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Gänswein: Die „wenig erleuchtete Wortmeldung“ von Kardinal Marx

16. Mai 2018 in Aktuelles, 7 Lesermeinungen
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„Stern“: Präfekt des Päpstlichen Hauses unterstützt die Kreuz-Initiative des bayrischen Ministerpräsidenten Markus Söder.


Vatikan (kath.net) „Das hat der Erzbischof von München und Freising in einer ersten wenig erleuchteten Wortmeldung von sich gegeben“, sagte nach Angaben des „Stern“ Erzbischof Georg Gänswein, Präfekt des Päpstlichen Hauses und Privatsekretär des emeritierten Papstes Benedikt XVI. Gänswein bezog sich damit auf die herbe Kritik des DBK-Vorsitzenden Reinhard Kardinal Marx an der Anordnung des bayrischen Ministerpräsidenten Markus Söder, im Eingangsbereich aller staatlichen Gebäude Kreuze anzubringen. Marx hatte zunächst vertreten, diese Anordung bringe „Spaltung, Unruhe und Gegeneinander“ in die Gesellschaft. Er begrüße die Initiative von Söder, erläuterte Gänswein. Das Kreuz „bewahrt den Staat vor der Versuchung, sich totalitär des Menschen zu bemächtigen“.


Trotz aller Unterschiede zwischen Papst Franziskus und dessen Vorgänger Benedikt XVI. konnte Gänswein feststellen, dass er mit Papst Franziskus ähnlich vertrauensvoll zusammenarbeite wie mit Benedikt.

Auf die Frage, warum Franziskus in der Welt so beliebt sei, aber angeblich in der Katholischen Kirche umstritten, sagte der Kurienerzbischof, dass gegenüber „der lichtvollen Gestalt“ von Papst Franziskus „dunkle Geschichten erfunden“ würden, „wonach im Vatikan heimliche Papstgegner lauern“ und Seilschaften, die Franziskus böse wollten. Doch wären dies „medienwirksam gestrickte Klischees“, diese hätten „herzlich wenig“ mit der Wirklichkeit zu tun.

Auch für die Abschaffung des Zölibates konnte sich Gänswein nicht begeistern, er stellte fest, dass man „Wertvolles nicht über Bord werfen dürfe“, auch dann nicht, wenn die Not groß sei. Bezüglich Frauenpriestertum halte er es mit Papst Johannes Paul II., der verfügt hatte, dass Frauen in der katholischen Kirche niemals Priester werden können. Gänswein erläuterte dem „Stern“ wörtlich: „Die Kirche ist an den Willen und das Wort Christi gebunden. Sie sieht sich nicht befugt, in dieser zentralen Frage des Glaubens eine Änderung einzuführen.“

Auf die Frage, ob der Islam zu Deutschland gehöre, reagierte Gänswein eher ablehnend, äußerte aber „höchsten Respekt vor Muslimen, die ihren Glauben nicht verstecken, sondern, wo immer sie sind, ernst nehmen und parktizieren. Von diesem Glaubenseifer könnten sich nicht wenige Christen eine Scheibe abschneiden“.

Seine eigene Gesundheit müsse er noch stärker auskurieren, berichtete Gänswein. Er hatte sich mit zu starkem Arbeitseinsatz einen Tinnitus, Schwindel und eine Beeinträchtigung des Gehörs eingehandelt.

Archivfoto Erzbischof Gänswein


Archivfoto (c) Martin Lohmann


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