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Dammbrüche - Über die schöpferische Spannung zwischen Mann und Frau

30. Juni 2017 in Kommentar, 25 Lesermeinungen
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„Als Mann und Frau schuf er sie“ (Gen 1, 27), das bleibt die Realität des Menschen, in der der Segen Gottes liegt, denn dem Bund zwischen Mann und Frau hat der Schöpfer die Erde anvertraut. BeneDicta am Freitag von Gudrun Trausmuth


Wien (kath.net)
„Sie schrien aber laut und hielten sich ihre Ohren zu und stürmten einmütig auf ihn ein“( Apg 7,57) – Die Reaktion auf die Wahrheitsschau des ersten Märtyrers Stephanus („Siehe, ich sehe den Himmel offen und den Menschensohn zur Rechten Gottes sitzen“) ist symptomatisch für viele aktuelle Situationen, wo sich eine Evidenz auftut: Etwas ist unumstößlich klar und eingängig, doch das ist völlig egal und spielt keine Rolle mehr: “Sie aber schrien laut hielten sich ihre Ohren zu und stürmten einmütig auf ihn ein.“

– Dass nur Mann und Frau ein Kind zeugen können, und zwar in jedem Fall (auch im Falle einer In-Vitro-Fertilisation) Mann und Frau!, ist – neben vielen anderen Gründen psychologischer, ethischer, religiöser Natur - das entscheidende Argument, warum Ungleiches nicht gleich sein kann, warum eine Partnerschaft gleichgeschlechtlicher Menschen von ihrem Wesen her eben nicht das Gleiche ist wie die Verbindung von Mann und Frau. Völlig einleuchtend und klar. Aber was soll’s? - Ein Stück abendländischer Geisteskultur, die Fähigkeit nämlich, Argumente zur Grundlage des Denkens und Handeln zu machen, kracht angesichts der Forderung nach „Ehe für alle“ völlig weg; die Koalition von Emotion und Konstruktivismus treibt Faktizität und Vernunft medial vor sich her, und wehe dem, der wagte, sich dem Sturm entgegenzusetzen – „Sie aber schrien laut, hielten sich ihre Ohren zu und stürmten einmütig auf ihn ein“ (Agp 7,57)

Es gehört zu den Rätseln unserer Zeit, warum die Reaktion derer, die das Natürliche und fraglos quantitativ völlig Überwiegende leben, so kraftlos ausfällt. Zur offensiven Strategie des Genderismus gehören schrille groß beworbene und professionell inszenierte globalisierte Paraden und Events, und die naiv und sensationslüstern im Dunstkreis des Schrillen und Grenzüberschreitenden mitschwimmenden Zuschauer und Ballbesucher lassen sich trefflich im Sinne der Meinungsbildung funktionalisieren: Gegenüber den „vom Veranstalter geschätzten 185.000 Teilnehmern“ einer „Regenbogenparade“, die stolz verkehrtherum über die Wiener Ringstrasse zieht, gehen ein paar hundert Teilnehmer am parallel stattfindenden „Marsch für die Familie“ natürlich völlig unter; die gutgemeinte und richtige Demonstration für das, was die absolute Mehrheit in Selbstverständlichkeit lebt, wird auf diese Weise zum peinlich mickrigen Schauspiel. Das „Übliche“, dh. die klassische Ehe und Familie hat wenig Attraktion im Sinne des Plakativen und Provokanten, in der Art der Demonstration die Gegenseite zu spiegeln, ist deshalb eher wenig zielführend. Damit zusammenhängend und dazukommend: das Gesetz des Handelns obliegt im Moment völlig dem Gendermainstreaming, welches souverän, immer die Zügel der Medien fest in der Hand, zwischen großen Gesten und kleinteiliger Fokussierung auf exemplarische Stories agiert. Auch Angela Merkel vermerkte ja, ihr einschneidendes Erlebnis sei gewesen, wie eine lesbische Frau aus ihrem Wahlkreis sie zu ihrer Partnerin und den vielen Pflegekindern eingeladen habe, um ihr zu zeigen, wie gut es den Kindern gehe – Story und „Bauchgefühl“ schlägt Reflexion und Wertetreue ….


Dem forschen Vorangehen der einschlägigen Lobby scheint resignatives Schweigen der Gegenkräfte gegenüberzustehen: Die Presse titelt „Schwuler Bürgermeister traut sich – und bekommt kirchlichen Segen“ (Kurier 19.6.), die Meldung ist in sämtlichen Medien, einschließlich Fernsehnachrichten – doch die Klarstellung der Diözese St. Pölten war nur mühsam zu finden. Dabei ist es natürlich höchst kommentarbedürftig, wenn da gejubelt wird „… und auch die Kirche gibt ihren Segen“ (Die Presse 19.6.) Wie Bischof Küng auch klarstellen ließ: „Papst Franziskus hat bekräftigt, dass jeder Mensch, unabhängig von seiner sexuellen Orientierung, in seiner Würde geachtet werden soll und sorgsam zu vermeiden ist, ihn in irgendeiner Weise ungerecht zurückzusetzen. Es geht um eine respektvolle Begleitung, damit jeder den Willen Gottes im Leben begreifen und erfüllen kann.

Allerdings können zwischen homosexuellen Lebensgemeinschaften und dem Plan Gottes über Ehe und Familie keine Analogien gezogen werden, daher gibt es nach der Liturgie der Kirche auch keine Segnungshandlungen dafür. Mit dem Mitbruder im priesterlichen Dienst wurde bereits klarstellend gesprochen.“ Dass angesichts dieser klärenden Worte die Schlagzeile „und auch die Kirche gibt ihren Segen“ in ihrem pauschalierenden Anspruch negiert und die betreffende Segnung als kirchlich nicht autorisierte Aktion eines einzelnen Pfarrers (übrigens Mitglied der „Pfarrerinitiative“, vgl. 2011 den „Aufruf zum Ungehorsam“) - erklärt wird, dringt zum „normalen Medienkonsumenten“ kaum mehr durch - was wirkt, ist die prägende Kraft der ersten Schlagzeile.

Tatsächlich scheinen wir in Europa auch an dieser Front völlig überrannt zu werden: Es sei dahingestellt, was Angela Merkel mit ihrem am Montag im „Brigitte-Interview“ geäußerten Wunsch in Richtung einer „Gewissensentscheidung“ der Abgeordneten in Bezug auf die „Ehe für alle“ wollte oder nicht wollte (wahrscheinlich will sie schlicht und einfach und panisch einen Koalitionspartner!), doch die sich überstürzenden Ereignisse im Gefolge ihres Einlenkens demonstrieren, dass für die entsprechende Lobby die kleine Welle genügt, und schon reißt ein Taifun alle Barrieren nieder: die eigene Partei erfährt die Wende via lockerem Talk - egal, das Grundgesetz mit Verankerung des besonderen Schutzes von Ehe und Familie - egal, dass Merkel (und hier wird auch sie überrannt) von einer Gewissensabstimmung in der nächsten Legislaturperiode gesprochen hatte, egal – alle Dämme brechen und heute wird abgestimmt!
Was einzig vor Verzweiflung und Einschüchterung angesichts der Radikalität und Aggression dieser Entwicklung retten kann, ist der beständige Blick auf die Wirklichkeit und Zusage Gottes. „Als Mann und Frau schuf er sie“ (Gen 1, 27), das bleibt die Realität des Menschen, in der der Segen Gottes liegt, denn dem Bund zwischen Mann und Frau hat der Schöpfer die Erde anvertraut. Ganz konkret in Bezug auf das Weiterbestehen der Menschheit, aber auch – was viel zu wenig reflektiert wird – hinsichtlich der geistigen Fruchtbarkeit des Menschen. Eine Exklusivität der Verbindung von Mann und Frau existiert ja nicht allein in Bezug auf Fortpflanzung, sondern geht viel weiter in Richtung dessen, was den Menschen als solchen wesentlich bestimmt: seine Geistigkeit. So herausfordernd das Sich-Einlassen auf das andere Geschlecht in jeder, und vor allem auch in geistiger Hinsicht ist, so wunderbar sind die Früchte, die es mit sich bringen kann.

Eine - auch diesbezüglich - viel zu wenig wahrgenommene Stimme stellt die Dichterin Gertrud von le Fort (1876-1971) dar. In ihrem 1938 (auf das reduzierende Frauenbild der Nazis reagierenden) Essai „Die ewige Frau“, betont le Fort vor allem die Wichtigkeit einer “geistigen Fruchtbarkeit” zwischen Mann und Frau. Nach le Fort steht die Ebene der gesamten Kultur im Kraftfeld der Polarität von Mann und Frau, Polarität hier im Sinne der Zugeordnetheit und positiv-fruchtbarer Spannung. In diesem Sinne bedeutet das Bräutliche, das le Fort der Frau zuschreibt, auch “Braut des männlichen Geistes” zu sein – über le Fort hinausgehend, könnte man in Wendung der Perspektive gleichermaßen den Mann als „Bräutigam des weiblichen Geistes“ beschreiben. Diesem faszinierenden Gedanken le Forts liegt die Überzeugung zugrunde, dass die Frau für den Mann (wiederum genauso der Mann für die Frau) überhaupt “die andere Hälfte des Seins” repräsentiere. Denn, so le Fort, “auch für die geistige Schöpfung gilt der wunderbare Ausdruck der Bibel, dass der Mann das Weib ‘erkennen’ muss. Er erkennt in ihr die andere Dimension des menschlichen Seins. Polarität ist Totalität: sie stellt die Voraussetzung jedes ganz großen Werks dar.” Die Frau als Gefährtin seines Geistes, bringt dem Mann “als Mitgift die Hälfte einer Welt zu”.

Öffnung und schöpferische Spannung auf das andere Geschlecht hin, auch und gerade in geistiger Hinsicht, statt steriler Beschränkung auf die eigene „Hälfte des Seins“; statt Einsamkeit und Enge, Fülle und Freude!: „Als Mann und Frau schuf er sie“.


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