Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Eine Gemeinschaft, die bemerkt, wenn SIE fehlen
  2. Leo XIV. empfing erstmals den DBK-Vorsitzenden Bischof Bätzing
  3. Kirchenrechtler Schüller befürchtet: Der gesamte Synodal-Prozess in Deutschland steht auf der Kippe
  4. Benediktiner in Solignac: Erfolgreiche Wiederbelebung monastischen Lebens im französischen Limousin
  5. Ich fühlte mich endlich zu Hause!“
  6. Der deutsch-synodale Irrweg möchte Kritiker zum Schweigen bringen
  7. Kirche und Geld: Es geht ans Eingemachte
  8. Papst Leo XIV. möchte auf Christus hinweisen!
  9. Zehn Jahre ewige Anbetung - ein pastorales Wunder – ein Schlüssel zur Reform!
  10. Frühere finnische Innenministerin Räsänen muss wegen Bibel-Zitat erneut vor Gericht
  11. „Die christliche Caritas ist eine wirksame Methode der Evangelisierung“
  12. Muslime größte Religionsgemeinschaft an öffentlichen Wiener Pflichtschulen
  13. Papst Leo XIV. empfing Isaac Herzog, den Präsidenten von Israel
  14. UN-Sonderberichterstatterin: Leihmutterschaft ist Gewalt gegen Frauen und Kinder
  15. Britische Polizisten nehmen Komiker wegen trans-kritischer Wortmeldungen auf X fest

Hören Politik und Kirchen noch auf die Basis?

28. Juni 2016 in Kommentar, 3 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Zum britischen Referendum. idea-Kommentar von Gerhard Besier


Wetzlar (kath.net/idea) „Heftige Turbulenzen an den internationalen Finanzplätzen“ – diese Meldung war die erste am Morgen nach dem Brexit. Und gleich danach war von „Erschütterung“, „Alptraum“ und drohenden Katastrophen die Rede. Da fragt man sich doch, in welcher Welt unsere Politiker und Journalisten eigentlich leben. Trotz eindeutiger Zeichen haben sie bis zuletzt nicht an den Austritt des Vereinigten Königreiches aus der EU geglaubt. Weil sie das für ökonomisch „unvernünftig“ hielten und vor allem, weil es ihrem eigenen Weltbild widersprach. Die Gefühlslage vieler Bürger – nicht nur in Großbritannien – wird bis zur Stunde hartnäckig ignoriert. Die EU ist für viele einfache Menschen unwirklich, nicht fassbar, und auch ein Spanienurlaub kann daran kaum etwas ändern. Das menschliche Handeln wird eben nicht nur von wirtschaftlichen Überlegungen bestimmt. Unsere Gefühle, die Frage, wer wir sind, inwieweit wir unser Schicksal selbst bestimmen können – all das bewegt uns mehr als eine kühle Kosten-Nutzen-Rechnung. Brüssel und alles, was damit verbunden ist, sind über die Jahrzehnte eine große Unbekannte geblieben, fremd und irgendwie monströs.


Es ist höchste Zeit hinzuhören

Aus dem Brexit lässt sich lernen, dass solche künstlichen Konstruktionen die Herzen der Menschen nicht erreichen, weil sie nicht erlebbar sind und weil sich viele von ihnen überfordert fühlen. Es ist höchste Zeit, wirklich hinzuhören. Die Bürger haben es einfach satt, dass sie von Politik und Medien ständig darüber belehrt werden, wie sie über bestimmte Dinge zu denken haben. Sich aufgrund der Zuwanderung fremd im eigenen Land zu fühlen, das ist einer der Hauptgründe für die EU-Gegner im Vereinigten Königreich gewesen. Sie wollen wieder Briten sein und nicht „Europäer“, denn so etwas gibt es in ihrer wirklichen Welt gar nicht.

Sie haben einfach weitergemacht

Spätestens jetzt muss vielen Politikern wie Journalisten klargeworden sein, dass sie mit ihrer Volkspädagogik gescheitert sind. Sie waren nicht gut beraten, als sie meinten, die öffentliche Meinung so manipulieren zu können, wie es ihren eigenen Vorstellungen entsprach. Ungeachtet der Proteste und des öffentlichen Missmuts haben sie einfach weitergemacht. Die unbeschreibliche Arroganz gründet hierzulande in einem breiten linksliberalen Bewusstsein des Besserwissens – Teile der Merkel-CDU eingeschlossen.

Auch die Kirchen sind betroffen

In dieser Haltung werden manche Politiker und Journalisten von den etablierten Kirchen noch bestärkt. Man bestätigt sich gegenseitig. Jüngstes Beispiel ist – vor dem Hintergrund des Massenmords von Orlando – die unsägliche Parallelisierung von Islamismus und evangelikaler Frömmigkeit in einigen Medien. Dieser blanke Unsinn ist – gutwillig – nur mit dem volkspädagogischen Ziel zu erklären, den radikalen Islam zu verharmlosen, weil bereits über 5 Millionen Muslime unter uns leben. Und der EKD-Ratsvorsitzende schweigt.

Wie lange, meint er, lassen sich die Gläubigen das gefallen? Wie lange noch will die etablierte Kirche den Entfremdungskurs von der Basis fortsetzen und dabei den schleichenden, aber permanenten Exit ignorieren?

Der Autor, Gerhard Besier (Dresden), ist habilitierter evangelischer Theologe, promovierter Historiker und Diplom-Psychologe. Er lehrt an verschiedenen europäischen Universitäten und an der Stanford-Universität in Kalifornien.

Symbolbild: Wolken

Foto oben (c) kath.net/Petra Lorleberg


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Demographie

  1. Elon Musk: Abtreibung und Geburtenkontrolle dezimieren weltweit die Bevölkerung
  2. Elon Musk zur Demographie: ‚Wir haben bestimmt nicht zu viele Menschen’
  3. 'Club-of-Rome' fordert Ein-Kind-Politik für Industrieländer
  4. Deutschland hat die niedrigste Geburtenrate der Welt
  5. Jenaer Wissenschaftler: 'Ohne Religion fehlt es an Kindern'
  6. Demographie: Welle der Altersarmut in Deutschland ab spätestens 2030
  7. Kardinal Bagnasco: Italien droht demografischer Selbstmord
  8. Was Demographie und Euthanasie gemeinsam haben
  9. Deutschland: Bevölkerung überaltert, Arbeitskräfte ab 2020 Mangelware
  10. Weltbevölkerung wird älter und schrumpft






Top-15

meist-gelesen

  1. Sommerspende für kath.net - Bitte helfen SIE uns jetzt JETZT!
  2. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  3. Der deutsch-synodale Irrweg möchte Kritiker zum Schweigen bringen
  4. Leo XIV. empfing erstmals den DBK-Vorsitzenden Bischof Bätzing
  5. Kirchenrechtler Schüller befürchtet: Der gesamte Synodal-Prozess in Deutschland steht auf der Kippe
  6. Eine Gemeinschaft, die bemerkt, wenn SIE fehlen
  7. Kirche und Geld: Es geht ans Eingemachte
  8. Zehn Jahre ewige Anbetung - ein pastorales Wunder – ein Schlüssel zur Reform!
  9. Benediktiner in Solignac: Erfolgreiche Wiederbelebung monastischen Lebens im französischen Limousin
  10. Wer hat Angst vor großen Wundern?
  11. Papst Leo XIV. möchte auf Christus hinweisen!
  12. Frühere finnische Innenministerin Räsänen muss wegen Bibel-Zitat erneut vor Gericht
  13. Bischof Fernandes: Schwerpunkte sind Evangelisation und Berufungen
  14. Klima-Terroristen verüben Anschlag auf Basilika Sagrada Familia in Barcelona
  15. Nicht ich, sondern Gott - Die Heiligsprechung von Carlo Acutis und Pier Giorgio Frassati

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz