Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Basiert 'Traditionis Custodes' von Franziskus auf einer Lüge?
  2. Vatikan führt neue Umweltschutz-Messe ein
  3. Vatikan reagiert auf 'Alte Messe'-Skandal von Franziskus
  4. Anselmianum distanziert sich vom Hauptautor von ‚Traditionis Custodes‘
  5. Präfekt Fernandez behauptete offenbar: Fiducia supplicans „wird bleiben“
  6. Priestermangel: Bischof hebt Sonntagspflicht teilweise auf
  7. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  8. Syrer schlug Küster mit 1,6 Meter langem Kruzifix nieder
  9. Unterstützung der CSU für SPD-Kandidatin am Bundesverfassungsgericht möglich
  10. Immer wenn es wärmer wird und Sommer ist, dann sind die 'apokalyptischen Klimareiter' ganz nahe
  11. Fällt die CDU erneut um?
  12. Papst-Vertrauter deutet an, dass Leo XIV. im Herbst im Führungsteam viele Personen austauschen wird
  13. Vatikan veröffentlicht Fahrplan für Weltsynode bis 2028
  14. Kardinal Zen: Jesus Christus „hat uns Papst Leo XIV. geschenkt, der den Sturm beruhigen kann“
  15. Deutsche Bischöfe stoppen kirchenfinanziertes Queerpapier

Gott hat kein Handy

8. Dezember 2017 in Kommentar, 3 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Um mit unserem Vater im Himmel zu kommunizieren brauchen wir kein Handy, sondern nur ein offenes Herz, das sich nach dieser wahrhaftigen Kommunikation und Beziehung sehnt -BeneDicta am Freitag von Isabella Gräfin von Kageneck


Linz (kath.net)
Ein ganz normaler Dienstagmorgen im November. Ich befinde mich mitten im Wintersemester und betrete den Seminarraum. Da ich etwas spät dran bin, ist es schon recht voll. Beim Betreten des Raumes sage ich ein kurzes „Guten Morgen“ und setze mich auf den noch freien Platz. Hier und dort blickt jemand kurz auf und grüßt zurück. Ich sehe mich kurz um und sehe wirklich a l l e Studenten über ihr Smartphone gebeugt (was sich auch im weiteren Verlauf des Seminars nicht wirklich ändern wird zur großen Verzweiflung der Dozenten). Szenenwechsel Bäckerei, in die ich gehe, um kurz etwas zu Mittag zu essen. An fast ausnahmslos allen Tischen wird, während man sein Brötchen mampft, auf das Smartphone gestarrt. Danach fahre ich zum Arzt, betrete das Wartezimmer und erblicke – oh Wunder – das gleiche Bild. Alle Wartenden starren auf ihre Smartphones. Ich komme mir wie der beobachtende Teil eines Stilllebens vor, das mich in Dauerschleife den ganzen Tag über begleitet. Zum krönenden Abschluss bin ich abends noch zum Essen eingeladen. Ein schönes, gemütliches Lokal, das eigentlich dazu einlädt, es einmal bewusst mit allen Sinnen (nicht nur den kulinarischen) auf sich wirken zu lassen. Aber der Anziehungskraft des Smartphones kann auch dieses Ambiente scheinbar nichts entgegensetzen.


Nun will ich gar nicht den Eindruck erwecken, als ob ich mich gänzlich anders verhielte. Erst vorgestern wäre ich um ein Haar gegen eine Straßenlaterne gerannt, weil ich ja noch so unbedingt schnell eine Whatsapp-Nachricht tippen musste. Als ein freundlicher Passant mich noch vor dem harten Zusammenstoß mit dem wahren Leben rechtzeitig glücklicherweise warnen konnte, fiel es mir dann doch wie Schuppen von den Augen. Wenn ich durch die Straßen gehe, komme ich mir mittlerweile vor wie in einer modernen Adaption der berühmten Geschichte aus dem Struwwelpeter „Hans-guck-in-Luft“, nur dass wir sie heute in „Hans-guck-aufs-Handy“ umtaufen müssten. Zwar soll in der Originalerzählung vor allem eine Aufmerksamkeitsstörung thematisiert werden, die durch zu viel Träumerei gekennzeichnet ist und daher dazuführt, dass der Protagonist in allerlei Unfälle gerät. Mit einer Aufmerksamkeitsstörung haben wir es aber in unserem Fall heute auch zu tun. Unsere Aufmerksamkeit wird förmlich absorbiert durch ein handgroßes technisches Gerät, eine kleine Maschine, die wir fast gar nicht mehr aus der Hand legen können. Wir sind für jeden erreichbar und erreichen doch gar nichts. Wir „kommunizieren“ permanent miteinander und sagen uns dennoch nichts. Statt uns in die Augen beim Sprechen zu schauen, Mimik auszutauschen, verschicken wir Emoticons. Eine elektronische Mimik. Dabei kann kein Emoticon an die Schönheit eines Lachens einer Freundin oder die Intimität und Vertrautheit eines Blickes des Ehemanns heranreichen.

Das Problem ist: Wir Menschen funktionieren so einfach nicht. Menschliche Kommunikation funktioniert so nicht. Der Mensch ist immer auf ein personales Du angewiesen und ausgerichtet. Auch vor diesem Hintergrund ist die Menschwerdung Christi zu sehen. Gerade weil der Mensch auf eine personale Beziehung angewiesen ist, wurde Gott Mensch. Ein Mensch, den wir berühren können, mit dem wir sprechen können und der uns ansehen kann und von dem wir uns berühren lassen können. Ein Gottmensch, der uns erkennt, wer wir wirklich sind. Wir sind dabei zu verlernen, die tatsächlichen, wahren Augenblicke des Lebens und der Wirklichkeit um uns herum bewusst wahrzunehmen. Damit verlieren wir Lebensqualität.

Statt bewusst Zeit mit Freunden (und nicht zuletzt mit Gott selbst) zu verbringen, vielleicht auch gerade jetzt in der Adventszeit in Freundschaften zu investieren, suchen wir uns die billige Bestätigung und die oberflächliche Kommunikation in den „sozialen“ Netzwerken wie Facebook oder Instagram. Plattformen, die uns von unserem inneren Kern wegziehen und uns nur eine schnelle Steigerung des Selbstwertgefühls versprechen, quasi eine Art „Fastfood“ für das ach so liebeshungrige und gefallsüchtige Ego. Wir schlingen es in unserer täglichen Smartphone-Manie herunter, nur um nach wenigen Augenblicken festzustellen, dass es uns nicht sattgemacht hat. Ebenso gut könnten wir uns die Butterbrote auf den Körper kleben, wenn wir hungrig sind.

Gott hat kein Handy. Er braucht es auch gar nicht, wenn Er mit uns kommunizieren möchte, genauso wenig wie wir eines brauchen, um mit Ihm zu sprechen. Eine engere, wahrhaftigere und unsere Sehnsüchte erfüllendere Kommunikation wie die mit unserem Vater im Himmel werden wir hier auf Erden nicht finden. Der Sendemast Gottes ist Sein Herz und Seine Liebe für uns, die wir nur in unserem Herzen, im Innersten unserer Seele empfangen können. Das „Telefonnetz“, der Transmitter ist der Heilige Geist, der uns sicher nicht vor die Straßenlaterne laufen lässt, sondern uns sicher durch den Tag geleitet, wenn wir Ihm mehr Beachtung schenken, als unserem Handy. Warum halten wir uns so krampfhaft an diesem kleinen Gerät fest, wo uns doch Gott seine väterliche Hand entgegenstreckt.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

BeneDicta

  1. Das Glück dieser Welt kauft man nicht mit Geld
  2. Herabsteigen in die „Tiefe unseres Seins“
  3. Lächle einen Menschen an, der dich nervt!
  4. Die mächtige Realität des himmlischen Shalom
  5. Ostern: Mit der Seele im Himmel
  6. Warum es gut ist, auch im Regen spazieren zu gehen
  7. Der heilige Josef, Vater der Christen
  8. Schokolade in der Fastenzeit
  9. "Denn auf nichts kommt es mehr an in diesem kommenden Jahr!"
  10. Truthahn, Zahnschmerzen und die Schwiegermutter






Top-15

meist-gelesen

  1. Basiert 'Traditionis Custodes' von Franziskus auf einer Lüge?
  2. Anselmianum distanziert sich vom Hauptautor von ‚Traditionis Custodes‘
  3. Papst-Vertrauter deutet an, dass Leo XIV. im Herbst im Führungsteam viele Personen austauschen wird
  4. Vatikan reagiert auf 'Alte Messe'-Skandal von Franziskus
  5. Kirchensteuer – die wunderbare Geldvermehrung
  6. Kardinal Zen: Jesus Christus „hat uns Papst Leo XIV. geschenkt, der den Sturm beruhigen kann“
  7. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  8. Kard. Ambongo: Widerstand gegen Segnungen gleichgeschlechtlicher Paare keine "afrikanische Ausnahme"
  9. Präfekt Fernandez behauptete offenbar: Fiducia supplicans „wird bleiben“
  10. Vatikan führt neue Umweltschutz-Messe ein
  11. Blair und Brooke und ihre Rosenkränze
  12. Sogar die publizistische 'Links-Plattform' der DBK hat genug vom 'Alte Messe'-Bashing von Franziskus
  13. Syrer schlug Küster mit 1,6 Meter langem Kruzifix nieder
  14. Fällt die CDU erneut um?
  15. Papst Leo XIV. und die Herz-Jesu-Verehrung

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz