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| ![]() Kard. Gerhard Müller: „Wir können keinen der 266 Päpste nachahmen. Das einzige Vorbild ist Petrus“vor 27 Stunden in Interview, 6 Lesermeinungen „Jeder muss in Kontinuität mit dem gesamten Lehramt handeln, darf aber seinen Vorgänger nicht sklavisch nachahmen“ – „Nächter Papst muss dem ‚Wokismus‘ widerstehen und die Wahrheiten des Glaubens klarstellen.“ Interview von Javier Arias/InfoVaticana Vatikan (kath.net/InfoVaticana/pl) kath.net dankt Kardinal Gerhard Ludwig Müller und Javier Arias/InfoVaticana für die freundliche Erlaubnis, dieses Interview in voller Länge auf Deutsch zu veröffentlichen – Arbeitsübersetzung © kath.net Kardinal Müller heißt uns wie bei anderen Gelegenheiten in seinem römischen Zuhause willkommen. Eine schlichte, aber helle Wohnung in einem Gebäude, in dem mehrere Kardinäle wohnen, nicht weit vom Vatikan. Gerhard Ludwig Müller, emeritierter Präfekt der Glaubenskongregation, öffnet uns mit gewohnter Herzlichkeit die Tür. Er spricht mit uns in überraschend fließendem Spanisch, bereichert durch jahrelange Interaktion mit der spanischsprachigen Welt, und mit einer klaren Kommunikationsabsicht. Über eine halbe Stunde lang teilt er ruhig, aber vorbehaltlos seine Vision für das bevorstehende Konklave und über das Profil mit, das der nächste Papst seiner Meinung nach haben sollte. InfoVaticana: Welche Eigenschaften sollte der nächste Papst Ihrer Meinung nach haben? Kard. Müller: Jesus selbst hat Petrus definiert: „Du bist Petrus, der Fels, auf den Jesus seine Kirche immer bauen wird.“ Dies ist die christologische Definition, und es gibt auch dogmatische Definitionen vom Ersten und Zweiten Vatikanischen Konzil. Es ist auch notwendig, persönliche Eigenschaften und Merkmale zu berücksichtigen. Gnade setzt Natur voraus: Es bedarf eines ausgeglichenen Menschen. Er darf nicht autoritär, schwach, regierungs- und entscheidungsunfähig sein. Er muss ein Mann der Gerechtigkeit und der brüderlichen Gesinnung sein, denn die anderen Bischöfe und Kardinäle sind Brüder des Papstes und nicht seine Delegierten oder Untertanen. Darüber hinaus muss er sich der aktuellen Weltlage bewusst sein und darf sich nicht von antichristlichen Ideologien wie Wokismus oder Globalismus beeinflussen lassen. InfoVaticana: Welche Themen oder Fronten muss der nächste Papst Ihrer Meinung nach dringend angehen? Kard. Müller: Die größten Herausforderungen sind der Neo-Atheismus und diese Front gegen die [christliche] Anthropologie. Der heilige Paulus schreibt im ersten Kapitel seines Briefes an die Römer, dass die Heiden, als sie die Natur leugneten, dann statt Gott anzubeten, Geschöpfe, Tiere usw. anbeteten. Die Folge davon ist, dass auch die menschliche Natur, die von Gott nach seinem Bild geschaffen wurde, entstellt wird. Die Unklarheit über Mann und Frau, über die Grundstruktur der Schöpfung, das Handeln gegen andere, ja sogar der Missbrauch von Kindern und Frauen – all dies kann als Folge des Verlusts der existentiellen Grundlage in Gott gelesen werden, der Liebe, Wahrheit und Gerechtigkeit ist. InfoVaticana: Was sollte der nächste Papst Ihrer Meinung nach vermeiden? Kard. Müller: Man muss einige Dinge klarstellen, weil die Gläubigen das brauchen. Es wurde öfter behauptet: Ich hätte den Papst kritisiert, weil er nicht die Wahrheit sagt. Aber ich habe lediglich theologische Antworten auf Fragen gegeben, die aus dem Volk Gottes aufgekommen sind. Und die Menschen haben ein Recht auf diese Klarstellungen. InfoVaticana: An welche bestimmten Fragen denken Sie? Kard. Müller: Alle reden über diese Fragen: Wir brauchen eine Öffnung, ein großes „Ja“ zur Zukunft, auch biologisch, existentiell, intellektuell. Und Respekt vor dem kanonischen Recht. Manche behaupten, der Papst stehe über dem Gesetz, doch das stimmt nicht. Der Papst muss Gerechtigkeit garantieren und dies wird durch positive Gesetze erreicht. Das göttliche Gesetz kann sich nicht ändern, positive Gesetze müssen jedoch, solange sie existieren, eingehalten werden. Das Recht auf Verteidigung kann nicht verletzt werden. Der Papst kann nicht sagen: „In diesem Fall akzeptiere ich Ihr Recht nicht.“ Wenn Sie einen Vorgang ändern möchten, sollte dies vor oder nach dem Prozess erfolgen, jedoch nicht währenddessen. InfoVaticana: Welche Beziehung sollte der nächste Papst zur Tradition und zum Lehramt haben? Kard. Müller: Der nächste Papst muss einige Punkte klarstellen und an die Hermeneutik der katholischen Theologie erinnern. Der Papst hat Irenäus von Lyon aufgrund seines Kampfes gegen die Gnostiker zum Kirchenlehrer ernannt. Er hat sich immer gegen den modernen Gnostizismus ausgesprochen. Dieser moderne Gnostizismus akzeptiert ebenso wie die alten Gnosis nicht, dass es nur eine vollständige Offenbarung in Jesus Christus gibt. Sie schlagen andere Offenbarungen vor, nicht private, sondern gegensätzliche: Pantheismus, Deismus, Polytheismus, Mutter Erde, Pachamama und all diese Dinge. Die einzige Offenbarung ist im Leben der Kirche durch die Heilige Schrift, die apostolische Tradition, das Glaubensbekenntnis, die Liturgie und die großen Entscheidungen der Konzile von Nicäa bis zum Zweiten Vatikanischen Konzil gegenwärtig. Das letzte Kriterium ist das Lehramt, wenn der Papst ex cathedra oder zusammen mit dem Ökumenischen Konzil spricht. Es handelt sich jedoch nicht um eine unabhängige Autorität, sondern um eine formelle Autorität. Weil Jesus den Aposteln aufgetragen hatte, allen Menschen das beizubringen, was er ihnen selbst beigebracht hatte. Die Apostel, die Bischöfe, die Päpste, die Lehrer haben keine neue Offenbarung, wie es im Ersten und Zweiten Vatikanischen Konzil heißt. Sie sind die Hüter der Offenbarung, die ein für alle Mal in Jesus Christus gegenwärtig ist. Christus ist der einzige Mittler und Retter. Man kann nicht sagen, dass der Geist in jeder Versammlung Wahrheiten offenbart, die im Widerspruch zur Heiligen Schrift oder zum Lehramt stehen. Das ist nicht der Geist Gottes, sondern der Geist der Welt, Hegels, einer Ideologie. Der Heilige Geist existiert nicht außerhalb der Gemeinschaft mit dem Sohn und dem Vater. Der Sohn des dreieinigen Gottes wurde Mensch, litt für uns und ist der Erlöser unserer Sünden. Erst nach der Auferstehung verallgemeinert und personalisiert der Heilige Geist die Gnade Christi. InfoVaticana: In diesen Tagen sprechen einige Kardinäle und Medien davon, einen Papst zu wählen, der das derzeitige Pontifikat fortführt. Was würde das für die Kirche bedeuten? Kard. Müller: Kontinuität ist offensichtlich, aber was verstehen Sie unter Kontinuität? Eine Imitation? Denn für manche ist es bequemer, so weiterzumachen, ihre Jobs zu behalten usw. Kardinäle müssen an das Wohl der Kirche denken und nicht an ihre eigenen Interessen. Die wichtigste Kontinuität gilt der Mission, die Jesus Simon als erstem, Petrus, gab. Der heilige Paulus hat gesagt, dass Christus das einzige Fundament sei. Wir sind Maurer, die einer nach dem anderen arbeiten und jeder tut, was er kann. Wir können keinen der 266 Päpste nachahmen. Das einzige Vorbild ist Petrus. Jeder muss in Kontinuität mit dem gesamten Lehramt handeln, darf aber seinen Vorgänger nicht sklavisch nachahmen. Dies würde der christlichen Anthropologie widersprechen. Kein Mensch kann einen anderen nachahmen, als wäre er eine Schablone. InfoVaticana: Was wäre wünschenswerter, ein kurzes oder ein langes Papsttum? Wie alt sollte der nächste Papst sein? Kard. Müller: Für mich ist das zweitrangig. Es könnte sich um einen jungen Kardinal handeln, der eine [längere] Laufbahn vor sich hat, oder um einen älteren. Die Kardinäle werden wissen, wie sie entscheiden müssen. Auch der heilige Johannes Paul II. wurde im Alter von 58 Jahren gewählt. Er war ein guter Papst. Heilig. Santo subito, wie man so sagt. Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! ![]() Lesermeinungen
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