Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Italienischer Erzbischof rügt Gläubige für Mundkommunion
  2. ‚Tiefe Resonanz‘ mit Prinzipien der Freimaurerei – Großmeister lobt Wirken von Papst Franziskus
  3. Schönborn: Neuer Papst wird "heiliger und weiser Mann
  4. Evangelischer Kirchentag - weisse Kinder bei einer Veranstaltung unerwünscht
  5. „Wie retten wir die Welt?“
  6. Irischer Priester vergibt Mann, der ihn erstechen wollte
  7. Skandal in München
  8. US-Kardinal Dolan: Trumps Papstbild hinterlässt schlechten Eindruck
  9. Franziskus, (kein) santo subito und keine Handkommunion für Journalisten
  10. Kard. Gerhard Müller: „Wir können keinen der 266 Päpste nachahmen. Das einzige Vorbild ist Petrus“
  11. Ist die Kirche Sklavin des ‚woken‘ Mainstreams?
  12. Kardinäle beklagen Spannungen in der Kirche
  13. Bereits am 8. Mai könnte ein neuer Papst gewählt werden!
  14. Abt Jean Pateau OSB: „Auf die Einheit hinzuarbeiten bedeutet nicht, auf Uniformität hinzuarbeiten“
  15. "Gebet ist die wahre Kraft, die in der Kirche die Einheit aller fördert"

Wenn man die Person Jesu und sein Wort relativiert

4. Oktober 2016 in Kommentar, 9 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Gedanken zum Schutzengelfest. Gastkommentar von Michael Schneider-Flagmeyer


Saarlouis (kath.net/Blog Forum Deutscher Katholiken) Zum Schutzengelfest musste ich mir die Predigt eines Priesters anhören, in der dieser zum wiederholten Mal darlegte, dass die Dogmen zeitgebunden sind und nicht alle gleich wichtig.

Ja, dass auch Jesu Rede von den Engeln aus ihrer altorientalischen Zeit heraus verstanden werden müsste trotz der Aussagen des Katechismus der Katholischen Kirche KKK. Heute hätten wir ein anderes Verständnis.

So etwas ist nicht nur hier bei uns von einem Pensionär zu hören, sondern von vielen Kanzeln in Deutschland und anderswo.

Nehmen wir einmal diese Argumentation auf. Wenn ich Jesu Wort als zeitgebunden erkläre, dann mache ich aus Jesus dem Christus, der das fleischgewordene WORT selbst ist, einen Mann seiner Zeit, der nur aus dieser zu verstehen ist, also einen Menschen. Ich würde ihn seiner Gottheit damit entkleiden und das „zeitgebundene“ Dogma von der Gottheit und Menschheit (unvermischt und ungeteilt) in Jesus beiseiteschieben. Damit wäre Jesus ein Mensch wie du und ich gewesen und sein Wort müsste der heutigen Zeit angepasst werden. Und das ist ja auch landauf-landab zu hören.

Inkonsequenterweise hört man das aber von Theologen und Priestern, die andererseits vom „Geist des Konzils“ reden, ohne zu bedenken, dass der Geist des Konzils sich ausschließlich in seinen Dokumenten äußert.


Und dort finden wir die DOGMATISCHE Konstitution über die göttliche Offenbarung (die Heilige Schrift) „Dei Verbum“, die die ganze Heilige Schrift des Alten und des Neuen Testamentes als Wort Gottes sieht und damit den Heiligen Geist als den eigentlichen Autor der Heiligen Schrift.
Vor vielen Jahren hörte ich in meinem Urlaub am Bodensee in Hegne über dem Schrein der seligen Sr. Ulrika die Predigt eines noch jungen Pfarrers aus einer großen geistlichen Familie, der sicher kein „Traditionalist“ oder ein „Modernist“ sondern einfach ein tief gläubiger Priester ist, über die Sünde wider den Heiligen Geist, die nicht vergeben wird. Er legte dar, dass diese Sünde die Bestreitung der göttlichen Vollmacht Jesu sei. Ich erstarrte. Nach der Messe ging ich in die Sakristei und fragte den Pfarrer, ob das sein Ernst sei. Er bejahte meine Frage. Ich fragte ihn, ob er sich darüber im Klaren sei, dass damit der größte Teil unserer Theologen und ein großer Teil seiner Mitbrüder verloren ginge? Auch dieses beantwortete er mit einem schlichten Ja.

Wenn wir die Worte Jesu relativieren und sie nur seiner Zeit zuordnen wollen und damit Jesus zu einem Menschen seiner Zeit gemacht haben, dann haben wir Ihm, der das Wort Gottes an uns selber ist, seine göttlichen Vollmacht bestritten und auch Seine Rede von den Engeln praktisch in den Mythen- und Legendenbereich verwiesen.

Ich bin der festen Überzeugung, dass viele Priester und Theologen sich dessen gar nicht bewusst sind und damit nicht bewusst und willentlich gegen den Heiligen Geist sündigen, sondern dass ihre Sünde – wie bei vielen von uns – in dem Hochmut besteht, selbst Herr über die Auslegung der göttlichen Dinge, die nur dem Lehramt zusteht, unabhängig von diesem zu sein.

Unser Pensionär, der sicher kein ungläubiger und unfrommer Priester ist, erklärte die Engel als die Kraft Gottes, was ja sicher richtig ist, aber sie dann auch ein wenig oberflächlich vermenschlichte.

Zum Schluss sagte er, er wüsste nicht, ob es Engel gäbe oder nicht. Aber es sei den Gläubigen erlaubt, an sie zu glauben gemäß der Schrift und sie anzurufen.

Wir wollen nicht so handeln. Sondern wir wollen dem Wort Gottes ohne Einschränkung glauben und vertrauen und immer wieder mit den Worten der Tenorarie aus J.S. Bachs Kantate zum Michaelistag beten:

„Bleibt, ihr Engel, bleibt bei mir!
Führet mich auf beiden Seiten,
dass mein Fuß nicht möge gleiten.
Aber lehrt mich auch allhier
Euer großes Heilig singen
Und dem Höchsten Dank zu bringen.“ Amen

Der Autor Dr. phil. Michael Schneider-Flagmeyer (Foto) ist Gründungsmitglied des Forums Deutscher Katholiken sowie Vorsitzender der Aktionsgemeinschaft katholischer Laien und Priester in der Diözese Trier e.V. Er führt den Blog des Forums Deutscher Katholiken.
Siehe auch kathpedia: Stichwort Michael Schneider-Flagmeyer.

Foto Dr. Michael Schneider-Flagmeyer



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Glaube

  1. The mystery of our faith: Why the birth of Jesus is the foundation of Christianity
  2. „Das Geheimnis unseres Glaubens – offenbart im Fleisch“ (1 Tim 3,16)
  3. Stellen wir uns den Goliaths!
  4. Bischof Strickland warnt vor ‚Crescendo der Apostasie’ in der Kirche
  5. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  6. Kardinal Gregory: Joe Biden ist ein ‚Cafeteria-Katholik’
  7. Bischof Strickland: Wir müssen dem Beispiel der Heiligen und Märtyrer folgen
  8. Mexikanischer ‚Dubia’-Kardinal: Synode hat keine lehramtliche Autorität
  9. Gibt es Außerirdische?
  10. Erzbischof Cordileone: Katholiken kennen ihren Glauben zu wenig







Top-15

meist-gelesen

  1. Große Baltikum-Reise mit kath.net - Mit Erzbischof Gänswein!
  2. Franziskus, (kein) santo subito und keine Handkommunion für Journalisten
  3. Evangelischer Kirchentag - weisse Kinder bei einer Veranstaltung unerwünscht
  4. ‚Tiefe Resonanz‘ mit Prinzipien der Freimaurerei – Großmeister lobt Wirken von Papst Franziskus
  5. Italienischer Erzbischof rügt Gläubige für Mundkommunion
  6. Kardinal Versaldi: Franziskus nicht wiederholen
  7. Kard. Gerhard Müller: „Wir können keinen der 266 Päpste nachahmen. Das einzige Vorbild ist Petrus“
  8. Kardinal Müller: „Es ist uns nicht gestattet, das Papsttum zu verweltlichen“
  9. Bereits am 8. Mai könnte ein neuer Papst gewählt werden!
  10. Kardinal Parolin leitet die Papstwahl
  11. Schönborn: Neuer Papst wird "heiliger und weiser Mann
  12. Skandal in München
  13. Kardinäle beklagen Spannungen in der Kirche
  14. US-Kardinal Dolan: Trumps Papstbild hinterlässt schlechten Eindruck
  15. George Weigel: Konklave ist Richtungsentscheidung

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz