Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Papst plant breite Ausnahmen für sogenannte "Alte Messe"
  2. Glaube ohne Feuer: Wie die Kirche Angst vor der eigenen Botschaft bekommt
  3. Drei Liturgieverständnisse im Spiegel der neueren Kirchengeschichte
  4. Laienseelsorger der Diözese Innsbruck führen ‚tröstende Salbung‘ durch
  5. "Die Katholische Kirche schwimmt mit dem Zeitgeist, sie ist parteipolitisch nach links gekippt!"
  6. Nicht nur Kardinäle an der Spitze: Papst ändert Vatikanverfassung
  7. „Welt“-Kolumnist Gideon Böse: Der Westen „muss wieder christlich werden“
  8. Verherrlichung eines tragischen Todes – zum assistierten Suizid von Alice und Ellen Kessler
  9. Der neue Erzbischof von Wien und der Islam
  10. Anmeldeformular für Volksschule mit sechs Möglichkeiten bei Angabe des Geschlechts
  11. Britische Gesundheitsbehörde gibt Zahlen zu Covid-Impfung und Übersterblichkeit nicht bekannt
  12. Scharfes Hirtenwort der Bischöfe in Sudan und Südsudan
  13. "Jedes Land hat das Recht zu bestimmen, wer, wie und wann Menschen einreisen dürfen"
  14. Traurige Änderung beim Gelöbnis der neuen Rekruten der Bundeswehr
  15. Papst prangert mangelnden politischen Willen zum Klimaschutz an

Papstprediger: KI zeigt „gewisses Etwas auf, das nur wir tun können“

vor 2 Stunden in Chronik, 1 Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


„Wir tun zu viele Dinge nacheinander, ohne jemals wirklich bei dem zu sein, was wir tun.“ Papstprediger Roberto Pasolini über KI und ihre Auswirkungen.


Rom (kath.net / pk) „Ich glaube, dass künstliche Intelligenz uns ein noch besseres Verständnis dafür vermitteln wird, was uns zu Menschen macht, dieses gewisse Etwas, das nur wir tun können – und das wir oft nicht tun.“ Das sagte der Prediger des päpstlichen Haushaltes, Roberto Pasolini, in einem Interview mit I.Media.

„Wir verbringen unsere Tage oft damit, eine Reihe von Aufgaben zu erledigen, die ein Computer genauso gut erledigen könnte, und wir investieren vielleicht nur ein Prozent unserer wahren Menschlichkeit in sie – das heißt, unsere Gefühle, das, was wir tief empfinden“, sagte der 54-jährige Franziskanerpater, der früher in der KI-Forschung tätig war, ehe er bei den Franziskanern eintrat, mit 31 Jahren die ewige Profess ablegte und im Jahr 2006 zum Priester geweiht wurde.

„Ich glaube, wenn wir alle so müde sind, dann deshalb, weil wir bereits ein wenig wie Computer leben“, meinte Pasolini, der seit November 2024 der Prediger des Papstes ist, welcher die jährlichen Exerzitien vor Weihnachten und Ostern leitet. „Wir tun zu viele Dinge nacheinander, ohne jemals wirklich bei dem zu sein, was wir tun. Wir handeln, weil wir handeln müssen. Die Tatsache, dass bald die meisten Dinge von einem Computer erledigt werden können, wird uns zwingen, uns zu fragen: Wofür entscheiden wir uns heute mit unserem Herzen und unserer Liebe?“


Pasolini, der selbst als junger Erwachsener eine Phase des Suchens und Zweifelns durchlebte, erklärte, er habe „eine sehr wissenschaftliche Herangehensweise an Wissen gehabt“, denn seine Studienfächer seien Mathematik, Informatik und künstliche Intelligenz gewesen. „Ich suchte hauptsächlich nach einer rationalen Erklärung für das Geheimnis des Lebens.“

Während seiner Studienzeit begann er wieder die Bibel zu lesen und kam mit Franziskanerbrüdern in Mailand in Kontakt, bis er die Entscheidung traf, in den Orden einzutreten. „Ich beendete meine Abschlussarbeit über künstliche Intelligenz und teilte meinen Professoren dann mit, dass ich in den Orden eintreten würde. Ich hatte eine Sprache gefunden, ein Wort, das wichtiger war als alles, was ich bis dahin gesucht hatte: ein Wort, das mir als die Rettung der Welt erschien und das ich mit meinem ganzen Leben feiern und mit anderen teilen wollte.“

Pasolini warnt auch davor, dass die KI uns „noch mehr überwältigen“ könnte, wenn wir nicht vorsichtig sind. „Wenn wir hingegen ein wenig spirituelle Intelligenz zeigen, könnten wir uns die Freiheit geben, eine ganze Reihe von Dingen zu delegieren, die ein Computer für uns erledigen kann – und uns die Freiheit geben, wirklich Sensibilität, Liebe und Fokus auf andere in das zu legen, was wir tun.“

Als Beispiel nannte er das Schreiben eines Textes, welches die KI erledigen könne, was für ihn „in Ordnung“ sei. „Entscheidend ist, dass ich diesen Text, wenn ich ihn vor anderen Menschen vorlesen muss, in eine menschliche Handlung umwandeln kann. Ich kann den Menschen in die Augen schauen und entscheiden, wo ich die Betonung setze“, betonte Pasolini. So bleiben wir immer frei: frei, menschlich zu bleiben oder wie Maschinen zu werden.“

Auf die Frage, ob er seine Themen bei den Exerzitien für die Kurie selber wählen könne, sagte er, Papst Leo habe ihm die Freiheit gelassen, die Themen selbst auszuwählen. „Genau das gehört zum Amt des Predigers des Päpstlichen Hauses: frei zu sein, nach eigener Sensibilität die Themen auszuwählen, die für den Papst und die Kardinäle wichtig sein könnten. Deshalb gehört der Prediger nicht zur kirchlichen Hierarchie. Er kommt von außen, ein bisschen wie ein Troubadour am Hof. Er kommt nicht, um die Menschen zum Lachen zu bringen, sondern um sie zum Nachdenken anzuregen und ihnen vor seiner Abreise eine Meditation anzubieten.“


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Stefan Fleischer vor 38 Minuten 

So optimistisch bin ich nicht.

Meine Erfahrung ist vielmehr, dass die moderne Technik, gefolgt von der Digitalisierung und nun von der KI, den Menschen immer mehr zwingt, wie ein Computer zu arbeiten. Diese Art zu leben aber ist unmenschlich. Ein Computer kennt keinen Gott. Für ihn gibt es nur eine «Wahrheit», nämlich die mathematische, welche jedoch nur so lange wahr ist, als sie absolut gesetzt wird. Sobald sie auf einen konkreten Fall angewandt wird, wird sie relativ, d.h. von dieser Realität abhängig. Menschliches Leben aber, ja das Leben überhaupt, steht immer in dieser Abhängigkeit, das heisst in realen, vielfältigen Abhängigkeiten. Es gibt jedoch nur eine absolute Wahrheit, eine absolute Realität, nämlich Gott, den Schöpfer, unseren Vater und Herrn. Je mehr der Menschen sich von ihm abwendete, desto mehr gerät er in die Knechtschaft des Computerdenkens, der mathematischen Logik, und verliert dabei jene Freiheit, welche die Kindschaft, der Dienst für Gott, ihm schenkt. Hier müsste die Kirche ansetzen.


0
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. Papst plant breite Ausnahmen für sogenannte "Alte Messe"
  2. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  3. Warteschlangen vor den Kinos: Der Film „Sacré Coeur“ bricht in Frankreich Zuschauerrekorde!
  4. Drei Liturgieverständnisse im Spiegel der neueren Kirchengeschichte
  5. Verherrlichung eines tragischen Todes – zum assistierten Suizid von Alice und Ellen Kessler
  6. "Die Katholische Kirche schwimmt mit dem Zeitgeist, sie ist parteipolitisch nach links gekippt!"
  7. "Jedes Land hat das Recht zu bestimmen, wer, wie und wann Menschen einreisen dürfen"
  8. Der neue Erzbischof von Wien und der Islam
  9. New York: Messbesucherzahlen und Konversionen gehen rasant in die Höhe
  10. Glaube ohne Feuer: Wie die Kirche Angst vor der eigenen Botschaft bekommt
  11. „Welt“-Kolumnist Gideon Böse: Der Westen „muss wieder christlich werden“
  12. Traurige Änderung beim Gelöbnis der neuen Rekruten der Bundeswehr
  13. Die Kirche bleibt der Welt fremd
  14. Laienseelsorger der Diözese Innsbruck führen ‚tröstende Salbung‘ durch
  15. Anmeldeformular für Volksschule mit sechs Möglichkeiten bei Angabe des Geschlechts

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz