winter mit starkem Frost und viel Schnee .. wird es in unseren Breiten nicht mehr geben"
  2. IA-IA - Mehr ESEL für die BISCHÖFE
  3. WDR-Magazin Monitor: ‚Klimawandel’ ist ‚verharmlosende Klimasprache’
  4. Alexander Kissler: ‚Als Klimasekte haben die Kirchen keine Zukunft’
  5. Der Populismus des Wiener Kardinals
  6. Als uns vor knapp 50 Jahren die "Klima-Experten" und Medien eine neue Eiszeit prophezeiten
  7. Die Gretchenfrage: Wie hoch ist der natürliche Anteil an der modernen Klimaerwärmung?
  8. Das Klimamärchen von Greta Thunberg: Auslöschung in fünf Jahren, wenn...
  9. Keine Klimapanik ODER warum der Anstieg des Meeres um ein paar Zentimeter verkraftbar ist
  10. Klimadiktatur ante portas?






Top-15

meist-gelesen

  1. Große Baltikum-Reise mit kath.net!
  2. Eine 'Ordensfrau' ohne Schleier soll Heiligenkreuz visitieren!
  3. Salzburger Moraltheologin für legale Abtreibung und Frauenordination - Und die Kirche schweigt dazu!
  4. Kardinal Zuppi: ‚Wir vermissen Franziskus‘
  5. Heilung. Die Musik kehrt in den Vatikan zurück
  6. 'Mörderische Bastarde'
  7. Brian A. Graebe zum Pontifikat von Leo XIV.: „Eine Zeit der Heilung“
  8. Fortschritt gibt es nur mit Tradition
  9. Bistum Eichstätt beendet Dienstverhältnis mit Priester
  10. Schlicht und authentisch: Neues Exorzisten-Drama im Kino
  11. Sommerpause in Castel Gandolfo - Papst Leo XIV. kehrt zurück
  12. Gebrochen, um zu nähren – Die göttliche Logik der Eucharistie
  13. Schottischer Priester feiert Messe auf Mount Everest
  14. Willst du gesund werden? – Die heilende Begegnung mit Christus
  15. Gänswein warnt vor Fake-Auktion mit angeblicher Papst-Kleidung

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz